Die Umweltchronik
Wichtige Umwelt-Ereignisse
- v. Chr. 2 Ereignisse
- 1 0 Ereignisse
- 100 0 Ereignisse
- 200 0 Ereignisse
- 300 0 Ereignisse
- 400 0 Ereignisse
- 500 0 Ereignisse
- 600 0 Ereignisse
- 700 0 Ereignisse
- 800 0 Ereignisse
- 900 0 Ereignisse
- 1000 0 Ereignisse
- 1100 0 Ereignisse
- 1200 2 Ereignisse
- 1300 3 Ereignisse
- 1400 2 Ereignisse
- 1500 2 Ereignisse
- 1600 0 Ereignisse
- 1700 4 Ereignisse
- 1800 26 Ereignisse
- 1900 5 Ereignisse
- 1910 6 Ereignisse
- 1920 6 Ereignisse
- 1930 7 Ereignisse
- 1940 7 Ereignisse
- 1950 15 Ereignisse
- 1960 25 Ereignisse
- 1970 106 Ereignisse
- 1980 139 Ereignisse
- 1990 271 Ereignisse
- 2000 30 Ereignisse
- 2001 32 Ereignisse
- 2002 39 Ereignisse
- 2003 37 Ereignisse
- 2004 44 Ereignisse
- 2005 47 Ereignisse
- 2006 46 Ereignisse
- 2007 57 Ereignisse
- 2008 119 Ereignisse
- 2009 286 Ereignisse
- 2010 315 Ereignisse
- 2011 293 Ereignisse
- 2012 231 Ereignisse
- 2013 331 Ereignisse
- 2014 366 Ereignisse
- 2015 374 Ereignisse
- 2016 341 Ereignisse
- 2017 310 Ereignisse
- 2018 25 Ereignisse
- 2019 4 Ereignisse
- 2020 0 Ereignisse
- 2021 0 Ereignisse
- 2022 0 Ereignisse
- 2023 0 Ereignisse
- 2024 0 Ereignisse
-
Am 16. März 2010 wurde die Klimarefenzstation auf dem Brocken vom Deutschen Wetterdienst eingeweiht. Als nationaler Wetterdienst der Bundesrepublik Deutschland unterhält der DWD knapp 2 100 Wetterwarten, Wetterstationen und Messstellen. Das Herzstück dieses Netzes sind zwölf Klimareferenzstationen, die auch in den kommenden 100 Jahren mit einheitlicher Messtechnik und gut ausgebildeten Wetterbeobachtern die Klimaveränderungen erfassen sollen. Als Standorte, die repräsentativ für ihr landschaftliches und klimatisches Umfeld sind, hat der DWD Helgoland, Hamburg, Schleswig, Potsdam, Görlitz, Lindenberg, den Brocken, Aachen, Frankfurt am Main, den Hohenpeißenberg, Konstanz und den Fichtelberg ausgewählt. An allen Klimareferenzstationen wird der DWD ganzjährig und rund um die Uhr die für die Klimaüberwachung zentralen meteorologischen Größen messen und beobachten. Dazu gehören der Luftdruck, verschiedene Luft- und Bodentemperaturen, die Niederschlagshöhe und Sonnenscheindauer, die relative Feuchte und die Schneehöhe. Die Referenzstationen haben zugleich die Aufgabe, die Qualität aller klimatologischen Beobachtungsreihen des DWD auch beim immer wieder notwendigen Wechsel der Messtechnik sicherzustellen.
-
Der Verlust der Lebensräume und der Klimawandel haben ernste Auswirkungen auf die Schmetterlinge, Käfer und Libellen in Europa. Die Veröffentlichung der neuesten von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebenen europäischen Roten Liste zeigt, dass 11 Prozent der Käfer, die von Faulholz abhängen, und 14 Prozent der Libellen in Europa vom Aussterben bedroht sind. Einigen Arten droht sogar das weltweite Aussterben, so dass sie nun in die aktualisierte Rote Liste der gefährdeten Arten™ der Weltnaturschutzunion (IUCN) aufgenommen wurden. Die aktuellen Studien zeigen, dass nahezu ein Drittel (31 Prozent) der 435 Schmetterlingsarten zahlenmäßig zurückgeht und 9 Prozent bereits vom Aussterben bedroht sind.
-
Am 15. März 2010 teilte Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen mit, dass das Moratorium zur Erkundung des Salzstocks Gorleben als Endlager für radioaktive Abfälle aufgehoben wird.
-
Vom 13. bis 25. März 2010 fand in Doha/Katar die 15. Vertragstaatenkonferenz zum Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) statt. Die Vertragsstaaten stimmten über insgesamt 42 Anträge zum Schutzstatus bedrohter Wildtiere und -pflanzen ab. Die Teilnehmer konnten sich nicht zu einem stärkeren Schutz für gefährdete Fischarten entschließen. Entsprechende Anträge der EU, der USA und weiterer Staaten fanden jeweils nicht die notwendigen Mehrheiten. Die Vertragsstaaten konnten sich weder auf eine vorübergehende Beendigung des internationalen kommerziellen Handels mit dem Blauflossenthun, noch auf den Schutz verschiedener Haiarten einigen. Afrikanischer Elefant und Tiger gehören nach Einschätzung des WWF zu den wenigen Gewinnern der Konferenz. So sind Tansania und Sambia mit ihren Anträgen gescheitert, eine Lockerung des Verbots beim Elfenbeinhandel herbeizuführen.
-
Die Polizei hat am 8. März 2010 nahe Bremen einen Uranhexafluorid (UF6)-Transport gestoppt. Der radioaktive Stoff wird zur Herstellung von Atombrennstäben benötigt. Den Beamten war der schlechte Zustand des offenen Containers aufgefallen, in dem der UF6-Behälter transportiert wurde. Der extrem durchgerostete Container kam aus den USA per Schiff nach Hamburg. Dort wurde er auf einen Sattelzug verladen und auf der A1 weitertransportiert. Ziel: die Urananreicherungs- anlage in Gronau.
-
Nach der anhaltenden Kritik an dem Klimarat der Vereinten Nationen (IPCC) hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am 10. März 2010 in New York bekannt gegeben, dass das Inter Academy Council (IAC) beauftragt wurde die Arbeit des IPCC zu überprüfen. Das IAC hat seinen Sitz in Amsterdam und vereint Wissenschaftsakademien aus 15 Ländern, auch Deutschland ist vertreten. Der IPCC war in die Kritik geraten, nachdem Fehler in dem vierten Sachstandsbericht aufgedeckt wurden. Untersucht werden soll die Arbeitsweise der Wissenschaftler im Klimarat. Außerdem werden die Managementstrukturen des Klimarats und seine Öffentlichkeitsarbeit überprüft. Der Abschlussbericht des IAC soll bis Ende August vorliegen, bevor die nächste Vollversammlung des IPCC im Oktober 2010 stattfindet.
-
Riesige Mengen des Klimagases Methan sind an den Kontinentalrändern als gefrorene Methanhydrate gebunden. Solche Speicher im Permafrostboden im Nordpolarmeer tauen offenbar schneller auf als bisher angenommen, berichtet eine internationale Forschergruppe um Natalia Schachowa von der University of Alaska in Fairbanks im Fachjournal Science in der Ausgabe vom 5. März 2010. Mit etwa 5000 Messreihen, aufwändig auf Eisbrecherfahrten im Nordpolarmeer zwischen den Jahren 2003 und 2008 durchgeführt, belegen die Forscher die alarmierende Zunahme der Methanemissionen. So gelangten jährlich vom Festlandsockel im Arktischen Meer vor der Küste Sibiriens etwa 7,7 Millionen Tonnen Methangas in die Atmosphäre.
-
Über 155.000 Tonnen zum Teil gefährlichen Elektroschrotts werden jährlich aus Deutschland ins außereuropäische Ausland exportiert, darunter allein rund 50.000 Tonnen PC- und Fernseh-Bildschirme, die neben Metallen auch flammhemmende Bromverbindungen wie gefährliche polybromierte Diphenylether (PentaBDE) enthalten können. Selbst defekte Geräte werden zum Teil als „noch funktionstüchtig“ umdeklariert, meist nach Asien und Afrika verschifft und dort nur selten umweltgerecht recycelt. Dies ergab eine neue Studie für das Umweltbundesamt (UBA), die am 04. März auf der CeBIT in Hannover vorgestellt wurde. In der Studie haben Fachleute des Hamburger Instituts für Ökologie und Politik GmbH (Ökopol) über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren die bisher solidesten Informationen zur Herkunft und Menge exportierter Geräte zusammengetragen: Die Geräte stammen unter anderem von Flohmärkten, aus dem Second-Hand-Handel oder werden vom Sperrmüll geholt. Dann gehen sie häufig über Sammelplätze in den Export, meistens auf dem Seeweg. Die alten Elektrogeräte enthalten neben gesundheitlich unbedenklichen metallischen Rohstoffen auch eine ganze Reihe von Gefahrstoffen, die geordnet verwertet werden müssen, um die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht zu belasten. In einem alten Computer etwa stecken über 100 verschiedene Stoffe. Herkömmliche Bildschirmgeräte enthalten zudem noch Leuchtmittel, die sachgemäß zu entsorgen sind.
-
Am 2. Februar 2010 hat die Europäische Kommission auf der Grundlage der geltenden, von Rat und Parlament angenommenen Rechtsvorschriften – zwei Beschlüsse betreffend die Kartoffelsorte Amflora gefasst: Mit dem ersten Beschluss wird der Anbau von Amflora zu industriellen Zwecken genehmigt; der zweite betrifft die Verwendung der bei der Stärkegewinnung anfallenden Nebenerzeugnisse als Futtermittel. Nach einem umfassenden, im Jahr 2003 eingeleiteten Zulassungsverfahren und aufgrund mehrerer befürwortender wissenschaftlicher Gutachten hat die Kommission die Zulassung für Amflora erteilt. Diese genetisch veränderte Kartoffelsorte soll für die Gewinnung einer (z. B. in der Papierproduktion einsetzbaren) Industriestärke genutzt werden. Der Beschluss enthält strenge Vorgaben für den Anbau, damit nach der Ernte keine genetisch veränderten Kartoffeln auf dem Acker liegen bleiben und damit sich die Amflorasamen nicht in der Umgebung ausbreiten. Ein ergänzender Beschluss gilt den bei der Stärkegewinnung anfallenden Nebenerzeugnissen, soweit sie als Futtermittel verwendet werden.
-
Am 1. März 2010 treten das neue Bundesnaturschutzgesetz und das Wasserhaushaltsgesetz in Kraft. Damit gelten bundeseinheitliche Rechtsgrundlagen, die das Naturschutz- und Wasserrecht in Deutschland auf einem hohen Niveau harmonisieren. Das bisherige Rahmenrecht wird abgeschafft. Auf Basis der neuen Verfassungslage werden diese Gesetze verbindliche Handlungsgrundlage für Bürgerinnen und Bürger sowie für die Arbeit der Vollzugsbehörden in den Ländern sein.
-
Die Marine Art des Monats im März 2010 zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt ist ein freilebender Fadenwurm (Nematoda).
-
Rund ein Drittel der Bevölkerung klagt über Fluglärm - das zeigen repräsentative Umfragen des Umweltbundesamtes (UBA). Hochgradig belästigt fühlen sich fünf Millionen Bürgerinnen und Bürger. Die Klagen der Bevölkerung sind begründet, wie auch die neue UBA-Studie „Risikofaktor nächtlicher Fluglärm“ von Prof. Greiser zeigt. Für Herz- und Kreislauferkrankungen ist nachgewiesen: Im Vergleich zu Personen, die keinem Fluglärm ausgesetzt sind, steigt das Erkrankungsrisiko betroffener Personen mit zunehmender Fluglärmbelastung. Auch bei psychischen Erkrankungen findet sich ein relevanter Befund: Bei Frauen sind die Erkrankungsrisiken für Depressionen signifikant erhöht.
-
Die Europäische Kommission hat am 1. März 2010 ein Grünbuch verabschiedet, in dem Optionen für einen Ansatz der Europäischen Union zum Schutz der Wälder und zur Information über Waldressourcen und den Zustand von Wäldern aufgezeigt werden. Die Kommission wird anhand der Reaktionen der Öffentlichkeit, der Mitgliedstaaten, der EU-Einrichtungen und anderer Interessenkreise auf das Grünbuch entscheiden, ob auf EU‑Ebene weitere Initiativen erforderlich sind. Das Grünbuch 1 nennt die wichtigsten Herausforderungen, die die Wälder Europas im Kampf gegen den Klimawandel bewältigen müssen. Es gibt einen Überblick über die zum Schutz der Wälder verfügbaren Instrumente und über existierende Waldinformationssysteme und stellt eine Reihe von Fragen im Zusammenhang mit der Erarbeitung künftiger politischer Optionen in den Raum. Das Grünbuch ist Teil der Folgemaßnahmen zum Weißbuch 2 über die Anpassung an den Klimawandel, das die Kommission im April 2009 verabschiedet hat. Da forstpolitische Maßnahmen in erster Linie in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten fallen, sollte sich diese Debatte auf die Frage konzentrieren, wie der Klimawandel die Bedingungen für die Waldbewirtschaftung und den Waldschutz in Europa verändert und in welche Richtung sich die politischen Maßnahmen der EU entwickeln sollten, um forstpolitische Initiativen der Mitgliedstaaten zu untermauern.
-
März 2010 war der wärmste März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880. Am 15. April 2010 veröffentlichte die US- Ozean- und Klimabehörde NOAA ihre vorläufigen Zahlen. Danach lag die durchschnittliche Oberflächentemperatur von Land und Wasser bei 13,5 Grad Celsius, das sind 0,77 Grad über dem Mittelwert (12,7 Grad Celsius) des 20. Jahrhunderts. An der Landoberfläche lagen die weltweite Durchschnittstemperaturen 1,36 Grad über dem Mittel des 20. Jahrhundert, während die Abweichung auf der Meeresoberfläche bei plus 0,56 Grad gegenüber dem Mittel betrug. Das erste Quartal 2010 war nach Angaben der Klimabehörde NOAA das viertwärmste Quartal seit Beginn der Aufzeichnungen und lag 0,66 Grad Celsius über dem langjährigen Mittelwert.
-
Die Zahl der vom Aussterben bedrohten Berggorillas (Gorilla beringei beringei) ist größer als bislang angenommen. Eine Populationszählung im Virunga Massiv, einer Vulkanlandschaft im Grenzgebiet von Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo, belegt, dass dort noch 480 Gorillas leben. Hinzu kommen noch ungefähr 300 Tiere dieser Art, die in einem weiteren Nationalpark in Uganda leben. Weltweit umfasst der Bestand an frei lebenden Berggorillas damit 780 Tiere. Gegenüber der letzten Bestandsaufnahme von 2003 zeige die Zählung einen Zuwachs von über 25 Prozent. Die Zählung wurde von März bis April 2010 durchgeführt.
-
Seit dem 01.03.2010 stellt u.a. das Inverkehrbringen von Batterien ohne vorherige Anzeige der Marktteilnahme im Batteriegesetz-Melderegister eine Ordnungswidrigkeit dar. Das Batteriegesetz-Melderegister ist seit dem 01.12.2009 über die Internetseite des UBA erreichbar. Hersteller im Sinne des Batteriegesetzes (BattG) sind verpflichtet, das Inverkehrbringen von Batterien gegenüber dem UBA anzuzeigen.
-
Am 26. Februar 2010 wurde die Plastiki von David de Rothschild, einem britischen Abenteurer, Ökologen und Gründer des Unternehmens Adventure Ecology, im kalifornischen Sausalito erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Die Plastiki ist ein 60 Fuß langer Katamaran, der aus mehr als 12.500 PET-Flaschen gebaut wurde. Die Crew wird mit ihrem Boot in den nächsten Wochen von San Francisco südlich an Hawaii vorbei, über das Bikini-Atoll nach Sydney segeln, um mit ihrer Fahrt auf die Verschmutzung der Ozeane durch Plastikabfälle aufmerksam zum machen.
-
Am 26. Februar 2010 kämpften die Behörden von Rio de Janeiro mit einem Fischsterben um die Lagune Rodrigo de Freitas. Rund 78 Tonnen tote Fische wurden aus dem Salzsee geholt. Erste wissenschaftliche Analysen ergaben, dass eine neue Algenart in dem Gewässer das Sauerstoffniveau verändert haben und zu dem Massen- Fischsterben geführt haben könnte.
-
Die Regionalen Klimabüros der Helmholtz-Gemeinschaft haben gemeinsam einen Regionalen Klimaatlas für Deutschland erarbeitet, der über die möglichen Veränderungen auf regionaler Ebene durch den Klimawandel informiert. Ab sofort stehen Klimaszenarien für die deutschen Bundesländer online zur Verfügung. Grundlage des Regionalen Klimaatlas Deutschland sind für Deutschland verfügbare Klimarechnungen, die mit dynamischen regionalen Klimarechenmodellen durchgeführt wurden. Hierzu zählen bisher folgende Klimarechenmodelle: COSMO-CLM, das gemeinschaftliche regionale Klimarechenmodell von über 30 internationalen Forschungseinrichtungen, sowie REMO, das regionale Klimarechenmodell des Max-Planck-Instituts für Meteorologie und das regionale Klimarechenmodell des Schwedischen Wetterdienstes, RCAO. In die regionalen Klimarechenmodelle sind jeweils Szenarien unterschiedlicher Treibhausgaskonzentrationen eingegangen, die vom UN-Weltklimarat IPCC erstellt wurden. Bisher sind insgesamt 12 verschiedene Klimarechnungen in den Klimaatlas eingegangen. Die räumliche Auflösung der einzelnen Klimarechnungen liegt derzeit zwischen 50 und 10 km. Die Auswertung ist für jedes Bundesland gebietsmittelweise erfolgt. Innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft widmen sich die vier Regionalen Klimabüros Fragestellungen zum Klimawandel auf regionaler Ebene. Mit dem Climate Service Center wird in der Helmholtz-Gemeinschaft das zentrale Service-Netzwerk für die bundesweite Klimaberatung aufgebaut.
-
Das derzeit größte Solarboot der Welt wurde am 25. Februar 2010 der Presse und Öffentlichkeit in Kiel vorgestellt. Angetrieben wird die 31 Meter lange und 15 Meter breite SolarPlanet mit 38.000 Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von mindestens 22 Prozent. Die Erbauer planen für 2011 die erste Weltumrundung mit dem ausschließlich durch Sonnenenergie angetriebenen Boot. Die geplante Seereise von mehr als 40.000 km soll mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8 Knoten 140 Tage dauern.
-
Am 25. Februar 2010 startete der Dokumentarfilm des österreichischen Regisseur Werner Boote in den deutschen Kinos. Der Regisseur macht sich auf eine Reise rund um den Globus, um herauszufinden, welche unerwarteten Folgen der Plastikwahn für die Menschen und ihre Umwelt hat. Er will mehr wissen über Plastik, den Stoff, der unser Leben so sehr prägt. Auf verschiedenen Stationen spricht er mit Industriellen, Wissenschaftlern und Betroffenen über die Faszination und Gefahren von Plastik.
-
US-Wissenschaftler haben auch im Nordatlantik Bereich entdeckt, wo sich Plastikmüll ansammelt. Der schwimmende Müll im Atlantik ist mit dem Great Pacific Garbage Patch vergleichbar. Die Ergebnisse einer umfangreichen Langzeitstudie wurde am 24. Februar 2010 von Kara Lavender Law von der Organisation Sea Education Association (SEA) bei einem Treffen von Meeresforschern in Portland (US-Bundesstaat Oregon) vorgestellt. Für die Studien stachen Wissenschaftler und Studenten mit einem Forschungsschiff mit großen feinmaschigen Netzen im Schlepptau in See und entnahmen an 6100 Stellen in der Karibik und im Atlantik vor der Ostküste der USA Proben von den schwimmenden Plastikteilchen. Wie im Pazifik gibt es auch im Atlantik eine Region, in der sich dieser Müll aufgrund der Oberflächenströmungen vermehrt ansammelt. Mehr als 80 % der Plastikteilchen fand sich in dem Gebiet zwischen dem 22 und 38 Grad nördlicher Breite. Die größte Müll-Dichte lag bei bis zu 200.000 Plastikstücke je Quadratkilometer auf der Meeresoberfläche.
-
Nach einem Sabotageakt sind aus einer stillgelegten Raffinerie der Firma Lombarda Petroli in Villasanta bei Monza nördlich von Mailand viele tausend Kubikmeter Alt- und Heizöl in den Fluß Lambro gelaufen.
-
Die Europäische Kommission schlug am 23. Februar 2010 vor, die Europäische Union solle darauf drängen, dass im Laufe des kommenden Jahres ein Verbot des internationalen Handels mit Rotem Thun in Kraft tritt. Sie ist sehr besorgt, dass die hauptsächlich vom internationalen Handel angetriebene Überfischung von Rotem Thun die Bestände dieser Art ernsthaft gefährdet. Der Vorschlag wird mit den Mitgliedstaaten erörtert, damit die EU bei der nächsten Tagung des CITES (Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten) vom 13. bis 25. März 2010 in Doha, Qatar, einen gemeinsamen Standpunkt vertreten kann.
-
Am 21. Februar 2010 eröffnete Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen die deutsche Premiere des Films "Unsere Ozeane" im Beisein des Regisseurs Jacques Perrin und des Co-Autors Francois Serano in Berlin. Die Naturdokumentation erschließt den Zuschauern die Faszination und Verwundbarkeit des Lebensraum Ozean. Mit faszinierenden Aufnahmen wird die Unterwasserwelt erlebbar und sensibilisiert für die Schönheit und Lebensvielfalt der Meere. Der Film ist an 54 Drehorten in 4-jähriger Dreharbeit entstanden. Ein Team von Tauchern, Technikern und Wissenschaftlern hat mit modernster Ausrüstung und Kameratechnik beeindruckende Bilder über das Leben der Ozeane festgehalten. Der Film startet am 25. Februar 2010 in den deutschen Kinos.
-
Durch das Abschmelzen von Gletschern in der Arktis wird Staub frei, der zukünftig auch Europa und Nordamerika erreichen wird. Dies teilte am 19. Februar 2010 der amerikanische Meeres- und Atmosphärenforscher Joseph Prospero auf einem Kongress der American Association for the Advancement of Science mit. Auf Island stellten er und sein Forscherteam fest, dass ein Großteil des dortigen Staubs in der Atmosphäre aus den Rückständen ehemaliger Gletscher stammte. Dieser atmosphärische Staubanteil wird aufgrund der rapiden Eisschmelze, die der Klimawandel auf der Insel verursacht, weiter ansteigen.
-
Die Menschheit bedroht die Existenz ihrer nächsten Verwandten: der Menschenaffen, Affen, Lemuren und anderer Primaten. 48 Prozent aller 634 bekannten Primatenarten befinden sich auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Mit der Veröffentlichung der Liste der 25 am stärksten bedrohten Primaten, wollen die IUCN-Experten sowohl die Öffentlichkeit als auch die Regierungen auf den dringenden Bedarf nach Erhaltungsmaßnahmen aufmerksam machen. Vor allem im Hinblick auf die nächste Biodiversitätskonferenz im japanischen Nagoya im Oktober 2010. Die Hauptbedrohungen sind die Zerstörung tropischer Wälder als Lebensraum, der illegale Handel mit Wildtieren und die Ausweitung des kommerziellen Handels mit Wildfleisch (Bushmeat). Die Liste umfasst fünf Primatenarten aus Madagaskar, sechs aus Afrika, 11 aus Asien und drei Arten aus Zentral- und Südamerika. Laut IUCN bedürfen deren Bestände am dringendsten Erhaltungsmaßnahmen.
-
Am 17. Februar 2010 startete Kenia erstmalig ein Strategieprogramm zum Artenschutz für große Raubtiere. Darin geht es vor allem um den Schutz von Löwen, Geparden, Leoparden, Hyänen und Wildhunden. Der Lebensraum dieser großen Raubtiere ist durch starkes Bevölkerungswachstum und die Ausweitung landwirtschaftlicher Flächen stark geschrumpft. Derzeit leben in dem ostafrikanischen Land nur noch etwa 2000 Löwen, vor 50 Jahren waren es 20.000 Tiere. Die Anzahl der Geparden ist im selben Zeitraum von 10.000 Tieren auf 1.160 geschrumpft.
-
Die Europäische Kommission hat am 17. Februar 2010 eine Reihe von Beschlüssen gefasst, um ihre Organisationsstruktur der Ressortverteilung im Kollegium anzupassen. Zwei neue Generaldirektionen wurden geschaffen: GD Energie (ENER) und GD Klimapolitik (CLIM). In der GD Energie werden die Dienststellen der früheren GD Verkehr und Energie zusammengeführt, die sich mit Energiefragen befassen, einschließlich der Energie-Taskforce, die vormals bei der GD Außenbeziehungen angesiedelt war. Die Direktionen, die für die Verkehrspolitik zuständig sind, verbleiben in der alten GD, die in Mobilität und Verkehr (MOVE) umbenannt wird. In der GD Klimapolitik werden die entsprechenden Aktivitäten der GD Umwelt, die Aktivitäten der GD Außenbeziehungen, die die internationalen Verhandlungen über den Klimawandel betreffen, sowie bestimmte klimabezogene Tätigkeiten der GD Unternehmen und Industrie zusammengeführt.
-
Minister und hochrangige Vertreter, verantwortlich für die Wasserbewirtschaftung des Donau-Einzugsgebiets aus Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Montenegro, Österreich, der Republik Moldau, Rumänien, Serbien, der Slowakei, Slowenien, der Tschechischen Republik, der Ukraine, Ungarn sowie der Europäischen Kommission haben im Rahmen einer Ministertagung am 16. Februar 2010 in Wien eine "Donaudeklaration" verabschiedet. Die Tagung wurde unter der Koordination der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) in Wien abgehalten. Damit wird der Bewirtschaftungsplan für das Einzugsgebiet der Donau verabschiedet, der konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltbedingungen der Donau und ihrer Nebenflüsse bis zum Jahr 2015 aufzeigt. Der Bewirtschaftungsplan für das Einzugsgebiet der Donau skizziert konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltbedingungen der Donau und ihrer Nebenflüsse, die bis zum Jahr 2015 realisiert werden sollen. Die Maßnahmen sind vielfältig und haben das Ziel, die Verschmutzung durch Abwasser aus menschlichen Siedlungen und der Landwirtschaft zu reduzieren, die negative Auswirkungen von künstlichen Veränderungen der Flussstruktur zu verringern, phosphatfreier Waschmittel in allen Ländern einzuführen, sowie Auenlandschaften wieder an die Flüsse anzubinden. Der Plan orientiert sich an den rechtlich verbindlichen Vorgaben der EU Wasserrahmenrichtlinie.
-
Die Helsinki Kommission (Helcom) hat zusammen mit ihren Partnern ein neues Projekt zur Reduzierung der Ostseeeutrophierung durch Phosphat aus kommunalen Abwässern gestartet. Das PURE-Projekt (Project on Urban Reduction of Eutrophication) ist Teil des Ostseeaktionsplans der Helcom zur Reduzierung der Ostseeverschmutzung und zur Wiederherstellung eines guten Umweltstatus der Meeresumwelt bis 2021. Im Rahmen von PURE soll durch kosteneffektive Technik Phosphat aus den Kommunalen Abwassereinleitungen entfernen. Es ist auf 42 Monate angelegt und soll helfen, bei ausgewählten Kläranlagen (insbesondere in Riga, Jurmala und Brest) die Phosphatkonzentration auf 0,5 Milligramm pro Liter reduzieren. Insgesamt soll durch diese Initiative eine verminderte Phosphateinleitung von 300-500 Tonnen in die Ostsee erreicht werden. Die Projektkosten in Höhe von 3,2 Millionen Euro werden durch das Baltic Sea Region Programme (BSRP) 2007-2013 sowie aus dem Europäischen Regionalentwicklungsfonds finanziert.
-
Am 16. Februar 2010 hat Präsident Barack Obama der Atomwirtschaft staatliche Millionenkredite zugesagt. Mit den Krediten sollen erstmals seit 30 Jahren zwei Reaktoren im Bundesstaat Georgia gebaut werden.
-
Durch ein Kollision hat sich ein neuer massiver Eisberg vom Mertz-Gletscher in der Ostantarktis gelöst. Der Eisberg hat eine Fläche von mehr als 2500 km², eine Gesamtlänge von 78 Kilometern, eine Breite bis zu 39 Kilometern. Der Eisberg ist vom Mertz-Gletscher abgebrochen, nachdem dieser von einem anderen 97 Kilometer langen Eisberg gerammt wurde.
-
Am 11. Februar 2010 kollidierte ein Eisberg (B15-K) aus den Bruchstücken des Ross-Schelfeises an der Kante des Ekström-Schelfeises in der Atka-Bucht in der Antarktis, brach ein Stück heraus und verursachte Risse noch in größerer Entfernung. Das 54 Kilometer lange, fünf Kilometer breite und etwa 200 Meter dicke Stück kollidiert in der Nähe der Neumayer-Station III des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung. Eine einzigartige interdisziplinäre Datengrundlage aus Fernerkundung, Geophysik, Meteorologie, Ozeanografie und Ozeanakustik liefert jetzt neue Erkenntnisse über die Mechanik des Eises und die Rissausbreitung im Schelfeis. Hoch aufgelöste Aufnahmen des deutschen TerraSAR-X-Satelliten zeigen den Moment der Kollision zwischen dem etwa 400 Millionen Tonnen schweren B15-K und dem Ekström-Schelfeis. Sie erlauben zusammen mit den Beobachtungen der Wissenschaftler und Techniker vor Ort eine präzise Aussage zu neu entstandenen Rissstrukturen. Den immensen Unterwasserlärm des Aufpralls und die Reaktion von Robben und Walen zeichnet das akustische Observatorium PALAOA auf. Weitere Aufzeichnungen machen die Seismometer des geophysikalischen Observatoriums an der Neumayer-Station III. Alle Messdaten zusammen lassen ein Gesamtbild des Vorgangs rekonstruieren: Die Wucht des mehrfachen Aufpralls innerhalb von 9 Stunden bricht ein 300 Meter breites und 700 Meter langes Stück Schelfeis heraus. Die Energie eines jeden Aufpralls entsprach einer Sprengstoffmenge zwischen etwa fünf und zehn Tonnen.
-
Am 8. Februar 2010 starten Wissenschaftler des Tauchzentrums der Biologischen Anstalt Helgoland ein für die Nordsee bislang einmaliges Projekt: „MarGate“, ein neuartiges Unterwasser-Experimentalfeld. Wissenschaftler wollen dort in Zukunft mit modernsten Sensortechnologien meeresbiologische Daten zeitlich und räumlich hoch aufgelöst erfassen, die dann online über das Internet zur Verfügung stehen. So sollen klima- und anthropogen bedingte Veränderungen der Hydrographie und der Ökologie der Nordsee untersucht werden, um die Mechanismen von klimawandelbedingten Ökosystemveränderungen besser verstehen und modellieren zu können.
-
Das finnische Frachtschiff Linda hat am 6. Februar 2010 auf seiner Fahrt von Rotterdam nach St. Petersburg auf See drei Frachtcontainer südlich der Insel Gotland verloren. Laut Frachtgutliste enthielt mindestens ein Container für die Meeresumwelt gefährliche Chemikalien.
-
Die Marine Art des Monats im Februar 2010 zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt ist der Japanische Beerentang (Sargassum muticum).
-
Deutschland hat 2008 sein Klimaschutzziel gemäß Kyoto-Protokoll erfüllt. Die Treibhausgasemissionen sind 2008 gegenüber dem Jahr 1990 um 22,2 Prozent zurückgegangen. Das entspricht einem Rückgang von nahezu 280 Millionen Tonnen Treibhausgasen. Diese detaillierten Daten für das Jahr 2008 gehen aus dem vom Umweltbundesamt (UBA) erstellten Nationalen Inventarbericht 2010 hervor, den das Bundesumweltministerium und das UBA am 1. Februar 2010 veröffentlicht haben. Die größten Erfolge in der Minderung der Treibhausgasemissionen gibt es in der Energiewirtschaft. Hier hat der Ausbau der erneuerbaren Energien positive Spuren hinterlassen. Zur Energiegewinnung wurden 2008 im Vergleich zum Vorjahr knapp 20 Millionen Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre geleitet. Im Vergleich zum Jahr 1990 waren dies sogar 66 Millionen Tonnen CO2 weniger. Der in der Emissionsbilanz verzeichnete Anstieg der Emissionen im Bereich der privaten Haushalte ist ein statistischer Effekt und auf den niedrigeren Heizöl-Absatz nach Einführung der erhöhten Mehrwertsteuer 2007 zurückzuführen (Vorzieheffekte nach 2006). Die anderen Sektoren blieben auf einem sehr ähnlichen Niveau wie 2007. Die im Jahr 2008 beginnende Wirtschaftskrise hat die Emissionen nur sehr begrenzt beeinflusst - wird sich jedoch deutlich in der Bilanz für 2009 auswirken.
-
Deutschland beantragt am 31. Januar 2010 in Paris die Aufnahme herausragender deutscher Buchenwälder in die Welterbeliste der UNESCO. Für dieses Vorhaben wurde gemeinsam vom Bundesumweltministerium und den Ländern Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen ein umfassender Antrag erarbeitet. Fachlich unterstützt wurden die Arbeiten vom Bundesamt für Naturschutz (BfN). Die "Alten Buchenwälder Deutschlands" sollen das bereits bestehende Weltnaturerbe der slowakisch-ukrainischen "Buchenurwälder der Karpaten" ergänzen. Eine Entscheidung der UNESCO wird im Sommer 2011 erwartet. Für die Nominierung der deutschen Buchenwälder werden der UNESCO ausgewählte Bereiche aus fünf Schutzgebieten Deutschlands vorgeschlagen: Nationalpark Jasmund, Serrahn im Müritz-Nationalpark, Grumsin im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, Nationalpark Hainich und Nationalpark Kellerwald-Edersee. Sie repräsentieren die wertvollsten Relikte großflächiger naturnaher Buchenwälder in Deutschland und ergänzen das seit 2007 bestehende UNESCO-Weltnaturerbe Buchenurwälder der Karpaten.
-
Die Europäische Union hat am 29. Januar 2010 ihr Engagement für die Kopenhagener Klimavereinbarung offiziell bestätigt und ihre Emissionsreduktionsziele notifiziert. In einem gemeinsamen Schreiben des spanischen Ratsvorsitzes und der Europäische Kommission wurde offiziell bekannt gegeben, dass die EU bereit sei, ihren Verpflichtungen aus der Vereinbarung nachzukommen, und benannte informationshalber die für die EU verbindlichen THG-Reduktionsziele für 2020. Die EU wird ihre Gesamtemissionen einseitig auf 20 % unter dem Wert von 1990 reduzieren, und stellt eine noch stärkere Reduzierung um 30 % in Aussicht, sofern andere Großemittenten zustimmen, ihren Teil dieser globalen Aufgabe zu übernehmen. Nach der Vereinbarung sollen die Reduktionsziele bis 31. Januar 2010 notifiziert werden.