Ereignisse Chronologisch
-
In Deutschland wird seit 2000 jedes Jahr eine neue Wissenschaft zur Wissenschaft des Jahres ausgewählt und mit vielfältigen Aktionen begleitet. Das Wissenschaftsjahr 2010 widmet sich dem Zukunftsthema Energie. Im Mittelpunkt stehen neue Ansätze der Energieforschung weltweit und vor allem deutsche Arbeiten in diesem Bereich in verschiedenen Fachdisziplinen. "Die Förderung der Energieforschung gehört zu den Prioritäten unserer Forschungspolitik. Das Wissenschaftsjahr soll dazu beitragen, die Debatte über neue Lösungen und Konzepte für die künftige Energieversorgung in die Mitte der Gesellschaft zu bringen", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am 25. Januar 2010 in Berlin bei der Präsentation des Wissenschaftsjahrs 2010 in Berlin.
-
Nach einem aktuellen Statusreport der Umweltschutzorganisation WWF, der am 25. Januar 2010 veröffentlicht wure, gibt es in den fünf Mekong-Anrainerstaaten Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam nur noch rund 350 wild lebende Tiger. Damit ist die Zahl der gefährdeten Großkatzen innerhalb der vergangenen zwölf Jahre um etwa 70 Prozent zurückgegangen. Ende der Neunziger sollen noch etwa 1.200 Indochinesische Tiger entlang des Mekongs gelebt haben.
-
Aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik können jetzt TV-Geräte, DVD-Rekorder und Blu-Ray und DVD-Player sowie kompakte HiFi-Anlagen mit dem Blauen Engel gekennzeichnet werden. Die Anforderungen des Blauen Engel an TV-Geräte sind an das Europäische Umweltzeichen angelehnt, sie sind jedoch ambitionierter. So liegt der maximal zulässige Stromverbrauch bei 160 Watt. Auch bei DVD-Rekordern (mit und ohne Festplatte) und -Playern sowie Blu-ray Disk-Playern (DVD-Abspielgeräte mit hoher Speicherkapazität, verbesserter Bildqualität, verschiedenen Tonformaten) ist der Stromverbrauch das zentrale Vergabekriterium. Der Blaue Engel für kompakte HiFi-Anlagen erfordert zudem eine nicht deaktivierbare automatische Abschaltfunktion spätestens nach 15-minütiger Nicht-Nutzung und die Möglichkeit der vollständigen Netztrennung. In der Küche setzt der Blaue Engel für immer mehr Geräte Maßstäbe. Dunstabzugshauben mit dem Blauen Engel müssen geräuscharm und demontagegerecht konstruiert sein. Außerdem müssen Ersatzteile langfristig vorhanden sein. Auch energiesparende elektrische Backöfen für den Hausgebrauch können jetzt mit dem Blauen Engel gekennzeichnet werden.
-
Flüssige Biobrennstoffe und Biokraftstoffe dürfen in der Europäischen Union (EU) künftig nur noch gefördert oder auf die Energieziele angerechnet werden, wenn sie aus nachhaltigem Biomasseanbau stammen. Als erster EU-Mitgliedstaat hat Deutschland ein Zertifizierungsinstrument für den Nachhaltigkeits-Nachweis entwickelt. Mit der vorläufigen Anerkennung dieses Zertifizierungssystems namens "International Sustainability and Carbon Certification" (ISSC) durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) setzt Deutschland europäische Anforderungen in deutsches Recht um.
-
Die Rückholung der Abfälle aus der Schachtanlage Asse II ist nach jetzigem Kenntnisstand die beste Variante beim weiteren Umgang mit den dort eingelagerten radioaktiven Abfällen. Dies ist das Ergebnis des Optionenvergleichs zur Schließung der Asse. „Wir stehen nicht nur vor einer großen wissenschaftlich-technischen Herausforderung, sondern wir werden den Weg zu einer dauerhaften Sicherheit nur zusammen mit den Menschen vor Ort gehen können“, sagte der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Wolfram König, am 15. Januar 2010 in Hannover bei der Vorstellung des Ergebnisses. Untersucht wurden neben der Rückholung auch die Vollverfüllung der Schachtanlage sowie die Umlagerung der Abfälle in tiefere Schichten der Asse. Alle drei Schließungsoptionen sind anhand vorher festgelegter Beurteilungsfelder und Kriterien bewertet worden. Ergebnis des Vergleichs ist, dass auf Basis des heutigen Wissenstands die vollständige Rückholung der Abfälle aus der Asse anzustreben ist, da ein Langzeitsicherheitsnachweis erbracht werden kann. Gegen die Vollverfüllung spricht, dass für diese Schließungsvariante derzeit nicht gesagt werden kann, ob ein Langzeitsicherheitsnachweis gelingt. Bei der Umlagerung der Abfälle besteht zudem das Risiko, keinen geeigneten Einlagerungsbereich zu finden. Außerdem dauert diese Stilllegungsoption weitaus am längsten. Keine der drei Varianten ist optimal, alle bergen Unsicherheiten für die Realisierung.
-
Der WWF hat eine formale Beschwerde gegen die Bundesrepublik Deutschland bei der Europäischen Kommission eingereicht. Grund für die Beschwerde ist der Verstoß gegen eine verbindliche Auflage des EU Klima- und Energiepaketes von 2008. Am 27. Juli 2009 wurde die Errichtung eines neuen Kohlekraftwerkes in Mannheim bewilligt, das nach Einschätzung des WWF gegen die EU-Gesetzgebung verstoße. Die 2008 neu aufgelegte Großfeuerungsanlagenverordnung der EU bestimmt, dass Mitgliedsstaaten sicherstellen müssen, dass Unternehmen, die neue große Kraftwerke planen, Auflagen zu Abscheidung, Transport und Speicherung des von ihnen produzierten Kohlendioxides einhalten müssen, bevor ein solches Projekt bewilligt werden darf.
-
Die ursprüngliche Belastung des Klimas durch abfallwirtschaftliche Maßnahmen betrug in Deutschland 1990 rund 38 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Bis zum Jahr 2006 hat sich dies in eine Entlastung von etwa 18 Millionen Tonnen gewandelt. Somit konnten, insbesondere durch den Ausstieg aus der Deponierung unbehandelter Siedlungsabfälle, die Emissionen klimaschädlicher Gase durch die Abfallwirtschaft um insgesamt rund 56 Millionen Tonnen gesenkt werden. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von 7,7 Millionen PKW, fast 20 Prozent der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge. Das sind einige Ergebnisse der gemeinsam beauftragten Studie „Klimaschutzpotenziale der Abfallwirtschaft“, die heute der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (BDE), Peter Kurth und der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Jochen Flasbarth gemeinsamen in Berlin vorstellten. Die Studie bilanziert die Klimaschutz-Leistungen der Abfallwirtschaft seit 1990 und zeigt weitere mögliche Potenziale in Deutschland und der EU 27 bis 2020 auf. Bis zum Jahr 2020 ist gegenüber 2006 ein weiteres CO2-Einsparpotenzial von zusätzlich fast zehn Millionen Tonnen CO2-Äquivalente möglich, insbesondere durch erhöhte Wertstofferfassung und verbessertes Recycling sowie eine effizientere energetische Nutzung von Siedlungsabfällen und Altholz. Die Studie zeigt, dass die Abfallwirtschaft mit rund 14 Prozent zur Erfüllung der von Deutschland geplanten CO2-Minderung bis 2020 beitragen kann, falls die dazu aufgezeigten Maßnahmen verwirklicht werden.
-
Die durchschnittlichen spezifischen CO2-Emissionen des Jahres 2008 lagen bei 153,5 gCO2/km. Das bedeutet einen Rückgang um 3,3 % oder 5,2 g pro Kilometer gegenüber dem Jahr 2007 (158,7 gCO2/km), was die größte relative Abnahme der spezifischen Emissionen seit der Einführung des Überwachungssystems darstellt. Sowohl Benzin- als auch Dieselfahrzeuge haben sich im Vergleich zu 2007 um mehr als 5 g pro Kilometer verbessert. Seit dem Jahr 2000 haben Benzinfahrzeuge ihre Werte um 11 %, Dieselfahrzeuge nur um 6 % verbessert. Mit alternativen Kraftstoffen betriebene Fahrzeuge haben ihre Werte gegenüber 2000 dagegen um 34 % verbessert. Im Jahr 2008 hat sich der Anteil der mit alternativen Kraftstoffen betriebenen Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr beinahe verdoppelt und sie machen inzwischen 1,3 % der Pkw-Neuzulassungen aus.
-
Am 12. Januar 2010 unterschrieb Ministerpräsident Wladimir Putin einen Erlass, in dem die Wiederinbetriebnahme des umstrittenen Zellulose- und Papierkombinats in Baikalsk erfolgen soll. Das Werk am Ufer des Baikalsee war 2008 wegen Umweltbedenken stillgelegt worden. Seit ihrer Eröffnung 1966 gilt die stillgelegte Fabrik als ein Hauptverschmutzer des Baikalsees.
-
Israelische Forscher haben eine neue Art einer Riesenspinne entdeckt. Die Spinnenart hat eine Beinspanne von 14 Zentimetern und lebe in den Sanddünen der Arava-Gegend im Süden Israels. Die neue Art erhielt den Namen Cerbalus aravensis. Sie ist die größte Spinne der Gattung Cerbalus im Nahen Osten.
-
Um die seit dem Sommer 2009 andauernden unterirdischen Torfbrände im Nationalpark Las Tablas de Daimiel in Mittelspanien zu löschen, hat die spanische Regierung am Wochenende damit begonnen Wasser vom Fluß Tajo über ein Leitungssystem in das Naturschutzgebiet zu leiten.
-
Ein Bündnis estnischer Umweltgruppen hat Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht, da Finnland, Schweden, Dänemark und Deutschland bei der Lizenzvergabe für die Pipeline an Nord Stream die europäische Umweltgesetzgebung missachtet hätten. Die estnischen Umweltorganisationen behaupten, dass die EU-Richtlinien zum Vogelschutz und zur Umweltverträglichkeitsprüfung sowie die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie bei der Vorbereitung zum Bau der 1220 km langen Pipeline durch diese Mitgliedstaaten verletzt worden seien.
-
Eine wissenschaftliche Untersuchung hat festgestellt, dass mehr als 40% der küstennahen Bereiche des Great Barrier Riffs in Australien von Seetang überwuchert sind. Küstenferne Riffe sind dagegen praktisch frei vom Seegrasbewuchs. Wissenschaftler werten solche Überwucherung mit Seetang als ein Zeichen für einen besorgniserregenden Zustand von Riffen, der nur schwer umzukehren ist.
-
Am 2. Februar, dem Tag zum Schutz der Feuchtgebiete, ernennt der Global Nature Fund seit 2004 den „Bedrohten See des Jahres“, um auf die weltweite Zerstörung der Seen aufmerksam zu machen. Der Pulicat See bietet mit seinen über 160 Fischarten sowie über 110 verschiedene Arten von Land- und Wasservögeln eine einzigartige biologische Vielfalt. Allein bis zu 15.000 Flamingos besuchen den See jährlich auf ihrem Vogelzug.
-
Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern haben den Kormoran zum Vogel des Jahres 2010 gewählt. Mit ihrer Wahl wollen die beiden Verbände sich offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen. Durch intensive Bejagung von Fischern und Anglern war der Kormoran (Phalacrocorax carbo) jahrzehntelang aus Deutschland so gut wie verschwunden. Erst nach konsequentem Schutz durch die EG-Vogelschutzrichtlinie (1979) leben in Deutschland heute wieder rund 24.000 Brutpaare. Ihre Zahl hat sich in den letzten Jahren stabilisiert. Nach Angaben des NABU versuchen jedoch Berufsfischer und Angler, die Vertreter von Politik und Behörden von angeblich massiven wirtschaftlichen Schäden und der Bedrohung einzelner Fischarten durch den Vogel zu überzeugen. Nahezu alle Bundesländer haben Bundesländer spezielle Kormoran-Verordnungen erlassen, die den bestehenden Schutz der Vögel untergraben. Diese Verordnungen erlauben die flächendeckende Tötung von Kormoranen unabhängig von einem Schadensnachweis an Fischbeständen selbst in Naturschutzgebieten, teilweise sogar ausdrücklich während der Brutzeit.
-
Am 20. Oktober 2010 zum Tag der Allee hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Allee des Jahres 2010 gekürt. Die Jury zeichnete eine Kastanienallee in Solzow bei Vipperow im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern aus. Die Allee steht beispielhaft für alte Alleen im ländlichen Mecklenburg, die noch nicht dem Straßenbau zum Opfer gefallen sind. Mit ihrem mächtigen Blätterdach biete sie zwischen großen Agrarflächen Unterschlupf für zahlreiche Insekten und Vögel, so die Begründung der Jury.
-
Der Bauernkaktus (Echinopsis eyriesii) ist Kaktus des Jahres 2010.
-
Jedes Jahr am Weltbodentag (5. Dezember) wird der Boden des Jahres für das folgende Jahr präsentiert. Das Kuratorium "Boden des Jahres" hat für das Jahr 2010 die Stadtböden ausgezeichnet. Unter dem Begriff Stadtböden werden die vielfältigen Böden städtisch-industrieller Verdichtungsräume zusammengefasst. Die naturräumlichen Faktoren, die zu ihrer Entstehung beigetragen haben, sind hier so stark anthropogen beeinflusst worden, dass sich Stadtböden von denen des Umlandes erheblich unterscheiden. Stadtböden erfüllen sehr viele Funktionen. In Parks, Gärten und auf Grünflächen sind nicht nur Grundlage für Freizeitgestaltung und Erholung, sondern auch Lebensgrundlage für Tiere und Pflanzen. Zudem sorgen sie zusammen mit den Pflanzen für ein ausgeglichenes Stadtklima.
-
Der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg wählt seit 1999 die Arzneipflanzen des Jahres aus. Im Jahr 2010 wurde der Efeu (Hedera helix) zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.
-
Zum Höhlentier des Jahres 2010 wurde die Zackeneule (auch Zimteule, Krebssuppe, Kapuzinereule oder Zuckereule genannt - lateinisch: Scoliopteryx libatrix)gewählt. Es handelt es sich um einen Nachtfalter, der regelmäßig in Naturhöhlen, Bergwerksstollen und Felsenkellern überwintert. Die Zackeneule steht als Hölentier des Jahres beispielhaft für eine große Zahl an Tierarten, die bei ihrer Überwinterung auf geschützte und frostfreie Rückzugsorte unter Tage angewiesen sind.
-
Um auf ihre besondere Gefährdung und Schutzwürdigkeit aufmerksam zu machen, wurde der Gelbe Frauenschuh (Cypripedium calceolus)zur Orchidee des Jahres 2010 von den Arbeitskreisen Heimischer Orchideen (AHO)gekürt.
-
Der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF), das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) haben die Karausche (Carassius carassius) zum Fisch des Jahres 2010 gewählt. Damit soll ein wenig bekannter, aber dennoch interessanter Fisch der Öffentlichkeit vorge-stellt werden. Zudem soll darauf hingewiesen werden, dass die Karausche durch Gefährdung und Verlust ihrer Lebensräume in unseren heimischen Gewässern immer seltener wird.
-
Der Gewürznelkenbaum (Syzygium aromaticum) wurde durch eine Jury des NHV Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2010 gekürt. Das gab der Verein im Juni 2009 im Rahmen des jährlichen Heilpflanzen-Fachsymposiums im Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau bekannt.
-
Die Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben die Froschlaichalge (Batrachospermum gelatinosum) zur Alge des Jahres 2010 gekürt. Sie möchten damit auf diese gefährdete Pflanze unserer heimischen Gewässer aufmerksam machen. Froschlaichalgen werden immer rarer, da ihr Lebensraum schwindet. Sie sind auf sauberes und kühles Wasser angewiesen, das jedoch oft zugebaut oder durch Abwässer und Pflanzenschutzmittel verunreinigt wird oder bei zu starker Wasserentnahme ganz versiegt.
-
Die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. haben gemeinsam den Schönbär (Callimorpha dominula) zum Schmetterling des Jahres 2010 gekürt. Der Schönbär gehört zu den wenigen Nachtfalterarten, die auch tagsüber aktiv sind. Seinen Namen verdankt der Falter seiner auffälligen Färbung und der bärenartigen Behaarung als Raupe. Für die Jury ist der Schönbär im Internationalen Jahr der Biodiversität ein Symbol für die bunte und faszinierende Vielfalt der Natur und ihrer zunehmenden Bedrohung.
-
Die Spinne des Jahres 2010 ist die Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus).
-
Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) hat die Schleiereule (Cortinarius praestans) zum Pilz des Jahres 2010 gewählt. Der auch Blaugestiefelter Schleimkopf genannte Pilz gehört zur in Mitteleuropa mit über 700 Arten vertretenen Gattung der Haarschleierlinge. Die Schleiereule ist in weiten Gebieten Deutschlands recht selten und fehlt in Norddeutschland völlig. Die Bedrohung der Schleiereule wie auch vieler anderer seltener Schleierlingsarten, geht auf den zunehmenden Einsatz schwerer Maschinen bei der Holzernte in der modernen Forstwirtschaft zurück. Dadurch werden die empfindlichen Waldböden nachhaltig gestört und naturnahe Bestände beeinträchtigt. Damit haben diese seltenen, in einer engen Lebensgemeinschaft mit ihrem Baumpartner lebenden Pilze langfristig keine Überlebenschancen mehr.
-
Seit dem 1. Januar 2010 dürfen Kieler Halter eines Kraftfahrzeuges mit einem CO2- Ausstoß von bis zu 120 g/ km auf öffentlich Parkplätzen im Bereich der Innenstadt für die Dauer von bis zu 2 Stunden gebührenfrei parken. Die Plakette erhalten die Bürger beim Kieler Ordnungsamt gegen eine Gebühr von 5 Euro und sie ist drei Jahre gültig. Mit dieser Maßnahme will die Stadt Kiel solche Autofahrer belohnen, die bei der Anschaffung ihres Autos umweltbewusster gedacht haben.
-
Laut dem Bericht über das Treibhausgasinventar der Europäischen Gemeinschaft, der von der Europäischen Umweltagentur am 30. Mai 2012 veröffentlicht wurde, sind die Treibhausgasemissionen der 27 Mitgliedstaaten im Vergleich zum Vorjahr 2009 um 2,4 Prozent oder 111 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent angestiegen. Diese Zahlen bestätigen die früheren Schätzungen der Europäischen Umweltagentur.
-
In der aktualisierten Roten Liste der Vögel von 2010 hat die internationale Vogelschutzorganisation BirdLife den auf Madagaskar lebenden Delacour-Zwergtaucher ((Tachybaptus rufolavatus) offiziell für ausgestorben erklärt. Mitverantwortlich für das Aussterben waren eingeführte Raubfische in den Seen und die Benutzung von Nylon-Fischernetzen, in denen Vögel ersticken.
-
Die schwedische Hauptstadt Stockholm ist die Grüne Hauptstadt Europas 2010. Stockholm, eine schnell wachsende Stadt mit über 800 000 Einwohnern, hat sich selbst das ehrgeizige Ziel gesteckt, bis 2050 keine fossilen Brennstoffe mehr zu verwenden. Die Stadt verfügt über ein integriertes Managementsystem, das dafür sorgt, dass Umweltanliegen im städtischen Haushalt sowie bei der Planung, Berichterstattung und Überwachung berücksichtigt werden. Für etwa 95 % der Bevölkerung sind Grünflächen in weniger als 300 m erreichbar. Dies verbessert die Lebensqualität, schafft Erholungsmöglichkeiten, reinigt die Gewässer, sorgt für Lärmdämmung und trägt zur Erhaltung von Artenvielfalt und Ökologie bei. Insbesondere wurde anerkannt, dass die Stadt ein umfassendes Programm für weitere Verbesserungen in diesen Bereichen erarbeitet hat, so auch die Einrichtung zusätzlicher Badestrände. Durch eine innovative integrierte Abfallbewirtschaftung werden hohe Recyclingraten erreicht, insbesondere bei biologischen Abfällen, die mit unterirdischen vakuumbetriebenen Anlagen entsorgt werden. Dank eines wegweisenden Systems belastungsabhängiger Abgaben wurde der Einsatz von Pkw reduziert, die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln gesteigert und der Ausstoß von Treibhausgasemissionen gedrosselt. So hat die Stadt ihre CO2-Emissionen seit 1990 um 25 % pro Einwohner auf die Hälfte des in Schweden gemessenen Durchschnittswerts gesenkt.
-
Auch im Jahr 2010 konnte Deutschland seine Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll erfüllen. Gegenüber dem Basisjahr 1990 sind die Treibhausgasemissionen Deutschlands im Jahr 2010 fast 25 Prozent zurückgegangen. Damit wurden im Jahr 2010 295 Millionen Tonnen CO2 weniger ausgestoßen als noch im Jahr 1990. Gegenüber dem Krisenjahr 2009 stiegen die Emissionen zwar aufgrund der wirtschaftlichen Erholung wieder leicht um 2,7 Prozent an, die Emissionen lagen 2010 aber immer noch um etwa 4 Prozent unter denen des Vorkrisenjahres 2008. Im Jahr 2010 war die Freisetzung von Kohlendioxid mit einem Anteil von 87,4 Prozent Hauptverursacher der Treibhausgasemissionen. Diese stammten größtenteils aus der Verbrennung fossiler Energieträger, deren Verbrauch in Folge der wirtschaftlichen Erholung wieder leicht gestiegen ist. Demgegenüber steht ein überdurchschnittlicher Rückgang der Emissionen der anderen Treibhausgase.
-
Die Marine Art des Monats im Januar 2010 zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt ist die Seescheide Molgula pedunculata.
-
Im Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt 2010 stellt das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung 2010 jeden Monat eine „Marine Art des Monats“ stellvertretend für einzelne Forschungsthemen des Instituts vor. So werden die Arten des Monats verschiedene Aspekte der Klimaänderung und deren Auswirkungen auf den Lebensraum Ozean zeigen, wie zum Beispiel die Abnahme des Meereises in Arktis oder die Erwärmung und Versauerung der Meere verdeutlichen. Es werden auch Themen zur Artenverschiebung in Küstengewässern aufgegriffen, beispielsweise in die Nordsee eingeschleppte Arten und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Ökosystem.
-
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat auf der 83. Plenarsitzung am 20. Dezember 2006 das Jahr 2010 zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt erklärt, um den Verlust biologischer Vielfalt zu stoppen, Erfolge beim Schutz zu verdeutlichen und um Bewusstsein zu schaffen, dass das Wohl des Menschen von biologischer Vielfalt abhängt.
-
Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild (SDWi) hat den Dachs (Meles meles) zum Tier des Jahres 2010 ausgerufen.
-
Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat den Teichmolch (Lissotriton vulgaris) zum Lurch des Jahres 2010 gewählt. Durch seine Ausrufung zum Lurch des Jahres 2010, im internationalen Jahr der biologischen Vielfalt, möchten die DGHT auf die Gefährdung einheimischer Amphibien und Reptilien hinweisen.
-
Bei der Jahresaktion Weichtier des Jahres wurde die Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata) als Weichtiere des Jahres 2010 gekürt. Der Titel wird von einem Kuratorium vergeben, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Öffentlichkeit über ausgewählte Arten zu informieren und auf diesem Wege auch molluskenkundliche Themen und Naturschutzprobleme bekannt zu machen.
-
Das Gemeine Widertonmoos oder Goldene Frauenhaar ( Polytrichum commune) wurde von der Bryologisch-lichenologischen Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa (BLAM) zum Moos des Jahres 2009 gekürt.
-
Die Bryologisch-lichenologische Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa (BLAM) hat Rosa Köpfchenflechte (Dibaeis baeomyces) zur Flechte des Jahres 2009 gewählt.