Ereignisse Chronologisch
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Der Rat der Europäischen Union hat am 14. September eine neue Richtlinie über die Meeresverschmutzung durch Schiffe und die Einführung von Sanktionen für Verstöße angenommen. Die Richtlinie novelliert die gleichnamige Richtlinie 2005/35/EG. Sie verpflichtet in schwerwiegenden Fällen maritimen Umweltsündern rechtlich bindende Strafen aufzulegen - egal ob sie vorsätzlich oder fahrlässig handeln. Dabei bleibt es den Regierungen der Mitgliedstaaten überlassen, wie hoch die Strafen sein sollen. Sie müssen jedoch "abschreckend und effektiv" sein. Innerhalb eines Jahres müssen die Mitgliedstaaten nun die Richtlinie in nationales Recht umsetzen.
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Am 12. September 2009 registrierten Satellitenaufnahmen das Minimum in der diesjährigen Meereisbedeckung von 5,1 Millionen Quadratkilometern im Nordpolarmeer. Damit bestätigt sich die Entwicklung aus den letzten drei Jahren, dass die Eisausdehnung am Ende des Sommers nur noch etwa 70 Prozent des langfristigen Mittelwertes der Jahre 1979 bis 2000 beträgt. Dieser langfristige Mittelwert liegt bei knapp sieben Millionen Quadratkilometern, das Rekordminimum im Jahr 2007 lag bei 4,1 Millionen Quadratkilometern.
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10. September 2009/Brüssel: Die Europäische Kommission hat einen Entwurf zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern vorgelegt. Ziel dieser Initiative ist es, einen erfolgreichen Abschluss der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember zu ermöglichen. Bis 2020 könnten den Entwicklungsländern bei der Eindämmung der Treibhausgasemissionen und den Anpassungen an die Folgen des Klimawandels zusätzliche jährliche Kosten von etwa 100 Mrd. EUR entstehen. Ein Großteil des Finanzbedarfs muss aus innerstaatlichen Quellen und durch die Erweiterung des internationalen CO 2 -Markts gedeckt werden, doch darüber hinaus könnten internationale öffentliche Finanzmittel in Höhe von 22-50 Mrd. EUR pro Jahr erforderlich werden. Deshalb schlägt die Kommission vor, dass sich die Industrie- und die Schwellenländer entsprechend ihrem Anteil am Emissionsaufkommen und ihrer Wirtschaftskraft an dieser öffentlichen Finanzierung beteiligen. Dies könnte für die EU bis 2020 eine Beitragsleistung von etwa 2-15 Mrd. EUR jährlich bedeuten, sofern in Kopenhagen eine ehrgeizige Vereinbarung erreicht wird.
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Am 10.09.2009 wurde zum zweiten Mal der Clean Tech Media Award in Berlin verliehen. Ausgezeichnet wurden das energieeffizienteste Bürogebäude der Welt, ein innovatives Hybrid-Kraftwerk, bahnbrechende Forschungsergebnisse zu umweltfreundlich produziertem Silizium und die weltweit größte Klima-Erlebniswelt. Der Sonderpreis 2009 ging an die DESERTEC Foundation, die mit der Idee, Solarstrom in den Wüstengebieten Afrikas zu erzeugen, bereits führende deutsche Konzerne überzeugen konnte.
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Der Premierminister Raila Odinga von Kenia bat am 9. September 2009 die internationale Gemeinschaft um Hilfe beim Erhalt des Mau Forest, des größten zusammenhängenden Waldgebiet des ostafrikanischen Landes gebeten. Für die Rettung des Waldgebiets werden Millionensummen benötig. Durch Abholzung, Landwirtschaft und illegale Siedlungen in den vergangenen Jahren hat der Wald etwa 107.000 Hektar Land verloren. Das entspricht mehr als einem Viertel der Gesamtfläche des Waldes.
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Rund 50.000 Menschen haben am 05. September 2009 nach Veranstalterangaben in Berlin gegen die Atomkraft und ein Atommüll-Endlager in Gorleben demonstriert. Unter dem Motto "Mal richtig abschalten" sprachen sich Umweltgruppen und Vertreter der Ökoenergie gegen Laufzeitverlängerungen für Reaktoren und gegen ein Endlager in Gorleben aus. Die Kundgebung vor dem Brandenburger Tor war auch Ziel einer Fahrt von 350 Traktoren aus der Umgebung von Gorleben und anderen Teilen Norddeutschlands nach Berlin.
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Am 3. September 2009 wurde in Düsseldorf zum ersten Mal der Fahrtziel Natur-Award 2009 vergeben. Der Preis ging an die Nationalpark- und Naturparkregion Bayerischer Wald für das Projekt Igelbusse/Bayernwald Ticket. Das prämierte Projekt leistet einen vorbildhaften Beitrag zur Vernetzung und Optimierung der nachhaltigen Mobilität für den Tourismus. Der Fahrtziel Natur-Award wurde von Fahrtziel Natur ins Leben gerufen, einer Kooperation aus der Deutschen Bahn, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., dem Naturschutzbund Deutschland und dem Verkehrsclub Deutschland e.V..
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Mit einem weltweiten Informationssystem über Klimadaten sollen die Auswirkungen der Erderwärmung besser bewältigt werden. Den Aufbau eines solchen globalen Klimanetzwerkes beschloss die UN auf der dritte Weltklimakonferenz (WCC-3) der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf am 04. September 2009. Es soll weltweit Informationen über Klimaveränderungen bereitstellen.
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Am 1. September 2009 startete das Großforschungsprojekt BIOACID (Biological Impacts of Ocean ACIDification), ein Verbundprojekt, das die Auswirkungen der Ozeanversauerung auf Lebensgemeinschaften im Meer untersucht. Im Rahmen von BIOACID sollen in fächerübergreifender Zusammenarbeit unter anderem die Effekte der Ozeanversauerung auf die Kalkbildung, das Wachstum und die Entwicklung von Meeresorganismen ermittelt werden. An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die nächsten drei Jahre mit 8,5 Millionen Euro finanzierten Projekt sind insgesamt 14 Forschungsinstitute und Universitäten aus ganz Deutschland beteiligt. Die Projektleitung liegt beim Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) in Kiel. Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft übernimmt die stellvertretende Koordination und erhält insgesamt 2,9 Millionen Euro Projektmittel.
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Das Herstellungs- und Importverbot von klassischen Glühlampen mit einer Leistung von 100 Watt und mehr tritt innerhalb der Europäischen Union in Kraft.
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Die Dritte Weltklimakonferenz (WCC-3) der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) fand vom 31. August bis zum 04. September 2009 in Genf statt. Experten und Regierungsvertreter berieten über Entwicklungen seit der letzten Konferenz sowie über Strategien und Lösungen für die Klimaprobleme der Zukunft. Auf der Konferenz wurde die Schaffung eines globalen Netzwerks für Klimainformationen und -dienstleistungen beschlossen. Das globale Netzwerk (Global Framework for Climate Services) soll gemäss Deklarationstext "die Herstellung, Zugänglichkeit, Übermittlung und Anwendung von wissenschaftsbasierten Klimaprognosen und -dienstleistungen stärken".
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In der Schachtanlage Asse II lagert mit rund 28 Kilogramm offensichtlich mehr als dreimal so viel hochgiftiges Plutonium wie bislang angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe um den ehemaligen Asse-Betreiber Helmholtz Zentrum München. Bislang war immer von neun Kilogramm die Rede. Offensichtlich beruht diese Angabe aber auf einem Übertragungsfehler zwischen einer Abteilung des Forschungszentrums Karlsruhe und der damals zuständigen Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF).
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Das türkische Frachtschiff MS Gulser Ana ist mit 39 000 Tonnen Phosphat, 700 000 Litern Motoröl, 500 000 Kubikmeter Diesel sowie einer unbekannten Menge Schweröl am 26. August drei Kilometer vor der Südspitze Madagaskars havariert. Diesel, Öl und ein Teil der Phosphatladung gelangten ins Meer und verschmutzten die angrenzenden Küsten in einer der ökologisch wertvollsten Regionen der Erde.
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Greenpeace-Aktivisten haben am 25. August 2009 auf dem Gorner-Gletscher im Schweizer Wallis ein 140 X 55 Meter großes Banner entrollt, auf dem ein Appell für den Klimaschutz stand: Our Climate - your Decision! (Unser Klima - Eure Entscheidung!) Greenpeace fordert mit dieser Botschaft die Staats- und Regierungschefs der westlichen Industrienationen auf, mehr Führungsverantwortung beim Klimaschutz zu übernehmen.
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Mit ihren derzeitigen Reduktionszielen für Treibhausgase werden die weltweit größten Unternehmen die von Klimawissenschaftlern empfohlenen Emissionssenkungen erst im Jahr 2098 erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Carbon Chasm“ des Carbon Disclosure Projects (CDP). Derzeit reduzieren die 100 weltweit größten Unternehmen im Schnitt nur jährlich 1,9 Prozent ihrer berichteten CO2-Emissionen. Nötig wären 3,9 Prozent, um die Emissionen in den Industrieländern bis zum Jahr 2050 insgesamt um 80 Prozent zu senken. Gefährlicher Klimawandel, der bei einer Erwärmung um mehr als zwei Grad gegenüber vorindustriellen Werten befürchtet wird, ist laut dem Weltklimarat (IPCC) nur durch Emissionsminderungen der Industrieländer von 80-95 Prozent bis 2050 zu verhindern. Demnach müssten die Unternehmensemissionen doppelt so schnell reduziert werden als bisher. Analysiert wurden die Reduktionsziele der „Global 100“ anhand ihrer Antworten auf die jährliche Unternehmensbefragung des Carbon Disclosure Projects im Jahr 2008.
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Am 24. August 2009 tritt die Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung in Kraft. Für die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien dürfen ab 1. Januar 2010 nur noch Pflanzenöle eingesetzt werden, die nachhaltig hergestellt worden sind. Dies sieht die Nachhaltigkeitsverordnung für das Erneuerbare-Energien-Gesetz vor, die das Bundeskabinett am 10.06.2009 beschlossen hat.
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Am 21. August 2009 ist in der EU die neue "Richtlinie 2009/90/EG zur Festlegung technischer Spezifikationen für die chemische Analyse und die Überwachung des Gewässerzustands" in Kraft getreten. Ziel der Richtlinie ist die Einführung einheitlicher Qualtitäsregeln für die chemische Analyse und Monitoring von Wasser, Sediment, Flora und Fauna durch die Mitgliedstaaten. Die Richtlinie soll innerhalb von zwei Jahren nach Inkrafttreten von den Mitgliedstaaten umgesetzt werden.
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Am 21. August 2009 begann die Montara Offshore-Ölplattform in der Timorsee (ein großes Nebenmeer des Indischen Ozeans) nordöstlich von Australien Öl zu verlieren. Zehn Wochen lang liefen mehr als zwei Millionen Liter Öl ins Meer und bildeten einen etwa 2000 Quadratkilometer großen Ölteppich. Seit Anfang November ist das Bohrloch wieder verschlossen und der Ölaustritt damit gestoppt.
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In Brandenburg ist das gegenwärtig größte deutsche Solarkraftwerk am 20. August 2009 offiziell eingeweiht worden. Der Solarpark Lieberose nördlich von Cottbus in der Gemeinde Turnow-Preilack hat eine maximale Leistung von 53 Megawatt auf einer Grundfläche von 162 Hektar, was einer Fläche von mehr als 210 Fußballfeldern entspricht. Das Solarkraftwerk entstand auf einem früheren sowjetischen Truppenübungsplatz.
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Durch den extremen Anstieg des Wasserverbrauchs in den vergangenen Jahren wie etwa durch Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen sanken die Grundwasservorräte in Nordindien stärker als bisher angenommen. Forscher unter Leitung von Matt Rodell vom Nasa Goddard Space Flight Center in Greenbelt haben Satellitenmessungen der Erdgravitation und Geländemodelle des Gravity Recovery and Climate Experiment (GRACE) ausgewertet, das die Nasa und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) 2002 gestartet haben. Obwohl die Niederschlagsmengen im Untersuchungszeitraum von August 2002 bis Oktober 2008 weitgehend normal gewesen sind, ist der Grundwasserspiegel in den Bundesstaaten Rajasthan, Punjab und Haryana sowie in der Hauptstadt Neu-Delhi jährlich um vier Zentimeter gefallen. Von 2002 bis 2008 haben die Grundwasser-Reserven um rund 109 Kubikkilometer abgenommen. Die Studie wurde am 12. August in der Online-Ausgabe des britischen Fachjournals Nature veröffentlicht.
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Am 12. August 2009 wurden von einem Botaniker der Universität Basel im Rahmen einer Studie auf 4505m ü.M. die höchstgelegene Blütenpflanze, die bisher in Europa dokumentiert wurde, entdeckt. Der Fundort liegt rund 40 Meter unter dem Gipfel des Doms im Kanton Wallis in der Schweiz, und ist vermutlich der kälteste Standort der Welt, an dem eine Blütenpflanze gefunden wurde. Es handelt sich um die bereits bekannte Pflanze des lilafarbenen Gegenblättrigen Steinbrechs (Saxifraga oppositifolia). Der Gegenblättrige Steinbrech gehört zur Familie der Steinbrechgewächse. Er hält jede denkbare Frosttemperatur aus, auch das Eintauchen in flüssigen Stickstoff.
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Am 10. August 2009 haben Greenpeace-Aktivisten damit begonnen, tonnenschwere Steine im Kattegat vor der schwedischen Küste zu versenken. Die Steine sollen die Schleppnetzfischerei in der Meeresregion, die als Schutzgebiet ausgewiesen ist, unterbinden.
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Vom 10. bis 14. August 2009 trafen sich in Bonn erneut die beiden Ad-hoc-Arbeitsgruppen, die für die Verhandlung des Kopenhagen-Klimaschutzabkommens eingesetzt wurden. Es wurde weiter über die jeweiligen Verhandlungstexte diskutiert, die den beiden Arbeitsgruppen seit der letzten Verhandlungsrunde im Juni 2009 vorlagen.
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Der WWF Report „Der östliche Himalaya – Wo Welten kollidieren“ beschreibt detailliert mehr als 350 neue Arten. Wissenschaftler verschiedener Organisationen haben sie zwischen 1998 und 2008 in einer Region entdeckt, die Bhutan, den Nord-Osten Indiens, den Norden Myanmars ebenso wie Nepal und südliche Bereiche Tibets umfasst. Unter den neu entdeckten Arten sind 242 Pflanzen, 16 Amphibien, 16 Reptilien, 14 Fische, zwei Vögel, zwei Säugetiere und mindestens 60 neue Wirbellose.
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Die Bundesregierung hat am 19. August 2009 den Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität verabschiedet. Ziel des Nationalen Entwicklungsplans ist es, die Forschung und Entwicklung, die Marktvorbereitung und die Markteinführung von batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen in Deutschland voranzubringen.
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Aus einer geborstenen unterirdischen Pipeline des Betreibers SPSE sind am 7. August 2009 4000 Kubikmeter Rohöl in das Naturschutzgebiet Coussoules de Crau am Rande der Camargue geflossen und haben zwei Hektar Erdreich verseucht. Die franzözische Regierung bezeichnete das Ausmaß als ökologisches Disaster. In dem Naturschutzgebiet östlich von Arles leben zahlreiche Arten, die aus afrikanischen Steppengebieten dorthin gelangten, darunter seltene Vögel und Heuschrecken.
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Das Bundeskabinett hat sich am 5. August 2009 darauf geeinigt, dass Jochen Flasbarth neuer Präsident des Umweltbundesamtes wird. Der 47-Jährige übernimmt die Nachfolge des Ende Juli ausgeschiedenen Prof. Dr. Andreas Troge.
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Nach einer am 3. August 2009 veröffentlichten Studie der Umweltstiftung WWF hat Deutschland einen jährlichen Wasser-Fußabdruck von 159,5 Mrd. m³. Das entspricht mehr als dem dreifachen Volumen des Bodensees. Darin berücksichtigt ist nicht nur der direkte Wasserverbrauch, sondern auch das in Lebensmitteln und Industriegütern enthaltene virtuelle Wasser. Umgelegt auf die Einwohnerzahl hat damit jeder Deutsche einen täglichen Wasser-Fußabdruck von 5288 Litern, was etwa 25 Badewannenfüllungen entspricht. Der direkte Wasserverbrauch von Privatpersonen ist in den vergangenen Jahren dagegen kontinuierlich auf gerade einmal 124 Liter pro Tag zurückgegangen. Rund die Hälfte des deutschen Wasserbedarfs wird über ausländische Produkte importiert. Damit führt die Bundesrepublik, obwohl sie in einer wasserreichen Region der Erde liegt, jedes Jahr 79,5 Mrd. m³ Wasser ein.
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Am 3. August 2009 nominierten zum zweiten Mal die EU-Mitgliedstaaten der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) besonders besorgniserregende Chemikalien für eine Zulassungspflicht nach REACH, der EU-Chemikalienverordnung. Es gingen 14 Vorschläge ein, davon fünf aus dem Umweltbundesamt (UBA). Das UBA schlägt der EU vor, für fünf Anthracenöle eine Zulassungspflicht einzuführen. Die aus Steinkohle gewonnenen Anthracenöle gehören zu den Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). PAK verbleiben generell lange in der Umwelt, reichern sich in der Nahrungskette an und sind giftig.
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Dieselöl aus dem havarierten Frachter Full City bedroht immer größere Teile von Norwegens Südküste. Einsatzkräfte der Küstenwacht versuchten, besonders gefährdete Küstenstreifen und Inseln mit Seevögel-Kolonien zu schützen. Laut der Umweltorganisation WWF ereignete sich das Unglück mitten im Vogelschutzgebiet Lille Sastein.
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Vor der Südküste Norwegens ist am 31. Juli der Frachter Full City, der in Panama registriert ist, bei stürmischer See auf Grund gelaufen. Nun droht dem Skagerrak eine Ölpest. Wie die Regionalbehörden des Bezirks Telemark mitteilten, hat das ausgelaufene Dieselöl bereits einen Küstenstreifen nahe der Stadt Langesund erreicht. Der 167 Meter lange Frachter war mit 1.100 Tonnen Öl beladen.
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Im August und September 2008 versenkten Greenpeace-Aktivisten 320 Naturfelsen in einer Wassertiefe von 25 – 30 m im Natura 2000 Meeresschutzgebiet Sylter Außenriff. Die Steine sollten das Gebiet vor den Auswirkungen der Schleppnetzfischerei schützen. Nach der Betauchung der Steine im Sommer 2009 kommt ein am 28. Juli veröffentlichtes Gutachten zum Ergebnis, dass die Aktion erfolgreich war. Die Steine wurden bereits von Meeresorganismen besiedelt und es hat seitdem dort keine Schleppnetzfischerei mehr stattgefunden.
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Am 24. Juli 2009 gegen 3:08 Uhr morgens wurde das Kernkraftwerk Emsland durch Auslösung einer Überwachungseinrichtung am Stufenschalter eines Maschinentrafos vom Netz getrennt. Diese Überwachungseinrichtung dient dazu, den Stufenschalter des Maschinentrafos vor Schäden zu schützen. In der Folge wurde auch eine Reaktorschnellabschaltung ausgelöst. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen.
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Das Atomkraftwerk Philippsburg II bei Karlsruhe ist am 24. Juli 2009 abgeschaltet worden. Hintergrund ist eine mögliche Störung eines Maschinentransformators, der nun überprüft werden soll, wie der Betreiber Energie Baden-Württemberg und das Landesumweltministerium mitteilten. Nach Darstellung des Konzerns besteht keine Meldepflicht über den Vorfall.
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541.176 junge Mangrovenbäume wurden von 300 Freiwilligen in Pakistan in nur einem Tag gepflanzt. Damit wurde der bisherige Rekord Indiens von 447.847 Bäumen eingestellt. Die Aktion wurde gemeinsam mit der pakistanischen Regierung, lokalen Fischerdörfern und der Wirtschaft durchgeführt. Die Bäume wurden im riesigen Ökosystem am Indus-Delta in der südlichen Sindh Provinz gepflanzt, etwa 150 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Karachi. Diese Schutzzone ist von internationaler Bedeutung und wurde zum Ramsar-Schutzgebiet erklärt.
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Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) teilte mit, dass bei einem Kontrollgang erneut radioaktiv belastete Laugen im Atommülllager Asse in 950 und in 925 Meter Tiefe bei einem Kontrollgang entdeckt wurden. Die Laugen wiesen Belastungen mit radioaktivem Cäsium von 121 Becquerel und mit Tritium von 27.000 Becquerel pro Liter auf. Die Werte lägen aber unterhalb der Freigrenzen der Strahlenschutzverordnung, erklärte das Bundesamt. Eine Gefährdung des Betriebspersonals und der Umgebung des Bergwerks sei ausgeschlossen.
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Am 13. Juli 2009 fand das Gründungstreffen zwölf europäischer Konzerne zum Projekt "Desertec Industrial Initiative (DII)" in München statt. Das Konsortium plant den Aufbau von Solarkraftwerken in Nordafrika und im Mittleren Osten um Energie für Europa zu produzieren. Langfristig soll bis zum Jahr 2050 der durch Hochspannungsnetze transportierte Ökostrom bis zu 15 Prozent des europäischen Stromverbrauchs ausmachen. Die Kosten dafür werden auf 400 Milliarden Euro geschätzt.
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Mit der abschließenden Zustimmung des Bundesrates zur Reform des Umweltrechts am 10. Juli 2009 wird jetzt zum ersten Mal ein bundesweit unmittelbar geltendes Naturschutz- und Wasserrecht in Kraft treten. Auch den neuen Vorschriften zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung wurde zugestimmt.
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Zum Schutz der Umwelt hat die australische Kleinstadt Bundanoon den Verkauf von Wasser in Flaschen verboten. Sie sind die erste Gemeinde in Australien , die dieses Verbot ausgesprochen hat. Für die Flaschenwasserindustrie in Australien war es am 08. Juli die zweite Niederlage. Zuvor hatte der Regierungschef des Staates New South Wales es allen Behörden verboten, in Flaschen abgefülltes Wasser zu kaufen. Er nannte es Verschwendung von Ressourcen.
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Beim Gipfel in L'Aquila haben sich sowohl die G8-Staaten als auch die Gruppe der 16 größten Industrie- und Schwellenländer (Major Economies Forum, MEF) zum internationalen Klimaschutz bekannt. Die MEF-Staaten produzieren rund 80 Prozent der jährlich global emittierten Treibhausgase. Ein großer Fortschritt ist das Bekenntnis beider Staatengruppen, ein Ansteigen der Durchschnittstemperatur auf weniger als 2 Grad zu begrenzen, bezogen auf Werte vor der Industrialisierung. Die G8 übernimmt beim Kampf gegen den Klimawandel erneut eine Vorreiterrolle, indem sie den Industrieländern eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 80 Prozent bis 2050 zum Ziel setzt.