Die Umweltchronik
Wichtige Umwelt-Ereignisse
- v. Chr. 2 Ereignisse
- 1 0 Ereignisse
- 100 0 Ereignisse
- 200 0 Ereignisse
- 300 0 Ereignisse
- 400 0 Ereignisse
- 500 0 Ereignisse
- 600 0 Ereignisse
- 700 0 Ereignisse
- 800 0 Ereignisse
- 900 0 Ereignisse
- 1000 0 Ereignisse
- 1100 0 Ereignisse
- 1200 2 Ereignisse
- 1300 3 Ereignisse
- 1400 2 Ereignisse
- 1500 2 Ereignisse
- 1600 0 Ereignisse
- 1700 4 Ereignisse
- 1800 26 Ereignisse
- 1900 5 Ereignisse
- 1910 6 Ereignisse
- 1920 6 Ereignisse
- 1930 7 Ereignisse
- 1940 7 Ereignisse
- 1950 15 Ereignisse
- 1960 25 Ereignisse
- 1970 106 Ereignisse
- 1980 139 Ereignisse
- 1990 271 Ereignisse
- 2000 30 Ereignisse
- 2001 32 Ereignisse
- 2002 39 Ereignisse
- 2003 37 Ereignisse
- 2004 44 Ereignisse
- 2005 47 Ereignisse
- 2006 46 Ereignisse
- 2007 57 Ereignisse
- 2008 119 Ereignisse
- 2009 286 Ereignisse
- 2010 315 Ereignisse
- 2011 293 Ereignisse
- 2012 231 Ereignisse
- 2013 331 Ereignisse
- 2014 366 Ereignisse
- 2015 374 Ereignisse
- 2016 341 Ereignisse
- 2017 310 Ereignisse
- 2018 25 Ereignisse
- 2019 4 Ereignisse
- 2020 0 Ereignisse
- 2021 0 Ereignisse
- 2022 0 Ereignisse
- 2023 0 Ereignisse
- 2024 0 Ereignisse
-
Am 20. September 2011 wurde EU-Kommissar Piebalgs zusammen mit Führungspersönlichkeiten von Unternehmen, Regierungen, internationalen Organisationen und der Zivilgesellschaft zum Mitglied der Hochrangigen Gruppe Nachhaltige Energie für alle ernannt. In New York wohnte er der Einsetzung der Hochrangigen UN-Gruppe in Anwesenheit von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon bei. Die Hochrangige Gruppe wird eine globale Agenda ausarbeiten, um das Ziel der nachhaltigen Energieversorgung für alle bis 2030 zu erreichen und klare Maßnahmen festzulegen, die auf globaler bzw. regionaler Ebene zu treffen sind. 2012 wird ein entscheidendes Jahr, in dem die nachhaltige Energie ganz oben auf der Entwicklungsagenda steht: die Vereinten Nationen werden das Internationale Jahr der nachhaltigen Energie für alle ausrufen und im Juni kommenden Jahres findet der Rio+20-Gipfel statt.
-
Die Europäische Kommission hat am 20. September 2011 in Brüssel einen Fahrplan für die nachhaltige Umgestaltung der europäischen Wirtschaft bis zum Jahr 2050 vorgestellt. Im Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa wird erläutert, wie ressourceneffiziente Wachstum erreicht werden kann. Der Fahrplan nennt die Wirtschaftszweige, die die meisten Ressourcen verbrauchen, und schlägt Instrumente und Indikatoren vor, an denen sich die Maßnahmen in Europa und weltweit orientieren sollten. Er ist auch eine Agenda für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum auf der Grundlage eines geringeren Ressourcenverbrauchs, wenn Waren produziert und verbraucht werden, denn durch Tätigkeiten wie Recycling, besseres Produktdesign, Ersetzung von Werkstoffen und Umwelttechnik werden Geschäfts- und Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen. In der Leitinitiative „Ressourcenschonendes Europa“ der Strategie Europa 2020 zum Thema Ressourceneffizienz wurde ein Fahrplan zur Festlegung der mittel- und langfristigen Ziele auf dem Gebiet der Ressourceneffizienz und der Mittel zu ihrer Verwirklichung gefordert. Dieser Fahrplan baut nun auf den anderen Initiativen im Rahmen dieser Leitinitiative - z. B. auf dem Fahrplan für den Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft sowie dem Weißbuch zur Verkehrspolitik vom Frühjahr 2011 und dem für Ende des Jahres vorgesehenen Energiefahrplan - auf und ergänzt sie. Der Fahrplan für Ressourceneffizienz stützt sich auch auf die Thematische Strategie für die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen von 2005 und die EU-Strategie für die nachhaltige Entwicklung.
-
Am 16. September 2011 wurde in Fuldatal-Rothwesten das neue Fraunhofer Testzentrum für Intelligente Netze und Elektromobilität IWES-SysTec offiziel eröffnet. Dort wird das Kasseler Fraunhofer IWES neue Betriebsmittel für intelligente Nieder- und Mittelspannungsnetze sowie Komponenten für die Elektromobilität entwickeln und testen.
-
Australische Forscher haben eine neue Delfinart identifiziert. Im südlichen Bundesstaat Victoria gibt es eine Gruppe von Großen Tümmlern, die sich deutlich von allen anderen Delfinen unterscheide, berichtete die Monash University in Clayton am 15. September 2011. Ein Team um die Biologin Kate Charlton-Robb untersuchte zahlreiche Schädel und das Erbgut der Meeressäuger. Sie nannte die Art Tursiops australis und gab ihr den Trivialnamen Burrunan Delfin. Das Team präsentiert die Art im Fachjournal "Plos ONE". Bislang sind nur eine sehr kleine Anzahl der neu benannten Delfine bekannt: Etwa 100 lebten in der Bucht Port Phillip, 50 weitere in the Gippsland-Seen.
-
Am 15. September 2011 wurde eine Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates der Europäischen Umweltagentur (EEA) veröffentlicht, die darlegt, dass die europäische Bioenergiepolitik auf falschen Berechnungen der Treibhausgasemissionen von Bioenergie massive Fehler aufweisen. Die meisten Bioenergieträger haben erheblich größere Treibhausgasemissionen als ihnen auf Grund der gegenwärtigen Berechnungssysteme zugerechnet werden. Der Wissenschaftliche Beirat der EEA forderte daher ein Umdenken in der europäischen Bioenergiepolitik, und eine weit reichende Überarbeitung der Berechnungssysteme.
-
Auf dem Gelände einer südfranzösischen Atomanlage hat sich am 12. September 2011 eine Explosion in einer Verbrennungsanlage ereignet. Radioaktivität soll aber nicht ausgetreten sein. Marcoule ist etwa 20 Kilometer von Avignon entfernt im Rhonetal gelegen.
-
Die Ausdehnung des arktischen Meereises hat am 8. September 2011 mit 4,24 Millionen km² ein neues historisches Rekordminimum erreicht. Umweltphysiker der Universität Bremen bestätigten jetzt die seit Juli 2011 bestehende Befürchtungen, dass die Eisschmelze der Arktis weiter voranschreitet und sogar das bisherige historische Meereisminimum von 2007 übertroffen worden ist.
-
Am 7. September 2011 unterzeichneten die EU un die USA ein in Washington eine historische Erklärung, in der sie sich zur Bekämpfung der illegalen, ungemeldeten und unregulierten Fischerei, kurz IUU-Fischerei, verpflichten. Diese Erklärung ist die erste ihrer Art in der seit langem bestehenden Partnerschaft zwischen der EU und den USA im Bereich des Fischereimanagements.
-
In einem am 7. September 2011 erschienenen Ranking europäischer Großstädte zur Luftqualität belegt Berlin Platz eins. In dem Städtevergleich wurden Maßnahmen zur Rußbekämpfung zwischen 2005 und 2010 untersucht. Berlin hat innerhalb der letzten fünf Jahre Rußemission im Vergleich mit 16 anderen Städten in Europa am erfolgreichsten verringern können. Wichtigster Grund für die mehr als 50-prozentige Rußminderung war die konsequente Einführung einer Umweltzone. Den zweiten Platz teilen sich Kopenhagen und Stockholm, Platz drei Zürich und Wien. Schlusslicht im Städteranking ist Rom. Nur wenig besser konnten sich Düsseldorf (an drittletzter Stelle) und Stuttgart (Viertletzter) platzieren. Den Städtevergleich führten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und das Europäische Umweltbüro in Brüssel durch. Grundlage für den Städtevergleich waren sämtliche Maßnahmen zur Verringerung der Schadstoffemissionen gewesen. Einbezogen wurden auch generelle Kriterien einer umweltfreundlichen Verkehrsplanung. Besonderes Gewicht habe jedoch das Vorschreiben von Dieselpartikel-Filtern erhalten.
-
Auf der Internationalen Funkausstellung 2011 in Berlin präsentierten das Umweltzeichen Blauer Engel und das Unternehmen Philips die ersten Fernsehgeräte, die die Kriterien des Umweltzeichens erfüllen. Die vom Blauen Engel ausgezeichneten Modelle verbrauchen besonders wenig Strom, sind frei von Quecksilber, werden aus schadstoffarmen Materialien hergestellt und sind recyclinggerecht konstruiert. Der Blaue Engel wurde erstmals im Bereich der Unterhaltungselektronik vergeben. „Energieeffiziente Fernseher sind ein großer Beitrag für Produkte, die Umwelt und Klima schonen. Mit dem ‚Blauen Engel‘ haben die Verbraucherinnen und Verbraucher eine klare Orientierungshilfe für ihre Kaufentscheidungen an der Hand.“ hebt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes, hervor: „Das Engagement von Philips ist ein zeitgemäßer Impuls für Deutschlands produktbezogenen Klimaschutz.“
-
Am 1. und 2. September 2011 fand in Bonn die internationale Konferenz "Bonn Challenge on Forests, Climate Change and Biodiversity" statt. Auf Einladung des Bundesumweltministeriums und der Internationalen Naturschutzunion(IUCN) diskutierten Minister und hochrangige Vertreter der Wirtschaft und Zivilgesellschaft über den weltweiten Wiederaufbau von Wäldern. Die Konferenz hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 in einer weltweiten Aktion 150 Millionen Hektar an verlorenen und geschädigten Wäldern wieder aufzubauen. Die "Bonn Challenge" verbindet erstmals Entscheidungen der Klimarahmenkonvention zum Wald mit denen der Konvention über die biologische Vielfalt, die beschlossen hat, 15% der zerstörten oder degradierten Ökosysteme bis zum Jahr 2020 wiederherzustellen.
-
Ab dem 1. September 2011 dürfen unter anderem Standardglühbirnen über 40 Watt nicht mehr in den Handel gebracht werden.
-
Die Bundesnetzagentur legte am 31. August 2011 ihren Bericht zur Notwendigkeit eines Reservekernkraftwerks im Sinne der Neuregelung des Atomgesetzes (AtG) vor. Die Bundesnetzagentur ordnet den Reservebetrieb eines Kernkraftwerks für diesen und den nächsten Winter nicht an. Mögliche Stromengpässe im Winter sollen mit Kohle- und Gaskraftwerke im Südwesten aufgefangen werden.
-
Das Bundeskabinett hat am 31. August 2011 den Aktionsplan Anpassung zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel beschlossen.
-
Während einer WWF-Expedition in den Westen Brasiliens, die im Dezember 2010 durchgeführt wurde, wurde in einem unberührten Stück Regenwald im Bundesstaat Mato Grosso eine neue Primatenart entdeckt, die zur Gattung Callicebus (Springaffen) gehört. Zunächst sei unklar gewesen, ob es sich tatsächlich um eine Neuentdeckung handele. Nach gründlicher Analyse aller gesammelten Daten durch den Biologen Júlio Dalponte könne dies mittlerweile jedoch mit großer Sicherheit bestätigt werden.
-
Am Atommüll-Zwischenlager im niedersächsischen Gorleben sind bei Messungen gestiegene Strahlenwerte festgestellt worden. Das teilte das niedersächsische Umweltministerium in Hannover am 25. August 2011 mit. Nach Angaben des Ministeriums sei an einer Messstelle im ersten Halbjahr eine Strahlenbelastung ermittelt worden, die einem Jahresmittelwert von 0,27 Millisievert entspricht, wobei der Grenzwert bei 0,3 Millisievert liegt. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) misst im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums (NMU) als unabhängige Institution zusätzlich zu den von GNS durchgeführten Messungen die Dosis am Zaun des Betriebsgeländes in Gorleben.
-
Rund 80 Vertreter aus den Niederlanden, Dänemark und Deutschland haben sich am 25. August 2011 beim 6. Wattenmeertag in Wilhelmshaven mit der Entwicklung der Fischbestände in den Wattengebieten der drei Anrainerstaaten befasst. Dabei ging es über die in der Vergangenheit dominierende Betrachtung der Nutzfische hinaus insbesondere um die Bedeutung und Veränderung anderer Fischpopulationen.
-
Das Bundeskabinett hat am 24. August 2011 die Verordnung über die Zuteilung von Treibhausgas-Emissionsberechtigungen in der Handelsperiode 2013 bis 2020 (Zuteilungsverordnung 2020) beschlossen. Damit schaffte die Bundesregierung die Rechtsgrundlagen für die Zuteilung von kostenlosen Emissionszertifikaten an die Betreiber der knapp 2000 Anlagen, die in Deutschland in der Handelsperiode 2013 bis 2020 am Emissionshandel teilnehmen werden. Die Zuteilungsverordnung setzt die Vorgabe der EU 1:1 in deutsches Recht um. Ab 2013 werden die meisten Anlagen eine Zuteilung erhalten, die auf produktbezogenen Emissionswerten basiert. Diese so genannten"Produkt-Benchmarks" sind EU-weit festgelegt und leiten sich von den 10 Prozent effizientesten Anlagen in Europa ab. Daher müssen ineffizientere Anlagen künftig verstärkt Emissionsberechtigungen zukaufen. Um Nachteile im internationalen Wettbewerb zu vermeiden, erhalten Anlagen aus Sektoren mit einem hohen Verlagerungsrisiko - so genanntes "carbon leakage"-Risiko - eine ungekürzte Zuteilungsmenge, bei anderen Anlagen verringert sich die Zuteilung von 2013 bis 2020 schrittweise auf 30 Prozent der Ausgangsmenge. Die Zuteilungsverordnung bedarf vor ihrem Inkrafttreten noch der Zustimmung des Deutschen Bundestages.
-
Für die Herstellung von Textilien und Stoffschuhen großer Bekleidungsmarken werden Nonylphenolethoxylate (NPE) verwendet. Zu diesem Ergebnis kommt eine großangelegte Laboranalyse von Sport- und Freizeitbekleidungsartikeln im Auftrag von Greenpeace, die am 23. August 2011 veröffentlicht wurde. Die als Tenside in der Textilproduktion genutzten NPE wandeln sich durch Abbauprozesse in giftiges Nonylphenol (NP) um. Nonylphenol ist eine langlebige Chemikalie mit hormonell wirksamen Eigenschaften. Sie reichert sich in der Nahrungskette an und ist auch in sehr niedrigen Konzentrationen schädlich. Greenpeace hat über 78 Sport- und Freizeitbekleidungsartikel sowie Schuhe mit den Logos der 15 führenden Sportbekleidungsmarken von einem führenden unabhängigen Labor auf NPE untersucht.
-
Mit einem weltweiten Aktionstag protestieren Umweltgruppen und Menschenrechts-Organisationen am 22. August 2011 gegen die geplante Errichtung des Kraftwerks Belo Monte mit einem gigantischen Staudamm im brasilianischen Amazonasgebiet. Zu dem Aktionstag haben das brasilianische Aktionsbündnis Movimento Xingu Vivo para Sempre (Xingu Vivo - ewig leben!) und die Organisationen International Rivers / Amazon Watch aufgerufen.
-
Bundesforschungsministerin Schavan hat am 19. August 2011 auf der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde zusammen mit der niedersächsischen Wissenschaftsministerin Johanna Wanka den Vertrag zu Bau und Bereederung des neuen Tiefseeforschungsschiffes SONNE unterzeichnet. Die Kosten in Höhe von 124,4 Millionen Euro übernimmt das BMBF zu 90 Prozent, die Küstenländer investieren zusammen 10 Prozent. Die Haupteinsatzgebiete des neuen Schiffs liegen im Indischen und im Pazifischen Ozean. Beide Weltmeere haben großen Einfluss auf das Weltklima, weshalb ihre Erforschung immer wichtiger wird. Die SONNE wird aber auch dazu beitragen, andere wissenschaftlich und gesellschaftlich relevante Fragen zu beantworten, vor allem hinsichtlich der Versorgung mit marinen Rohstoffen und des Eingreifens des Menschen in die Ökosysteme. Das Forschungsschiff selbst wird energieeffizient und besonders umweltfreundlich sein.
-
Am 18 August 2011 auf dem Gipfel der Staatengemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) in Luanda, Angola, unterzeichneten die Präsidenten der Republiken Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe einen Vertrag, der formal und rechtlich den länderübergreifenden Kavango-Zambesi-Naturpark begründet.
-
Forscher haben die erste Karte der Eisbewegungen für die gesamte Antarktis erstellt. Die Karte, die von Wissenschaftlern der Universität von Kalifornien in Irvine und NASAs Jet Propulsion Laboratory erstellt wurde, zeigt nicht nur die Bewegung der großen Gletscher, sondern auch ihre Zuflüsse – im Grunde Ströme aus Eis – die tausende Kilometer weit ins Inland reichen. Aus der Luft erscheint die Antarktis wie ein strukturloses, statisches und eisiges Relikt aus der Vergangenheit. Diese neuen, auf der Basis von Satellitendaten erstellten und vom Pol bis zur Küste reichenden Karten zeigen jedoch die Ausdehnung der kurvenreichen, flussähnlichen Eisströme und die Geschwindigkeit, mit der sie sich von der Zentral-Antarktis in Richtung Meer bewegen. Diese neuen Erkenntnisse tragen auch entscheidend zum Verständnis des Meeresspiegelanstiegs bei. Die Ergebnisse wurden am 18. August 2011 im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht. Die Studie wurde im Rahmen der wissenschaftlichen Zusammenarbeit im Internationalen Polajahr 2007 / 2008 möglich. Vor dem IPY waren über den größten Teil der östlichen Antarktis, die 77 % des Kontinents ausmacht, nur wenige zuverlässige Daten gesammelt worden. Durch den koordinierten Einsatz von CSA, JAXA und ESA und die gezielte Ausrichtung ihrer Satelliten auf diese Lücken, erhielten Polarwissenschaftler nun erstmals die Möglichkeit, die Bewegungen des Eisschilds über den gesamten Kontinent hinweg zu kartographieren.
-
Der Mittivakkat-Gletscher im Südosten Grönlands, die bisher am intensivsten beobachtete Eisfläche der Insel, verlor von 2010 auf 2011 ganze 2,45 Meter an Dicke, stellte ein Forscherteam der Universität Sheffield fest. Dies sind 29 Zentimeter mehr als der bisherige Rekordverlust im vergangenen Jahr, ergaben die Beobachtungen der Wissenschafter. Im Durchschnitt der vergangenen 16 Jahre verlor der Gletscher nur knapp einen Meter an Dicke.
-
Die Europäische Kommission hat ihren Vorschlag für eine neue Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Festlegung eines Mehrjahresplans für die nachhaltige Bewirtschaftung der Lachsbestände im Ostseeraum am 12. August 2011 vorgelegt. Wissenschaftlichen Gutachten zufolge liegen einige Bestände in den rund 30 Wildlachsflüssen im Ostseeraum außerhalb sicherer biologischer Grenzen und sind von genetischer Verarmung bedroht. Ein 1997 von der Internationalen Ostsee-Fischereikommission aufgestellter nicht verbindlicher Bewirtschaftungsplan ist 2010 ausgelaufen. Die Europäische Kommission schlägt daher einen neuen mehrjährigen Bewirtschaftungsplan für Ostseelachs vor. Ziel ist die nachhaltige Nutzung aller Flusslachsbestände im Ostseeraum, um für den gesamten Ostseebestand einen günstigen Erhaltungszustand zu sichern. Insbesondere soll die neue Verordnung sicherstellen, dass die Lachsbestände im Ostseeraum im Einklang mit dem Prinzip des höchstmöglichen Dauerertrags in nachhaltiger Weise befischt werden; die genetische Vielfalt und Integrität der Lachsbestände im Ostseeraum geschützt werden.
-
Am 10. August 2011 ist an der von Shell betriebenen Ölplattform Gannet Alpha aus einer lecken Pipeline Öl in die Nordsee ausgetreten. Ein zweites Leck wurde am 16. August 2011 von einem Hubschrauber aus entdeckt. Die Plattform liegt rund 180 Kilometer vor der schottischen Küste bei Aberdeen. Nach 10 Tagen konnte des Ölaustritt gestoppt werden. Insgesamt sind etwa 218 Tonnen Schweröl ausgelaufen. Es war der schlimmste Ölunfall seit 10 Jahren.
-
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stellte am 9. August 2011 den neuen Deutschen Klimaatlas ins Internet. Das Angebot des nationalen Wetterdienstes stellt mit Karten und Grafiken vor, wie sich das Klima in Deutschland seit 1881 verändert hat. Durch die freie Auswahl von Zeitfenstern können die Nutzer zugleich die Folgen der Klimaveränderung bis zum Ende dieses Jahrhunderts simulieren. Der Deutsche Klimaatlas ist im Internetangebot des DWD unter www.deutscher-klimaatlas.de zu erreichen.
-
Das Atomkraftwerk Brokdorf in Schleswig- Holstein wurde am 7. August 2011 nach einem Zwischenfall abgeschaltet. Die Transformatoren, über die der Strom aus dem Kraftwerk ins Netz eingespeist wird, schalteten sich am Vormittag ab.
-
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen hat am 4. August 2011 einen Bericht über die Umweltauswirkungen der Ölförderung in der Ogoni-Region im Nigerdelta dem nigerianischen Staatspräsidenten Goodluck Jonathan in der Hauptstadt Abuja offiziell übergeben. Diese unabhängige wissenschaftliche Untersuchung zeigt auf, dass die Auswirkungen von 50 Jahren Ölförderung auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen in der Region weitaus schlimmer sind als angenommen.
-
Am 3. August 2011 gab die Nuclear Decommissioning Authority, abgekürzt NDA, die Behörde für die Stilllegung kerntechnischer Anlagen im Vereinigten Königreich, ihre Pläne bekannt, die kerntechnische Anlage für Mischoxid-Brennelemente in der englischen Atomanlage Sellafield stillzulegen. Indirekt ist dies die Folge der Atomkatastrophe von Fukushima im März 2011. Japanische Kernkraftwerke sind die einzigen Abnehmer für die MOX-Brennelemente.
-
Die Bundesregierung hat am 3. August 2011 das 6. Energieforschungsprogramm "Forschung für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung" beschlossen. Die beteiligten Ministerien (BMWi, BMU, BMELV und BMBF) werden im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms im Zeitraum von 2011 bis 2014 rd. 3,5 Mrd. € zur Verfügung stellen. Die Mittel werden strategisch auf die beiden wesentlichen Pfeiler der Energiewende fokussiert: Fast 80 % der Mittel werden für erneuerbare Energien (1,3 Mrd. €) und Energieeffizienz (1,2 Mrd. €) zur Verfügung gestellt. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Förderung wird auch die Integration der erneuerbaren Energien in die Energieversorgung und die Umstellung auf ein regeneratives Energiesystem sein.
-
Fracht- und Kreuzfahrtschiffe dürfen seit dem 1. August 2011 bei der Fahrt durch antarktische Gewässer südlich des 60. Breitengrads weder Schweröl als Treibstoff verwenden noch als Fracht mit sich führen, gab die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) am 29.Juli 2011 in London bekannt.
-
In 17 europäischen Ländern startete im August 2011 eine Studie zur Schadstoffbelastung der Menschen – DEMOCOPHES –, an der etwa 4000 Mütter und Kindern aus verschiedenen Ländern der Europäischen Union (EU) teilnehmen werden. Diese einheitliche Untersuchung der Schadstoffbelastung der Menschen hatte die EU in der Vergangenheit in ihrem Aktionsplan Umwelt und Gesundheit gefordert. Den deutschen Studienteil leitet das Umweltbundesamt (UBA). In seinem Auftrag werden bei zufällig ausgewählten Mutter-Kind-Paaren aus Bochum und dem Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen) die Schadstoffe Quecksilber, Cadmium, Cotinin und Phthalate (Weichmacher) gemessen.
-
Am 29. Juli wird jedes Jahr der Internationale Tag des Tigers gefeiert. Er wurde im November 2010 von den 13 Teilnehmerstaaten des so genannten Tiger-Gipfels in St. Petersburg ins Leben gerufen. Der Tag hat zum Ziel, auf die gefährdeten Lebensräume der Tiger hinzuweisen und das Bewusstsein für den Schutz der Großkatzen zu wecken.
-
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) wies am 29, Juli 2011 in Berlin darauf hin, dass die Zahl der Kunden bei den vier großen Ökostromanbietern (Elektrizitätswerke Schönau (EWS), Greenpeace Energy, LichtBlick und Naturstrom) die Millionengrenze soeben überschritten hat. Marktführer bei den Ökostromanbietern ist die Firma LichtBlick mit fast 616.000, gefolgt von Naturstrom mit knapp 190.000, EWS mit 117.000 und GPE mit 106.000 Kunden.
-
Das britische Met Office, die staatliche Wetterforschungsstation im Vereinigten Königreich, veröffentlichte am 28. Juli 2011 umfangreiche Rohdaten im Internet, welche Grundlagen der Forschung zum Klimawandel sind. Damit ermöglichen sie anderen Wissenschaftlern, Forschungsergebnisse nachzuprüfen. Die sogenannten HadCRUT3-Daten waren teilweise Grundlage der Aussagen in den IPCC-Berichten. Hintergrund der Veröffentlichung ist ein Hackerzwischenfall die sogenannte "Climategate"-Affäre im Jahr 2009, als im Internet private E-Mails von Klimaforschern auftauchten.
-
Für die industrielle Nutzung von Kreosot gelten nach einer Verschärfung der Vorschriften durch die Kommission ab dem 1. Mai 2013 strengeren Auflagen. Der krebserregende Stoff Kreosot darf in der EU nicht mehr in Verkehr gebracht werden, es sei denn, ein Unternehmen erhält die Genehmigung dazu. Der neue Beschluss der Kommission, durch den die Biozid-Richtlinie geändert wird, geht auf eine Risikobewertung der Auswirkungen von Kreosot auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt zurück. Kreosot ist in jeder Form krebserregend, und es bestehen erhebliche ökologische Risiken, wenn mit Kreosot behandeltes Holz direkt mit dem Erdreich oder Wasser in Kontakt kommt. Die Mitgliedstaaten müssen die nationalen Gesetze zur Umsetzung dieser Rechtsvorschriften bis spätestens 30. April 2012 erlassen und veröffentlichen. Bei dem Beschluss vom 26. Juli 2011 handelt es sich um eine Änderung der Biozid-Richtlinie, durch die Kreosot zur Liste der Wirkstoffe mit auf Gemeinschaftsebene vereinbarten Anforderungen zur Verwendung in Biozid-Produkten in Anhang 1 hinzugefügt wird.
-
Am 25. Juli 2011 ging der Klimanavigator ins Netz. Ziel des Klimanavigators ist, einen Überblick über die klimarelevante Forschung sowie über Klimawandel und Klimaanpassungsinitiativen zu vermitteln. Die Webplattform richtet sich in erster Linie an Nutzer aus Politik und Wirtschaft, die mit den Fragen des Klimawandels konfrontiert sind. Auch die Medien, Bildungseinrichtungen und interessierte Laien können profitieren. Um den Transfer zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu verbessern, hat das Climate Service Center des Helmholtz-Zentrums Geesthacht mit Sitz in Hamburg zusammen mit zahlreichen Partnerorganisationen den "Klimanavigator" als nationales Internetportal für Klimainformationen entwickelt.
-
Am 21. Juli 2011 trat die neu gefasste Richtlinie der EU zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Substanzen in elektrischen und elektronischen Geräten, die so genannte RoHS-Richtlinie, in Kraft. Bei den neuen Rechtsvorschriften handelt es sich um eine überarbeitete Fassung der Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten. Das Verbot von Blei, Quecksilber, Cadmium und sechswertigem Chrom sowie den Flammhemmern polybromierte Biphenyle (PBB) und polybromierte Diphenylether (PBDE) bleibt bestehen. Unter die bisherige Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung gefährlicher Stoffe fielen mehrere Kategorien von Elektro- und Elektronikgeräten, einschließlich Haushaltsgeräte, IT-Geräte und Unterhaltungselektronik. Nun aber wurde sie auf alle elektronischen Geräte, Kabel und Ersatzteile ausgeweitet. Ausnahmen können noch immer in Fällen gewährt werden, in denen keine zufriedenstellende Alternative zur Verfügung steht. Die Liste der verbotenen Stoffe wird regelmäßig geprüft.
-
Am 20. Juli 2011 hat die kenianische Regierung 4, 9 Tonnen illegales Elfenbein verbrennen lassen. Mit der Verbrennung des Elfenbeins soll sichergestellt werden, dass das beschlagnahmte Elfenbein nicht doch noch auf den Schwarzmarkt gelangt. Gleichzeitig wollten das ostafrikanische Land und die regionale Ermittlungsbehörde LATF ( Lusaka Agreement Task Force) ein Zeichen für die Entschlossenheit ihres Kampfes gegen die organisierte Wilderei setzen. Am Mittwoch wurde erstmals der „Elephant Law Enforcement Day“ begangen, um an die internationale Zusammenarbeit von Wildhütern, Polizei und Zoll bei der Bekämpfung der Wilderei und des Handels mit geschmuggeltem Elfenbein zu erinnern. Naturschutzorganisationen begrüßten die Aktion.