Grönland verliert mehr Eis als gedacht Ereignis
Zeitangabe
- Zeitpunkt
- 2016-09-21
Beschreibungen
Der Eismassenverlust Grönlands ist größer als bisher angenommen. Das zeigt eine Studie eines internationalen Teams von Forscherinnen und Forschern. Die Veröffentlichung in SCIENCE Advances am 21. September 2016 belegt, dass bei der Bestimmung der Eismassenbilanz Grönlands mit der Satellitenmission GRACE die so genannte viskoelastische Hebung der Erdkruste nicht korrekt modelliert und abgezogen wurde. Damit steigt der Wert für die Eisverluste von 253 Milliarden Tonnen (Gt für Gigatonnen) pro Jahr auf 272 Gt pro Jahr im Zeitraum 2004 bis 2015. Das Team hat mit einem neuen Netzwerk aus GPS-Stationen die Hebungen des Untergrunds nun zum ersten Mal präzise vermessen. Die Landhebung resultiert aus der langsamen und verzögerten Ausgleichsbewegung der Lithosphäre nach dem Rückgang der Eismassen seit der letzten Eiszeit. Möglich wurde die direkte Messung der Landhebung zum ersten Mal durch ein dichtes Netz von GPS-Beobachtungspunkten. Die Forscher haben damit gezeigt, dass die mit GPS gemessene Landhebung deutlich höher ist als in bisherigen Modellrechnungen. Dieses Ergebnis deutet auf einen massiveren Gletscherrückgang seit der letzten Eiszeit hin. Bisher ging die Wissenschaft davon aus, dass das schmelzende Grönlandeis seit dem glazialen Maximum 3,2 Meter Meeresspiegelanstieg verursacht hat. Die neue Studie korrigiert diesen Wert auf rund 4,6 Meter.
The mass loss from the Greenland ice sheet is bigger than previously estimated. This is the result of a study by international scientists to be published in Science Advances. The work shows that up to now the so-called glacial isostatic adjustment, i.e., the uplift of the bedrock, was not correctly taken into account when measuring the glaciers’ mass balance with data from GRACE satellite observations. The new calculations by the team yield 272 Giga tons (Gt) of mass loss per year from 2004 to 2015 compared to previously calculated 253 Gt per year. The uplift of the bedrock is due to thinning of the Greenland Ice Sheet since the Last Glacial Maximum, around 20,000 years before present. The scientists measured this upward movement with a new GPS network that has its sensors placed directly on the bedrock surrounding the ice sheet. They showed that the uplift rate is bigger than previously estimated and modelled. The results also point to a much greater ice loss since the Last Glacial Maximum. Current estimates put the sea level rise when spread over the whole global ocean due to the reduction of the size of the Greenland Ice Sheet at 3.2 meters over the last 20,000 years. The new study, however, gives a value of 4.6 meters since that time.