Ereignisse Chronologisch
-
Wissenschaftler der Naturschutzorganisation Wildlife Conservation Society haben in Bangladesch im Süßwassergebiet der Sunderbans Mangroven und angrenzenden Gewässern des Golf von Bengalen fast 6000 Irawady-Delfine entdeckt. Bisherige Schätzungen der Weltnaturschutzunion (IUCN) bezifferten die Sunderbans Population auf etwa 450 Tiere. Ihre Ergebnisse gab die Organisation auf einer Fachkonferenz bekannt. Die Entdeckung der Population ist von großer Bedeutung, da die mit den Schwertwalen verwandte Spezies, von der IUCN 2008 als “stark gefährdet” eingestuft wurde.
-
Nach dem Verlust einer Eisbrücke am antarktischen Wilkins-Schelfeis wird nun die nördliche Eisfront instabil. Die ersten Eisberge brachen dort am 20. April 2009 heraus. Dies beobachteten Wissenschaftler mithilfe des vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betriebenen Erdbeobachtungssatelliten TerraSAR-X. Die TerraSAR-X-Bilder vom 23. und 25. April 2009 zeigen die "gekalbten" Eisberge. Die Abtrennung der Eisberge erfolgt an den Schädigungszonen, die sich in den vergangenen 15 Jahren schrittweise gebildet haben. Die spektakulären Aufbruchereignisse am Wilkins-Schelfeis in 2008 hatten die 40 bis 50 Kilometer lange Eisbrücke zwischen Charcot und Latady Island auf eine Breite von nur 900 Meter an der dünnsten Stelle reduziert. Diese nur 250 Meter dicke Eisplatte brach dann am 5. April 2008 durch. Schelfeise werden durch die sie umgebenden Inseln stabilisiert und gewissermaßen eingedämmt. Der Verlust der Verbindung zu Charcot Island hatte daher zwangsläufig zur Folge, dass die nördliche Eisfront des Wilkins Schelfeises instabil wird.
-
Der April 2009 geht als bislang wärmster April seit 1890 mit in die Geschichte der flächendeckenden Wetteraufzeichnung ein. Diese Bilanz zog der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Daten seiner rund 2 100 Messstationen in Deutschland. Der Monat zeigt einzigartige Spitzenwerte bei Temperatur, Sonnenscheindauer und gebietsweise auch mit Trockenheit auf. Er lag damit voll im Trend des Klimawandels, denn erst der April 2007 hatte hier neue Spitzenwerte aufgestellt.
-
Das Bundeskabinett beschließt den Gesetzentwurf über die Abscheidung, den Transport und die dauerhafte Speicherung von Kohlendioxid in tiefen Gesteinsschichten (Carbon Capture and Storage, CCS). Mit dem Gesetzentwurf soll die Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die geologische Speicherung von Kohlendioxid in deutsches Recht umgesetzt werden. § 1 Zweck des Gesetzes: "Zweck dieses Gesetzes ist die Gewährleistung einer dauerhaften Speicherung von Kohlendioxid in unterirdischen Gesteinsschichten im Interesse des Klimaschutzes und der möglichst sicheren, effizienten und umweltverträglichen Versorgung der Allgemeinheit mit Energie sowie der Schutz des Menschen und der Umwelt, auch in Verantwortung für künftige Generationen."
-
Wissenschaftler haben im Dezember 2008 auf einer Expedition in die Wälder der Kalksteingebirge im Osten der indonesischen Insel Borneo eine neue Population Orang-Utans entdeckt. Die Entdeckung ist von Bedeutung, da die Orang-Utans auf Borneo "stark gefährdet" und auf Sumatra sogar als "vom Aussterben bedroht" sind. Die Population ist vorher noch nicht gesichtet und gezählt worden und umfasst 219 separate Reviere, was nach Ansicht des Ökologen Erik Meijaard von der amerikanischen Naturschutzorganisation The Nature Conservancy auf eine "substantielle Zahl an Tieren" schließen lässt.
-
Das Forschungsflugzeug Polar 5 des Alfred-Wegener-Instituts startet zu einer rund vierwöchigen Messkampagne in die Arktis. Im Fokus des Projekts (PAM-ARCMIP - Pan-Arctic Measurements and Arctic Climate Model Intercomparison Project) stehen Messungen von Meereisdicken sowie atmosphärische Untersuchungen in einem Gebiet zwischen Spitzbergen, Grönland, Nordkanada und Alaska. Bis zu 20 deutsche und internationale Wissenschaftler werden Untersuchungen in den Gebieten der Arktis durchführen, aus denen noch keine Daten vorliegen. Sechs Forschungsinstitute aus Deutschland, Kanada, den USA und Italien sind an dem Projekt beteiligt.
-
Fischer auf den Philippinen haben zufällig einen der selten Riesenmaulhai gefangen, der anschliessend verspeist wurde. Der rund 500 Kilogramm schwere und vier Meter lange Riesenmaulhai verfing sich in den Netzen der Fischer, berichtet die Naturschutzorganisation World Wildlife Fund (WWF). Seit der Entdeckung der Fischart 1976 vor Hawaii wurden weltweit erst 40 Riesenmaulhaie gesichtet. Der am 30. März auf den Philippinen gefangene Hai wurde vom Museum für Naturgeschichte in Florida laut WWF «Riesenmaulhai 41» genannt.
-
Deutschland erreicht sein Kyoto-Ziel. Der Gesamtausstoß aller Treibhausgase in Deutschland ist im Jahr 2008 gegenüber 2007 um fast 12 Millionen Tonnen gesunken (minus 1,2 Prozent). Die Gesamtemissionen liegen bei 945 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten – und damit im Zielkorridor des Kyoto-Protokolls. Insgesamt hat Deutschland seit 1990 seine Treibhausgasemissionen bis Ende 2008 um 23,3% gesenkt. Dies ergibt sich aus der Nahzeit-Prognose des Umweltbundesamtes für Treibhausgasemissionen 2008.
-
Vom 29. März bis zum bis 8. April 2009 fanden in Bonn die Verhandlungen für das Nachfolgeabkommen des Klimaschutz-Protokolls Kyoto statt, das im Dezember 2009 bei der Klimakonferenz in Kopenhagen für die Zeit nach 2012 verabschiedet werden soll. Das Bonner Treffen ist das erste von fünf Treffen, die der Vorbereitung des Kopenhagener Klimagipfels dienen.
-
Die Naturschutzorganisaton WWF rief weltweit dazu auf, am 28. März um 20.30 Uhr Ortszeit für eine Stunde das Licht zu löschen und sich so für den Klimaschutz einzusetzen. Weltweit waren fast 4000 Städte in 88 Ländern in 25 unterschiedlichen Zeitzonen dabei. Eine große Zahl bekannter Gebäude versank für eine Stunde in der Dunkelheit. Darunter der Pariser Eiffelturm, die Akropolis, die Pyramiden von Gizeh, das Empire State Gebäude, die Christusstatue von Rio de Janeiro, das als „Vogelnest“ bekannte Olympiastadion von Peking oder das Sydney Opera House.
-
Das Bundesverwaltungsgericht hat längere Laufzeiten für die Kernkraftwerke Biblis A und Brunsbüttel abgelehnt. Das Gericht wies letztinstanzlich die Klagen zurück, die auf eine Übertragung von Reststrommengen aus dem stillgelegten Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich abzielten. Damit hätten die wegen des Atomausstiegs in einigen Monaten ebenfalls zur Stillegung anstehenden Meiler in Biblis und Brunsbüttel länger laufen können.
-
Dr. Bindeshwar Pathak, Gründer des Sulabh Sanitation Movement in Indien, wurde zum Preisträger des Stockholmer Water Prize 2009 ernannt. Der Preis wird während der World Water Week 2009 in Stockholm im August übergeben. Seit der Gründung der Sulabh Sanitation Movement im Jahre 1970, hat Dr. Pathak daran gearbeitet, den gesellschaftlichen Standpunkt im Bezug auf die ungesunden Latrinen-Gebräuche in den Slums, auf dem Lande und in den dicht besiedelten Stadtbezirken zu verändern und entwickelte kostengünstige Toilettensysteme, die das tägliche Leben und die Gesundheit von Millionen von Personen verbesserten.
-
Die neue Webseite der Vereinten Nationen zum Klimawandel, CoolPlanet2009, ist zur weltweiten Nutzung freigeschaltet. Die Webseite informiert die europäische Öffentlichkeit, die Regierungen und die Zivilgesellschaft im Vorfeld der Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember. Die Seite ist das Herzstück der auf ein Jahr angelegten, europaweiten Informationskampagne „CoolPlanet2009“ von UNRIC. Ziel der Initiative ist es, das Bewusstsein für umweltpolitische Fragen zu schärfen und Bürger anzuregen, die Verhandlungen für ein neues Klimaabkommen in Kopenhagen zu unterstützen.
-
Das indisch-deutsche Wissenschaftlerteam vom National Institute of Oceanography (NIO) und vom Alfred-Wegener-Institut ist von seiner Expedition mit dem Forschungsschiff Polarstern zurückgekehrt. Das Kooperationsprojekt Lohafex lieferte neue Einblicke in die Funktionsweise des planktischen Ökosystems. Es dämpfte jedoch die Hoffnungen, bedeutende Mengen Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre langfristig im Südozean binden zu können, um die Erderwärmung abzumildern. Die Wissenschaftler brachten sechs Tonnen gelöstes Eisen in ein 300 Quadratkilometer großes Gebiet ein, das innerhalb eines Meereswirbels von 100 Kilometern Durchmesser lag. Anschließend haben sie in diesem Fleck die Auswirkungen der Eisenzugabe auf das Plankton über 39 Tage kontinuierlich beobachtet. Zusätzlich untersuchten sie die Chemie des Ozeans, insbesondere den Gehalt von CO2 und weiteren klimarelevanten Gasen.
-
In der Straße von Hormus in der Persischen Golfregion ist ein atomgetriebenes U-Boot der amerikanischen Marine mit einem anderen US-Kriegsschiff zusammengestoßen. Der nukleare Antriebsreaktor des U-Bootes USS Hartford ist nicht beschädigt worden, dagegen aber der Tank der USS New Orleans. Etwa 95 000 Liter Dieselbenzin sind ins Meer ausgelaufen.
-
Das Aus für die Glühbirne ist mit einer Entscheidung der EU-Kommission vom Mittwoch endgültig besiegelt. Die Europäische Kommission hat zwei Ökodesign-Verordnungen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Haushaltslampen sowie Produkten zur Beleuchtung von Büros, Straßen und Industrieanlagen angenommen. Durch die beiden Verordnungen werden Anforderungen an die Energieeffizienz festgelegt, die bis 2020 zu Energieeinsparungen von nahezu 80 TWh sowie zu einer Verringerung der CO2-Emissionen um jährlich 32 Mio. t führen werden. Die ineffizienten Glühbirnen werden zwischen 2009 und 2012 schrittweise durch bessere Alternativen ersetzt.
-
Am 1. März 2007 begann das Internationale Polarjahr 2007/2008. Während dieses Zeitraums bis in das Jahr 2009 hinein wird alle drei Monate ein Internationaler Polartag zu einem bestimmten Thema veranstaltet, mit dem Ziel eine breite Öffentlichkeit über den Stand der aktuellen Forschungen zu informieren. Der siebte Internationale Polartag am 18. März 2009 hat den Themenschwerpunkt "Die Ozeane und das Leben im Meer".
-
Die Europäische Umweltagentur hat am 17.03.2009 ihren neuen Bericht anlässlich des 5. Weltwasserforums in Istanbul der Presse vorgestellt. Der EUA-Bericht „Water resources across Europe – confronting water scarcity and droughten“ hebt hervor, dass, während sich das südliche Europa weiterhin größten Problemen durch Wasserknappheit gegenübersieht, auch in Teilen Nordeuropas der Wasserstress zunimmt. Außerdem werde die Klimaveränderung dazu führen, dass die Schwere und Häufigkeit von Dürren in Zukunft zunehmen und sich der Wasserstress – insbesondere in den Sommermonaten – verschärfen wird. Den illegalen Verbrauch von Wasser nicht eingerechnet, verbraucht Europa pro Jahr rund 285 km3 Süßwasser, also durchschnittlich 5 300 m3 pro Kopf – eine Menge, die ungefähr dem Fassungsvermögen von zwei olympischen Schwimmbecken entspricht.
-
In Norwegen trafen sich die Vertreter aus den fünf Arktis-Anrainerstaaten zu einer Konferenz zum Schutz der Eisbären vom 17. - 19. März 2009. Schon 1973 hatten Russland, Kanada, Dänemark, die USA und Norwegen das "Internationale Abkommen zum Schutz des Eisbären und seines Lebensraums" ausgehandelt. Damals war die Art durch intensive Bejagung bedroht. Heute sind der Klimawandel und die damit verbundene Eisschmelze in der Arktis die größte Bedrohung für die Eisbären. Das dreitägige Treffen von Tromsoe war das erste seit 1981 in Oslo. Nun sollen im zweijährigen Rhythmus weitere Konferenzen folgen.
-
Greepeace Aktivisten haben auf einem der Türme der Deutschen Bank-Zentrale in Frankfurt am Main ein Plakat mit der Aufschrift "Wäre die Welt eine Bank, hättet Ihr sie längst gerettet" angebracht. Greenpeace fordert die Bundesregierung mit dieser Protestaktion auf, mehr Geld für Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern auszugeben.
-
Bei dem Containerschiff-Unfall vor Australien sind 230 Tonnen Schweröl in den Ozean gelangt. Der Kapitän der Pacific Adventurer hatte den Öl-Verlust deutlich geringer angegeben. Durch den Unfall sind Strände auf einer Länge von 60 Kilometern mit Öl verschmutzt worden. Besonders betroffen sind die Naturschutzgebiete um die Inseln Moreton und Bribie sowie die Sunshine Coast mit ihren Sandstränden, eine der wichtigsten Touristenregionen an der Ostküste. Die Behörden haben die Region nördlich von Brisbane am Freitag zur Desasterzone erklärt. Das Containerschiff war am 11. März bei einem tropischen Sturm in Schwierigkeiten geraten und verlor einen Teil seiner Ladung.
-
Das Bundeskabinett hat am 11. März 2009 vier einzelne Änderungen des Umweltrechts beschlossen. Die vom Kabinett beschlossenen Entwürfe novellieren im Wesentlichen das Wasserrecht, das Naturschutzrecht und das Strahlenschutzrecht. Zusammen mit dem ebenfalls beschlossenen Rechtsbereinigungsgesetz Umwelt gehörten diese Neuerungen ursprünglich zum Umweltgesetzbuch (UGB). Die vier Gesetzentwürfe werden dem Parlament zugeleitet, damit sie noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden können.
-
Das Containerschiff Pacific Adventurer geriet am 11. März 2009 bei rauher See vor der Ostküste Australiens in der Nähe von Brisbane in Schwierigkeiten. Es verlor 31 Container mit Ammoniumnitrat, das zur Herstellung von Dünger und Sprengstoff verwendet wird. Einer der Container beschädigte beim Herunterfallen einen Tank. 20 Tonnen Öl liefen aus.
-
Im Auftrag der Siemens AG untersuchte das Wuppertal Institut am Modell der Stadt München, wie eine moderne Großstadt den CO2-Ausstoß drastisch senken kann. Am Beispiel eines Musterstadtteils zeigt die Analyse ganz konkret, wie die Wandlung der Stadt in eine fast CO2-freie Metropole infrastrukturell und technologisch gelingen könnte. Hebel zur CO2-Reduktion sind hocheffiziente Energieanwendungen - insbesondere bei Gebäuden -, Infrastrukturanpassungen bei Wärme, Strom und Verkehr sowie ein weitestgehender Umstieg auf erneuerbare Energien.
-
Ab 11. März 2009 gilt EU-weit ein Verbot von Tierversuchen für die Giftigkeitsprüfung von Substanzen, die in Kosmetika verwendet werden sollen.
-
Unternehmen sollten künftig nicht mehr nur Autos und Computer leasen, sondern auch Chemikalien. Das schlägt das Umweltbundesamt (UBA) im Papier „Nachhaltige Chemie“ vor. Die Idee ist einfach: Hersteller oder Importeure verkaufen nicht die Chemikalie – etwa ein Lösemittel zur Platinenherstellung – sondern bieten dem Käufer, die Funktion oder Dienstleistung der Chemikalie an – was die fach- und umweltgerechte Nutzung einschließt. Nach der Nutzung nimmt der Anbieter die ausgedienten Chemikalien zurück, bereitet sie auf oder entsorgt sie umweltgerecht. Beim Chemikalien-Leasing verdienen die Anbieter künftig an ihrem Know-how – und nicht wie bisher an der Menge der verkauften Chemikalien.
-
Im Durchschnitt wurden 2007 in der Europäischen Union (EU 27) 522 kg kommunaler Abfälle pro Person erzeugt. Das kommunale Abfallaufkommen pro Person lag zwischen 294 kg in der Tschechischen Republik und 801 kg in Dänemark. In Deutschland wurden 564 kg kommunale Abfälle pro Person erzeugt. Die Methoden der Abfallbehandlung unterscheiden sich ebenfalls deutlich zwischen den Mitgliedstaaten. In der EU27 wurden 2007 42% der behandelten kommunalen Abfälle deponiert, 20% verbrannt, 22% recycelt und 17% kompostiert. Die Mitgliedsstaaten mit den höchsten Recyclinganteilen bei kommunalem Abfall waren Deutschland (46%), Belgien (39%), Schweden (37%). Diese Angaben werden von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften, veröffentlicht.
-
Der Bundesrat hat die Neuregelung der Kfz-Steuer abschließend gebilligt. Damit tritt sie zum 1. Juli 2009 in Kraft. Bei Neufahrzeugen entscheidet dann vor allem der Ausstoß von Kohlendioxid über die Höhe der Steuer, nicht mehr die Hubraumgröße.
-
Der Amazonas-Regenwald hat in der extremen Trockenperiode des Jahres 2005 erstmals mehr Kohlendioxid an die Atmosphäre abgegeben, als er in Form von Biomasse binden konnte. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forscherteam um Oliver Phillips von der University of Leeds im Fachmagazin Science. Während der außergewöhnlichen Dürre 2005 entließ der Amazonas-Wald drei Milliarden Tonnen CO2, während der Wald in normalen Jahren zwei Milliarden Tonnen absorbiert. So gelangten fünf Milliarden Tonnen CO2 zusätzlich in die Atmosphäre, das überschreitet die Jahresemissionen von Japan und die Europäische Union zusammen.
-
Im Norden Papua Neuguineas, in der Region YUS auf der Huon-Halbinsel, wurde das erste offizielle Schutzgebiet mit einer Fläche von 76.000 ha geschaffen. Die Abkürzung YUS steht für die drei Hauptflüsse in der Region – Yupno, Urawa und Som. Es gilt als erste "Conservation Area", bei der sich Naturschutz und ländliche Entwicklung verbinden sollen und gilt damit als Modell für den Aufbau weiterer Conservation Areas in Papua Neuguinea.
-
In Rom wurden die Ergebnisse des neuesten Weltberichts zu Fischerei und Aquakultur von der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) anläßlich der 28. Sitzung des UN-Komitees für Fischerei (Committee on Fisheries, COFI) veröffentlicht. In ihrem Bericht fordert die FAO die Nationen auf, Maßnahmen für eine nachhaltige Fischerei umzusetzen, um eine weitere Überfischung der Meere zu verhindern. Dies sei auch ein wichtiger Schritt, den Einfluss des Klimawandels auf den globalen Fischbestand zu begrenzen.
-
In Australien sind auf der tasmanischen Insel King Island 194 Grindwale und 6 Große Tümmler am Naracoopa Beach gestrandet. Die Tiere sind bei besonders tiefer Ebbe von der Strömung erfasst worden. Nur 48 Tiere konnten von Rettern der Naturschutzbehörde mit tatkräftiger Unterstützung freiwilliger Helfer gerettet und zurück ins Meer gelotst werden.
-
Nach einer Kollision mit einem Containerschiff ist ein Öltanker in Brand geraten. Das Unglück ereignete sich in einem Zufahrtskanal des Dschebel-Ali-Hafens. Der Hafen liegt am Südwestrand von Dubai in Richtung von Abu Dhabi. Der Tanker hat 30.000 Tonnen Öl an Bord, das aus dem Iran in die Vereinigten Arabischen Emirate verschifft werden sollte.
-
Bei einem Bruch der zweitgrößte Schweröl-Pipeline in Ecuador sind 14.000 Barrel ((2,226 Millionen Liter )Öl ausgetreten und haben den Santa Rosa-Fluss im Amazonasgebiet des Landes verschmutzt. Betreiber der Pipeline ist das Konsortium OCP. Nach der Entdeckung des Bruchs am 27. Februar wurden die Ölpumpen abgestellt. Das ausgelaufene Schweröl hatte jedoch den Fluss bereits weitläufig verseucht.
-
Einer US-Studie der Klimabehörde NOAA zufolge produziert die kommerzielle Schifffahrt halb soviel Feinstaub wie weltweit alle Autos zusammen. Die Schadstoffemissionen belasten das globale Klima und die Gesundheit der Küstenbewohner erheblich. Die Studie untersuchte den Ausstoß von 200 kommerziellen Schiffen und rechnete die Ergebnisse auf globale Werte hoch. Die Autoren schätzen, dass Schiffe knapp eine Millionen Tonnen Partikel jährlich ausstoßen. Die Studie ist am 25. Februar im "Journal of Geophysical Research" online erschienen. Lack, D. A., et al. (2009), Particulate emissions from commercial shipping: Chemical, physical, and optical properties, J. Geophys. Res., 114, D00F04, doi:10.1029/2008JD011300.
-
Der Start des Orbiting Carbon Observatory (OCO) Satellit ist gescheitert. Der 273 Millionen Dollar (213 Millionen Euro) teure Satellit zur Klimaforschung sollte den weltweiten Kohlendioxidausstoß aus dem Weltraum beobachten. Der Satellit trennte sich nach dem Abschuss von dem kalifornischen Luftwaffenstützpunkt Vandenberg nicht wie vorgesehen von der Trägerrakete und erreichte seine geplante Umlaufbahn nicht. Er stürzte vermutlich in der Nähe der Antarktis ins Meer.
-
Der Bericht des Bundesumweltministeriums "Umweltschutz schafft Perspektiven" geht der Frage nach, wie Umweltpolitik die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger steigert, in welchen Bereichen beispielsweise Stadtbewohner von Umweltpolitik profitieren und welche Perspektiven Umweltpolitik für ländliche Räume schafft, welche enorme Bedeutung der Erhalt unserer Ökosysteme hat. Er zeigt, wie sehr Umweltpolitik auch Grundlage für wirtschaftliche Innovation und Entwicklung ist. Der Bericht des Bundesumweltministeriums ist auf der Internetseite des BMU veröffentlicht.
-
Am 23. Februar 2009 teilte das Goddard-Institut für Weltraumstudien der NASA (GISS) in New York mit, dass das Jahr 2008 sich in die Serie der zehn heißesten Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im 19. Jahrhundert einreiht. Die Top Ten der weltweit wärmsten Jahre lagen damit alle in der Zeit von 1997 bis 2008. 2008 war demnach das neuntwärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn. Die weltweite Lufttemperatur im jährlichen Durchschnitt hat um 0,44 Grad Celsius über dem globalen Mittel gelegen, das von 1951 bis 1980 gemessen wurde.
-
Stockholm und Hamburg haben als erste Städte die Auszeichnung „Grüne Hauptstadt Europas" erhalten. Damit wird die schwedische Hauptstadt 2010 und Hamburg 2011 Grüne Hauptstadt Europas. Mit dem neuen Preis der Europäischen Kommission sollen die Städte ermutigt werden, ihre Lebensqualität durch systematische Einbeziehung der Umwelt in die Stadtplanung zu verbessern.
-
Budapest hat den Preis der Europäischen Mobilitätswoche 2008 gewonnen. Nach Auffassung eines unabhängigen Sachverständigengremiums hat die ungarische Hauptstadt am meisten dafür getan, um die Öffentlichkeit für die durch den Verkehr bedingte Luftverschmutzung zu sensibilisieren und während der Europäischen Mobilitätswoche umweltfreundlichere Alternativen zu fördern.