Ereignisse Chronologisch
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In Europa sind ein Fünftel der Reptilien und fast ein Viertel der Amphibien vom Aussterben bedroht. Das haben jüngste Studien ergeben, die die Weltnaturschutzunion IUCN im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführt hat. Diese Studien, die am Internationalen Tag der Artenvielfalt vorgelegt werden sollen, enthalten die ersten europäischen Roten Listen für Amphibien und Reptilien und lassen alarmierende Trends bei den Populationszahlen erkennen. Bei mehr als der Hälfte aller europäischen Amphibien (59 %) und bei 42 % der Reptilien gehen die Bestände zurück. Das bedeutet, dass Amphibien und Reptilien sogar noch stärker gefährdet sind als Säugetiere und Vögel in Europa. Bei 23 % der Amphibien und 21 % der Reptilien ist die Lage so ernst, dass sie in der europäischen Roten Liste als bedroht eingestuft sind. Der größte Druck auf diese zurückgehenden Arten wird durch die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume durch den Menschen hervorgerufen. Dazu kommen Klimawandel, Umweltverschmutzung und invasive Arten.
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US-Präsident Barack Obama hat strenge Abgasvorschriften für neue PKWs und LKWs in den USA vorgeschlagen. Mit seinem Vorschlag würden in den USA erstmals landesweit einheitliche Obergrenzen für den Ausstoß von Treibhausgasen gelten. Der durchschnittliche Benzinverbrauch pro 100 Kilometer soll bis 2016 von derzeit 9,2 Liter um knapp 30 Prozent auf rund 6,6 Liter sinken. Dadurch sollen 1,8 Milliarden Barrel Öl weniger verbraucht werden – das entspreche 177 Millionen Autos, die von der Straße genommen würden. Bisherige US-Gesetze sehen vor, vergleichbare Ziele bis 2020 zu erreichen. Zudem soll der Ausstoß von Treibhausgasen generell um 30 Prozent reduziert werden.
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Zwei Jahre nachdem das Kreuzfahrtschiff Sea Diamond vor der Küste der Vulkaninsel Santorin gesunken ist, haben griechische Behörden mit den Bergungsarbeiten des Schwer- und Dieselöl begonnen. Experten befürchteten, dass Treibstoff im Laufe der Zeit durch Lecks aus den Tanks entweichen und die maritime Umwelt schädigen könnte. Die Kosten der Bergung mit drei Spezial-U-Booten, etwa sechs Millionen Euro, übernimmt die zyprische Reederei Louis Cruises, der das Schiff gehörte. Das Kreuzfahrtschiff lief am 5. April 2007 auf ein Riff auf und sank am folgenden Tag.
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Am 17. Mai 2009 stellte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon den ersten “Global Assessment Report on Disaster Risk Reduction” der Vereinten Nationen im Golfstaat Bahrain vor. Der Bericht nimmt eine Einschätzung des weltweiten Risikos und der globalen Verteilung von Naturkatastrophen vor und enthält einen 20-Punkte-Plan von Maßnahmen zur Katastrophenvorbeugung und zum Umgang mit deren Folgen. Der Report wurde mit Daten aus UN-Quellen, Regierungsstatistiken und wissenschaftlichen Studien zusammengestellt und umfasst den Zeitraum von 1975 bis 2007. Die International Strategy for Disaster Reduction (ISDR) der UNO warnt in ihrem Bericht, dass das Risiko für Menschen, Opfer von Naturkatastrophen zu werden, aufgrund wuchernder Mega-Metropolen, der Erderwärmung und der fortschreitenden Umweltzerstörung steige. Hunderte Millionen Menschenleben weltweit seien durch Naturkatastrophen bedroht.
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Über fünftausend Schüler und Umweltaktivisten haben sich am 17. Mai 2009 am Strand von St. Kilda/ Melbourne zu einem riesigen Schriftzug mit der Aufforderung an die australische Regierung "Climate change - our future is in your hands" formiert. Mit der Aktion sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass es beim Klimawandel um die Zukunft der jungen Generation geht.
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Die Staats- und Regierungschefs der sechs Anrainerstaaten der Coral Triangle Initiative (CTI) haben sich mit der Unterzeichnung der Deklaration von Manado zur Rettung des Korallendreiecks verpflichtet. Das Gebiet zwischen Indonesien, den Solomonen, Osttimor, Indonesien, Malaysia und den Philippinen ist durch Überfischung, Meeresverschmutzung und den Klimawandel in seiner Existenz bedroht. Es gilt als eines der artenreichsten Korallengebiete der Welt. Die Deklaration war zugleich der Abschluss der ersten Welt-Ozean-Konferenz.
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Das Verwaltungsgericht Braunschweig hat die Klage des Saatgutkonzerns Monsanto gegen das Anbauverbot für die gentechnisch veränderte Mais-Sorte MON 810 in einem Eilverfahren abgelehnt. Das verhängte Anbauverbot ist rechtmäßig. Das Gericht begründete sein Urteil damit, dass eine Gefahrenlage bestehe. Anhaltspunkte, dass Mensch und Tier durch den Gen-Mais geschädigt werden könnten, seien für das Verbot ausreichend.
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Vom 15. bis zum 18. Mai 2009 fand in Gansbaai, Westkap, Südafrika die zweite Internationale Afrikanische Pinguin Konferenz statt. Auf der Konferenz befassten sich regionale und internationale Naturschutzexperten, Wissenschaftler und Ölunfallexperten mit dem zunehmenden Rückgang des Bestands der Brillenpinguine. Laut Experten sank zwischen 1956 und 2008 die Zahl der Brutpaare von 147 000 auf 28 000 Paare am Westkap, Südafrika. Der Bestand südafrikanischer Brillenpinguine sei wegen Überfischung ihrer Nahrungsgründe und der Klimaerwärmung zurückgegangen. Weitere Faktoren könnten den Angaben zufolge Schadstoffe, Ölkatastrophen und zunehmend vorkommende Angriffe von Seehunden auf die Tiere sein.
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Donnerstag ist „Veggie Dag“. Im belgischen Gent verzichten die Bürger einmal pro Woche auf Fleisch. Das soll das Klima schützen und 170 Kilogramm Kohlenstoffdioxid einsparen. Der Genter Stadtrat hat im Mai 2009 als erste Stadt der Welt einen fleischfreien Wochentag eingeführt. Initiiert wurde die Kampagne von EVA - Belgiens größter vegetarischen Organisation. Kantinen der Stadtverwaltung und öffentliche Schulen bieten jeden Donnerstag fleischlose Kost an. Zusätzlich wurden Stadtpläne gedruckt, in denen alle Restaurants eingezeichnet sind, die vegetarisches Essen oder vegetarische Menüs anbieten. Gent hat derzeit die größte Dichte an solchen Restaurants weltweit.
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Trotz Schutzmaßnahmen ist die Zahl der besonders stark bedrohten Vögel leicht gestiegen. Nach einer Erhebung der Umweltorganisation BirdLife International sind 1227 Arten oder zwölf Prozent des Vogelbestandes bedroht. Das teilte die Weltnaturschutzunion (IUCN) am Donnerstag im Schweizer Gland mit. In der höchsten Gefährdungsstufe - direkt vor dem Aussterben - listet die IUCN derzeit 192 Vogelarten auf, zwei mehr als 2008.
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Anlässlich der stattfindenden World Oceans Konferenz in Indonesien veröffentlicht der WWF am 13. Mai 2009 eine Studie über die Zerstörung von Meeresgebieten, speziell dem sogenannten „Coral Triangle“ in Südostasien. Der Report “The Coral Triangle and Climate Change: Ecosystems, People and Societies at Risk” bündelt über 300 wissenschaftliche Beiträge und beinhaltet die Arbeit von über 20 Experten. Ergebnis der Arbeit ist, dass nur ein weltweiter Plan im Kampf gegen den Klimawandel gepaart mit regionalen Maßnahmen zur Verhinderung der Überfischung und Verschmutzung der Meere eine drohende Katastrophe verhindern kann.
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Eine aktuelle Studie, die vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und europäischen Forschungspartnern durchgeführt wurde, hat die langfristigen Einflüsse überschwerer und überlanger Lkw, sogenannter Megatrucks mit bis zu 25,25 Metern Länge und 60 Tonnen Gewicht auf die Klimabilanz untersucht. Die Studie findet keine positiven Einflüsse auf CO₂-Emissionen, weil erhebliche Risiken bestehen, wonach vergleichsweise hohe Mengen von Gütern vom Schienenverkehr auf die Straße verlagert würden. Dieses Ergebnis steht im Widerspruch zur allgemeinen Annahme, dass zwei Megatrucks drei Standard-LKWs ersetzen würden, wodurch sich deren schädliche Umwelteinflüsse verringern.
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Die erste Welt-Ozean-Konferenz findet vom 11. Mai bis zum 15. Mai 2009 in der indonesischen Stadt Manado auf der Insel Sulawesi statt. Regierungsvertreter, Wissenschaftler und Umweltschützer aus über 80 Staaten beraten über die Rolle der Weltmeere beim Klimawandel. Ziel ist es u.a. eine gemeinsame Position für die UN-Klimakonferenz im Dezember 2009 in Kopenhagen zu erarbeiten. Die Welt-Ozean-Konferenz befasst sich mit Gefahren des Klimawandels für Küstengebiete durch steigende Meeresspiegel und Wassertemperaturen, mit Meeresverschmutzung und Meeresschutz und der Zukunft der Fischerei.
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Das Kühlschiff Petrozavodsk der russischen Fischereiflotte ist in der Barentssee am 11. Mai 2009 verunglückt. Das Schiff lief an der Bäreninsel auf Klippen auf und wurde dabei schwer beschädigt. Die Steilküsten der Region werden von zahlreichen Seevögelpopulationen bewohnt. Die norwegischen Behörden befürchten, dass Austreten von Dieselöl könnte die Meeresvogelkolonien bedrohen. Die Bäreninsel und die umliegenden Gewässer in einer angrenzenden Zone von 12 Seemeilen sind Naturschutzgebiet.
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Das Bundeskabinett hat am 20. Mai 2009 den Verordnungsentwurf für kleine und mittlere Feuerungsanlagen – 1. BImSchV beschlossen. Mit der Verordnung soll ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung der Feinstaubemissionen aus Kleinfeuerungsanlagen erreicht werden. Dieses Ziel soll mit einer neuen Generation von Feuerungsanlagen sowie durch Sanierungsregelungen bei bestehenden Anlagen erreicht werden.
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Auf einer internationalen Konferenz in Genf beschlossen die Mitglieder des Stockholmer Übereinkommens über persistente organische Schadstoffe (SCPOP), neun weitere Substanzen in ihre Liste aufzunehmen, auf der bisher zwölf Substanzen aufgeführt sind, das sogenannte «dreckige Dutzend». Die neun weiteren Substanzen sind unter anderem als Pestizide und Flammschutzmittel im Einsatz.
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Das Energieleitungsausbaugesetz sieht vor, dass auf vier Pilottrassen die neuen Höchstspannungsleitungen unterirdisch verlegt werden können. Die Netzbetreiber können die Mehrkosten für die Erdverkabelung auf die Strompreise umlegen. Auch im Hochspannungsbereich (110 kV) soll die Erdverkabelung ermöglicht werden, wenn Bau und Betrieb nicht mehr als das 1,6fache einer herkömmlichen Trassenführung kosten. Das Stromnetz muss ausgebaut werden, um Offshore-Windanlagen in Norddeutschland, aber auch neue konventionelle Kraftwerke anzubinden. Das Gesetz schafft außerdem erstmals die Voraussetzung für den Einsatz der neuartigen Höchstspannungs-Gleichstromübertragungstechnik (HGÜ) in Deutschland. Mit dieser Technologie kann Elektrizität ohne größere Übertragungsverluste über große Entfernungen transportiert werden. Neue Speicheranlagen werden nach dem Gesetz für zehn Jahre von Netzentgelten befreit. Das gilt etwa für Pumpspeicherkraftwerke, die beispielsweise in Windkraftanlagen produzierten Strom in verbrauchsschwachen Zeiten aufnehmen und dann wieder abgeben, wenn der Strombedarf besonders groß ist.
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Das Europaparlament hat am 5. Mai 2009 ein weitreichendes Handelsverbot für Robbenprodukte verabschiedet. In geringem Umfang bleibt der Handel möglich, wenn die Erzeugnisse aus einer Jagd stammen, die von Inuit und anderen indigenen Gemeinschaften traditionsgemäß betrieben wird und zu deren Subsistenz beiträgt. Das Handelsverbot muss formal noch von den EU-Regierungen abgesegnet werden. Es soll aber noch vor der nächsten Jagdsaison 2010 in Kraft treten. Kanada und Norwegen kündigten an, gegen das Verbot eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) einzulegen.
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Während der vierten Vertragsstaatenkonferenz vom 4. bis zum 9. Mai 2009 in Genf erweiterte das Stockholmer Übereinkommen seine Anhänge A, B und C um neun weitere persistente organische Schadstoffe (POPs). Lindan wurde im Anhang A gelistet mit spezifischen zeitbegrenzten Ausnahmen für die Bekämpfung von Kopfläusen und Krätze.
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Ein internationales Forscherteam hat mindestens 130, vielleicht sogar mehr als 200 vollkommen neue Froscharten entdeckt. Das Team von Prof. Dr. Miguel Vences, in dessen Arbeitsgruppe an der TU Braunschweig die Untersuchungen durchgeführt wurden, hat seine Ergebnisse in Zeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA) veröffentlicht. In einem nahezu vollständigen Inventarisierungsprojekt sammelten die Forscher an die 3000 Frösche und Kaulquappen in den verschiedensten Regionen Madagaskars und untersuchten diese mit molekulargenetischen Methoden bezüglich ihrer Erbinformation.
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Zum zweiten Mal seit 2008 hat die amerikanische National Geographic Society zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut GlobeScan die "Greendex"-Studie zum Konsumverhalten weltweit durchgeführt. Bei der quantitative Verbraucherumfrage wurden in 17 Ländern jeweils 1000 Verbraucher nach ihren Gewohnheiten befragt. Dabei ging es um Fragen wie Energieverbrauch und -einsparung, Verkehrsmittelwahl, Einstellung gegenüber Umwelt und Nachhaltigkeit, Wissen zu umweltrelevanten Themen etc. An der Spitze des Rankings liegen Indien, Brasilien und China. Japan, USA und Canada nehmen die letzten Plätze ein. Deutschland landet lediglich auf dem zehnten Platz.
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Ab Mai zahlen die Stadt Mannheim und die Arbeitsförderungsbetriebe Mannheim BIOTOPIA für den Neukauf eines City-Fahrrads 50 Euro Abwrackprämie. Im Gegensatz zur Prämie für Kraftfahrzeuge werden die Alträder jedoch nicht verschrottet, sondern im repariert und unter sozialen und ökologischen Aspekten einer sinnvollen Weiternutzung zugeführt.
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Das Bundeskabinett hat am 29. April 2009 den Nationalen Biomasseaktionsplan (Energie) beschlossen. Die Bundesregierung unterstützt damit die EU-Kommission, die in ihrem 2005 veröffentlichten europäischen Biomasseaktionsplan die EU-Mitgliedstaaten aufforderte, nationale Aktionspläne für die energetische Nutzung von Biomasse zu erstellen. "Mit dem Biomasseaktionsplan wird die Bioenergie in Deutschland effizient und nachhaltig ausgebaut. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung, insbesondere in den ländlichen Räumen", sagte Bundesagrarministerin Ilse Aigner.
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Der erste Rettet-die-Frösche-Tag fand am 28. April 2009 statt. Die Aktionen werden von SAVE THE FROGS! koordiniert, einer gemeinnützigen Organisation Amerikas, die sich der Erhaltung der Amphibien widmet und die von Dr. Kerry Kriger gegründet wurde.
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Europäischer Erfinder des Jahres 2009: In der Kategorie Lebenswerk wurde der Deutsche Adolf Goetzberger für seinen Beitrag zur kommerziellen Nutzung der Sonnenenergie, mit der er den Weg für Solarzellen als überzeugende Alternative zu fossilen Brennstoffen geebnet hat, ausgezeichnet.
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Die deutsche Ausgabe des Berichts „Zur Lage der Welt 2009 - Ein Planet vor der Überhitzung“ des Washingtoner Worldwatch Instituts wurde am Dienstag den 28. April in Berlin vorgestellt. Rund 40 Autoren, darunter Klima-, Energie- und Wirtschaftsexperten, präsentieren in dieser Ausgabe aktuelle Daten und Fakten zum Klimawandel und stellen unter anderem Klimaschutzmaßnahmen vor, die Nachfrage und Beschäftigung steigern können.
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Am 27. April und 28. April findet in Athen die Konferenz „Biodiversity Protection – Beyond 2010“ statt, die sich mit der künftigen europäischen Politik im Bereich der biologischen Vielfalt befasst. Etwa 230 Delegierte aus allen EU-Mitgliedstaaten sowie Vertreter von NRO, europäischen Unternehmen und UN-Organisationen werden über die derzeitige EU-Politik zur Erhaltung der Artenvielfalt in Europa diskutieren und die Prioritäten für künftige Maßnahmen bestimmen.
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Die Europäische Kommission begrüßte die formelle Annahme des Klima- und Energiepakets und der damit verbundenen Rechtsvorschriften, die auf eine Verringerung der CO2-Emissionen aus neuen Kraftfahrzeugen und Verkehrskraftstoffen abzielen. Das Klima- und Energiepaket umfasst vier Rechtstexte: eine Richtlinie zur Überarbeitung des EU-Emissionshandelssystems (EU-EHS), das rund 40% der Treibhausgasemissionen in der EU abdeckt; eine Entscheidung über die „Lastenverteilung“, die verbindliche einzelstaatliche Zielvorgaben für nicht unter das EU-EHS fallende Emissionen vorgibt; eine Richtlinie mit verbindlichen einzelstaatlichen Zielvorgaben für die Erhöhung des Anteils von erneuerbaren Energiequellen am Energiemix; eine Richtlinie zur Schaffung eines Rechtsrahmens für den sicheren und umweltverträglichen Einsatz von Technologien für die CO2-Abscheidung und -Speicherung. Das Paket wird durch zwei weitere gleichzeitig beschlossene Rechtsakte ergänzt: eine Verordnung, nach der die CO2-Emissionen aus neuen Personenkraftwagen von 2012 bis 2015 schrittweise auf durchschnittlich 120 g/km und bis 2020 weiter auf 95 g/km gesenkt werden müssen. Diese Maßnahme allein wird mehr als ein Drittel der Emissionsreduktionen bewirken, die in den nicht unter das EU-EHS fallenden Sektoren erforderlich sind; eine Überarbeitung der Kraftstoffqualitätsrichtlinie, nach der die Kraftstofflieferanten die Treibhausgasemissionen aus der Produktionskette bis 2020 um 6 % reduzieren müssen. Die sechs Rechtsakte treten 20 Tage nach der für Mai erwarteten Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft.
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Der US-Saatgutkonzern Monsanto hat Klage gegen das von der Bundesregierung ausgesprochene Anbauverbot für seinen Genmais Mon 810 beim Verwaltungsgericht in Braunschweig eingereicht. Das Verwaltungsgericht Braunschweig bestätigte den Eingang der Klage mit einem entsprechenden Eilantrag. Das Unternehmen hofft, dass das Gericht darüber noch vor Beginn der eigentlichen Aussaatzeit im Mai entscheidet.
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Das staatliche Umweltbüro Afghanistans hat am Earth Day 2009 bekannt gegeben, dass Afghanistan seinen ersten international anerkannten Nationalpark ausgewiesen hat. Per Dekret wurden ein Gebiet mit sechs Bergseen in der Provinz Bamjam zum Band-e-Amir Nationalpark erklärt. Der Parlament muss der Einrichtung des Naturschutzgebiets noch zustimmen.
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In einer Studie, die in der Online-Ausgabe des US-Fachjournals "Frontiers in Ecology and the Environment" veröffentlicht wurde, haben europäische Forscher jene invasive Arten aufgelistet, die die Umwelt am stärksten schädigen und deren Bekämpfung am teuersten ist. Die Wissenschaftler nutzten die Daten aus dem Forschungsprojekt DAISIE (Delivering Alien Invasive Species Inventories for Europe). Der Einfluß, den eine Tier- oder Pflanzenart auf ihren Lebensraum hat, wird von den Wissenschaftlern in vier Kategorien eingeteilt: die unterstützende Dienstleistungen wie Wasser- und Energiekreisläufe, bereitstellende Dienstleistungen wie durch die Bestäubung von Nahrungspflanzen, regulierende Dienstleistungen wie Wasserfilterung sowie kulturelle und ideelle Dienstleistungen wie Erholung und Ästhetik. Die Wissenschaftler haben eine Liste mit 100 gebietsfremden Arten zusammengestellt, die die größten Auswirkungen in den meisten Kategorien haben. Unter den Top-Eindringlingen sind die Kanadagans, die Wandermuschel, der Bachsaibling, die Beifußambrosie und die Nutria.
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Zwei Drittel (66 Prozent) der Deutschen wollen den beschlossenen Atomausstieg beibehalten oder sogar beschleunigen. Dies ermittelte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Bundesumweltministeriums in einer repräsentativen Umfrage zur Sicherheit von Atomkraftwerken und zum Ausstieg aus der Atomkraft (Befragungszeitraum: 20.-22. April). Die Mehrheit der Bevölkerung (57 Prozent) sieht in der Atomkraft eine große Gefahr oder sogar eine sehr große Gefahr für sich und ihre Familien. Dies ist in fast allen Altersgruppen die mehrheitliche Einstellung, während in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen lediglich 49 Prozent die Gefahr als sehr groß oder groß einschätzen.
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In Deutschland ist der Anbau von Genmais Mon 810 des US-Konzerns Monsanto, in den ein Gen gegen den größten Schädling (Maiszünsler)der Pflanze eingebaut ist, ab sofort verboten. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner verkündete am 14. April 2009 ihre Entscheidung mit der Begründung, dass es den Verdacht gebe, dass die genveränderte Maissorte andere Tiere schädige.
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Der Vulkanausbruch des La Cumbre auf der Insel Fernandina in Ecuador bedroht die einzigartige Tierwelt der Galapagos-Insel. Das Ausmaß des Vulkanausbruchs stellten Parkwächter bei einem Flug über die unbewohnte Insel fest. Die Ausbruchsstelle befindet sich rund 500 Meter vom Krater des La Cumbre entfernt an der Südwestseite des Vulkans.
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Wissenschaftler von der Universität Berkeley haben eine neue Studie veröffentlicht, in der sie eine aus Satellitendaten erstellte und anhand von Computermodellen berechnete Weltkarte der Flächenbrände vorstellen, die zeigt, wo in Zukunft die meisten Großfeuer ausbrechen könnten.
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Die Kommission hat eine neue Ökodesign-Maßnahme verabschiedet. Die Verordnung legt Anforderungen an die Energieeffizienz externer Stromversorgungen fest. Solche externen Netzteile wandeln den Strom aus dem Netz in einen Niederspannungsstrom um, mit dem Haushalts- und Bürogeräte betrieben werden. Die Anforderungen betreffen sowohl die aktive Effizienz, d. h. die Effizienz bei der Versorgung beispielsweise eines Notebooks beim tatsächlichen Betrieb, als auch den Stromverbrauch bei Nulllast, d. h. die vom Netzteil auch dann aufgenommene Leistung, wenn es z. B. gar nicht in das Notebook eingesteckt ist. Die Anforderungen treten in zwei Schritten 2010 und 2011 in Kraft und entsprechen international anerkannten Effizienzkriterien, die von Modellen mit erheblich höherer Effizienz im Vergleich zu derzeitigen Durchschnittsmodellen erreicht werden.
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Das Eis in der Arktis schmilzt nicht nur, es ist auch so dünn wie nie zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt eine am 6. Juni 2009 veröffentlichte Studie der US-Weltraumbehörde NASA und des Nationalen Datenzentrums für Schnee und Eis in Colorado.
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Noblella pygmaea ist der kleinste Frosch der Anden und zählt zugleich zu den kleinsten Amphibien der Welt. Der populärwissenschaftliche Name der neuen Art lautet "Noble's Pygmy Frog" und er ist etwa 11,4 Millimeter groß. Kürzlich wurde er in der Zeitschrift Copeia von Edgar Lehr, Herpetologe an den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden und dem Ökologen Alessandro Catenazzi von der California University in Berkeley (USA) vorgestellt. Wegen der winzigen Größe und seiner überwiegend braunen Färbung, die ihn perfekt tarnt, blieb der Minifrosch lange unentdeckt. Die beiden Wissenschaftler haben Noblella pygmaea mit der Hilfe einheimischer Bewohner auf dem Gebiet der zum Manu National Park gehörenden Wayqecha Forschungsstation gefunden.
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On 5 April 2009, the ice bridge connecting part of the Wilkins Ice Shelf to Charcot Island collapsed.
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Die Nutzung des freiwilligen EU-Umweltzeichens, der "EU-Blume", soll gefördert werden. Die Kosten für die Verwendung sollen gesenkt und der Verwaltungsaufwand verringert werden. Dies sieht eine neue Verordnung vor, die das Europäische Parlament am 2. April beschlossen hat. Bislang wurde das EU-Umweltzeichen für mehr als 3000 Produkte wie Waschmittel, Papier oder Schuhe vergeben. 633 Abgeordnete stimmten für die Verordnung, 18 dagegen.