Die Umweltchronik
Wichtige Umwelt-Ereignisse
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- 1910 6 Ereignisse (Beobachtung)
- 1920 6 Ereignisse (Beobachtung)
- 1930 7 Ereignisse (Beobachtung)
- 1940 7 Ereignisse (Beobachtung)
- 1950 15 Ereignisse (Beobachtung)
- 1960 25 Ereignisse (Beobachtung)
- 1970 106 Ereignisse (Beobachtung)
- 1980 139 Ereignisse (Beobachtung)
- 1990 271 Ereignisse (Beobachtung)
- 2000 30 Ereignisse (Beobachtung)
- 2001 32 Ereignisse (Beobachtung)
- 2002 39 Ereignisse (Beobachtung)
- 2003 37 Ereignisse (Beobachtung)
- 2004 44 Ereignisse (Beobachtung)
- 2005 47 Ereignisse (Beobachtung)
- 2006 46 Ereignisse (Beobachtung)
- 2007 57 Ereignisse (Beobachtung)
- 2008 119 Ereignisse (Beobachtung)
- 2009 286 Ereignisse (Beobachtung)
- 2010 315 Ereignisse (Beobachtung)
- 2011 293 Ereignisse (Beobachtung)
- 2012 231 Ereignisse (Beobachtung)
- 2013 331 Ereignisse (Beobachtung)
- 2014 366 Ereignisse (Beobachtung)
- 2015 374 Ereignisse (Beobachtung)
- 2016 341 Ereignisse (Beobachtung)
- 2017 310 Ereignisse (Beobachtung)
- 2018 25 Ereignisse (Beobachtung)
- 2019 4 Ereignisse (Beobachtung)
- 2020 0 Ereignisse (Beobachtung)
- 2021 0 Ereignisse (Beobachtung)
- 2022 0 Ereignisse (Beobachtung)
- 2023 0 Ereignisse (Beobachtung)
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Am 15. November 2016 wurden an mindestens fünf Messstellen im Bereich des Nordpols Temperaturen von 0 bis 1,2 Grad Celsius gemessen. Das sind bis zu 20 Grad mehr als sonst in dieser Jahreszeit üblich. Die langjährigen Temperaturen im November liegen bei minus 18 bis minus 19 Grad Celsius.
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Für jede Tonne Kohlendioxid, die ein Mensch irgendwo auf der Erde freisetzt, schwindet das sommerliche Meereis in der Arktis um drei Quadratmeter. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie, die am 3. November 2016 in der Zeitschrift Science von Dr. Dirk Notz, Max-Planck-Forschungsgruppenleiter "Meereis im Erdsystem" am Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) und Prof. Julienne Stroeve vom US-Amerikanischen National Snow and Ice Data Center sowie dem University College London, veröffentlicht wurde. Diese Zahlen erlauben es erstmals, den persönlichen Beitrag zur globalen Klimaerwärmung intuitiv zu erfassen. Die Studie erläutert auch, warum Klimamodelle häufig ein langsameres Abschmelzen des Eises simulieren - und sie zeigt, dass das 2°C Erwärmungsziel nicht ausreicht, um das Arktische Meereis auch im Sommer zu erhalten.
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Die Eisfläche der Arktis war im November 2016 so klein wie nie zuvor im November seit Beginn der Satellitenmessungen vor 38 Jahren. Die Meereis-Ausdehnung betrug 9,08 Millionen Quadratkilometer und war damit 1,95 Millionen Quadratkilometer kleiner als im November-Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010. Das teilte das Nationale Schnee- und Eisdatenzentrum (NSIDC) der USA mit. Grund für den Negativrekord seien ungewöhnlich hohe Temperaturen über dem arktischen Ozean, hohe Wassertemperaturen und anhaltender Südwind.
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Der stark bedrohte Irawadi-Delfin hat seinen Kampf ums Überleben in Laos offenbar verloren. Der WWF erklärte die Art in dem ostasiatischen Land für de-facto ausgestorben. Allein in diesem Jahr sei die Population, die in Laos ausschließlich im Mekong-Fluss beheimatet ist, erneut um die Hälfte geschrumpft auf nun lediglich drei Individuen.
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Der auch Grauergorilla genannte Östliche Flachlandgorilla (Gorilla beringei graueri)ist nach den Ergebnissen einer am 19. Oktober 2016 in der Fachzeitschrift "Plos One" veröffentlichten Studie "vom Aussterben bedroht". Diese nur im Osten der Demokratischen Republik Kongo vorkommende Unterart des Östlichen Gorillas könnte nach Ansicht der Autoren in fünf Jahren in vielen ihrer Heimatgebiete ausgestorben sein, wenn die Regierung in Kinshasa nicht rasch gegensteuert. Nach Angaben des Leiters der Studie, Andrew Plumptre von der Wildlife Conversation Society, handelt es sich um die erste Untersuchung zu dieser Unterart seit Ausbruch des Bürgerkrieges. Seit Beginn des Bürgerkriegs 1996 ging der Bestand der Menschenaffen um 77 Prozent zurück. Statt 16.900 Tieren leben heute in dem Gebiet nur noch geschätzte 3.800 Exemplare. Als Gründe nannten die Forscher vor allem den Bürgerkrieg und den Bergbau in der Region. Demnach machten bewaffnete Bergarbeiter verstärkt Jagd auf die Affen wegen ihres Fleischs. Zum Schutz der Primaten regen die Forscher nun an, den Bergbau zu reglementieren und das Militär dazu zu motivieren, die Tiere in der Region besser gegen Jäger zu verteidigen.
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Der Wolf erobert sich Deutschland als Heimat zurück. Das zeigen die Monitoring-Daten, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) am 23. September 2016 vorgestellt hat. Mittlerweile sind in Deutschland 46 Rudel, 15 Paare und vier sesshafte Einzeltiere nachgewiesen. Im Vergleich des Monitoringjahres 2015/2016 zum vorherigen ist die Zahl der bestätigten Rudel in Deutschland von 31 auf 46 gestiegen, die Zahl der Wolfspaare ist von 19 auf 15 und die Zahl der sesshaften Einzelwölfe ist von sechs auf vier gesunken. Als Wolfsländer haben sich mittlerweile sechs Bundesländer etabliert: Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen. Die meisten Tiere leben in Sachsen und Brandenburg. Nach Sachsen war auch im Jahr 2000 erstmals nach der Ausrottung der Art in Deutschland vor 150 Jahren ein Wolfspaar aus Polen zugewandert.
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Der Eismassenverlust Grönlands ist größer als bisher angenommen. Das zeigt eine Studie eines internationalen Teams von Forscherinnen und Forschern. Die Veröffentlichung in SCIENCE Advances am 21. September 2016 belegt, dass bei der Bestimmung der Eismassenbilanz Grönlands mit der Satellitenmission GRACE die so genannte viskoelastische Hebung der Erdkruste nicht korrekt modelliert und abgezogen wurde. Damit steigt der Wert für die Eisverluste von 253 Milliarden Tonnen (Gt für Gigatonnen) pro Jahr auf 272 Gt pro Jahr im Zeitraum 2004 bis 2015. Das Team hat mit einem neuen Netzwerk aus GPS-Stationen die Hebungen des Untergrunds nun zum ersten Mal präzise vermessen. Die Landhebung resultiert aus der langsamen und verzögerten Ausgleichsbewegung der Lithosphäre nach dem Rückgang der Eismassen seit der letzten Eiszeit. Möglich wurde die direkte Messung der Landhebung zum ersten Mal durch ein dichtes Netz von GPS-Beobachtungspunkten. Die Forscher haben damit gezeigt, dass die mit GPS gemessene Landhebung deutlich höher ist als in bisherigen Modellrechnungen. Dieses Ergebnis deutet auf einen massiveren Gletscherrückgang seit der letzten Eiszeit hin. Bisher ging die Wissenschaft davon aus, dass das schmelzende Grönlandeis seit dem glazialen Maximum 3,2 Meter Meeresspiegelanstieg verursacht hat. Die neue Studie korrigiert diesen Wert auf rund 4,6 Meter.
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Tropische Korallenriffe verlieren durch Ozeanversauerung bis zu zwei Drittel ihres Zooplanktons. Zu diesem Ergebnis kommt ein deutsch-australisches Forscherteam, welches die Riffe um Kohlendioxid-Austrittsstellen vor der Küste Papua Neuguineas untersucht hat. An diesen vulkanischen Quellen entweicht so viel Kohlendioxid aus dem Meeresboden, dass das Wasser jenen Säuregrad besitzt, den Wissenschaftler für die Zukunft der Weltmeere vorhersagen. Den Rückgang des Zooplanktons erklären die Forscher mit dem Verlust geeigneter Versteckplätze. Er wird hervorgerufen, weil sich die Korallengemeinschaft des Riffes mit zunehmender Versauerung verändert. Anstelle dicht verzweigter Geweihkorallen wachsen dann robuste helmförmige Arten von Steinkorallen, die dem Zooplankton kaum Unterschlupf bieten. Da diese Kleinstorganismen eine wichtige Nahrungsquelle für Fische und Korallen darstellen, sind die Folgen für das Nahrungsnetz des Korallenriffes weitreichend, berichten die Forscher in einer Studie, die am 19. September 2016 im Onlineportal des Fachmagazins Nature Climate Change erschienen ist.
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Am 14. September 2016 wurde in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Universität Hamburg, CEN – Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit, und dem Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Bilanz der Sommerschmelzperiode 2016 gezogen. Im September 2016 ist die Fläche des Arktischen Meereises auf eine Größe von knapp 4,1 Millionen Quadratkilometern abgeschmolzen. Dies ist die zweitkleinste Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen. Weniger Meereis gab es nur im Negativ-Rekord-Jahr 2012 mit 3,4 Mio km2. Seit Ende August 2016 sind die Nordost- und die Nordwestpassage in der Arktis wieder offen. Die südliche Route der Nordwestpassage wurde in diesen Wochen von Yachten und einem Kreuzfahrtschiff durchfahren.
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Innerhalb eines Vergleichszeitraums von nicht einmal 20 Jahren sind etwa zehn Prozent Wildnisfläche global unwiederbringlich verschwunden. Das entspricht einer Fläche, die doppelt so groß wie Alaska ist. Unter Wildnis verstehen die Forscher um James Watson, die ihre Ergebnisse am 8. September 2016 in der Fachzeitung "Current Biology" publizierten, die Landschaften, die, von menschlicher Einflussnahme weitestgehend unberührt, biologisch und ökologisch noch intakt sind. Für ihre Analyse erfasste das Team im Jahr 2009 weltweit Gebiete und verglich sie mit entsprechenden Karten aus dem Jahr 1993. Das Ergebnis: 2009 waren nur noch 30,1 Millionen Quadratkilometer naturbelassen, also etwa 20 Prozent der globalen Landmasse. Im Jahr 1993 waren es noch 3,3 Millionen Quadratkilometer mehr. Wenn sich diese Tendenz fortsetzt, so James Watson, könnte die Wildnis in wenigerals einem Jahrhundert ganz verschwunden sein. Das hätte global dramatische Auswirkungen, da diese Ökosysteme extrem wichtige klimaregulierende Funktionen haben und Lebensraum für Tier und Mensch bieten. Besonders Naturvölker hätten unter dem Verschwinden der Ökosysteme zu leiden. Sehr große Verluste von Wildnisgebieten verzeichnete laut Studie das Amazonasgebiet Südamerikas. Hier gingen circa 30 Prozent der biologisch und ökologisch intakten Landschaften verloren. Auch in Afrika gab es herbe Einbußen, 14 Prozent der Wildnisgebiete verschwanden dort in dem kurzen Zeitraum von 1993 bis 2009.
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Am 6. September 2016 gab die US-Meeresschutzbehörde NOAA bekannt, dass sich der Bestand der Buckelwale weltweit dermaßen erholt habe, dass die Behörde die meisten Buckelwal-Arten von der Liste der bedrohten Arten genommen hat. Eileen Sobeck von der NOAA sprach bei der Bekanntgabe der Entscheidung in Washington von einer "wirklichen ökologischen Erfolgsgeschichte".
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Mehr als 300 Millionen Menschen in Asien, Afrika und Südamerika laufen Gefahr wegen verunreinigten Wassers an lebensgefährlichen Krankheiten wie Cholera oder Typhus zu erkranken, teilte das UN-Umweltprogramm (UNEP) in seinem am 30. August 2016 vorgestellten Bericht "Snapshot of the World's Water Quality" mit. Zwischen 1990 und 2010 hat sich die Wasserqualität in mehr als der Hälfte der beobachteten Flussabschnitte auf den drei Kontinenetn verschlechtert.
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Am 8. August 2016 hat die Menschheit das Budget der Natur für das Jahr 2016 aufgebraucht. Dies berechnete Global Footprint Network, eine Forschungsorganisation, welche dafür mit dem Fussabdruck eine Buchhaltungsmethode entwickelt hat. Der „Earth Overshoot Day“ markiert den Tag, ab dem aus ökologischer Sicht die Menschheit über ihre Verhältnissen lebt. Das bedeutet, dass die Menschheit vom 1. Januar bis zum 8. August so viel von der Natur verbraucht hat, wie die Erde im ganzen Jahr regenerieren kann.
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UBA-Studie: Repräsentative Erhebung von Pro -Kopf -Verbräuchen natürlicher Ressourcen in Deutschland
Eine Studie des Umweltbundesamt (UBA) zeigt, wer mehr Geld hat, verbraucht meist mehr Energie und Ressourcen – und zwar unabhängig davon, ob sich jemand als umweltbewusst einschätzt oder nicht. Vor allem Fernflüge, das Auto, der Dämmstandard der Wohnung und deren Größe und der Konsum von Fleisch entscheiden darüber, ob jemand über oder unter dem CO2-Durchschnittsverbrauch liegt. Daher haben Menschen mit hohem Umweltbewusstsein laut Studie nicht zwangsläufig eine gute persönliche Ökobilanz. Menschen aus einfacheren Milieus, die sich selbst am wenigsten sparsam beim Ressourcenschutz einschätzen und die ein eher geringeres Umweltbewusstsein haben, belasten die Umwelt hingegen am wenigsten. Die „Umweltbewussten“ besitzen zwar mehr energieeffiziente Haushaltsgeräte, kaufen mehr Bio-Produkte und essen oft weniger Fleisch. Außerdem stimmen sie umweltpolitischen Maßnahmen eher zu als weniger umweltbewusste Menschen. Aber: Andere Aspekte ihres (nicht-) nachhaltigen Konsums wie Fernreisen werden häufig von ihnen unterschätzt oder bei der Bewertung des eigenen Verhaltens nicht berücksichtigt, so dass sie in Summe deutlich mehr CO2-Ausstoß verursachen als Menschen mit niedrigerem Einkommen. Die Studie zeigt aber auch: Höheres Einkommen und hohes Umweltbewusstsein können durchaus auch zu einer guten Ökobilanz führen. Ein Beispiel hierfür ist die Gruppe der „Bewussten Durchschnittsverbraucher“, die neben anderen Energieverbrauchstypen in der Studie identifiziert wurde. Hier gehen höheres Einkommen und höheres Umweltbewusstsein tatsächlich auch mit einem durchschnittlichen bis niedrigeren Gesamtenergieverbrauch einher. Mit der vorliegenden Studie wurde erstmals ein repräsentativer Datensatz für Deutschland geschaffen, der beim Konsum anfallende Ressourcen- und Energieverbräuche sowie den CO2-Ausstoß über Konsumfelder und gesellschaftliche Gruppen hinweg analysiert. Insbesondere die Rolle des Einkommens als wichtiger Einflussfaktor für den Umweltverbrauch durch Konsum wurde umfassend belegt.
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Der Monat August 2016 war nach Messungen der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA weltweit der wärmste August seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880. Die weltweite Durchschnittstemperatur lag demnach bei 16,5 Grad. Das sind 0,9 Grad über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts von 15,6 Grad. Die weltweiten Durchschnittstemperaturen lagen bereits den 15. Monat in Folge über dem langjährigen Mittel.
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Eine große Mehrheit der Deutschen will nicht mehr so stark auf das Auto angewiesen sein. Das ist eines der Ergebnisse der Umweltbewusstseinsstudie 2016, einer repräsentativen Umfrage des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes, die am 12. April 2017 vorgestellt wurde. 91 Prozent der Befragten sagen demnach, dass das Leben besser werde, wenn der oder die Einzelne nicht mehr auf ein Auto angewiesen ist. 79 Prozent wünschen sich eine Stadtentwicklung, die die Alternativen zum Auto stärkt, für ihre eigene Stadt oder Gemeinde. Das Auto ist laut Studie nach wie vor das wichtigste Verkehrsmittel in Deutschland. 70 Prozent der Befragten nutzen es mehrmals in der Woche. Allerdings kann sich die große Mehrheit der Autofahrer vorstellen, unter bestimmten Bedingungen mehr zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren. Je nach Größe des Wohnorts können sich zudem zwischen 46 und 61 Prozent der Autofahrer vorstellen, auf Busse und Bahnen umzusteigen. Grundsätzlich ist die Idee der Nachhaltigkeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Umweltschutz wird dabei nicht als isoliertes Politikfeld wahrgenommen, sondern als Teil der Lösung für große ökonomische und soziale Herausforderungen. 67 Prozent der Befragten sehen Umweltschutz als notwendige Voraussetzung, damit Zukunftsaufgaben wie die Globalisierung gestaltet werden können. Große Teile der Bevölkerung sehen Umweltschutz zudem als Voraussetzung für Wohlstand (58 Prozent), Wettbewerbsfähigkeit (51 Prozent) und neue Arbeitsplätze (48 Prozent). Im Bereich der sozialen Gerechtigkeit wird dieser Zusammenhang mit 37 Prozent weniger gesehen. Dabei zeigt die Studie auch, dass gerade in sozial benachteiligten Quartieren die Umweltbelastungen besonders hoch sind. 40 Prozent der Befragten mit kleinem Einkommen fühlen sich durch Lärm besonders belastet, aber nur 27 Prozent der Befragten mit hohen Einkommen. Auch von Luftverschmutzung fühlen sich Befragte mit niedrigem Einkommen (45 Prozent) deutlich stärker belastet als Menschen mit hohem Einkommen (28 Prozent). Engagierter Umweltschutz ist daher auch Gesundheitsschutz und trägt zu sozialer Gerechtigkeit bei.
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Am 21. Juli 2016 wurde an einer Wetterstation im kuwaitischen Mitribah 54 Grad Celsius gemessen, was der höchsten verifizierten Temperatur in der Osthemisphäre entspricht. Die Lufttemperatur ist als die "Temperatur der bodennahen Atmosphäre" definiert, die nicht von der Sonnenstrahlung und von der Bodenwärme beeinflusst wird. Und so muss bei jedem vermuteten neuen Rekord überprüft werden, ob diese Standards eingehalten wurden.
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50 Prozent aller Fischbestände in den großen küstennahen Seegebieten sind überfischt. Praktisch alle küstennahen Seegebiete haben sich erwärmt. Bis zum Jahr 2030 werden 90 Prozent der Korallenriffe bedroht sein. Heute liegt der Anteil insbesondere aufgrund von lokalen Aktivitäten wie Fischerei oder Sedimentation bereits bei 60 Prozent. Das geht aus am 14. Juli 2016 veröffentlichten UNESCO-Studien zum Zustand von Grundwasser, Flüssen, Seen, küstennahen Meeren oder der Hohen See weltweit hervor.
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Am 13. Juli 2016 ist EU-weiter Fish Dependence Day. Ab diesem Tag haben die Länder der Europäischen Union rechnerisch ihre eigenen Fisch-Ressourcen verbraucht und sind für den Rest des Jahres von Importen abhängig. In der EU werden bedeutend mehr Fisch- und Meeresfrüchte konsumiert als in heimischen Gewässern gefischt werden. Mehr als die Hälfte der Fisch-Nachfrage wird durch Importe gedeckt, von denen wiederum über 50 Prozent aus Entwicklungsländern stammen. Seit sieben Jahren veröffentlicht die New Economics Foundation (NEF) jährliche Berechnungen zur Fisch-Import-Abhängigkeit der EU und ihrer Mitgliedsstaaten.
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Ein Forscher der James-Cook-Universität Australien stellte am 11. Juli 2016 seine Untersuchungsergebnisse über ein massenhaftes Absterben von Mangrovenwäldern im Norden Australiens vor. Die Auswertung von Luft- und Satellitenaufnahmen der Küstenzonen zeigt, dass rund 7.000 Hektar Mangroven am Golf von Carpentaria abgestorben sind. Nach Ansicht von Mangroven-Experte Dr. Norman Duke sind die beobachteten Phänomene auf die anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen zurückzuführen und haben wahrscheinlich mit dem Klimawandel zu tun. Das natürliche Klima-Phänomen El Niño habe die Situation deutlich verschärft. Anzeichen für Trockenstress dieser Art habe man schon früher in kleineren Waldgebieten gesehen, das jetzige Ausmaß sei jedoch ungewöhnlich. Derartige Prozesse vollzögen sich eigentlich in kleinen Schritten, in solcher Schwere habe man das noch nie beobachtet.
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Das Ozonloch über dem Südpol, das sich jedes Jahr im September bildet, ist seit dem Jahr 2000 um vier Millionen Quadratkilometer geschrumpft, haben US-amerikanische Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) herausgefunden. Die Ergebnisse wurden am 30. Juni 2016 in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht.
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Die Erwärmung der Erde führt zu grundlegenden Veränderungen wichtiger Meeresströmungen. Wie Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes in einer Studie zeigen, werden die vom Wind angetriebenen subtropischen Randströmungen auf der Nord- und Südhalbkugel bis zum Ende dieses Jahrhunderts nicht nur stärker. Der Kuroshio-Strom, der Agulhasstrom und andere Meeresströmungen verlagern ihre Pfade auch Richtung Pol und bringen mehr Wärme und somit Sturmgefahr in die gemäßigten Breiten. Für die Studie hatten die Forscher eine Vielzahl unabhängiger Beobachtungsdaten und Klimasimulationen ausgewertet. Sie zeigen für alle Randströme das gleiche Muster. Die einzige Ausnahme bildet der Golfstrom. Er wird sich den Daten zufolge in den kommenden Jahrzehnten abschwächen. Die Studie wurde am 28. Juni 2016 im Fachjournal Journal of Geophysical Research veröffentlicht.
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Eine endemische Rattenart, die auf einer kleinen Insel in der Torres Strait im äußersten Norden des Great Barrier Reef vorkam, ist nach Auffassung von Wissenschaftlern der Universität von Queensland in Australien durch den Klimawandel ausgestorben. Die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte (Melomys rubicola) kam nur auf der 4 ha großen Koralleninsel Bramble Cay vor. Nach einer mehrtägigen Suchexpedition im August und September 2014 wurde die endemische Nagetierart als ausgestorben eingestuft. Hauptursache sei höchstwahrscheinlich der Meeresspiegelanstieg gewesen. Nach Auffassung der australischen Wissenschaftler ist dies der erste dokumentierte Fall eines Säugetieres, das aufgrund des von Menschen verursachten Klimawandels ausgestorben ist. Die Studie wurde am 14. Juni 2016 veröffentlicht.
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Im Juni 2016 kam es in Westeuropa zu schweren Unwettern mit Starkregen und Überschwemmungen. Der Starkregen ließ in weiten Gebieten Frankreichs die Flusspegel ansteigen. In Paris stieg der Wasserpegel auf einen Höchstand von 6,10 Meter über normal, so hoch wie seit 34 Jahren nicht mehr. Das Hochwasser unterbrach die Stromversorgung für tausende von Menschen, Schulen mussten geschlossen werden, der Straßen- und Bahnverkehr wurde durch die Fluten still gelegt. Das Louvre-Museum und das Impressionisten-Museum Musée d'Orsay am Seine-Ufer blieben zeitweise geschlossen. Aus Angst vor Überschwemmungen wurden in den Untergeschossen gelagerte Werke in höhere Etagen gebracht.
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Im Juni 2016 gelangen seltene Beobachtungen im Rahmen des deutschen Meeresmonitorings in der Nordsee. Im deutschen Natura 2000-Schutzgebiet Doggerbank wurden bei der Flugerfassung am 6. Juni zwei Zwergwale beobachtet und bei einer weiteren Erfassung nahe des Schutzgebiets Sylter Außenriff wurde am 11. Juni ein Riesenhai gesichtet. Beide Arten sind zwar in der Nordsee beheimatet, halten sich aber küstenfern auf und werden daher nur sehr selten beobachtet.
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Die Durchschnittstemperaturen in Grönland erreichten im Sommer 2016 neue Rekordwerte, nachdem die Eisschmelze im Frühjahr außerordentlich früh begonnen hatte. Das dänische Meteorologische Institut teilte am 13. September 2016 mit, dass die Durchschnittstemperatur in Tasiilaq an der Südostküste bei 8,2 Grad Celsius lag. Dieser Wert ist der höchste seit dem Beginn der Messungen 1895 und liegt 2,3 Grad Celsius über dem Schnitt der Jahre 1981 bis 2010.
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Am 30. Mai 2016 veröffentlichte ein australisches Forscherteam eine Schätzung über das Ausmaß der Korallenbleiche im Great Barrier. Der Meeresbiologe Professor Terry Hughes von der James Cook University im australischen Townsville teilte mit, dass durchschnittlich 35 Prozent der Korallen bereits tot sind oder gerade unaufhaltsam absterben. Nicht alle Bereiche des 2.300 Kilometer langen Riffs sind gleichmäßig betroffen. In manchen Regionen im Süden sterben nur fünf Prozent der Korallen ab, im Norden dafür umso mehr. Hughes' Team hatte erst kürzlich herausgefunden, dass das Great Barrier Reef derzeit die stärkste Bleiche seiner Geschichte erlebt und die dritte Massenbleiche in 18 Jahren.
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Am 30. Mai 2016 teilte die Umweltorganisaton Greenpeace mit, dass Unterwasseraufnahmen der von Greenpeace eingebrachten natürlichen Felsbrocken im Schutzgebiet Sylter Außenriff zeigen, dass diese mit einer typischen Artenvielfalt von Weichkorallen, Seenelken, Krebsen und Fischen besiedelt sind. Zusammen mit Unterwasserfotografen und -filmern von Submaris hat die unabhängige Umweltschutzorganisation in den vergangenen Wochen die Steine im deutschen Natura-2000-Schutzgebiet Sylter Außenriff dokumentiert. Die Aktivisten versenkten 2008 und 2011 tonnenschwere Steine in diesem Gebiet, um es vor der Zerstörung durch Grund- und Schleppnetzfischerei zu bewahren. Die Umweltorganisation kritisiert, dass es bisher keine konkreten Maßnahmen der Bundesregierung gibt, um die Natura-2000-Schutzgebiete in der Nord- und Ostsee tatsächlich zu schützen. Lediglich im Bereich der von Greenpeace-Aktivisten versenkten Steine fand keine Fischerei mehr statt; dieser umfasst fast 150 Quadratkilometer. Greenpeace fordert deshalb in seiner Mitteilung eine konsequente Unterschutzstellung der aktuell nur auf dem Papier existierenden Meeresschutzgebiete.
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Werden Rinder mit Antibiotika behandelt, setzen sie über den Dung eine deutlich größere Menge des schädlichen Treibhausgases Methan frei. Zu dieser überraschenden Erkenntnis kam ein internationales Forscherteam um Tobin Hammer von der Universität von Colorado, Boulder, in einer Studie, die am 25. mai 2016 im Fachblatt „Proceedings B“ der britischen Royal Society erschienen ist. Ein Rind produziert täglich mehrere hundert Liter des aggresiven Klimagases Methan. Es wird nicht nur bei der Verdauung von Wiederkäuern frei, der weit überwiegende Teil des von Rindern freigesetzten Methans beim Rülpsen abgegeben. Die Wirkung von Antibiotika auf diesen Prozess untersuchten die Forscher nicht.
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Am 23. Mai 2016, meldete die US-Wetterbehörde NOAA, dass die Erde einen weiteren unglücklichen Meilenstein erreicht habe. Die Messgeräte der NOAA registrierten am South Pole Observatory in der Antarktis eine Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre von mehr als 400 ppm.
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In der Stadt Phalodi im Nordwesten von Indien wurde am 20. Mai 2016 ein neuer Temperaturrekord erzielt: 51 Grad wurden gemessen, wie das India Meteorological Department (IMD) verkündete. Bis dahin galten 50,6 Grad aus dem Jahr 1956 als Temperaturrekord.
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Gemäß Medienberichten hat Portugal vom Morgen des 7. Mai bis zum Nachmittag des 11. Mai - 107 Stunden lang - seinen Energieverbrauch komplett mit erneuerbaren Energien aus Wasserkraft, Wind- und Solarenergie, Biomasse und Geothermie gedeckt.
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Der Mai 2016 war im globalen Durchschnitt der wärmste, der je registriert wurde, wie Messungen der US-Raumfahrtbehörde Nasa ergaben. Im Schnitt war der Monat 0,93 Grad Celsius wärmer als der Mai im Durchschnitt der Vergleichsperiode von 1951 bis 1980.
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Zwischen Mai und August 2016 waren Umweltschützer von Greenpeace mit dem Schiff Beluga II unter dem Motto "Wellemachen für Meere ohne Plastikmüll" auf Rhein, Main, Donau, Elbe, Weser u.a. auf Expeditionstour. Auf ihrer Flusstour durch Deutschland klärte die Besatzung des Greenpeace-Aktionsschiffs Besucher über die Gefahren von Plastikmüll auf. Das Beluga-Team nutzte die Reise auch, um aus den Gewässern insgesamt 53 Wasserproben zu entnehmen. Die Ergebnisse teilte Greenpeace am 24. November 2016 mit. Die Laboranalysen zeigen, dass alle Gewässerproben Plastikpartikel enthalten. Die Mehrheit der 0,3 bis fünf Millimeter kleinen Plastikpartikel besteht aus Polyethylen und Polypropylen, die gängigsten Kunststoffe für Verpackungen aller Art. Ebenfalls nachweisbar sind Styropor, Polyamid/Nylon , Polyester, Styrol Acrylnitril Copolymerisat und Acrylnitril Butadien Styrol, das beispielsweise für Elektronikgehäuse oder Spielzeug verwendet wird. Bei den Plastikpartikeln handelt es sich überwiegend um Bruchstücke, Folienfetzen und weitere Fragmente, wie sie beim Zerfall oder Verschleiß größerer Plastikteile entstehen. Aber auch zylindrische Pellets aus der Kunststoff-Vorproduktion finden sich in den Proben – und Mikrokügelchen, wie sie in Kosmetik- und Körperpflegeprodukten eingesetzt werden.
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Am 29. April 2016 hat die deutsche Bevölkerung rechnerisch die gesamte Menge an natürlichen Ressourcen verbraucht, die ihr an Biokapazität in diesem Jahr zusteht. In Deutschland wird die Erde vor allem durch die hohen CO2-Emissionen in den Bereichen Energie, Verkehr und industrielle Landwirtschaft und zudem durch den sehr hohen Flächenanspruch, vor allem für die Fleischproduktion, überlastet. Wenn alle Menschen weltweit so leben und wirtschaften würden wie die Deutschen, wären 3,1 Planeten notwendig um den Bedarf an Ressourcen zu decken. Damit liegt Deutschland mit seinem ökologischen Fußabdruck im weltweiten Vergleich im obersten Viertel aller Länder. Bei einem weltweiten Konsum- und Lebensstil wie in den USA bräuchten wir 4,8 Erden, bei einem Lebensstil wie in China zwei und beim indischen nur 0,7. Die gesamte Weltbevölkerung bräuchte derzeit 1,6 Erden, um den weltweiten Bedarf an Rohstoffen, Ackerland, Wasser und Wäldern nachhaltig zu decken. Die Grundlagen zur Berechnung des Deutschen Erdüberlastungstages stammen vom „Global Footprint Network“, einer Partnerorganisation von INKOTA-netzwerk und Germanwatch. Das Global Footprint Network berechnet jedes Jahr den Tag, an dem die natürlichen Ressourcen des gesamten Jahres weltweit erschöpft sind, die Menschen also quasi auf "Kredit" leben.
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Senckenberg-Wissenschaftler haben in einer großangelegten Studie eine Artengruppe der Gattung der Saumfingerechsen Anolis auf der Westindischen Insel Hispaniola untersucht. Dabei haben sie acht neue Echsenarten entdeckt. So viele neue Arten wurden seit mehr als 100 Jahren nicht mehr in einer Publikation beschrieben. Zusätzlich haben sie nachgewiesen, dass drei Echsen keine Unterarten, sondern echte Arten sind und eine Art fälschlicherweise einer anderen Art zugeordnet wurde. Insgesamt erhöhte sich die Artenzahl damit um zwölf Arten. Die Studie wurde im Jahresbericht des Museo Nacional de Historia Natural „Novitates Caribaea“ veröffentlicht.
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Etwa die Hälfte aller Unesco-Weltnaturerben sind durch Öl- und Gasbohrungen, Bergbau, Überfischung, illegalen Holzeinschlag oder große Infrastrukturprojekte wie Häfen, Autobahnen oder Dämme in ihrer Existenz bedroht. Das geht aus einem Bericht der Dalberg Global Development Advisors im Auftrag des WWF hervor, welcher am 6. April 2016 von Umweltorganisation vorgestellt wurde. Für den Bericht wurden die wirtschaftlichen Aktivitäten in und um die weltweit insgesamt 229 Weltnaturerbestätten untersucht. Die Hälfte, also 114 dieser Naturgebiete seien akut in Gefahr, da hier entweder bereits Bergbauaktivitäten sowie Öl- und Gasförderung stattfänden oder entsprechende Konzessionen vergeben worden seien oder aber andere industrielle Aktivitäten sie bedrohten. Zwei Drittel des Weltnaturerbes sind laut WWF wichtig für die Menschheit: Flüsse etwa helfen bei der Wasserversorgung. Wälder binden Kohlenstoff und sind so natürliche Klimaschützer, sie können zudem auf Hängen den Boden stabilisieren und so Erdrutsche verhindern. Gesunde Böden schützen vor Hochwasser. Etwa elf Millionen Menschen seien direkt von den Weltnaturerbe-Stätten abhängig und würden demnach unter den industriellen Tätigkeiten leiden, heißt es in der Studie.
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Der chemische Zustand der Oberflächenwasserkörper Deutschlands ist "nicht gut". Das geht aus den Antworten des Bundesumweltministeriums auf die kleine Anfrage der Grünen im Bundestag vom 16. März 2016 hervor. Deutsche Flüsse sind stark mit Quecksilber belastet. Der Grenzwert für das Schwermetall übersteigt den erlaubten Grenzwert um das fünf- bis 15-fache. Eine Gefahr für den Menschen besteht vor allem durch das Essen von Fisch, da sich das Quecksilber in den Flüssen besonders in Fischen anlagert. Erlaubt sind maximal 20 Mikrogramm Quecksilber je Kilogramm Fisch. Der aktuelle Haupteintrag von Quecksilber erfolgt über den Luftpfad, u.a. dem Ferntransport und stammt aus den weltweit gestiegenen Freisetzungen aus der Kohleverbrennung.
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Das arktische Meereis hat sich im Winter 2016 noch weniger ausgedehnt als im Negativrekord-Jahr 2015. Wissenschaftler des National Snow and Ice Data Centre und der Nasa teilten am 29. März 2016 mit, dass die Meereisbedeckung nur etwa 14,52 Millionen Quadratkilometer erreicht hatte. Seit Beginn der Messungen im Jahr 1979 hatte das Jahr 2015 bisher die niedrigste Ausdehnung mit 14,54 Millionen Quadratkilometern zu verzeichnen, die am 25. Februar 2015 festgehalten wurde. In diesem Jahr wurde das Maximum später als sonst erreicht – am 24. März. Die Lufttemperaturen über dem Arktischen Ozean waren in den Monaten Dezember, Januar und Februar zwei bis sechs Grad höher als im Mittel – in nahezu allen Regionen. Entsprechend gering war die Ausdehnung des Meereises: Sie lag um 1,12 Millionen Quadratkilometer unter dem Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010 von 15,64 Millionen Quadratkilometern.
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Am 23. März 2016 wurde im Multimar Wattforum in Tönning in Schleswig-Holstein die Ergebnisse der Untersuchung der gestrandeten Pottwale vorgestellt, die im Januar und Februar 2016 im Nationalpark verendet waren. Das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover hatte die Pottwale eingehend untersucht und kam zum Ergebnis, dass alle Tiere junge, noch nicht geschlechtsreife Bullen waren, 10 bis 15 Jahre alt und 12 bis 18 Tonnen schwer. Sie waren allesamt in einem guten Gesundheits- und Ernährungszustand. Das Gehör der Tiere zeigte keine Anzeichen für ein schweres akustisches Trauma und der Befall in den verschiedenen Organen mit Parasiten war altersentsprechend normal. Alle Tiere waren ins Flachwasser des Wattenmeeres geraten. Dort bei ablaufendem Wasser auf dem Grund liegend, drückte das Gewicht ihres Körpers ihre Blutgefäße, die Lunge und anderen Organe zusammen, so dass die Tiere an akutem Herz-Kreislauf-Versagen starben. Vier der 13 Wale hatten teils große Mengen Plastikmüll in ihren Mägen. Dies war zwar nicht der Grund für die Strandung und den Tod der Tiere, spiegelt aber die Situation auf dem offenen Meer wider. Tierärzte und Biologen vermuten, dass die besonders betroffenen Tiere große gesundheitliche Probleme durch die Reste des Mülls bekommen hätten. Zu den auffälligsten Müllteilen gehören Reste eines 13 Meter langen und 1,2 Meter breiten Schutznetzes, das in der Krabbenfischerei eingesetzt wird, eine 70 Zentimeter lange Plastikabdeckung aus dem Motorraum eines Autos und die scharfkantigen Reste eines Kunststoffeimers.