Ereignisse Chronologisch
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Gründung des ersten Schreber Vereins in Leipzig. Eine erste größere Anlage entsteht 1870.
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Ernst Häckel (1834-1919) prägte den Begriff Ökologie (Lehre vom Haushalt in der Natur) in seinem Buch "Generelle Morphologie der Organismen", doch kann er keinesfalls als Begründer dieser Wissenschaftsdisziplin angesehen werden, da man sich bereits seit dem Altertum mit ökologischen Problemen befasste. Schon Theophrasts (um 300 v. Chr.) Werke enthalten eine Fülle einschlägiger Beispiele.
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Der Zoologe Ernst Haeckel prägt den Begriff "Oekologie" für "die gesamte Wissenschaft von den Beziehungen des Organismus zur umgebenden Außenwelt, wohin wir im weiteren Sinne alle Existenz-Bedingungen rechnen können".
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George Perkin Marsh (1801 - 1882) veröffentlicht sein umfangreiches Buch "Man and Nature", das erweitert unter dem Titel "The Earth as modified by Human Action" 1874 nochmals erscheint. Es ist eine erste umfassende Beschreibung der Einwirkungen der Wirtschaftstätigkeit des Menschen auf die Erdoberfläche auf den verschiedenen Kontinenten und im Meer.
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Beginn der Kali-Industrie in Staßfurt bei Magdeburg bringt starke Flussverunreinigungen durch Abraumsalze mit sich.
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Charles Darwin (1809 - 1882) veröffentlicht sein viel beachtetes Buch "On the Origin of Species by Means of Natural Selection...". Die Entwicklung in der Natur und damit auch in der Umwelt wird zunehmend bewusst.
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Entdeckung und Anwendung der Teerfarben. Die Teerfarbenindustrie führt zu vielen Umweltbelastungen und Gesundheitsschäden.
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Die erste Kanalisation wird in Hamburg in Betrieb genommen.
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Die erste zentrale Wasserversorgung in Deutschland entsteht in Hamburg. Berlin, Frankfurt und Köln folgen. Das Wasser wird noch nicht gefiltert.
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J. von Liebig begründet die Agrikulturchemie. Formen der künstlichen Düngung nehmen zu.
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Die Begradigung des Oberrheins durch den badischen Ingenieur Tulla verkürzte den Schifffahrtsweg, schützte die betroffenen Landstriche besser vor Hochwasser, führte zu erheblichem Landgewinn und schuf einen dauerhaften Grenzverlauf zu Frankreich und zur Pfalz. Von Anfang an aber wurde auch über die nachteiligen Folgen gestritten: die Verlagerung des Hochwassers rheinabwärts, die Beeinträchtigung wirtschaftlicher Interessen ganzer Dörfer und Städte, die Beeinträchtigung der Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren.
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Die erste Sodafabrik nach dem Leblanc-Verfahren bringt starke Umweltbelastungen mit sich.
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Das Leblanc-Soda-Verfahren ist anwendungsreif. Damit beginnt die Entwicklung der neuen chemischen Industrie. Sie hat bereits ihre Abfallprobleme. Bisher genutzte und sich verknappende Ressourcen, für die Soda-Herstellung die Asche von Holz und getrocknetem Tang, werden durch andere Rohstoffe ersetzt.
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Fürst Leopold III. Friedrich Franz (1740 -1817) versucht in seiner Regierungszeit Anhalt-Dessau, seinen kleinen Territorialstaat, im Geiste der Aufklärung in ein Park- und Gartenreich zu verwandeln. Erhalten sind u.a. der Park von Wörlitz, ein bemerkenswertes Beispiel großräumiger Landschaftsgestaltung besonders unter ästhetischen Gesichtspunkten.
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Das heutzutage nahezu überall geforderte Prinzip der „Nachhaltigkeit“ hat seine Ursprünge im frühen 18. Jahrhundert. 1713 wurde „nachhaltende Nutzung“ als Begriff von dem sächsischen Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz in seinem für die Forstwirtschaft und Kameralistik grundlegenden Werk „Sylvicultura oeconomica oder Hauswirthliche Nachricht und Naturgemäße Anweisung zur Wilden Baumzucht“ erstmals eingeführt. Von Carlowitz fordert eine „nachhaltende“ Waldbewirtschaftung, bei der nicht mehr Holz geerntet wird als auch wieder nachwächst.
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In Hamburg wird die erste Verordnung über eine geregelte Abfallbeseitigung erlassen.
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In Bunzlau (Schlesien) wird die erste Kläranlage errichtet.
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Breslau wird mit Wasser aus der Oder über Wasserleitungen versorgt.
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Die Schultheißen-Ordung soll für das Siegerland der Waldzerstörung durch die Köhler Einhalt gebieten.
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Zittau erhält seine ersten Wasserleitungen.
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München erläßt eine detaillierte Sauberkeitsverordnung.
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Der "Waldbann" von Amberg wird zum Schutz des Waldes erlassen.
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Im 13. Jahrhundert werden erste Gesundheits- und Reinlichkeitsverordnungen in Deutschland erlassen.
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Seit dem 13. Jahrhundert gehen in Europa (Italien, Frankreich, England und Irland) große Waldgebiete durch den erhöhten Bedarf an Bauholz (z.B. Schiffsbau) und Brennholz ( z.B. Hüttenbetriebe) verloren. Später entsteht in Deutschland die Lüneburger Heide als Folge des großen Holzbedarfs der Köhler.
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Etwa um diese Zeit sind weite Teile Griechenlands als Folge von Waldniederlegung (z.B. Holzgewinnung für die Öfen der attischen Keramikfabriken, intensive Beweidung) und der damit in Verbindung stehenden Erosion zur Kultursteppe geworden.
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Etwa um diese Zeit werden aus dem Zweistromland Mesopotamien große Schäden als Folge unzureichender Bewässerungssysteme bzw. fehlender Entwässerungssysteme gemeldet.