Die Umweltchronik
Wichtige Umwelt-Ereignisse
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Das arktische Seee ist am 26. August 2012 auf ein Rekord-Minimum geschrumpft. Mit einer Fläche von 4,10 Millionen Quadratkilometern hat es den niedrigsten Stand seit Beginn der Satellitenmessungen 1979 erreicht. Das teilte das Schnee- und Eisdatenzentrum der USA (NSIDC) am 27. August 2012 in Boulder im Bundesstaat Colorado mit. Der bisherige Rekord wurde im September 2007 gemessen. Damals lag die Größe der Eisfläche bei 4,17 Millionen Quadratkilometern.
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Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat am 16. August 2012 entschieden, dass Darmstadt eine Umweltzone einrichten muss. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte im Februar Klage gegen das Land Hessen eingereicht, weil es regelmäßig Überschreitungen der NO2-Grenzwerte gegeben habe.
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Die brasilianische Justiz verhängte erneut einen Baustopp für den Bau des Wasserkraftwerks Belo monte. Ein Gericht gab der Klage des Bundesstaates Pará gegen das Wasserkraftwerk Belo Monte am Amazonas Recht, nach der es Unregelmäßigkeiten bei der Baugenehmigung gegeben habe, meldete die Nachrichtenagentur Agência Brasil am 14. August 2012.
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Am 13. August 2012 traten neue Regeln in Kraft, die dafür sorgen, dass die EU-Bürger über große Gefahren durch Industrieanlagen in ihrer unmittelbaren Umgebung besser informiert werden. Die Regeln sind Bestandteil einer ansonsten technischen Überarbeitung der Seveso-Richtlinie. Durch die Richtlinie werden die Mitgliedstaaten verpflichtet, Notfallpläne für Gebiete in der Umgebung von Industrieanlagen zu erarbeiten, in denen sich große Mengen gefährlicher Stoffe befinden.
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Am 13. August 2012 traten verschärfte Vorschriften für die Sammlung und Behandlung von Elektroschrott in Kraft. Mit der heute in Kraft tretenden Richtlinie werden ab 2016 Rücknahmeziele für verkaufte Elektronikgeräte von 45 % des Durchschnittsgewichts der Geräte eingeführt und ab 2019 Rücknahmeziele von 65 % des Durchschnittsgewichts verkaufter Geräte bzw. 85 % aller anfallenden Altgeräte. Die Mitgliedstaaten entscheiden selbst, welche der beiden äquivalenten Zielberechnungsmethoden sie anwenden möchten. Vorbehaltlich einer vorherigen Folgenabschätzung wird der zurzeit noch begrenzte Geltungsbereich der Richtlinie ab 2018 auf alle Altgerätekategorien ausgedehnt.
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Am 12. August 2012 fand der erste Welt-Elefanten-Tag statt. Damit der Welt-Elefanten-Tag am 12. August nicht zum Gedenktag wird, rief der WWF dazu auf, härter gegen den internationalen illegalen Elfenbeinhandel und Wilderei vorzugehen. Auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten wird der Afrikanische Elefant als gefährdet, der Asiatische Elefant als stark gefährdet eingeordnet.
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In dem erschienenen Band werden alle in Deutschland lebenden wirbellosen Arten von insgesamt 17 Tiergruppen aufgelistet. Sie bieten eine vollständige Übersicht über die Vielfalt dieser Gruppen. Zentrales Element der Roten Liste sind die Ergebnisse der Gefährdungsanalysen für fast 6.000 Arten. Das sind 12,5 Prozent der gesamten deutschen Fauna. Insgesamt stehen davon 2.704 Arten auf der aktuellen Roten Liste, sind also bestandsgefährdet, extrem selten oder bereits ausgestorben oder verschollen. Das entspricht 45,8 Prozent aller untersuchten wirbellosen Arten. Bei der Roten Liste von 1998 lag dieser Wert für die entsprechenden Artengruppen noch bei 38,3 Prozent. Bei den meisten der hier untersuchten Gruppen liegt der Anteil der Rote-Liste-Arten bei über 40 Prozent. Mit 68,6 Prozent am höchsten ist der Anteil bei den Langbein-, Tanz- und Rennraubfliegen (Empidoidea). Auch die Wildbienen weisen mit 52,2 Prozent der einheimischen Arten überdurchschnittlich viele Rote-Liste-Arten auf. Besonders dramatisch stellt sich die Situation bei den Ameisen dar, bei denen in den letzten 25 Jahren fast 92 Prozent der Arten einen negativen Trend aufweisen. Zum ersten Mal wurden in Deutschland auch Rote Listen für Zünslerfalter und Raubfliegen erstellt.
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Die Europäische Kommission kündigte am 1. August 2012 an, dass die Fischereiquoten der Mitgliedstaaten, die ihre Quoten 2011 überschritten haben, für 2012 gekürzt werden. Dieses Jahr wurden die Abzüge für Mitgliedstaaten, die denselben Bestand wiederholt (2009, 2010 und 2011) überfischt haben, erstmals um 50 % erhöht. Rechtsgrundlage hierfür ist die Verordnung 1224/2009/EG, die es der Kommission ermöglicht, die im Vorjahr überfischten Bestände umgehend auszugleichen
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In der chinesischen Küstenstadt Qidong sind am 28. Juli 2012 Pläne für die Einleitung von Abwasser einer Papierfabrik ins Meer nach Protesten von Anwohnern verworfen worden. Die Provinzregierung in Jiangsu nördlich von Shanghai teilte auf ihrer Website mit, dass das Projekt gestoppt worden sei. Der Betrieb soll nach einer Mitteilung der Polizei auch nicht wieder aufgenommen werden.
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Im schleswig-holsteinischen Büttel ging am 27. Juli 2012 ein wichtiges Teilstück der geplanten Stromautobahn an der Nordseeküste in Betrieb. Der Anschluss wird den in Offshore-Windparks in der Nordsee vor Schleswig-Holstein erzeugten Strom in das Netz der überregionalen Stromautobahnen einspeisen und zu den Verbrauchern bringen. Die Leitung führt mit einer Länge von etwa drei Kilometern von der Schalt- und Konverteranlage in Büttel durch einen bestehenden Windpark bis zum Umspannwerk in Wilster. Die Konverterstation in Büttel ist ein wesentliches Element für die Netzanbindung von Offshore-Windparks in der östlichen Nordsee.
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Die Stellungnahme „Bioenergie: Möglichkeiten und Grenzen“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, an der mehr als 20 Wissenschaftler in der 2010 eingesetzten Arbeitsgruppe „Bioenergie“ mitgewirkt haben, kommt zu dem Schluss, dass Bioenergie als nachhaltige Energiequelle für Deutschland heute und in Zukunft keinen quantitativ wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten kann. Im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energieressourcen verbrauche Bioenergie mehr Fläche und sei häufig mit höheren Treibhausgasemissionen und Umweltbeeinträchtigungen verbunden. Zudem konkurriere Bioenergie potenziell mit der Herstellung von Nahrungsmitteln. Vorrang solle der Einsparung von Energie sowie der Verbesserung der Energieeffizienz gegeben werden.
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Ein Team von Wissenschaftlern des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI) und des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ hat eine Messkampagne abgeschlossen, mit der zum ersten Mal vom Flugzeug aus die Methanemissionen aus den weitläufigen Permafrostlandschaften der Arktis großskalig erfasst werden konnten. Das überflogene Untersuchungsgebiet erstreckte sich von Barrow, der nördlichsten Siedlung auf dem amerikanischen Festland, über den gesamten nördlich der Brooks Range gelegenen sogenannten North Slope Alaskas bis ins Mackenziedelta in den North West Territories Kanadas. Mit den flugzeuggestützten Messungen (Airborne Measurement of Methane – AIRMETH) in einer Höhe von nur 30 bis 50 Meter über dem Erdboden sollen zwei große Fragen angegangen werden: Wie viel Methan gelangt aus Permafrostgebieten in die Atmosphäre? Tragen bekannte geologische Punktquellen, also die Leckage von Erdgas entlang geologischer Störungen, signifikant zur Gesamtmenge bei oder dominiert das in den oberen Bodenschichten mikrobiell produzierte Methan?
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Am 24. Juli 2012 sprachen sich der Landesfischereiverband und der Landesjagdverband Schleswig-Holstein für einen Abschuss von Seehunden aus. Der Bestand ist nach Ansicht des Vorsitzenden des Landesfischereiverband zu groß. Weiterhin wurde die hohe Zahl von Seehunden dafür verantwortlich, dass die Fischer im Watt kaum noch Plattfische oder Kabeljau fangen würden. Nach Ansicht des Landesjagdverbandes könnte der Abschuss von Seehunden verhindern, dass sich wieder ein verheerendes Staupevirus ausbreitet.
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Am 23. Juli 2012 legte eine unabhängige Untersuchungskommission zur Reaktor-Katastrophe von Fukushima der japanischen Regierung ihren "final report" vor. Die Kommission unter der Leitung des Ingenieurs Yotaro Hatamura war am 24. Mai 2011, durch einen Kabinettsbeschluss eingesetzt worden. Eine Zusammenfassung des Abschlussberichts in englischer Sprache wurde online veröffentlicht.
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Die Europäische Kommission stimmte der Förderung von 202 neuen Projekten im Rahmen des LIFE+-Programms, dem Umweltfonds der Europäischen Union, zu. Diese Projekte betreffen Maßnahmen in den Bereichen Naturschutz, Umweltpolitik, Klimawandel sowie Information und Kommunikation zu Umweltfragen. Zusammen entsprechen sie einer Investition von insgesamt 516,5 Mio. EUR, von denen die EU 268,4 Mio. EUR beisteuern wird. LIFE+ ist das europäische Finanzierungsinstrument für die Umwelt mit einem Gesamthaushalt von 2,143 Mrd. EUR für den Zeitraum 2007-2013. Die Kommission ruft einmal im Jahr zur Einreichung von Projektvorschlägen für LIFE+ auf.
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Mit der Veröffentlichung des Entwurfs des Szenariorahmens zum Netzentwicklungsplan (NEP) Strom 2013 am 20. Juli 2012, startete der Prozess zur Feststellung des notwendigen Netzausbaus bis zum Jahr 2023 bzw. 2033. Der von den vier Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) erstellte Entwurf beschreibt die Bandbreite der wahrscheinlichen Entwicklung installierter Kapazitäten der erneuerbaren Energien und der konventionellen Kraftwerke sowie die Entwicklung des Stromverbrauchs in den Jahren 2023 bzw. 2033. Der Szenariorahmen zum NEP 2013 führt den Szenariorahmen zum NEP 2012 fort.
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Am 19. Juli 2012 legte die Europäische Kommission einen Vorschlag zur Neuregelung der Tiefseefischerei vor. Danach soll der Einsatz von Grundschleppnetzen und Stellnetzen ab 1000 Meter Wassertiefe in sämtlichen EU-Gewässern und der Hohen See des Nordost-Atlantik untersagt werden. Für bestimmte Fischereien soll das Verbot bereits ab 500 Meter Tiefe gelten. Der Kommissionsvorschlag bezieht sich auf 50 kommerziell genutzte Fischarten und sieht eine Übergangsfrist von zwei Jahren vor.
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Der weltweite Ausstoß des klimaschädlichen Gases Kohlenstoffdioxid erreichte 2011 Rekordniveau: Insgesamt 34 Milliarden Tonnen CO2 gelangten im Jahr 2011 in die Erdatmosphäre. Das geht aus dem am 18. Juli 2012 veröffentlichten Jahresbericht des European Commission's Joint Research Centre (JRC) und des niederländischen Umweltforschungsinstituts PBL im italienischen Ispra hervor. Um drei Prozent ist der CO2-Ausstoß dem Bericht zufolge 2011 gestiegen. Dabei sank der Wert zwar in den Industrieländern der Europäischen Union um drei Prozent und in den USA sowie Japan um zwei Prozent. In China stieg der CO2-Ausstoß um neun Prozent und erreicht jetzt 7,2 Tonnen pro Kopf und Jahr.
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Am 17. Juli 2012 traten neue Vorschriften für Biozidprodukte in Kraft. Die neue Verordnung enthält effizientere Vorschriften für die Produktzulassung sowie für die Anforderungen an produktbezogene Daten und deren Weitergabe. Durch die neuen Vorschriften wird die Zahl von Tierversuchen verringert, indem die Weitergabe von Daten verbindlich vorgeschrieben und ein flexiblerer und integrierter Ansatz für Versuche gefördert wird. Eine spezielle IT-Plattform (das Register für Biozidprodukte) wird für die Einreichung von Anträgen, die Aufzeichnung von Beschlüssen und die Verbreitung von Informationen an die Öffentlichkeit eingesetzt. Zudem wird ein umfassenderer Schutz geboten, da die neuen Rechtsvorschriften nun auch mit Biozidprodukten behandelte Waren und Materialien abdecken (z. B. Möbel und Lebensmittelverpackungen). Der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) kommt bei der Verwaltung der Verordnung eine Schlüsselrolle zu.
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In Tokio fand am 16. Juli 2012 eine der größten Anti-AKW-Demonstrationen in der Geschichte Japan statt. Nach unterschiedlichen Angaben gingen 170.000 bis 200.000 Menschen auf die Straße, um gegen die Wiederinbetriebnahme zweier Reaktoren des AKW Oi in der Präfektur Fukui nordwestlich von Kyoto und Osaka zu demonstrieren. Die Aktivisten hatten 7,85 Millionen Unterschriften gegen die Atomkraft gesammelt.
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Am 16. Juli 2012 brach vom Petermann-Gletscher auf Grönlanderneut ein riesiger Eisberg ab. Der Brocken ist doppelt so groß wie Manhattan. Das zeigen Satellitenbilder, die die US-Weltraumbehörde NASA veröffentlichte.
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Der dritte Petersberger Klimadialog unter dem Titel: "Matching Ambition with Action" fand am 16. und 17. Juli 2012 in Berlin statt. Minister und Delegationen aus 31 Staaten sowie die Exekutivsekretärin des UN-Klimasekretariats trafen sich in Berlin. Auf Einladung von Bundesumweltminister Peter Altmaier und dem Präsidenten der Weltklimakonferenz 2012, Vizepremierminister Abdullah bin Hamad Al-Attiyah aus Katar, diskutierten sie, wie kurzfristig noch mehr Klimaschutzmaßnahmen angestoßen und welche Ergebnisse in Doha erreicht werden können.
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Wissenschaftlich erhobenen Daten von BirdLife International und dem European Bird Census Council zeigen, dass die Bestandzahl der Feldvögel in der EU seit 1980 um 300 Millionen reduziert hat. Diese Information wurde bei einer Diskussion der Europäischen Kommission am 13. Juli 2012 über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) bekannt. Bei den Erhebungen im Rahmen des Farmland Bird Indicators (FBI) wurde festgestellt, Feldvogel-Indikator zeigt auf, dass von 37 typischen Feldvogelarten 22 Arten in ihrem Bestand abnehmen, 6 Arten zunehmen, 6 Arten einen stabilen Bestand besitzen und bei 3 Arten ein unsicherer Trend vorliegt. Der Indikator weist nach, dass der Bestand an Feldvögeln um 52 % seit 1980 abgenommen hat. Dieses entspricht einer Abnahme von 300 Millionen Brutvögeln in den letzten Jahrzehnten trotz vieler Bemühungen für eine naturnahe Bewirtschaftung.
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Die EU-Kommission hat am 11. Juli 2012 ihren Verordnungsentwurf zu CO2-Grenzwerten für Neuwagen vorgestellt. Nach den Vorschlägen sollen die durchschnittlichen Emissionen neuer Pkws bis 2020 auf 95 g CO2/km gesenkt werden. 2011 betrug dieser Wert 135,7 g, die verbindliche Zielvorgabe für 2015 liegt bei 130 g. Die Emissionen von Kleintransportern sollen von 181,4 g im Jahr 2010 (aktuellste vorliegende Zahlen) auf 147 g CO2/km im Jahr 2020 verringert werden, wobei das verbindliche Ziel bei 175 g im Jahr 2017 liegt.
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Fast die gesamte Oberfläche des grönländischen Eisschilds taute Mitte Juli 2012 an, das teilte die US-Weltraumagentur NASA mit. Das Ausmaß sei größer als in den letzten 30 Jahren, in denen dieser Prozess mit Satelliten beobachtet werde. Die Daten von drei verschiedenen Satelliten wurden von Fachleuten der NASA und von Universitätsexperten ausgewertet. In einem durchschnittlichen Sommer schmelze das Eis Grönlands natürlicherweise etwa auf der Hälfte der Oberfläche an. Es geht aber größtenteils nicht verloren: In großer Höhe gefriert der Hauptanteil des Wasser schnell wieder und nahe der Küste wird ein Teil des Wassers von Eisbarrieren zurückgehalten, sodass nur wenig in den Ozean abfließt. Aber 2012 hat das Anschmelzen an der Oberfläche einen dramatischen Sprung gemacht. Den Satellitendaten zufolge taute das Eis innerhalb weniger Tage vom 8. bis zum 12. Juli auf etwa 97 Prozent der Fläche an.
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Die Europäische Kommission legte am 3. Juli 2012 das weitere Vorgehen der EU in Bezug auf ihr Engagement in der Arktis dar. Die Mitteilung enthält eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung des wirksamen Umgangs mit der Arktis. Dazu zählen u.a: Unterstützung der Arktisforschung im Rahmen des von der Kommission vorgeschlagenen Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizont 2020“ in Höhe von 80 Mrd. EUR; verstärkte Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels; Nutzung der EU-Fördermöglichkeiten für eine größtmögliche nachhaltige Entwicklung in der Arktis zugunsten der lokalen und indigenen Gemeinschaften; Förderung und Entwicklung umweltfreundlicher Technologien für die mineralgewinnende Industrie in der Arktis. Insgesamt umfasst die Mitteilung 28 Aktionspunkte.
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Der Bundeswirtschaftsministerium und der Bundesumweltministerium einigten sich auf Eckpunkte einer gesetzlichen Regelung, mit denen der Ausbau der Offshore-Windenergie beschleunigt werden soll. Im Zentrum der Einigung stehen dabei eine Haftungsregelung und der Systemwechsel hin zu einem gesonderten Offshore-Netzentwicklungsplan für die Netzanbindungen von Offshore-Windparks. Aufbauend auf den Vorschlägen der AG Beschleunigung Offshore-Netzanbindung haben sich beide Ministerien darauf verständigt, einen mehrjährigen Offshore-Netzentwicklungsplan einzuführen. Dieser soll Realisierungszeitpunkt sowie Ort und Größe zukünftiger Netzanschlüsse verbindlich festgelegen, um eine bessere Abstimmung mit dem Onshore-Netzausbau zu erreichen. Der Offshore-Netzentwicklungsplan soll mit einer Haftungsregelung für Verzögerungen bei der Errichtung und Störungen beim Betrieb von Offshore-Netzanbindungsleitungen verknüpft werden.
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Das Bayerische Umweltministerium stellte am 2. Juli 2012 den ersten Bayerischen Gletscherbericht vor. Laut des Berichts verlieren die Gletscher etwa seit Beginn der Industrialisierung an Volumen, Fläche und Länge. Im Jahr 1820 erreichte die maximale Ausdehnung aller Gletscher in Bayern noch etwa vier Quadratkilometer. Heute beträgt die Fläche der bayerischen Gletscher noch etwa 70 ha. Die mittlere Dicke aller Gletscher beträgt 13,5 m, jedoch mit deutlichen Unterschieden zwischen den Gletschern. Die 5 Gletschern in den Bayrischen Alpen werden bei gleichbleibender Klimaentwicklung in naher Zukunft fast vollständig verschwunden sein, lediglich der Höllentalferner auf der Zugspitze wird aufgrund seiner hohen Felsumrahmung, die ihn gegen Sonneneinstrahlung schützt und ihn zusätzlich mit Lawinenschnee versorgt, der letzte verbleibende Gletscher in Bayern sein.
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Geschäfte und Unternehmen in Frankreich müssen ab dem 1. Juli 2012 die Beleuchtung ihrer Schaufenster, Fassaden und von Innenräumen, die von außen sichtbar sind von 1 Uhr nachts bis 6 Uhr morgens ausschalten. Die neue Energiesparverordnung war im Dezember 2011 angekündigt worden. Die Regierung erhofft sich Einsparungen von 170 Millionen Euro jährlich.
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Am 1. Juli 2012 wurde in Australien eine Kohlendioxidsteuer eingeführt.
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Ab dem 1. Juli 2012 ist das EU-Öko-/Bio-Siegel auf allen vorverpackten in den EU-Mitgliedstaaten ökologisch erzeugten Lebensmitteln Pflicht, die den erforderlichen Normen entsprechen. Für unverpackte und importierte Bio-Erzeugnisse bleibt die Verwendung des Logos freiwillig. Andere private, regionale oder nationale Gütesiegel dürfen weiterhin neben dem EU-Logo abgebildet werden.
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Nach mehr als 250 Jahren ist die industrielle Förderung der Steinkohle im Saarland zum 30. Juni 2012 endgültig ausgelaufen. Das Ende wurde 2008 nach einem schweren Grubenbeben mit erheblichen Schäden von der damaligen Landesregierung besiegelt. Das Kohlezeitalter neigt sich endgültig dem Ende zu, doch mit der neuen Energiezukunft tut sich das Saarland noch schwer. Laut einer Rangliste der Agentur für Erneuerbare Energien belegt das Land in Sachen Energiewende den vorletzten Platz.
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Am 29. Juni 2012 wurde in Singapur die 54 Hektar große Parklandschaft Bay South im Hafenstadtteil Marina Bay feierlich eröffnet. Herzstück sind sogenannte Supertrees, futuristische Baumriesen aus Metall und Beton, mit Höhen von 25 bis 50 Metern, die mit verschiedenen Pflanzenarten begrünt wurden. Der moderne Park ist die größte von drei Grünanlagen, die in den vergangen Jahren rund um das Hafenviertel unter dem Namen "Gardens by the Bay" entstanden sind. Zwei gigantische Gewächshäuser wurden im Bay South für Besucher geöffnet: Der Flower Dome und der Cloud Forest.
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Die 15 Mitgliedstaaten des Oslo-Paris-Abkommens (OSPAR)stellten auf ihrer Konferenz vom 25. bis 29. Juni in Bonn die Tiefsee des Atlantiks unter erweiterten Schutz. Zusätzliche 180.000 Quadratkilometer über dem nördlichen Mittelatlantischen Rücken, einer unterseeischen Bergkette, die sich von Island bis zu den Azoren erstreckt, wurden als Meeresschutzgebiet ausgewiesen.
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Die Großtrappe ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Derzeit leben hier noch 123 Vögel (Stand Februar 2012) dieser Art. Diese Zahl nennt die Bundesregierung in einer Antwort vom 28. Juni 2012 auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke. Die meisten der Großtrappen (otis tarda) gibt es demnach in Brandenburg. Ihre Zahl habe dort von 1939 bis 1997 dramatisch abgenommen - von 4.000 Tieren auf 57 Exemplare. Der Lebensraum der Art ist nach Einschätzung der Bundesregierung trotz des Ausbaus europäischer Vogelschutzgebiete durch die Zunahme erneuerbarer Energien „akut gefährdet“. Als Ursachen nennt die Bundesregierung zum einen die regional zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft und die so genannte Vermaisung, da Maisflächen für Großtrappen keinen ausreichenden Lebensraum bieten. Zum anderen würde der Lebensraum auch durch Windparks stark eingeschränkt, weil Großtrappen Untersuchungen zufolge diese Orte meiden. Da diese Vogelart große, unzerschnittene Gebiete mit extensiver Ackerwirtschaft benötigt, sei der Großvogel auch durch die zunehmende Zersiedlung stark bedroht, heißt es in der Antwort weiter.
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Der Bundestag hat am 28. Juni 2012 den Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat zum Gesetz zur unterirdischen Endlagerung von Kohlendioxid - das sogenannte CCS-Gesetz angenommen. Vorgesehen ist, dass die CCS-Technologie (Carbon Dioxide Capture and Storage) zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid zugelassen wird, allerdings auf Speicher begrenzt, die jährlich nicht mehr als 1,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid einlagern. Insgesamt darf die Höchstspeichermenge in Deutschland vier Millionen Tonnen nicht überschreiten. Bei der Festlegung, dass eine Erprobung und Demonstration der dauerhaften Speicherung nur in bestimmten Gebieten zulässig oder unzulässig ist, müssen die Länder unter anderem geologische Besonderheiten der Gebiete und andere öffentliche Interessen abwägen.
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Am 28. Juni 2012 entschied sich der Schweizer Bundesrat für den Bau eines zweiten Straßentunnels durch das Gotthardmassiv. Nach Aussagen der Verkehrsministerin Doris Leuthard ist ein Neubau notwendig, um die für die Schweiz und Europa wichtige Gotthard-Verbindung während der Sanierung des ersten Tunnels weiterhin zu erhalten. Gleichzeitig kündigte der Bundesrat an, dass nach Bauabschluss dann pro Fahrtrichtung jeweils nur eine Spur in Betrieb sein werde. Diese Maßnahme ist notwendig, um den Alpenschutzartikel zu wahren, der den Bau zusätzlicher Straßenkapazitäten durch die Schweizer Berge verbietet. Das Schweizer Volk hat bereits zweimal (1994 und 2004) gegen eine zweite Röhre gestimmt. Auch die Tessiner Bevölkerung hat zweimal nein gesagt. Im Kanton Uri wurde die zweite Röhre sogar in fünf Volksabstimmungen verworfen.
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Gabon setzte am 27. Juni 2012 ein Zeichen gegen den illegalen Elfenbeinhandel. Die Regierung verbrannte in der Hauptstadt Libreville ihre beschlagnahmten Elfenbeinbestände. Es handelte sich dabei um Material mit einem Gesamtgewicht von 4.825 Kilogramm, 850 Elefanten mussten laut WWf Schätzung dafür ihr Leben lassen.
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Am 26. Juni 2012 einigten sich Bund und Länder nach monatelangen Auseinandersetzungen über die Solarförderung auf einen Kompromiss. Demnach soll die Förderung wie geplant rückwirkend deutlich sinken, und zwar für Anlagen, die ab 1. April gebaut wurden. Die Gesamtmenge der geförderten Solaranlagen soll auf 52 Gigawatt begrenzt werden. Wieder eingeführt wird eine mittlere Geräteklasse für Anlagen zwischen 10 und 40 Kilowatt.
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Lonesome George war die letzte bekannte Galápagos-Riesenschildkröte der Unterart Chelonoidis nigra abingdoni. Er stammte von der Insel Pinta der Galápagos-Inseln und war bis zu seinem Tod in der Forschungsstation der Charles Darwin Foundation untergebracht. Lonesome George wurde ca. 100 Jahre alt und wog etwa 90 kg. Er starb am 24. Juni 2012.