Ereignisse Chronologisch
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Seit 2004 ernennt der Global Nature Fund am 2. Februar 2012 jedes Jahr einen Bedrohten See des Jahres. 2012 wurde der Titicaca See nominiert. Der Titicaca See ist der größte Trinkwassersee in Südamerika und das höchste, kommerziell schiffbare Gewässer weltweit. In der kargen Hochebene der Anden, dem Altiplano in Peru und Bolivien, war und ist der Titicaca See als Trinkwasser- und Nahrungsquelle, v.a. durch seinen Fischreichtum, für die umliegende Bevölkerung von existentieller Bedeutung. Heute leben im Einzugsgebiet des Titicaca Sees ca. 2 Millionen Menschen. Dies hat eine starke Inanspruchnahme aller Ressourcen des Sees und seiner Uferzonen sowie der angrenzenden Landflächen zur Folge. In den vergangenen Jahrzehnten setzte man auf die Selbstreinigungskraft des Sees, weshalb die Klärung der anfallenden Abwässer im Einzugsgebiet nur unzureichend durchgeführt wurde. Heutzutage sind die gravierenden Folgen dieser Versäumnisse vielerorts zu sehen, die zusammen mit der massiven Übernutzung den stark bedrohten Zustand des Sees begründen und auch die zukünftige Bereitstellung der Lebensgrundlagen für viele Menschen und Tiere gefährden.
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Die Deutsche Gesellschaft für Protozoologie hat die Gattung Acanthamoeba zum Einzeller des Jahres 2012 gekürt.
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Am Weltbodentag wird der Boden des Jahres für das folgende Jahr präsentiert. Diese Aktion als Lobbyarbeit für die Ressource Boden wurde vom Bundesverband Boden(BVB) und der Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft (DBG) initiiert und wird vom Umweltbundesamt gefördert. Boden des Jahres 2012 ist das Niedermoor. Wegen ihrer Seltenheit stehen intakte Niedermoore in Deutschland unter Schutz. Sie sind ökologisch sehr wertvoll. Nichtzuletzt binden Niedermoore bis zu 2000 t Kohlenstoff je Hektar. Die Hauptgefahr für Niedermoore ist die Entwässerung. In der Folge wird durch Mineralisierung aus einer Kohlenstoffsenke eine Kohlenstoffquelle (CO2-Freisetzung).
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Die vorläufige Messdaten der Länder und des Umweltbundesamtes für das Jahr 2012 belegen, dass Stickstoffdioxid und Feinstaub die Luftqualität in Deutschland nach wie vor beeinträchtigen. 52 Prozent der städtisch verkehrsnahen Stationen überschritten den erlaubten Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid (NO2) von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, µg/m3. Dagegen wurde der PM10-Jahresmittelgrenzwert für Feinstaub, der ebenfalls bei 40 µg/m3 liegt, im Jahr 2012 deutschlandweit eingehalten. Die Belastung der Luft mit Feinstaub war im Jahr 2012 eine der niedrigsten seit Beginn der Messungen. Zu Überschreitungen des Tagesmittelwertes kam es vor allem wieder an verkehrsnahen Messstationen. Selbst unter den günstigen Witterungsverhältnissen im vergangenen Jahr lagen die Messwerte an nahezu 10 Prozent der verkehrsnahen Stationen aber über dem Feinstaub-Tagesgrenzwert.
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2012 ereignete sich in den Vereinigten Staaten von Amerika das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Temperaturen in den USA (ohne Alaska und Hawaii) lagen um 1,83 Grad Celsius über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts. Dies teilte die Behörde für Wetter und Ozeanographie NOAA am 8. Januar 2013 (Ortszeit) in Washington mit.
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Im Januar und Februar 2012 töteten Wilderer auf der Jagd nach Elfenbein mehr als 450 Elefanten im Bouba-Ndjida-Nationalparks im Norden Kameruns.
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Die Jury des NHV Theophrastus hat die in Nordafrika heimische Koloquinte (Citrullus colocynthis) zur Heilpflanze des Jahres 2012 gekürt. Die Jury des NHV Theophrastus begründete die Entscheidung unter anderem mit dem bisher viel zu wenig bekannten Heilungspotential. Gerade in Zeiten der Zivilisationskrankheiten sei die verdauungsfördernde, entgiftende und leberstärkende Wirkung der Heilpflanze von besonderer Bedeutung.
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Der Botanische Sondergarten Wandsbeck gibt zum achten Mal das Ergebnis der Wahl zur Giftpflanze des Jahres bekannt. Im Gegensatz zu anderen Nominierungen im Bereich der Natur des Jahres kann jeder Kandidaten vorschlagen und sich an der Abstimmung beteiligen. Für 2012 ist der Goldregen (Laburnum anagyroides) zur Giftpflanze des Jahres gewählt worden.
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Der Knöterich wurde vom Bund deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres 2012 gewählt. Früher gehörten alle Knöteriche zur Gattung Polygonum. Nun sind sie eingeteilt in die Gattungen Persicaria, Bistorta, Aconogon und Fallopia.
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Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild, 0rganisation zur Erhaltung der freilebenden Tierwelt, hat die Gämse zum Tier des Jahres 2012 gewählt.
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Der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. hat die Große Höhlenspinne (Meta menardi) zum Höhlentier des Jahres 2012 gewählt. Der Verband will mit der Wahl des Höhlentieres darauf hinweisen, dass gerade bei der Erforschung der unterirdischen Ökosysteme und der darin vorkommenden Arten noch ein enormer Handlungsbedarf besteht. Auf Grund ihrer Größe ist sie eine der auffälligsten Höhlenbewohner in unseren Breiten. Die Tiere leben ganzjährig in Naturhöhlen, Bergwerksstollen und Felsenkellern. Die Spinne steht für eine große Zahl an Tierarten, die auf geschützte und frostfreie Rückzugsorte unter Tage angewiesen sind.
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Der Jakobshavn Isbrae gilt als der sich am schnellsten bewegende Gletscher Grönlands. Seine Geschwindigkeit ist nun drastisch gestiegen, so das Ergebnis von Wissenschaftlern der University of Washington und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Räumlich und zeitlich hochaufgelöste Daten der deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X und TanDEM-X ermöglichten besonders präzise Berechnungen. Die neue Studie wurde am 3. Februar 2014 in der Fachzeitschrift "The Cryosphere" veröffentlicht. Die Datenauswertung zeigt, dass die Fließgeschwindigkeiten des Jakobshavn Gletschers 2012 und 2013 im Jahresdurchschnitt fast dreimal höher sind als vor zwanzig Jahren. Während der Sommerperiode übertrifft sich der Gletscher hier um mehr als das Vierfache. Die Höchstgeschwindigkeit maßen die Wissenschaftler im Sommer 2012: 17 Kilometer pro Jahr. Dies entspricht einer Geschwindigkeit von mehr als 46 Meter pro Tag – ein Rekord für Ausflussgletscher nicht nur in Grönland, sondern auch in der Antarktis. Die zunehmende Geschwindigkeit bedeutet auch einen zunehmenden Verlust der so genannten Gletschermächtigkeit. Das in den Ozean abgehende Volumen des Jakobshavn Isbrae ist bereits so beträchtlich, dass es die Meerespiegelhöhe beeinflusst: ein Anstieg von rund einem Millimeter in den Jahren 2000 bis 2010.
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Im Jahr 2012 sind laut einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund sieben Millionen Menschen weltweit an Erkrankungen gestorben, die mit verschmutzter Luft im Zusammenhang stehen.
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2012 waren in Deutschland rund 2,2 Millionen Menschen für den Umweltschutz tätig. Das zeigen die am 3. Juni 2016 veröffentlichten Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA). Gegenüber dem Jahr 2010 ist die Beschäftigung im Umweltschutz um 245.000 Personen oder 12,5 Prozent gestiegen. Deutlich zugenommen hat die Beschäftigung vor allem im Bereich der umweltschutz-orientierten Dienstleistungen. Auch die steigenden Exporte von Umweltschutzgütern sorgten für höhere Beschäftigungszahlen. In anderen Bereichen, insbesondere bei der Photovoltaik und der energetischen Gebäudesanierung, ist hingegen eine rückläufige Entwicklung zu verzeichnen. Etliche Bereiche – wie zum Beispiel Ökotourismus, umweltorientierte Versicherungswirtschaft und produktintegrierter Umweltschutz – sind wegen mangelnder Daten nach wie vor nicht oder nur unzureichend erfasst. Die für 2012 geschätzte Zahl von 2,2 Millionen Beschäftigten ist daher als Untergrenze zu sehen.
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Im schweren Sturm strandete der unter maltesischer Flagge fahrende Frachter TK Bremen in der Nacht des 16. Dezember 2011 vor der Südküste der Bretagne zwischen Erdeven und Etel. Die Behörden lösten Umweltalarm aus, da Öl auslief und den Strand von Erdeven verschmutzte.
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Mit Octylphenol wird erstmals eine Chemikalie wegen ihrer hormonellen Wirkung in die europäische Kandidatenliste der besonders besorgniserregenden Stoffe aufgenommen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Octylphenol das Hormonsystem von Fischen beeinträchtigt. Schon in niedrigen Konzentrationen schädigt der Stoff deren Entwicklung und Fortpflanzung. Verwendet wird die Chemikalie - chemisch korrekt als 4-tert-Octylphenol bezeichnet - bei der Herstellung von Farben, Klebstoffen oder Reifen. Octylphenol trägt damit ab sofort den Status „besonders besorgniserregend“ – wie es die EU-REACH-Verordnung für Stoffe vorsieht, die ersetzt werden sollen. Damit folgten die EU-Staaten einstimmig einem Vorschlag des UBA.
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Am 12. Dezember 2011 wurden die Gewinner des Tatenbank-Wettbewerbs „Sich zukunftsweisend wandeln – jetzt handeln: Anpassungspioniere gesucht!“ öffentlich ausgezeichnet. Die Städte Stuttgart, Arnsberg und Wuppertal sowie die Münchener Wohnungsbaugenossenschaft WOGENO sind Gewinner des Blauen Kompass 2011. Der Preis prämiert die besten Ideen zur Anpassung an den Klimawandel in Deutschland. Er wurde 2011 erstmals von Bundesumweltministerium (BMU) und Umweltbundesamt (UBA) verliehen und ist Teil der Umsetzung des Aktionsplans Anpassung an den Klimawandel der Bundesregierung. Am Wettbewerb nahmen 59 Kommunen, Unternehmen und Verbände teil. Alle Wettbewerbsbeiträge sowie weitere Beispiele für Anpassungsmaßnahmen werden dauerhaft über eine „Tatenbank“ (www.tatenbank.anpassung.net) des Umweltbundesamtes öffentlich zugänglich gemacht.
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Um die positiven Botschaften auch über das „Internationale Jahr der Wälder 2011“ hinaus zu transportieren, wurde die Idee entwickelt, jährlich ein „Waldgebiet des Jahres“ zu küren und bekannt zu machen. Am 30. November 2011 wurde das „Waldgebiet des Jahres“ zum ersten Mal für das Jahr 2012 ausgerufen. Ähnlich dem Konzept „Baum des Jahres“ bietet sich über viele Jahre die Chance, in der Öffentlichkeit Wald und Forstleute zu präsentieren.
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Die 17. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention (COP 17) und die 7. Vertragsstaatenkonferenz des Kyoto-Protokolls (CMP 7) fand vom 28. November bis 11. Dezember 2011 in Durban, Südafrika statt. Am Ende des Klimagipfels hat sich die Staatengemeinschaft darauf geeinigt, 2012 mit Verhandlungen zu einem alle Staaten einschließenden rechtsverbindlichen Klimaschutzabkommen zu beginnen. Auf dieser Basis konnte sich die Konferenz auch auf eine zweite Verpflichtungsperiode für das Ende 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll verständigen.
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Im Rahmen eines von der EU-Kommission geförderten Projekts bewerteten 198 Experten den Erhaltungszustand europäischer Wildpflanzenarten. Aus der am 25. November 2011 veröffentlichten Roten Liste geht hervor, dass von den 1826 nach IUCN-Kriterien klassifizierten Wildpflanzenarten 467 Arten in ihrem Bestand bedroht sind.
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Der Hula-Frosch aus Israel, die Art wurde offiziell 1996 als eine der ersten Amphibienarten für ausgestorben erklärt, ist wieder entdeckt worden. Der Lebensraums der Art wurde weitgehend durch die Intensivierung der Landwirtschaft zerstört, und seit 1955 war kein einziges Tier mehr beobachtet worden. Nach Maßnahmen zur Wiederherstellung von Teilen seines ursprünglichen Lebensraum entdeckte am 15. November 2011 ein Mitarbeiter der Israelischen Park- und Natur-Behörde im Hula-Natur-Park ein Exemplar, zwei Wochen später wurde ein weiteres entdeckt. Am 4. Juni 2013 wurde in der wissenschaftlichen Zeitschrift Nature Communications über die Wiederentdeckung des Hula-Frosches berichtet. Durch die neuen Funde wurde auch erstmals eine nähere wissenschaftliche Betrachtung möglich, denn bis dahin waren nur drei Exemplare jemals gefangen worden. Dies führte zu einem überraschenden Ergebnis: Der Hula-Frosch unterscheidet sich deutlich von seinen Verwandten, den sogenannten Scheibenzünglern. Stattdessen gehört dieser bis zu neun Zentimeter große Frosch zu einer Gattung von fossilen Riesenfröschen, die in den letzten zehn Millionen Jahren ganz Europa besiedelten.
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Bei Probebohrungen des US-Konzerns Chevron am 7. November 2011 vor der brasilianischen Atlantik-Küste traten große Mengen Öl aus. Das betroffene Bohrloch von Chevron befindet sich nahe dem Ölfeld Campo Frade rund 370 Kilometer vor der brasilianischen Küste. Über die Menge des ausgetretenen Öls gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Nach konservativen Schätzungen traten 3000 Barrel aus.
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Mit rund 3 Litern pro Quadratmeter (l/m²) verfehlte die bundesweit gemittelte Regenmenge im November 2011 den Sollwert von 66 l/m² in bisher nicht gekanntem Ausmaß. Seit Messbeginn im Jahre 1881 gab es keinen derart trockenen November, offenbar auch keinen anderen vergleichbaren Monat. Der bisherige Tiefstwert von 3,65 l/m², gemessen im April des Jahres 1893, wurde nach heutigem Stand unterboten. Einige Stationen sahen im ganzen Monat keinen einzigen Tropfen. Nennenswerte Niederschlagsmengen beschränkten sich auf das Saarland sowie auf den Norden und die Mitte Deutschlands. Die größte Regenmenge fiel mit 18 l/m² in Schleswig. Die anhaltende Trockenheit ließ die Pegel vieler Flüsse auf Rekordtiefststände sinken und in den Bayerischen Alpen blieb Schnee Mangelware bei gleichzeitig erhöhter Waldbrandgefahr.
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Das Umweltbundesamt hat am 20. Oktober 2012 die Frist für Anträge auf Zuteilung kostenloser Emissionsberechtigungen für die dritte Handelsperiode 2013-2020 im Elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. In der dritten Handelsperiode von 2013 bis 2020 wird das europäische Emissionshandelssystem weitreichend harmonisiert. Neben der gemeinsamen Obergrenze für Treibhausgasemissionen gelten erstmals in allen EU-Mitgliedstaaten dieselben Regeln für die Zuteilung von kostenlosen Emissionsberechtigungen.
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Am 13. Oktober 2011 wurde das neue Flaggschiff Rainbow Warrior III der Umweltorganisation Greenpeace in Berne getauft.Zu diesem Ereignis reisten Greenpeace-Aktivisten aus aller Welt zur Fassmer Werft nach Niedersachsen.
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Am 7. Oktober 2011 wurde von Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen und Adnan Z. Amin, der Generaldirektor der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA),das Innovations- und Technologiezentrum (IITC) von IRENA in Bonn eröffnet. Die von der Bundesregierung geförderte Beratungseinrichtung soll wissenschaftliche Szenarien zur Förderung erneuerbarer Energien erarbeiten und in Zusammenarbeit mit dem IRENA-Hauptsitz in Abu Dhabi zum weltweiten Umstieg auf Ressourcen schonende Technologien beitragen.
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Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2011 zum Internationalen Jahr der Wälder erklärt. Aus diesem Anlass fand unter der Planung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) in enger Zusammenarbeit mit der Welternährungsorganisation FAO die Internationalen Bonner Waldtage, unter dem zentralen Motto "Wälder für Menschen", statt. Vereine, Verbände, Unternehmen und internationale Akteure präsentierten vom 6. bis 9. Oktober 2011 in einer Erlebnis- und Themenschau die gesamte Breite der vielfältigen Funktionen der Wälder.
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In der zentralen Arktis hat der Anteil des alten, dicken Meereises deutlich abgenommen. Stattdessen wird die Eisdecke nun zu großen Teilen aus dünnen, einjährigen Schollen gebildet. So lautet eines der Ergebnisse, mit denen Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft von der 26. Arktis-Expedition des Forschungseisbrechers Polarstern zurückgekehrt sind. Meereisphysiker haben ein Eisdickenprofil der zentralen Arktis über eine Gesamtstrecke von mehr als 2500 Kilometer erstellt. Ihr Fazit lautet: Dort, wo das Meereis in den vergangenen Jahrzehnten hauptsächlich aus alten, dickeren Eisschollen bestand, findet sich im Jahr 2011 überwiegend einjähriges Eis mit einer Durchschnittsdicke von 90 Zentimetern.
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Am 5. Oktober 2011 lief das unter liberianischer Flagge fahrende Containerschiff Rena an der Ostküste der neuseeländischen Nordinsel auf das etwa 20 km vor Tauranga in der Bay Of Plenty liegende Astrolabe Reef auf. Das Schiff hatte 1368 Container, 1700 Tonnen Schweröl und 200 Tonnen Diesel geladen. Acht der Container enthielten Gefahrengut.
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Eine Gruppe von führenden Klimaforschungsorganisationen aus acht europäischen Staaten gründete am 4. Oktober 2011 im Europäischen Parlament die European Climate Research Alliance (ECRA).
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Das BMELV organisierte gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine internationale Waldkonferenz zur nachhaltigen und wirtschaftlichen Entwicklung und Erhaltung der Wälder in Bonn. Die Konferenz fand im Rahmen des Waldforums der Vereinten Nationen statt und diente als Vorbereitung für die 2012 in Rio de Janeiro stattfindende Gipfelkonferenz zur nachhaltigen Entwicklung.
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Am 29.September 2011 forderte die Europäische Kommission Deutschland auf, das EU-Wasserrecht zu beachten. Die Kommission ist nicht einverstanden mit der Auslegung Deutschlands des Schlüsselbegriffs „Wasserdienstleistungen. Die Wasserrahmenrichtlinie ist das Hauptinstrument der EU für den Gewässerschutz. Sie gibt einen Ordnungsrahmen für Maßnahmen im Bereich der Wasserpolitik vor. Eine der Maßnahme zur Verwirklichung dieses Ziels ist die Verpflichtung, auf Wasserdienstleistungen eine Politik der Kostendeckung anzuwenden, die gemäß dem Verursacherprinzip die Umwelt- und Ressourcenkosten der Wassernutzung einbezieht Deutschland vertritt den Standpunkt, die Kostendeckung solle lediglich für die Trinkwasserversorgung und die Entsorgung und Behandlung von Abwasser gelten. Für die Kommission hingegen ist der Begriff „Wasserdienstleistungen“ weiter gefasst und umfasst auch die Wasserentnahme für die Kühlung von Industrieanlagen und für die Bewässerung in der Landwirtschaft, die Einschränkung von Oberflächengewässern für die Zwecke der Schifffahrt, den Hochwasserschutz oder die Stromerzeugung durch Wasserkraft sowie für den landwirtschaftlichen, industriellen oder privaten Gebrauch gebohrte Brunnen. Wenn Deutschland diese Tätigkeiten aus den Wasserdienstleistungen ausklammert, verhindert es nach Auffassung der Kommission die vollständige, korrekte Anwendung der Wasserrahmenrichtlinie.
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Pflanzen könnten global bis zu 45 Prozent mehr Kohlenstoff aufnehmen als bisher angenommen. Das schließt ein internationales Wissenschaftlerteam aus Schwankungen schwerer Sauerstoffatome im Kohlendioxid in der Atmosphäre, die mit dem El-Niño-Effekt verbunden sind. Da die Sauerstoffatome im Kohlendioxid zwischen den El-Niño-Jahren schneller als erwartet umgesetzt wurden, seien die aktuellen Schätzungen der Aufnahme an Kohlenstoff durch die Pflanzen wahrscheinlich zu gering. Sie sollten nach oben korrigiert werden, schreiben die Forscher in der Ausgabe des Wissenschaftsmagazins NATURE vom 28 September 2011. Statt 120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff würde die gesamte Vegetation der Erde wahrscheinlich zwischen 150 und 175 Milliarden Tonnen Kohlenstoff pro Jahr aufnehmen. Dieser Wert ist eine Art Bruttosozialprodukt für die Vegetation und gibt an, wie produktiv die Biosphäre der Erde ist. Eine Überarbeitung dieser so genannten globalen Brutto-Primärproduktion hätte Auswirkungen auf die gekoppelten Klima-Kohlenstoff-Modelle, die in der Klimaforschung genutzt werden, um den künftigen Klimawandel vorherzusagen.
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Am 27. September 2011 ist der Welterschöpfungstag 2011. Das ergaben Berechnungen des Ökologischen Fußabdrucks vom Global Footprint Networks.
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Die Luftfahrt wird ab 2012 in das EU-Emissionshandelssystem (EU-EHS) aufgenommen. Die Europäische Kommission hat am 26. September 2011 die Benchmarks veröffentlicht, die bei der kostenlosen Zuteilung von Emissionszertifikaten an über 900 Luftfahrzeugbetreiber zugrunde gelegt werden. Durch die Bekanntgabe der Berechnungsgrundlage können sich die Fluggesellschaften nun ausrechnen, welche Zusatzkosten auf sie zukommen.
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Wangari Maathai starb am 25. September 2011 in Nairobi, Kenia. Sie war eine afrikanische Wissenschaftlerin, Politikerin und Umweltaktivistin. Im Jahr 1977 rief sie das wichtigste und erfolgreichste Aufforstungsprojekt Afrikas die Grüngürtel-Bewegung ins Leben. Nachdem sie bereits 1984 mit dem Alternativer Nobelpreis für ihre Arbeit in der Green Belt Movement ausgezeichnet wurde, erhielt sie im Jahr 2004 auch den Friedensnobelpreis.
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Greenpeace-Aktivisten haben in der Nacht zum 24. September 2011 mit einer Wärmebildkamera Aufnahmen von der Castorhalle in Gorleben angefertigt. Die Thermografieaufnahmen zeigen, wie die durch den hochradioaktiven Atommüll aufgeheizte Luft im Inneren der Zwischenlagerhalle, aus den Lüftungsschlitzen des Lagers ungefiltert austritt.
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Am 23. September 2011 hat der Bundesrat dem Gesetz, mit dem der Bundestag einen Rechtsrahmen für Abscheidung, Transport und dauerhafte Speicherung von Kohlendioxid in unterirdischen Speichern schaffen will, die erforderliche Zustimmung versagt.
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Das neue Aquarius-Instrument der NASA hat seine erste globale Karte des Salzgehaltes der Ozeane erstellt. Aquarius befindet sich an Bord des Aquarius/SAC-D (Satélite de Aplicaciones Científicas) Observatoriums und macht die ersten Beobachtungen der NASA von Veränderungen im Salzgehalt der Ozeane - einer Schlüsselkomponente des irdischen Klimas. Die Karte ist ein Kompositbild aus Daten, die Aquarius seit Beginn der Operationsphase am 25. August 2011 gesammelt hat. Die Mission wurde am 10. Juni von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien gestartet.
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Am 21. September 2011 nahm EU-Entwicklungskommissar Piebalgs in New York an der Einführung der Initiative „Die wirtschaftlichen Aspekte der Bodenverschlechterung“ (The Economics of Land Degradation - ELD) teil. Die Veranstaltung fand im Rahmen einer von der UN gesponserten Tagung zum Thema Bodenverschlechterung und Wüstenbildung statt. Die ELD-Initiative besteht aus einer umfassenden Bewertung der Bodenverschlechterung. Untersucht werden sowohl die Kosten, die entstehen, wenn es nicht gelingt, eine weitere Verschlechterung zu verhindern, als auch die wirtschaftlichen Vorteile einer Bekämpfung des Problems durch Maßnahmen zur nachhaltigen Bodenbewirtschaftung.