Die Umweltchronik
Wichtige Umwelt-Ereignisse von 2009 bis 2009 Auswahl aufheben
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Die 10 größten europäischen Umweltorganisationen veröffentlichten am 10. Juni 2009 in Brüssel eine Bewertung der Europäischen Umweltpolitik, in der sie dem EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso eine bescheidene Bilanz für seine Umweltpolitik in der auslaufenden Legislaturperiode ausstellten. Auf einer Skala von 1 bis 10 hat die Kommission lediglich eine 4,4 erreicht.
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Die Europäische Kommission stellte am 10. Juni 2009 ihren Vorschlag für eine EU‑Strategie für den Ostseeraum vor. Die Strategie umfasst eine Mitteilung und einen Aktionsplan mit 80 Vorzeigeprojekten, die zum Teil bereits angelaufen sind. Die vier Eckpfeiler der Strategie zielen darauf ab, diesen Teil Europas ökologisch nachhaltig (z. B. durch Abwasserbehandlung), wohlhabend (z. B. durch Innovation in kleinen und mittleren Unternehmen), zugänglich und attraktiv (z. B. durch bessere Verkehrsverbindungen) und sicher zu machen (z. B. durch besseres Notfallmanagement). Zum ersten Mal hat die EU eine derart umfangreiche Strategie auf Ebene einer „Makroregion“ entwickelt, die auch als Inspiration für ähnliche Ansätze im Mittelmeer oder im Donaubecken dienen könnte. Insbesondere ist die Strategie ein erster Schritt hin zur regionalen Umsetzung der integrierten Meerespolitik der EU. Zwischen 2007 und 2013 erhält der Ostseeraum mehr als 50 Mrd. EUR Investitionshilfen aus der Kohäsionspolitik und anderen EU‑Quellen, so 27 Mrd. EUR für die Verbesserung der Zugänglichkeit, annähernd 10 Mrd. EUR für die Umwelt, 6,7 Mrd. EUR für die Wettbewerbsfähigkeit und 697 Mio. EUR für Sicherheit und Gefahrenabwehr.
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Internationale Wissenschaftler diskutieren erstmals den Beitrag der Kulturwissenschaften zur Klimaforschung. Die absehbaren Folgen gefährlichen Klimawandels erfordern weltweite Anstrengungen zum Klimaschutz – Anstrengungen, die große soziale, politische und kulturelle Veränderungen voraussetzen. Über diese Aspekte des Klimaschutzes diskutieren erstmals Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen mit internationalen Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Die vom Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) und der Stiftung Mercator in Kooperation mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie veranstaltete Konferenz vom 8. bis 10. Juni in Essen soll die gesellschaftliche Debatte über den Klimawandel zusammenführen und aus Sicht der wissenschaftlichen Politikberatung Impulse für die Kopenhagener Klimaverhandlungen im Dezember 2009 geben.
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Der neue UN-Bericht "Marine Litter: A Global Challenge (2009)" wurde am Internationalen Tag der Ozeane 2009 von UNEP und der Schutzorganisation Ocean Conservancy in Washington und Nairobi vorgestellt. Plastik, insbesondere in Form von Tüten und PET-Flaschen, Zigaretten machen dem Bericht zufolge den größten Anteil des marinen Mülls aus. Für diese Untersuchung waren erstmals Müllfunde aus zwölf verschiedenen Meeresregionen weltweit ausgewertet worden, darunter auch aus dem Mittelmeer und der Ostsee.
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Klimaexperten führender Nichtregierungsorganisationen haben am 08. Juni 2009 bei den UN-Klimaverhandlungen in Bonn einen Entwurf für ein rechtsverbindliches Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls vorgestellt. Der Text, der an die Vertreter von 192 Staaten verteilt wurde, enthält ein voll ausgearbeitetes Kopenhagen-Protokoll, in dem alle notwendigen Elemente für ein faires und ambitioniertes Abkommen enthalten sind. Eine wichtige Grundlage sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur globalen Erwärmung, damit die Folgen des Klimawandels das Leben in vielen Teilen des Planeten nicht unmöglich machen. Das "Kopenhagener Klima-Abkommen" wurde von Greenpeace, WWF, Germanwatch, IndyACT - the League of Independent Activists, David Suzuki Foundation, National Ecological Centre of Ukraine und vielen weiteren Experten aus der ganzen Welt erstellt.
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Der Dokumentarfilm "Home" wurde von Regisseur Yann Arthus-Bertrand, Fotograf und Autor und von Produzent Luc Besson realisiert. Er startete am 5. Juni 2009 - dem internationalen Tag der Umwelt - in 50 Ländern. Der Film wird zeitgleich im Kino, im Internet und bei zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen zu sehen sein. Er wurde komplett aus der Luft aufgenommen und zeigt in eindrucksvollen Bildern die Schönheit, aber zugleich auch die Verwundbarkeit, des Planeten Erde. "Home" stand auch in voller Länge bei YouTube zum Abruf bereit.
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Der erste "Europäische Klima-Teach-In-Tag" fand am 5.Juni 2009 statt. Er wurde vom Forschungs- und Transferzentrum "Applications of Life Sciences" der Universität für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) als Teil des "Internationalen Klimawandel-Informationsprogramms" (ICCIP) unter der Leitung der HAW Hamburg durchgeführt. Partner der Veranstaltung sind die Europäische Kommission, die Europäische Weltraumorganisation, die Europäische Umweltagentur, der Weltklimarat (ICCP), die UNESCO, das Umweltprogramm der UN, die Weltorganisation für Meteorologie uvm. Das Ziel des Europäischen Klima-Teach-In-Tags ist durch die virtuelle, zielgruppengerechte Bereitstellung wissenschaftlicher Information einen wichtigen Beitrag zu leisten, die Diskussion über den Klimawandel an Schulen und Hochschulen in ganz Europa zu fördern.
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Der Welt-Umwelttag am 05. Juni 2009 ist der Start des Klima-Helden-Projektes. Die Initiative des UN-Umweltprogramms unterstützt Menschen, die durch ihren außerordentlichen persönlichen Einsatz für eine nachhaltige Bewusstseinsbildung im Sinne des Umwelttag-Mottos 2009 "Unser Planet braucht dich! Gemeinsam gegen den KLimawandel" aktiv sind.
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Am 3. Juni 2009 wurde das neue Schadstoffregister PRTR-Deutschland (Pollutant Release and Transfer Register)in Berlin freigeschaltet. Das Umweltinformationsportal bietet privaten oder beruflichem Nutzerinnen und Nutzern Informationen über die Freisetzungen von Schadstoffen in ihrer Nachbarschaft. Der Zugriff auf die Informationen erfolgt online unter www.prtr.bund.de und ist kostenlos. Für das PRTR-Portal berichten über 4.000 Unternehmen ab sofort jährlich ihre Daten zu Schadstoffeinträgen in Luft, Wasser und Boden sowie über den Verbleib des Abfalls und des Abwassers. Verpflichtet dazu sind große Industriebetriebe und andere Organisationen, etwa aus der Energiewirtschaft, der chemischen Industrie, aber auch die Intensivtierhaltungen und große Kläranlagen.
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Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat am 2. Juni 2009 im Rahmen einer Klimaschutzreise das Geothermie-Kraftwerk in Unterhaching südlich von München offiziell eingeweiht. In Unterhaching wurde mit zwei Tiefbohrungen von über 3400 Metern ein Thermalwasserkreislauf geschaffen, der die Gemeinde Unterhaching schon seit Herbst 2007 mit Wärme versorgt. Nun gewinnt auch das innovative Kalina-Kraftwerk Strom aus der geothermischen Energie. Bei der erstmals in Deutschland eingesetzten Technologie wird als Arbeitsmedium ein Ammoniak-Wasser-Gemisch verwandt, um den Energiegehalt des heißen Wassers besonders effektiv zu nutzen.
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Vom 1. bis zum 12. Juni 2009 fand die zweite Runde der Verhandlungen über ein neues Klimaabkommen in Bonn statt. Erstmals stand ein Verhandlungstext zur Diskussion, der als Basis für die Vereinbarungen in der Nachfolge des Kyoto-Protokolls dient.
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Die europäische Lederindustrie profitiert von günstigem Leder aus brasilianischen Regionen, in denen für die Rinderzucht der Urwald zerstört wird. Das ist das Ergebnis eines Reports, den Greenpeace zum Beginn der Bonner UN-Klimaverhandlungen veröffentlicht hat. Rund 80 Prozent der abgeholzten Urwaldfläche wird im Amazonasgebiet als Weideland für die Rinderzucht verwendet. Während das Rindfleisch überwiegend in Südamerika konsumiert wird, wird das Leder nach China, Italien und Vietnam exportiert. Dort lassen Firmen auch für den europäischen Markt produzieren.
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Aktuelle, schnelle und verlässliche Informationen über chemische Stoffe und ihre Wirkungen auf die Umwelt sind wichtig – für den Umweltschutz und die Gefahrenabwehr durch Feuerwehr oder Polizei. Seit 1995 gibt es dafür den „Gemeinsamen Stoffdatenpool Bund/Länder“, kurz GSBL. Ab sofort sind die Daten zu rund 400.000 chemischen Stoffen noch besser aufbereitet und für alle Bürgerinnen und Bürger im Internet verfügbar. Am 28. Mai 2009 gaben Bund und Länder als Partner des GSBL den Startschuss zum neuen Online-Auftritt der Anwendung. Acht Länder und der Bund betreiben die Rechercheanwendung zu Stoffinformationen zentral. Die Daten sind über das Internet an jedem Ort mit Netzanschluss zugänglich. Bürgerinnen und Bürger haben künftig direkten und kostenlosen Zugriff auf den GSBL.
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Das Bundeskabinett hat am 27. Mai 2009 den Einstieg in die Versteigerung von Emissionsberechtigungen beschlossen. Die Emissionshandels-Versteigerungsverordnung (EHVV 2012) bedarf noch der Zustimmung des Deutschen Bundestages. Sie regelt insbesondere die Versteigerung von jährlich 40 Millionen Emissionszertifikaten für die Jahre 2010 bis 2012, die den Betreibern von Kraftwerken nicht kostenlos zugeteilt wurden. Für die Versteigerungen in den kommenden drei Jahren (2010 bis 2012) sieht die Verordnung vor, dass die Auktion in wöchentlich gleichen Mengen an einer der bestehenden Emissionshandelsbörsen in der Form der dort gehandelten Produkte (Spot- und Terminmarkt) stattfindet. Die Versteigerung selbst wird nach dem bei solchen Transaktionen üblichen, einfachen Verfahren durchgeführt. Für die Börsenaufsicht und die Abwicklung der erfolgreichen Gebote gelten dieselben Regeln wie beim sonstigen Börsenhandel. Damit bleiben die besonderen Vorteile des Emissionshandels auch bei der Versteigerung erhalten da beim Emissionshandel Angebot und Nachfrage aller Marktteilnehmer den aktuellen Wert der Emissionszertifikate bestimmen. Nach der Versteigerungsverordnung sind staatliche Eingriffe in den Preisbildungsprozess nur für solche Ausnahmefälle vorgesehen, bei denen einzelne Bieter versuchen sollten, durch ihre Gebotsabgabe den Versteigerungspreis zu manipulieren und damit den Prozess zu missbrauchen. Die Versteigerungsverordnung enthält eine ausdrückliche Öffnungsklausel, nach der auch andere EU-Mitgliedstaaten ihre Zertifikate auf der deutschen Handelsplattform versteigern können.
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Der Clean Development Mechanism (CDM) ermöglicht es Industriestaaten und Unternehmen im europäischen Emissionshandelssystem einen Teil ihrer Verpflichtungen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern zu erfüllen. Die Klimaschutzprojekte müssen durch unabhängige Zertifizierungsunternehmen begutachtet werden. Das Öko-Institut hat für den WWF in einer am 27. Mai 2009 veröffentlichten Studie ein Rating der Zertifizierungsunternehmen entwickelt. Das Rating bewertet, wie häufig Projekte, die von den Gutachtern positiv beschieden wurden, von der UN-Genehmigungsbehörde bemängelt oder zurückgewiesen werden. Insgesamt weist die Begutachtung von Projekten noch erhebliche Mängel auf. In mehr als 50 Prozent der positiv befundenen Projekte verlangt die UN entweder Nachbesserungen oder weist die Projekte sogar zurück. Die Zertifizierungsunternehmen werden auf einer Skala von A (beste Note) bis F (schlechteste Note) bewertet. Von den fünf bewerteten Unternehmen haben der TÜV-Nord und der TÜV-Süd mit der Note D noch die beste Bewertung erhalten.
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Die UNESCO hat am 26. Mai 2009, auf der 21. Tagung des Internationalen Koordinationsrates im koreanischen Jeju, die Schwäbische Alb und den Bliesgau als neue Biosphärenreservate in Deutschland anerkannt. Weltweit wurden 22 neue Biosphärenreservate in 17 Ländern anerkennt. Das Weltnetz umfasst jetzt 553 UNESCO-Biosphärenreservate in 107 Ländern. In Deutschland gibt es einschließlich der Schwäbischen Alb und dem Bliesgau 15 UNESCO-Biosphärenreservate.
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Australien hat die Gefährdungsstufe für die Tasmanischen Teufel von "gefährdet" auf "bedroht" angehoben. Hauptgefahr für die Beuteltiere ist eine Krebserkrankung, die sich rasch in der Population ausbreitet und dazu geführt hat, dass die Zahl der Tasmanischen Teufel in freier Wildbahn dramatisch zurückgegangen ist. Mit der Heraufstufung der Gefährdung soll der Schutz für die Tiere im Staat Tasmanien verstärkt werden.
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Der Weltrekordhalter Apa Sherpa, der am 21. Mai 2009 zum 19. Mal den Mount Everest bestieg, setzte ein Zeichen gegen den Klimawandel auf dem Gipfel. Vom Dach der Welt hielt der Bergsteiger ein WWF-Transparent mit der Aufschrift "Stoppt den Klimawandel, lasst den Himalaya leben!" in die Höhe.
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In Europa sind ein Fünftel der Reptilien und fast ein Viertel der Amphibien vom Aussterben bedroht. Das haben jüngste Studien ergeben, die die Weltnaturschutzunion IUCN im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführt hat. Diese Studien, die am Internationalen Tag der Artenvielfalt vorgelegt werden sollen, enthalten die ersten europäischen Roten Listen für Amphibien und Reptilien und lassen alarmierende Trends bei den Populationszahlen erkennen. Bei mehr als der Hälfte aller europäischen Amphibien (59 %) und bei 42 % der Reptilien gehen die Bestände zurück. Das bedeutet, dass Amphibien und Reptilien sogar noch stärker gefährdet sind als Säugetiere und Vögel in Europa. Bei 23 % der Amphibien und 21 % der Reptilien ist die Lage so ernst, dass sie in der europäischen Roten Liste als bedroht eingestuft sind. Der größte Druck auf diese zurückgehenden Arten wird durch die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume durch den Menschen hervorgerufen. Dazu kommen Klimawandel, Umweltverschmutzung und invasive Arten.
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US-Präsident Barack Obama hat strenge Abgasvorschriften für neue PKWs und LKWs in den USA vorgeschlagen. Mit seinem Vorschlag würden in den USA erstmals landesweit einheitliche Obergrenzen für den Ausstoß von Treibhausgasen gelten. Der durchschnittliche Benzinverbrauch pro 100 Kilometer soll bis 2016 von derzeit 9,2 Liter um knapp 30 Prozent auf rund 6,6 Liter sinken. Dadurch sollen 1,8 Milliarden Barrel Öl weniger verbraucht werden – das entspreche 177 Millionen Autos, die von der Straße genommen würden. Bisherige US-Gesetze sehen vor, vergleichbare Ziele bis 2020 zu erreichen. Zudem soll der Ausstoß von Treibhausgasen generell um 30 Prozent reduziert werden.
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Zwei Jahre nachdem das Kreuzfahrtschiff Sea Diamond vor der Küste der Vulkaninsel Santorin gesunken ist, haben griechische Behörden mit den Bergungsarbeiten des Schwer- und Dieselöl begonnen. Experten befürchteten, dass Treibstoff im Laufe der Zeit durch Lecks aus den Tanks entweichen und die maritime Umwelt schädigen könnte. Die Kosten der Bergung mit drei Spezial-U-Booten, etwa sechs Millionen Euro, übernimmt die zyprische Reederei Louis Cruises, der das Schiff gehörte. Das Kreuzfahrtschiff lief am 5. April 2007 auf ein Riff auf und sank am folgenden Tag.
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Am 17. Mai 2009 stellte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon den ersten “Global Assessment Report on Disaster Risk Reduction” der Vereinten Nationen im Golfstaat Bahrain vor. Der Bericht nimmt eine Einschätzung des weltweiten Risikos und der globalen Verteilung von Naturkatastrophen vor und enthält einen 20-Punkte-Plan von Maßnahmen zur Katastrophenvorbeugung und zum Umgang mit deren Folgen. Der Report wurde mit Daten aus UN-Quellen, Regierungsstatistiken und wissenschaftlichen Studien zusammengestellt und umfasst den Zeitraum von 1975 bis 2007. Die International Strategy for Disaster Reduction (ISDR) der UNO warnt in ihrem Bericht, dass das Risiko für Menschen, Opfer von Naturkatastrophen zu werden, aufgrund wuchernder Mega-Metropolen, der Erderwärmung und der fortschreitenden Umweltzerstörung steige. Hunderte Millionen Menschenleben weltweit seien durch Naturkatastrophen bedroht.
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Über fünftausend Schüler und Umweltaktivisten haben sich am 17. Mai 2009 am Strand von St. Kilda/ Melbourne zu einem riesigen Schriftzug mit der Aufforderung an die australische Regierung "Climate change - our future is in your hands" formiert. Mit der Aktion sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass es beim Klimawandel um die Zukunft der jungen Generation geht.
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Die Staats- und Regierungschefs der sechs Anrainerstaaten der Coral Triangle Initiative (CTI) haben sich mit der Unterzeichnung der Deklaration von Manado zur Rettung des Korallendreiecks verpflichtet. Das Gebiet zwischen Indonesien, den Solomonen, Osttimor, Indonesien, Malaysia und den Philippinen ist durch Überfischung, Meeresverschmutzung und den Klimawandel in seiner Existenz bedroht. Es gilt als eines der artenreichsten Korallengebiete der Welt. Die Deklaration war zugleich der Abschluss der ersten Welt-Ozean-Konferenz.
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Das Verwaltungsgericht Braunschweig hat die Klage des Saatgutkonzerns Monsanto gegen das Anbauverbot für die gentechnisch veränderte Mais-Sorte MON 810 in einem Eilverfahren abgelehnt. Das verhängte Anbauverbot ist rechtmäßig. Das Gericht begründete sein Urteil damit, dass eine Gefahrenlage bestehe. Anhaltspunkte, dass Mensch und Tier durch den Gen-Mais geschädigt werden könnten, seien für das Verbot ausreichend.
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Vom 15. bis zum 18. Mai 2009 fand in Gansbaai, Westkap, Südafrika die zweite Internationale Afrikanische Pinguin Konferenz statt. Auf der Konferenz befassten sich regionale und internationale Naturschutzexperten, Wissenschaftler und Ölunfallexperten mit dem zunehmenden Rückgang des Bestands der Brillenpinguine. Laut Experten sank zwischen 1956 und 2008 die Zahl der Brutpaare von 147 000 auf 28 000 Paare am Westkap, Südafrika. Der Bestand südafrikanischer Brillenpinguine sei wegen Überfischung ihrer Nahrungsgründe und der Klimaerwärmung zurückgegangen. Weitere Faktoren könnten den Angaben zufolge Schadstoffe, Ölkatastrophen und zunehmend vorkommende Angriffe von Seehunden auf die Tiere sein.
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Trotz Schutzmaßnahmen ist die Zahl der besonders stark bedrohten Vögel leicht gestiegen. Nach einer Erhebung der Umweltorganisation BirdLife International sind 1227 Arten oder zwölf Prozent des Vogelbestandes bedroht. Das teilte die Weltnaturschutzunion (IUCN) am Donnerstag im Schweizer Gland mit. In der höchsten Gefährdungsstufe - direkt vor dem Aussterben - listet die IUCN derzeit 192 Vogelarten auf, zwei mehr als 2008.
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Donnerstag ist „Veggie Dag“. Im belgischen Gent verzichten die Bürger einmal pro Woche auf Fleisch. Das soll das Klima schützen und 170 Kilogramm Kohlenstoffdioxid einsparen. Der Genter Stadtrat hat im Mai 2009 als erste Stadt der Welt einen fleischfreien Wochentag eingeführt. Initiiert wurde die Kampagne von EVA - Belgiens größter vegetarischen Organisation. Kantinen der Stadtverwaltung und öffentliche Schulen bieten jeden Donnerstag fleischlose Kost an. Zusätzlich wurden Stadtpläne gedruckt, in denen alle Restaurants eingezeichnet sind, die vegetarisches Essen oder vegetarische Menüs anbieten. Gent hat derzeit die größte Dichte an solchen Restaurants weltweit.
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Anlässlich der stattfindenden World Oceans Konferenz in Indonesien veröffentlicht der WWF am 13. Mai 2009 eine Studie über die Zerstörung von Meeresgebieten, speziell dem sogenannten „Coral Triangle“ in Südostasien. Der Report “The Coral Triangle and Climate Change: Ecosystems, People and Societies at Risk” bündelt über 300 wissenschaftliche Beiträge und beinhaltet die Arbeit von über 20 Experten. Ergebnis der Arbeit ist, dass nur ein weltweiter Plan im Kampf gegen den Klimawandel gepaart mit regionalen Maßnahmen zur Verhinderung der Überfischung und Verschmutzung der Meere eine drohende Katastrophe verhindern kann.
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Eine aktuelle Studie, die vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und europäischen Forschungspartnern durchgeführt wurde, hat die langfristigen Einflüsse überschwerer und überlanger Lkw, sogenannter Megatrucks mit bis zu 25,25 Metern Länge und 60 Tonnen Gewicht auf die Klimabilanz untersucht. Die Studie findet keine positiven Einflüsse auf CO₂-Emissionen, weil erhebliche Risiken bestehen, wonach vergleichsweise hohe Mengen von Gütern vom Schienenverkehr auf die Straße verlagert würden. Dieses Ergebnis steht im Widerspruch zur allgemeinen Annahme, dass zwei Megatrucks drei Standard-LKWs ersetzen würden, wodurch sich deren schädliche Umwelteinflüsse verringern.
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Das Kühlschiff Petrozavodsk der russischen Fischereiflotte ist in der Barentssee am 11. Mai 2009 verunglückt. Das Schiff lief an der Bäreninsel auf Klippen auf und wurde dabei schwer beschädigt. Die Steilküsten der Region werden von zahlreichen Seevögelpopulationen bewohnt. Die norwegischen Behörden befürchten, dass Austreten von Dieselöl könnte die Meeresvogelkolonien bedrohen. Die Bäreninsel und die umliegenden Gewässer in einer angrenzenden Zone von 12 Seemeilen sind Naturschutzgebiet.
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Die erste Welt-Ozean-Konferenz findet vom 11. Mai bis zum 15. Mai 2009 in der indonesischen Stadt Manado auf der Insel Sulawesi statt. Regierungsvertreter, Wissenschaftler und Umweltschützer aus über 80 Staaten beraten über die Rolle der Weltmeere beim Klimawandel. Ziel ist es u.a. eine gemeinsame Position für die UN-Klimakonferenz im Dezember 2009 in Kopenhagen zu erarbeiten. Die Welt-Ozean-Konferenz befasst sich mit Gefahren des Klimawandels für Küstengebiete durch steigende Meeresspiegel und Wassertemperaturen, mit Meeresverschmutzung und Meeresschutz und der Zukunft der Fischerei.
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Das Bundeskabinett hat am 20. Mai 2009 den Verordnungsentwurf für kleine und mittlere Feuerungsanlagen – 1. BImSchV beschlossen. Mit der Verordnung soll ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung der Feinstaubemissionen aus Kleinfeuerungsanlagen erreicht werden. Dieses Ziel soll mit einer neuen Generation von Feuerungsanlagen sowie durch Sanierungsregelungen bei bestehenden Anlagen erreicht werden.
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Auf einer internationalen Konferenz in Genf beschlossen die Mitglieder des Stockholmer Übereinkommens über persistente organische Schadstoffe (SCPOP), neun weitere Substanzen in ihre Liste aufzunehmen, auf der bisher zwölf Substanzen aufgeführt sind, das sogenannte «dreckige Dutzend». Die neun weiteren Substanzen sind unter anderem als Pestizide und Flammschutzmittel im Einsatz.
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Das Energieleitungsausbaugesetz sieht vor, dass auf vier Pilottrassen die neuen Höchstspannungsleitungen unterirdisch verlegt werden können. Die Netzbetreiber können die Mehrkosten für die Erdverkabelung auf die Strompreise umlegen. Auch im Hochspannungsbereich (110 kV) soll die Erdverkabelung ermöglicht werden, wenn Bau und Betrieb nicht mehr als das 1,6fache einer herkömmlichen Trassenführung kosten. Das Stromnetz muss ausgebaut werden, um Offshore-Windanlagen in Norddeutschland, aber auch neue konventionelle Kraftwerke anzubinden. Das Gesetz schafft außerdem erstmals die Voraussetzung für den Einsatz der neuartigen Höchstspannungs-Gleichstromübertragungstechnik (HGÜ) in Deutschland. Mit dieser Technologie kann Elektrizität ohne größere Übertragungsverluste über große Entfernungen transportiert werden. Neue Speicheranlagen werden nach dem Gesetz für zehn Jahre von Netzentgelten befreit. Das gilt etwa für Pumpspeicherkraftwerke, die beispielsweise in Windkraftanlagen produzierten Strom in verbrauchsschwachen Zeiten aufnehmen und dann wieder abgeben, wenn der Strombedarf besonders groß ist.
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Das Europaparlament hat am 5. Mai 2009 ein weitreichendes Handelsverbot für Robbenprodukte verabschiedet. In geringem Umfang bleibt der Handel möglich, wenn die Erzeugnisse aus einer Jagd stammen, die von Inuit und anderen indigenen Gemeinschaften traditionsgemäß betrieben wird und zu deren Subsistenz beiträgt. Das Handelsverbot muss formal noch von den EU-Regierungen abgesegnet werden. Es soll aber noch vor der nächsten Jagdsaison 2010 in Kraft treten. Kanada und Norwegen kündigten an, gegen das Verbot eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) einzulegen.
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Während der vierten Vertragsstaatenkonferenz vom 4. bis zum 9. Mai 2009 in Genf erweiterte das Stockholmer Übereinkommen seine Anhänge A, B und C um neun weitere persistente organische Schadstoffe (POPs). Lindan wurde im Anhang A gelistet mit spezifischen zeitbegrenzten Ausnahmen für die Bekämpfung von Kopfläusen und Krätze.
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Ein internationales Forscherteam hat mindestens 130, vielleicht sogar mehr als 200 vollkommen neue Froscharten entdeckt. Das Team von Prof. Dr. Miguel Vences, in dessen Arbeitsgruppe an der TU Braunschweig die Untersuchungen durchgeführt wurden, hat seine Ergebnisse in Zeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA) veröffentlicht. In einem nahezu vollständigen Inventarisierungsprojekt sammelten die Forscher an die 3000 Frösche und Kaulquappen in den verschiedensten Regionen Madagaskars und untersuchten diese mit molekulargenetischen Methoden bezüglich ihrer Erbinformation.
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Zum zweiten Mal seit 2008 hat die amerikanische National Geographic Society zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut GlobeScan die "Greendex"-Studie zum Konsumverhalten weltweit durchgeführt. Bei der quantitative Verbraucherumfrage wurden in 17 Ländern jeweils 1000 Verbraucher nach ihren Gewohnheiten befragt. Dabei ging es um Fragen wie Energieverbrauch und -einsparung, Verkehrsmittelwahl, Einstellung gegenüber Umwelt und Nachhaltigkeit, Wissen zu umweltrelevanten Themen etc. An der Spitze des Rankings liegen Indien, Brasilien und China. Japan, USA und Canada nehmen die letzten Plätze ein. Deutschland landet lediglich auf dem zehnten Platz.
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Ab Mai zahlen die Stadt Mannheim und die Arbeitsförderungsbetriebe Mannheim BIOTOPIA für den Neukauf eines City-Fahrrads 50 Euro Abwrackprämie. Im Gegensatz zur Prämie für Kraftfahrzeuge werden die Alträder jedoch nicht verschrottet, sondern im repariert und unter sozialen und ökologischen Aspekten einer sinnvollen Weiternutzung zugeführt.