Ereignisse Chronologisch
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Erfindung von 2, 4, 5 -T. Im Vietnamkrieg (1965 - 1971) unter der Bezeichnung "Agent Orange" als Entlaubungsmittel eingesetzt. Man rechnet damit, dass die vergifteten Böden mehr als hundert Jahre zur Regenerierung benötigen.
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Entdeckung von DDT als Insektizid. P. Müller erhält 1948 dafür den Nobelpreis. Seit 1972 ist DDT in Deutschland verboten.
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Otto Hahn und Fritz Straßmann beobachten, dass Uran 235 in radioaktives Ba und Kr zerfällt, wenn man es mit langsamen Neutronen beschiesst. Lise Meitner und Otto Robert Frisch interpretieren als erste diesen Prozess als Kernspaltung.
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In dieser Zeitspanne stieg die Phosphatkonzentration des Sees von 0 mg/m³ auf 26 mg/m³ und der Nitratgehalt von 600 mg/m³ auf 800 mg/m³. Die Masse des Phytoplanktons hat sich verzwanzigtfacht. Durch diese Veränderungen sinkt der Blaufelchenfang 1963 auf den Tiefstand. Zum Erhalt des Bodensees wurde 1961 ein "Übereinkommen über den Schutz des Bodensees gegen Verunreinigungen" angenommen. Als Folge ist die Eutrophierung im Bodensee seit 1975 gleichbleibend.
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Einleitung quecksilberhaltiger Abwässer in der Bucht von Minamata (Japan) durch den Chemiebetrieb der Chisso AG. Das Quecksilber reichert sich in den Meerestieren an und führt später bei der Bevölkerung zu Vergiftungen.
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Der 4. Oktober wird international von Tierschützern als Welttierschutztag gefeiert. Im Jahr 1931 wurde der Gedenktag auf einer internationalen Tierschutzkonferenz in Florenz beschlossen und auf den 4. Oktober festgelegt. Das ist der Tag des "Heiligen Franziskus von Assisi", dem Schutzpatron der Tiere. Der Welttiertag soll für Veranstaltungen und Informationen genutzt werden, die auf die Rechte von Tieren und die besondere Beziehung von Menschen und Tieren aufmerksam machen.
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1931 wurde in der Filmfabrik Agfa Wolfen aus Polyvinylchlorid die erste synthetische Faser entwickelt. Starke Ausweitung der Kunststoffproduktion seit 1930 im Rahmen der nationalsozialistischen Autarkiepolitik.
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Eine "Nebelkatastrophe" im Maastal bei Lüttich fordert ca. 100 Tote.
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Der NABU (damals noch "Bund für Vogelschutz") beginnt mit dem Kampf gegen die Landschaftszerstörung durch Flurbereinigung.
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Hermann Joseph Müller (1890 - 1965) entdeckt als erstes mutationsauslösendes Agens die Röntgenstrahlen.
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Der Deutsche Naturschutztag(DNT) ist der zentrale Fachkongress des staatlichen und privaten Naturschutzes in Deutschland. Seine erste Tagung fand 1925 in München statt. Seitdem wird der DNT regelmäßig in einem zweijährigen Turnus veranstaltet. Einzige Ausnahme war die Unterbrechung durch den 2. Weltkrieg bis zur Wiederaufnahme im Jahr 1957.
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Ausdehnung der Unfallversicherung auf zunächst elf gewerbliche Berufskrankheiten.
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1922 existiert ein preussisches Baumschutzgesetz, welches sich vor allem auf die Ballungszentren positiv auswirkt.
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Bei der Explosion eines Ammonsulfatsalpeter-Silos im Stickstoffwerk der BASF in Oppau kommen 561 Menschen ums Leben und mehr als 2000 werden verletzt. Die Explosion zerstörte oder beschädigte fast alle Gebäude in Oppau.
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Bekanntmachung über Gewährung von Sterbegeld und Hinterbliebenenrente bei Gesundheitsschädigung durch aromatische Nitroverbindungen.
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Für Stickstoffdüngung und Munitionsindustrie benötigter Ammoniak wird synthetisch hergestellt.
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Die erste internationale Konferenz für Naturschutz findet in Bern statt.
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Der "Verein Naturschutzpark" richtet den Naturschutzpark Lüneburger Heide ein.
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Lakeview Gusher Number One ist der größte registrierte Blowout in der Geschichte der Ölförderung in den Vereinigten Staaten. Der Blowout in Kern County in Kalifornien begann am 14. März 1910, als die Ölbohrung eine Tiefe von 740m erreichte. In Folge des Ausbruchs strömten etwa 1.400.000m³ Öl aus der Bohrung, bis dieser nach 18 Monaten im September 1911 unter Kontrolle gebracht werden konnte.
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Der NABU (damals noch "Bund für Vogelschutz") richtet den Ersten Deutschen Vogelschutztag in Berlin aus.
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Gründung der staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preussen.
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Das Fazit des Kongresses: Gewässerverunreinigung "bedroht die Fischerei mit gänzlichem Ruin".
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Die Emscher Genossenschaft wird zur Regelung der Abwasserbeseitigung im Ruhrgebiet gegründet. Ähnliche Genossenschaften folgen: Ruhrverband, Lippeverband, Niersverband, Wupperverband.
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Der NABU (damals noch Bund für Vogelschutz) beginnt mit der Kampagne zur Rettung der Edelreiher und Paradiesvögel, die wegen ihrer prächtigen Federn gejagt wurden (Damenhüte).
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1901 wurde die Königliche Versuchs- und Prüfanstalt für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung gegründet; 1913 wurde die Anstalt zur Königlichen Landesanstalt für Wasserhygiene; 1923 zur Preußischen Landesanstalt für Wasser-, Boden und Luftgüte. Nachdem das Amt 1942 als Reichsanstalt für Wasser- und Luftgüte weitergeführt wurde, existierte es seit 1952 als das Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene des Bundesgesundheitsamtes. Seit 1994 wurde das Institut als Fachbereich in das Umweltbundesamt integriert und 1999 gänzlich damit verschmolzen.
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Gründung unter dem Namen "Bund für Vogelschutz (BfV) durch Lina Hähnle. Nach einer Werbeaktion in Adelskreisen 1906 werden u.a. Mitglied: die Könige von Schweden, Rumänien und Bulgarien, das württembergische Königspaar und fast alle deutschen Fürsten; 1912 tritt US-Präsident Wilson ebenfalls dem BfV bei. Ebenfalls 1912 erfolgt die Eintragung als e.V. in das Vereinsregister. 1934 wird der Verein auf Anordnung des Reichsforstministeriums in "Reichsbund für Vogelschutz (RfV)" umbenannt. Nach 1945 baut sich in Westdeutschland der "Bund für Vogelschutz (BfV) wieder auf, in Ostdeutschland gehen die Vogelschutzgruppen schließlich in den Kulturbund der DDR ein. Seit 1966 nennt sich der Verein "Deutscher Bund für Vogelschutz (DBV)" und hat den Weißstorch als Wappenvogel. Nach der Wende nennt sich der Verein erneut um: "Naturschutzbund Deutschland" und vereinigt sich mit dem Naturschutzbund der DDR. Bei seinem 100 jährigen Bestehen hat der NABU 225.000 Mitglieder, organisiert in rund 2000 Orts- und Jugendgruppen sowie 15 Landesverbänden.
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Die Ostsee leidet an Sauerstoffmangel. Schlechte Sauerstoffverhältnisse am Meeresboden bewirken, dass Tiere und Pflanzen sterben. Experten schlugen jetzt Alarm: Es sei dringend erforderlich, dass weniger Nährstoffe in die Ostsee geleitet werden. Vom Land zugeführte Nährstoffe sind die Hauptursache für die weite Verbreitung von Sauerstoffmangelgebieten. In der Ostsee hat sich die Fläche der sauerstoffarmen Todeszonen im vergangenen Jahrhundert mehr als verzehnfacht. Insgesamt wuchsen die Areale mit extremem Sauerstoffmangel zwischen 1898 und 2012 von 5000 auf 60 000 Quadratkilometer an. Die Ergebnisse dieser Studie von Forschern der Universitäten Aarhus, Lund und Stockholm wurden am 31. März 2014 in der Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht.
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Der britische Physiker William Crookes (1832 - 1919) warnt in seiner vielbeachteten Präsidentenansprache (presidential address) auf dem 68. Meeting der "British Association for the Advancement" vor der Ressourcen-Verknappung, vor allem beim Stickstoff-Dünger.
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W. C. Röntgen entdeckt die X-Strahlen (sog. Röntgenstrahlen) und erhält 1901 dafür den ersten Physik-Nobelpreis.
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In Hamburg wird die erste Müllverbrennungsanlage in Betrieb genommen.
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Der Sierra Club ist die älteste und größte Naturschutzorganisation der USA. Sie wurde am 28. Mai 1892 in San Francisco, Kalifornien, von dem Naturschützer John Muir sowie einigen Professoren der University of California, Berkeley und der Stanford University gegründet.
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Das Wasserkraftwerk Lauffen am Neckar liefert Strom in das 175 km entfernte Frankfurt. Dies markiert den Beginn großräumiger Elektrizitätsversorgung.
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Inbetriebnahme der ersten deutschen Trinkwassertalsperre bei Remscheid. Bis zum ersten Weltkrieg folgen u.a. die Eder- und die Möhnetalsperre.
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Inbetriebnahme der ersten deutschen Kläranlage in Frankfurt-Niederrad.
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Der Stolberger Sodafabrikant Robert Hasenclever (1841 - 1902) berichtet vor der Aachener Naturwissenschaftlichen Gesellschaft über die "Hüttenrauch"-Entschwefelung und veröffentlicht die Schrift "Über die Beschädigung der Vegetation durch saure Gase". Eine Pionierleistung für die Luftreinhaltung.
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Erstmals wird mit Wasserkraft elektrischer Strom erzeugt und Schloss Linderhof in Bayern damit beleuchtet.
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Beginn der Berliner Kanalisation. Die Abwässer werden nach Danziger Vorbild auf Rieselfelder geleitet.
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Der in den US-Bundesstaaten Wyoming (96%), Montana (3%) und Idaho (1%) gelegene Yellowstone-Nationalpark wurde am 1. März 1872 gegründet und ist damit der älteste Nationalpark der Welt. Er wird Vorbild für ähnliche Bestrebungen (auch in Deutschland).
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Am 13. Juli 1870 begann in Kiel die Königlich Preußische Commission zur Erforschung der Deutschen Meere im Interesse der Fischerei ihre Arbeit. Sie sollte als Einrichtung des Königlich Preußischen Ministeriums für Landwirtschaftliche Angelegenheiten durch Meeresforschung der deutschen Fischerei zu besseren Fangergebnissen verhelfen.
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Auf ihrer 26. Generalversammlung verabschieden die Land- und Forstwirte eine Resolution zum Schutz der für Land- und Forstwirtschaft nützlichen Vögel. 1902 folgt eine internationale Vereinbarung.