Ereignisse Chronologisch
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Wissenschaftler vieler europäischer Länder – auch des Julius Kühn-Instituts (JKI) verfolgen die weite Verbreitung der allergieauslösenden Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia). Sie gründeten die „International Ragweed Society“ mit dem Ziel, diese Pflanze europaweit zu bekämpfen und ihre weitere Ausbreitung zu stoppen. Ab 2012 proklamierten sie jeden ersten Samstag im Sommer zum „International Ragweed Day“, an dem verstärkt zur Ambrosie informiert werden soll. Zu diesem Termin blüht die Pflanze noch nicht, ist aber bereits groß genug, um sie sicher zu erkennen und gut zu bekämpfen.
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Am 23. Juni 2012 brachte ein Sumatra-Nashorn-Weibchen in einer Schutzstation im indonesischen Nationalpark Way Kambas auf der indonesischen Hauptinsel Sumatra ein Junges zur Welt. In den vergangenen 123 Jahren gab es nur fünf Geburten in Gefangenschaft.
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Medienberichten zu Folge hat die EU-Kommission am 22. Juni 2012 gegen die Bundesrepublik Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Hintergrund ist die Einleitung von salzhaltigen Abwässern in die Werra durch die Kali-Industrie. Diese von den Landesbehörden bisher erlaubte Praxis verstoße gegen die Wasserrahmenrichtlinie.
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Auf dere72. Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) wurde am 22. Juni 2012 in Stralsund die Resolution "40 Jahre UNESCO-Welterbe – Deutschlands Beitrag zum Erhalt des Kultur- und Naturerbes der Welt stärken" verabschiedet. Sie würdigten darin die Welterbekonvention als eines der erfolgreichsten globalen Maßnahmen zum Erhalt bedeutender Kultur- und Naturstätten und zum grenzüberschreitenden Kulturdialog.
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Die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) übergab am 20. Juni 2012 ihren Fortschrittsbericht (dritter Bericht) an die Bundesregierung. Mit dem vorliegenden Bericht verfolgte die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) den Umsetzungsstand ihrer Empfehlungen seit der Vorlage des zweiten Berichts im Mai 2011.
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Vom 20. bis 22. Juni 2012 fand die UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro statt – kurz "Rio plus 20". Das Treffen ist symbolträchtig, denn es fand am selben Ort statt, an dem der Weltgipfel vor zwanzig Jahren Maßstäbe für eine globale Politik zum Schutz von Klima und Umwelt gesetzt hat. 1992 bekannten sich die internationale Staatengemeinschaft erstmals zum Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung und verabschiedeten das Aktionsprogramm "Agenda 21". Gleichzeitig wurden die Rio-Erklärung und die UN-Konventionen zu Klima, biologischer Vielfalt und zur Wüstenbekämpfung beschlossen.
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BUND, NABU und WWF gaben am 19. Juni 2012 die Gründung des Aktionsbündnis „Lebendige Tideelbe“ bekannt. Gemeinsam setzen sie sich für eine ökologisch intakte Unterelbe mit den angrenzenden Lebensräumen ein. Die Verbände nahmen die geplante Elbvertiefung zum Anlass, den Umgang Deutschlands mit seinen Flüssen insgesamt zu kritisieren. Gegen die Elbvertiefung reichten BUND und NABU mit Unterstützung des WWF Klage ein.
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Ein Bündnis bestehend aus den USA, dem afrikanischen Staat Ruanda und Brasilien hat sich zum Wiederaufbau von 18 Millionen Hektar (180.000 Quadratkilometer) Waldfläche verpflichtet. Das teilte die Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Natur) am 18.Juni 2012 vor Beginn des UN-Nachhaltigkeitsgipfels im brasilianischen Rio de Janeiro mit. Mit der Verpflichtung zur Wiederaufforstung setzen die drei Länder einen Teil der internationalen Waldschutz-Konferenz um, die im September in Bonn stattfand. Damals hatte ein breites Bündnis von Regierungen, Unternehmen und gesellschaftlichen Organisationen vereinbart, bis 2020 weltweit rund 150 Millionen Hektar an verlorenen und geschädigten Wäldern wieder aufzuforsten. Von den Zusagen entfallen 15 Millionen Hektar auf die USA, zwei Millionen auf Ruanda und eine Million auf ein Bündnis brasilianischer Behörden, NGO, Unternehmen und indigener Interessengruppen.
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Am 17. Juni 2012 wählten die Münchner die 3. Startbahn beim Bürgerentscheid ab. Bei einer Wahlbeteiligung von 32,8 Prozent votierte eine Mehrheit von 54,3 Prozent gegen den Flughafenausbau.
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Am 16. Juni 2012 riefen Vertreter internationaler Organisationen, Unternehmens- und Regierungsvertreter verschiedener Länder in Rio de Janeiro die Plattform der Grünen Industrie (Green Industry Platform) ins Leben. Die Plattform ist ein loses Bündnis, das Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft weltweit zusammenbringen soll, um die "grüne Wirtschaft" voranzubringen. Sie soll öffentliche und private Initiativen für mehr Nachhaltigkeit stärker verknüpfen. Die Führung der Plattform übernimmt die Organisation der Vereinten Nationen für Industrielle Entwicklung (UNIDO).
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Am 14. Juni 2012 kündigte Australien die Ausweisung eines umfassendes Netzwerk von Meeresschutzgebieten vor der Küste Australiens an. Die bestehende Anzahl von 27 Meeresschutzgebieten erhöht sich auf 60. Das Netzwerk erstreckt sich über ein Drittel der australischen Küste auf insgesamt 3,1 Millionen Quadratkilometer.
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Am 14. Juni 2012 verabschiedete das Europäische Parlament die Seveso-III-Richtlinie. Die neuen Vorschriften wurden mit 593 Ja-Stimmen gegen 10 Nein-Stimmen bei 7 Enthaltungen angenommen.
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Im Güterhafen der slowakischen Hauptstadt Bratislava traten am 12. Juni 2012 zwischen 17.000 und 30.000 Liter Mineralöl bei einem Verladeunfall aus. Nach Angaben der Einsatzkräfte konnte Öl nicht restlos im Hafenbecken aufgefangen werden, ein Teil gelangte daher weiter in die Donau und ihren Seitenarm Kleine Donau.
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Die Ökonomin Elinor Ostrom starb am 12. Juni 2012 im Alter von 78 Jahren. Ostrom war die erste und bis dahin einzige Frau, die mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaft ausgezeichnet wurde. Ostrom war eine renommierte Wissenschaftlerin im Bereich der Umweltökonomie. International bekannt wurde sie vor allem mit ihrem Buch Governing the Commons: The Evolution of Institutions for Collective Action (1990), in dem sie sich mit Problemen kollektiven Handelns bei knappen natürlichen Ressourcen, die gemeinschaftlich genutzt werden (Allmenden), beschäftigt.
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Am 12. Juni 2012 erklärten Forscher der Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Diesel-Abgase aus Autos und Maschinen als krebserregend für Meschen eingestuft wurden. Die Forschungsgruppe ist übereinstimmend zu der Schlussfolgerung gekommen, dass Diesel-Abgase bei Menschen Lungenkrebs erzeugen. Die Studie der IARC zur Krebsgefahr durch Diesel wurde finanziert durch die US-Umweltschutzbehörde und der kalifornischen Behörde für die Reinhaltung der Luft (CARB).
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Am 7. Juni 2012 flossen in der Nacht zum Freitag an einem Zufluss des Red Deer River in der Provinz Alberta/ Kanada nach Angaben des Betreibers Plains Midstream Canada etwa 475.000 Liter Rohöl in den Fluss.
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Am 6. Juni 2012 hat die Europäische Kommission eine Mitteilung zu ihrer Politik im Bereich der erneuerbaren Energien vorgestellt und dabei Optionen für den Zeitraum nach 2020 aufgezeigt. Sie bekräftigt die Marktintegration der Erneuerbaren und die Notwendigkeit der Zunahme ihres Anteils an der Energieerzeugung in den Jahrzehnten nach 2020. Die Mitteilung fordert gleichfalls einen besser koordinierten europäischen Ansatz bei der Festlegung und der Reform von Förderregelungen sowie die Intensivierung des Handels mit erneuerbaren Energieträgern zwischen den Mitgliedstaaten.
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Zwei der drei asiatischen Nashorn-Arten sind stark vom Aussterben bedroht. Die indonesische Regierung startete daher am 5. Juni 2012 eine Initiative zum Schutz der seltenen Großsäuger. Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono rief in Jakarta das Internationale Jahr des Nashorns aus, um damit auf die kritische Situation der Tiere aufmerksam zu machen und breite Unterstützung für ihre Rettung zu gewinnen. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) und andere Naturschutzorganisationen, hatten den Präsidenten zu diesem Schritt aufgerufen, denn Indonesien ist Heimat der seltenen Java- und Sumatra-Nashörner.
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Das Bundesumweltministerium rief im Vorfeld des UN-Nachhaltigkeitsgipfels "Rio+20" die Initiative unter dem Titel "Making it happen" ins Leben, um interessierten Ländern auf dem Weg zu nachhaltiger Entwicklung mit der Expertise namhafter Wirtschaftsunternehmen zu unterstützen. Die Unternehmen werden in den betreffenden Ländern zum Beispiel Workshops für lokale Unternehmen anbieten und Regierungen beraten, welche Anreize Politik setzen kann, um Unternehmen zu innovativerem und nachhaltigerem Wirtschaften sowie zu einer besseren Berücksichtigung sozialer Belange anzuregen. Die Initiative ist offen für den Beitritt weiterer Unternehmen aus dem In- und Ausland.
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Am 4. Juni 2012 fand der Deutsche Aktionstag Nachhaltigkeit statt. Insgesamt nahmen über 270 Projekte an dem vom Rat für Nachhaltige Entwicklung gemeinsam mit namhaften Unterstützern initiierten Aktionstag teil. Mit dem Deutschen Aktionstag Nachhaltigkeit begleitete der Rat für Nachhaltige Entwicklung den Start der dreitägigen Weltkonferenz für nachhaltige Entwicklung im brasilianischen Rio de Janeiro im Juni 2012. Der Aktionstag sollte vorbildliche Nachhaltigkeitsinitiativen ins Rampenlicht rücken.
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On 3 June 2012 Latin America's largest landfill was closed after 34 years, just days before Rio de Janeiro hosts a major UN conference on sustainable development. Rio Mayor Eduardo Paes and Environment Minister Izabella Teixeira closed the entrance to Jardim Gramacho, a seaside mountain of malodorous trash where some 8,000 tons of waste were processed a day.
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Das Massensterben von Grünen Schildkröten (Chelonia mydas) im Nordosten Australiens gibt Forschern Rätsel auf. Mehr als 70 tote Reptilien wurden im Juni 2012 an die Strände gespült, wie die Behörden des Bundesstaates Queensland am 29. Juni 2012 erklärten. Die auch als Grüne Meeresschildkröten bezeichneten Tiere seien gut ernährt gewesen und trügen keine Zeichen einer Krankheit, sagte Marty McLaughlin von der Naturschutzbehörde. Es gebe keinen offensichtlichen Grund für das mysteriöse Massensterben. Laut McLaughlin konnten Forscher auch keine Spuren von Vergiftung oder Chemikalien feststellen. Bisherige Tests wiesen zudem keine Parasiten auf. „Es ist ein völliges Rätsel“, fügte McLaughlin hinzu. Bislang gebe es aber keinen Hinweis darauf, dass die Krebse und Schweine, die von den verendeten Schildkröten gefressen hatten, ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurden.
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Die Bundesregierung wählte Ende Juni 2012 das Dortmunder Forschungsprojekt „metropol-E“ als Leuchtturm der Elektromobilität aus. Als Förderprojekt des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) erprobt metropol-E praxisorientiert den großflächigen Einsatz von Elektrofahrzeugen in der Metropolregion Ruhr. Als Leuchtturm zählt das kommunale Lade- und Flottenkonzept zu den 13 herausragenden Projekten in Deutschland, um die Elektromobilität auf die Straße zu bringen.
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Am 1. Juni 2012 startete Umweltminister Peter Altmaier per Knopfdruck die erste Probebohrung im Atommülllager Asse. Mit dem Anbohren der Kammer 7 in 750 Meter Tiefe begann die praktische Phase der sogenannten Faktenerhebung.
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Mit einem Abschaltplan für Kohlekraftwerke zeigte Greenpeace am 30. Mai 2012, wie Deutschland bis zum Jahr 2030 aus der Braunkohle und bis 2040 aus der Steinkohle aussteigen kann. Das Ecofys-Beratungsunternehmen hat im Auftrag von Greenpeace erstmals für jeden der 140 deutschen Kohlekraftwerksblöcke berechnet, wie viel Strom dieser noch produzieren darf und wann er vom Netz genommen wird. Greenpeace forderte die Bundesregierung auf, mit einem Kohleausstiegsgesetz für Planungssicherheit zu sorgen und die Kohleverstromung rechtsverbindlich zu beenden.
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Am 31 Mai 2012 wurde die erste europäische Bürgerinitiative gegen die Atomenergie mit dem Titel "Meine Stimme gegen Atomkraft" von der EU-Kommission abgewiesen. Zur Begründung bezog sich die Kommission auf den EURATOM-Vertrag zur Förderung der Kernenergie, der eine Bürgerinitiative gegen die Atomkraft verbiete.
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Am 29. Mai 2012 gaben die Betreiber des Atomkraftwerk Cattenom auf ihrer Internetseite bekannt, dass sich um 13:00 Uhr der Block vier selbständig abgeschaltet hat.
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Am 29. Mai 2012 wurde der Entwurf des ersten nationalen Netzentwicklungsplans Strom von den Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) überreicht. Der Entwurf des Netzentwicklungsplans Strom enthält alle Maßnahmen, die aus Sicht der ÜNB innerhalb der nächsten zehn Jahre für ein sicheres Übertragungsnetz erforderlich sind. Der Entwurf des Netzentwicklungsplans wurde auf Basis des von der Bundesnetzagentur Ende 2011 genehmigten sog. Szenariorahmens erstellt. Der Szenariorahmen prognostiziert die voraussichtliche Erzeugungs- und Verbrauchssituation in zehn Jahren.
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Am 25. Mai 2012 erreichte Deutschland einen neuen Weltrekord bei der Stromerzeugung aus Sonnenenergie. Bei wolkenlosem Himmel waren am Mittag erstmals deutsche Solaranlagen mit über 20.000 MW Leistung am Netz und haben umweltfreundlichen Strom produziert, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit. Die solare Kraftwerksleistung erreichte am Mittag 22.000 MW. Das entspricht der Leistung von mehr als 20 Atomkraftwerken.
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In einer Regierungserklärung vom 25. Juni 2012 wurde die Entscheidung der brasilianischen Präsidentin Dilma mitgeteilt, dass sie nur ein Teil-Veto gegen das neue Waldgesetz einlegt.
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Der Kapitän und der Navigationsoffizier des im Oktober 2011 vor Neuseeland havarierten Containerschiffs Rena wurde am 25. Mai 2012 zu je sieben Monaten Haft verurteilt. Die Schiffscrew hatte eine Reihe von Fehlern gemacht und den Kurs des Schiffes auf unzulässige Weise geändert. In Folger
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CARE, Germanwatch, ActionAid und WWF veröffentlichten am 24. Mai 2012 am Rande der Klimaverhandlungen in Bonn einen gemeinsamen Bericht. Der Bericht trägt den Titel „In unbekanntes Terrain: Die Grenzen der Anpassung und die Realität von Verlust und Beschädigung durch Klimawandel“. und kommt zu dem Schluss, dass Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel in der Zukunft nicht mehr ausreichen werden. Regierungen müssen neue Maßnahmen ergreifen, um sich auf unwiderrufliche Verluste vorzubereiten. Wenn nicht sofort umfassende Anstrengungen unternommen werden, um die Treibhausgasemissionen zu verringern und klimafreundliche Entwicklung zu fördern, wird sich die Erde in naher Zukunft voraussichtlich um mehr als vier bis sechs Grad Celsius erwärmen. Die Kosten dafür werden Industriestaaten tragen müssen, während in ärmeren Weltregionen Entwicklungsanstrengungen weit zurückgeworfen werden könnten. Die Zahlen sind erschreckend: Konservative Schätzungen sprechen von rund zwei Billionen US-Dollar an wirtschaftlichen und nicht-wirtschaftlichen Auswirkungen bis zum Jahr 2060. Dazu kommen unwiederbringliche Verluste an biologischer Vielfalt und Ökosystemen.
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Der Stadtrat von Los Angeles hat am 24. Mai 2012 mit großer Mehrheit ein Verbot von Plastiktüten in Einkaufsmärkten beschlossen.
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Der Bundestag hat am 24. Mai 2012 einen Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) beschlossen. Bis 2020 soll die Technik bei der Stromerzeugung einen Anteil von 25 Prozent erreichen. Union und FDP stimmten dafür, die Grünen dagegen. SPD und Linke enthielten sich. Das Gesetz sieht eine bessere Förderung von Neuanlagen vor, die ab 2013 den Betrieb aufnehmen. Ebenso sollen bestehende Kraftwerke leichter nachgerüstet und modernisiert werden können. Zudem werden Wärmespeicher gefördert. Diese ermöglichen es, Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zeitweise stärker stromgeführt zu betreiben. Das wiederum gleicht die unregelmäßig anfallende Einspeisung von Strom aus den erneuerbaren Energien aus.
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Das Bundeskabinett hat am 23. Mai 2012 einer Änderung des Tierschutzgesetzes zugestimmt. Ein Schwerpunkt der vom Kabinett beschlossenen Novelle befasst sich mit Versuchstieren in der Wissenschaft. Ihr Einsatz soll vermieden, vermindert oder verbessert werden. Mit der Gesetzesnovelle wird die europäische Versuchstier-Richtlinie, die im November 2010 in Kraft trat, in nationales Recht umgesetzt. Einheitliche Rahmenbedingungen in der EU für Industrie und Forschung sollen künftig mehr Schutz für Tiere garantieren, die für wissenschaftliche Zwecke benötigt werden.
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Das EU-Parlament stimmte am 23. Mai 2012 für die Pläne der Internationalen Kommission für die Erhaltung der Thunfischbestände im Atlantik (ICCAT). Niedrigere Fangquoten und schärfere Schiffskontrollen sollen den Blauflossenthunfisch, auch Roter bzw. Großer Thun genannt, im Mittelmeer und Ostatlantik vor völliger Ausrottung schützen.
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Die Bundesregierung hat am 23. Mai 2012 die vom Bundesumweltministerium vorgelegten Entwürfe für ein umfangreiches Gesetzes- und Verordnungspaket zur Umsetzung der Richtlinie über Industrieemissionen beschlossen. Die Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 24. November 2010 über Industrieemissionen stellt das zentrale europäische Regelwerk für die Zulassung und den Betrieb von Industrieanlagen dar. Sie erfasst europaweit ca. 52.000 Anlagen. In Deutschland sind rund 9.000 Anlagen betroffen. Die Richtlinie sieht unter anderem strengere Vorgaben für die Überwachung von Genehmigungsauflagen und die allgemeine Überwachung von Anlagen vor, insbesondere Fristenvorgaben für die Inspektion der Anlagen durch die zuständigen Behörden vor Ort. Im Hinblick auf die Stilllegung von Anlagen wird eine neue Pflicht zur Rückführung von Boden und Grundwasser auf den Ausgangszustand vorgeschrieben.
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Ab 2013 ergeben sich aus dem geänderten EU-Emissionshandelssystem höhere Stromkosten für stromintensive Unternehmen. Die Europäische Kommission hat am 22. Mai 2012 Rahmenbestimmungen angenommen, die es Mitgliedstaaten ermöglichen, einen Teil der höheren Stromkosten auszugleichen. Um möglichen Abwanderungen entgegenzuwirken, erlaubt die EU-Kommission staatliche Beihilfen für diese Betriebe. Zu den für Ausgleichsleistungen in Betracht kommenden Wirtschaftszweigen zählen Hersteller von Aluminium, Kupfer, Düngemitteln, Stahl, Papier, Baumwolle, Chemikalien und einigen Kunststoffen.
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Am 21. Mai 2012 feiert die EU das 20 jährige Bestehen der zwei wesentliche Instrumente für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Natur: die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) sowie LIFE, das Finanzierungsprogramm der EU für die Umwelt. Vor 20 Jahren verabschiedeten die EU-Mitgliedstaaten einstimmig die FFH-Richtlinie, um die am stärksten bedrohten Tiere und Lebensräume in ganz Europa zu schützen. Damit wurde auf den besorgniserregend raschen Schwund von wildlebenden Tieren und Pflanzen sowie von Lebensräumen aufgrund von Veränderungen der Landnutzung, Umweltverschmutzung und Zersiedelung der Landschaft reagiert. Um Arten und Lebensräumen die Möglichkeit zur Erholung zu geben, wurde mit der Richtlinie das Natura-2000-Netz von geschützten Gebieten errichtet und über das Finanzierungsinstrument LIFE der Ausbau des Netzes strategisch gefördert.
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Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstitutes in Frankfurt am Main haben 2010 eine neue Froschart im Hochland Panamas entdeckt, die bei Berührung abfärbt. Kürzlich wurden die zugehörigen Studie in den Fachmagazinen „Amphibianand Reptile Conservation“ und „ZooKeys“ veröffentlicht. Er ist nur etwa zwei Zentimeter groß, leuchtend gelb und färbt bei Berührung ab: Ein deutsches und panamaisches Forscherteam hat den Gelbfärber-Regenfrosch Diasporus citrinobapheus in den Bergen Panamas aufgespürt. Neben dem nicht farbechten Frosch konnten die Wissenschaftler 18 von insgesamt 33 gefährdeten und stark gefährdeten Amphibienarten nachweisen, die in dem untersuchten Gebiet als heimisch gelten. Darunter ist auch ein Salamander, der seit seiner Entdeckung vor 34 Jahren nicht mehr nachgewiesen werden konnte und ein Frosch, der seit 27 Jahren nicht mehr in Panama gefunden wurde. Die zugehörigen Studie wurde am 21. Mai 2012 im Fachmagazin ZooKeys veröffentlicht.