Die Umweltchronik
Wichtige Umwelt-Ereignisse
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- 1910 6 Ereignisse (Beobachtung)
- 1920 6 Ereignisse (Beobachtung)
- 1930 7 Ereignisse (Beobachtung)
- 1940 7 Ereignisse (Beobachtung)
- 1950 15 Ereignisse (Beobachtung)
- 1960 25 Ereignisse (Beobachtung)
- 1970 106 Ereignisse (Beobachtung)
- 1980 139 Ereignisse (Beobachtung)
- 1990 271 Ereignisse (Beobachtung)
- 2000 30 Ereignisse (Beobachtung)
- 2001 32 Ereignisse (Beobachtung)
- 2002 39 Ereignisse (Beobachtung)
- 2003 37 Ereignisse (Beobachtung)
- 2004 44 Ereignisse (Beobachtung)
- 2005 47 Ereignisse (Beobachtung)
- 2006 46 Ereignisse (Beobachtung)
- 2007 57 Ereignisse (Beobachtung)
- 2008 119 Ereignisse (Beobachtung)
- 2009 286 Ereignisse (Beobachtung)
- 2010 315 Ereignisse (Beobachtung)
- 2011 293 Ereignisse (Beobachtung)
- 2012 231 Ereignisse (Beobachtung)
- 2013 331 Ereignisse (Beobachtung)
- 2014 366 Ereignisse (Beobachtung)
- 2015 374 Ereignisse (Beobachtung)
- 2016 341 Ereignisse (Beobachtung)
- 2017 310 Ereignisse (Beobachtung)
- 2018 25 Ereignisse (Beobachtung)
- 2019 4 Ereignisse (Beobachtung)
- 2020 0 Ereignisse (Beobachtung)
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Forscher haben die erste Karte der Eisbewegungen für die gesamte Antarktis erstellt. Die Karte, die von Wissenschaftlern der Universität von Kalifornien in Irvine und NASAs Jet Propulsion Laboratory erstellt wurde, zeigt nicht nur die Bewegung der großen Gletscher, sondern auch ihre Zuflüsse – im Grunde Ströme aus Eis – die tausende Kilometer weit ins Inland reichen. Aus der Luft erscheint die Antarktis wie ein strukturloses, statisches und eisiges Relikt aus der Vergangenheit. Diese neuen, auf der Basis von Satellitendaten erstellten und vom Pol bis zur Küste reichenden Karten zeigen jedoch die Ausdehnung der kurvenreichen, flussähnlichen Eisströme und die Geschwindigkeit, mit der sie sich von der Zentral-Antarktis in Richtung Meer bewegen. Diese neuen Erkenntnisse tragen auch entscheidend zum Verständnis des Meeresspiegelanstiegs bei. Die Ergebnisse wurden am 18. August 2011 im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht. Die Studie wurde im Rahmen der wissenschaftlichen Zusammenarbeit im Internationalen Polajahr 2007 / 2008 möglich. Vor dem IPY waren über den größten Teil der östlichen Antarktis, die 77 % des Kontinents ausmacht, nur wenige zuverlässige Daten gesammelt worden. Durch den koordinierten Einsatz von CSA, JAXA und ESA und die gezielte Ausrichtung ihrer Satelliten auf diese Lücken, erhielten Polarwissenschaftler nun erstmals die Möglichkeit, die Bewegungen des Eisschilds über den gesamten Kontinent hinweg zu kartographieren.
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Der Mittivakkat-Gletscher im Südosten Grönlands, die bisher am intensivsten beobachtete Eisfläche der Insel, verlor von 2010 auf 2011 ganze 2,45 Meter an Dicke, stellte ein Forscherteam der Universität Sheffield fest. Dies sind 29 Zentimeter mehr als der bisherige Rekordverlust im vergangenen Jahr, ergaben die Beobachtungen der Wissenschafter. Im Durchschnitt der vergangenen 16 Jahre verlor der Gletscher nur knapp einen Meter an Dicke.
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Der Deutsche Naturschutzring (DNR) wies am 29, Juli 2011 in Berlin darauf hin, dass die Zahl der Kunden bei den vier großen Ökostromanbietern (Elektrizitätswerke Schönau (EWS), Greenpeace Energy, LichtBlick und Naturstrom) die Millionengrenze soeben überschritten hat. Marktführer bei den Ökostromanbietern ist die Firma LichtBlick mit fast 616.000, gefolgt von Naturstrom mit knapp 190.000, EWS mit 117.000 und GPE mit 106.000 Kunden.
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Der am 12. Juli 2011 vom Politiknetzwerk REN21 veröffentlichte Globale Statusbericht zu erneuerbaren Energien 2011 (Renewables Global Status Report, GSR) bestätigt den weltweiten Trend hin zu erneuerbaren Energien. Mit einem globalen Anteil von rund 16 Prozent am Endenergieverbrauch und nahezu 20 Prozent am Stromverbrauch im Jahr 2010 hält das Wachstum der erneuerbaren Energien weiter an. Die globalen Investitionen in erneuerbare Energien wuchsen 2010 um mehr als ein Drittel auf 211 Milliarden US-Dollar an (2009: 160 Milliarden US-Dollar). Politische Ziele und Förderpolitiken sind weiterhin zentral für den Ausbau der erneuerbaren Energien und existieren bereits in mindestens 191 Ländern auf Staatenebene (2005: 55 Länder). Ein wachsendes Engagement ist in Entwicklungs- und Schwellenländern zu beobachten. Windenergie verzeichnete 2010 den größten weltweiten Zubau, gefolgt von Wasserkraft und Photovoltaik. Erstmals wurde jedoch in Europa mehr Photovoltaik- als Wind-Kapazität zugebaut.
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Am 21. Juni 2011 wurden auf der Pariser Luft- und Raumfahrtausstellung die ersten von der CryoSat-Mission der ESA erstellten Karten der Meereisdicke veröffentlicht. CryoSat hat in den letzten sieben Monaten aus einer Höhe von etwas mehr als 700 km und einer zuvor unerreichten Breite von 88° präzise Messdaten geliefert, um die Veränderungen in der Dicke der Eismassen der Erde zu untersuchen. CryoSat misst die als Freibord bezeichnete Höhe des Meereises über der Wasserlinie, um daraus die Dicke des Eises zu berechnen. Die für diese erste Karte der Arktis verwendeten Messdaten stammen aus den Monaten Januar und Februar 2011, als das Eis sein jährliches Maximum erreichte.
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Seit Beginn der Industrialisierung steigt der Meeresspiegel schneller als je zuvor in den letzten zweitausend Jahren. Nach vielen Jahrhunderten mit stabilen oder nur langsam steigenden Werten geht die Kurve seit Ende des 19. Jahrhunderts steil nach oben. Das zeigt eine Untersuchung von Ablagerungen an der US-Atlantikküste - die erste durchgehende Rekonstruktion der Veränderungen des Meeresspiegels über einen solch großen Zeitraum. Zumindest in den letzten tausend Jahren kann das Auf und Ab der globalen Durchschnittstemperatur das Verhalten des Meeresspiegels erklären, schreibt ein internationales Forscherteam in der US-Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences in der Ausgabe von 20. Juni 2011. Die neuen Daten erhärten die physikalisch begründete Annahme, dass der Meeresspiegel umso rascher steigt, je wärmer das globale Klima wird.
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Messungen von Greenpeace Anfang Mai 2011 ergaben, dass die Algen vor der Ostküste Japan stark radioaktiv belastet sind. Zehn von 22 Proben wiesen Werte von mehr als 10.000 Becquerel pro Kilogramm auf. Die radioaktive Belastung lag damit um mehr als das Fünffache über dem Grenzwert. Algen sind in der japanischen Küche ein Grundnahrungsmittel.
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Der Luftverkehr trägt signifikant zum anthropogenen Klimaantrieb durch Emissionen von Treibhausgasen, Partikeln und Stickoxiden sowie durch Veränderungen der hohen Bewölkung bei. Eine wichtige, aber bislang nur unzureichend erforschte Komponente stellen Kondensstreifen-Zirren dar. Diese bezeichnen einen Wolkentyp, der sich aus jungen, linienförmigen Kondensstreifen und den sich daraus entwickelnden Zirruswolken unterschiedlichen Alters und Form zusammensetzt. Der Strahlungsantrieb aufgrund dieser Kondensstreifen-Zirren wurde im Institut für Physik der Atmosphäre nun erstmals abgeschätzt und die Resultate wurden in Nature Climate Change veröffentlicht.
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Am 29. März 2011 wurde im Meerwasser in der Nähe des havarierten Atomkraftwerkes Fukushima Daiichi eine Konzentration von radioaktivem Jod gemessen, die um das 3355-fache über dem zulässigen Höchstwert liegt.
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Am 28. März 2011 teilte die Betreiberfirma Tepco des havarierten Kraftwerkes Fukushima 1 mit, dass Spuren von hochgiftigem Plutonium im Boden insgesamt an fünf Stellen um das Kraftwerk nachgewiesen wurden. Die Bodenproben sind am 21. und 22. März genommen worden.
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Am 24. März 2011 wurde erstmals an vier höchstempfindlichen Messstellen in Deutschland radioaktives Jod in der Luft gemessen, das aus dem Reaktorunglück in Japan stammt. Es konnten geringste Spuren, ein fünftausendstel Becquerel Jod pro Kubikmeter Luft, nachgewiesen werden. Nach Einschätzung der Strahlenschutzkommission (SSK) sind diese Spuren an Radioaktivität für die Bevölkerung in Deutschland gesundheitlich unbedenklich.
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Am 22. März 2011 produzierten in Deutschland zum ersten Mal solare Kraftwerke mehr Strom als die Atomkraftwerke. Nach Angaben des Wechselrichterhersteller SMA waren um 12:30 Uhr 12,1 Gigawatt Sonnenstrom-Kapazität am Netz. Die verbliebenen neun Atomkraftwerke am deutschen Netz brachten es nur auf 12 Gigawatt.
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Das Tohoku-Erdbeben der Stärke 9 im März 2011, das die japanische Küste Japans traf und einen Tsunami auslöste, machte sich noch 13.000 km südlich des Sulzberger Schelfeises in der Antarktis bemerkbar. Die Wellen bewirkten das großflächig Eismassen abbrachen und in das Rossmeer gelangten, nachdem der Tsunami das Sulzberger Schelfeis erreicht hatte. Ein NASA-Team erkannte die neu gebildeten Eisberge anhand der Radarbilder des ESA-Umweltsatelliten Envisat. Der größte dieser Eisberge hat eine Fläche von ca. 6,5 x 9,5 km und eine Dicke von etwa 80m. Die Ergebnisse wurden am 8. August 2011 in der Online-Zeitschrift Journal of Glaciology veröffentlicht.
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Im Frühling 2011 lag die Durchschnittstemperatur mit 10,1 Grad Celsius (°C) um 2,4 Grad höher als der Klimawert von 7,7°C. In der seit 1881 flächendeckend für Deutschland bestehenden Messreihe lag er damit hinter 2007 (10,6°C) auf dem zweiten Platz. Mit im Mittel 88 Litern pro Quadratmeter (l/m²) - im Durchschnitt fallen sonst 186 l/m² - erlebte Deutschland den zweittrockensten Frühling seit Beginn der Messungen vor 130 Jahren. Deit 1893 hat es in Deutschland in den Monaten März, April und Mai nicht mehr so wenig geregenet. Mit 699 Stunden übertraf der Frühling 2011 sein Soll von 459 Stunden um gut 50 Prozent und war damit der sonnigste Frühling seit Beginn der Sonnenscheinmessungen im Jahr 1951.
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Zwei Jungtiere des fast ausgestorbenen Java-Nashorns sind vor die Linse einer versteckten Kamerafalle der Umweltschutzorganisation WWF spaziert. Die Nashorn-Mütter mit ihren Kälbern wurden im Ujung Kulon Nationalpark im Südwesten der indonesischen Insel Java entdeckt. Das Java-Nashorn gilt als eine der seltensten Säugetierarten weltweit. Lebensraumzerstörung und Wilderei haben die Art an den Rand der Ausrottung gebracht.Um die verbliebenen Java-Nashörner in Indonesien besser beobachten und schützen zu können, hat der WWF in dem Rest-Verbreitungsgebiet Videokameras installiert. Über Infrarot-Sensoren wird der Aufnahmemodus gestartet, sobald sich größere Tiere vor der Kameralinse bewegen. Die am 24. Februar 2011 veröffentlichten Aufnahmen zeigen jeweils eine Nashorn-Mutter mit ihrem Kalb.
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Neue Satellitenaufnahmen zeigen, dass in Malaysia der tropische Regenwald mit einer Geschwindigkeit abgeholzt wird wie nirgendwo sonst in Asien. Das geht aus einer am 1. Februar 2011 in Amsterdam veröffentlichten Studie hervor. Demnach ist das Tempo der Entwaldung in Malaysia dreimal so hoch wie in ganz Asien zusammen - und in den Sumpfwäldern im südlichen Sarawak sei es sogar noch höher, heißt es in der von der in den Niederlande ansässigen Organisation Wetlands International erstellten Studie. In Sarawak, dem größten malaysischen Staat auf der Insel Borneo, würden jährlich zwei Prozent des Regenwaldes abgeholzt - in den vergangenen fünf Jahren seien es zehn Prozent der Waldfläche gewesen. In ganz Asien seien es in demselben Zeitraum 2,8 Prozent gewesen. Das meiste gerodete Land wird zu Palmöl-Plantagen, hieß es weiter. Malaysia und Indonesien sind die größten Palmöl-Produzenten der Welt.
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Nie in den vergangenen 2000 Jahren war das atlantische Wasser in der östlichen Framstraße zwischen Grönland und Spitzbergen so warm wie heute. Dies belegt eine Untersuchung von Meeressedimenten am westlichen Kontinentalhang Spitzbergens, die federführend von Wissenschaftlern des Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IFM-GEOMAR und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, gemeinsam mit Kollegen aus Bremerhaven, Tromsö (Norwegen) und Boulder (USA) durchgeführt wurde. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Rückgang der arktischen Meereisbedeckung und die rasche Erwärmung der Arktis mit dieser deutlich verstärkten Wärmezufuhr aus dem Atlantik in Zusammenhang stehen.
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Die Umweltorganisation WWF Australien warnt am 10. Januar 2011, dass die katastrophalen Überflutungen in Australien möglicherweise auch die Korallen des Great Barrier Reefs gefährden werden. Durch die Fluten der Flüsse Fitzroy und Burnett gelangten giftige, düngemittelbelastete Substanzen ins Meer und bedrohten neben den Korallen auch Seekuh-Arten und Schildkröten, erklärten Umweltschützer.
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Die World Meteorological Organization (WMO)erklärt in ihrem Jahresbericht zum Stand des globalen Klimas, das Jahr 2011 zum wärmsten je gemessene Jahr während einer La Niña-Phase. Das Wetterphänomen La Niña führt eigentlich zu einer globalen Abkühlung, trotzdem war 2011 etwas wärmer als frühere Durchschnittstemperaturen zwischen 1961 und 1990.
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Eine ungewöhnliche Häufung schwerster Naturkatastrophen macht 2011 bereits nach Ablauf der ersten Hälfte zum schadenträchtigsten Jahr aller Zeiten. Die wirtschaftlichen Schäden von rund 265 Mrd. US$ bis Ende Juni übertreffen bereits die Summe des bisher teuersten Jahres 2005 (220 Mrd. US$ im Gesamtjahr) bei weitem. Der größte Teil der Schäden entfällt auf das Erdbeben in Japan vom 11. März. Insgesamt lag die Schadensumme damit mehr als fünf Mal so hoch wie im Durchschnitt der ersten sechs Monate der vergangenen 10 Jahre. Die versicherten Schäden betrugen rund 60 Mrd. US$, ebenfalls fast das Fünffache des Durchschnitts seit 2001. Üblicherweise fallen in der ersten Jahreshälfte geringere Schäden an als in der zweiten, die häufig von den Hurrikanen im Nordatlantik und Taifunen im Nordwest-Pazifik geprägt ist. Die Zahl der in den ersten sechs Monaten 2011 gezählten schadenrelevanten Naturereignisse lag mit 355 etwas unter dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre (390).
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Die Luft in Deutschland war 2011 zu stark mit Feinstaub und Stickstoffdioxid belastet. Die Feinstaub-Werte lagen im Mittel über dem Niveau der vorangegangenen vier Jahre. Beim Stickstoffdioxid war die Belastung unverändert hoch. Vor allem in direkter Nähe zu Straßen werden in Städten und Ballungsräumen die Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid zu häufig überschritten. Beim Feinstaub lagen 42 Prozent der verkehrsnahen Stationen über dem zulässigen Tagesgrenzwert; dieser erlaubt nur 35 Tage mit über 50 Mikrogramm Feinstaub (PM10) pro Kubikmeter Luft (µg/m3) im Tagesmittel. Beim Stickstoffdioxid (NO2) lagen 57 Prozent der städtisch verkehrsnahen Stationen über dem erlaubten Jahresmittelwert von 40 µg/m3.
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Die arktische Meereisdecke ist im zurückliegenden Jahrzehnt nicht nur geschrumpft, sondern auch deutlich jünger und dünner geworden. Wo früher meterdickes, mehrjähriges Eis trieb, finden Forscher heute vor allem dünne, einjährige Schollen, die in den Sommermonaten großflächig mit Schmelzwassertümpel bedeckt sind. Meereisphysiker des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) haben im Sommer 2011 erstmals die Lichtdurchlässigkeit des arktischen Meereises großflächig mit einem Tauchroboter vermessen und dabei diese Veränderung in Zahlen fassen können. Das Ergebnis: Überall dort, wo sich Schmelzwasser auf dem Eis ansammelt, dringt viel mehr Sonnenlicht und somit Energie in das Eis ein als an wasserfreien Stellen. Die Folge: Das Eis schmilzt schneller und der Lebensraum im und unter dem Eis erhält mehr Licht. Diese Erkenntnisse wurden im Fachmagazin Geophysical Research Letters im Dezember 2012 veröfentlicht.
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Die Menge der radioaktiv belasteten Salzlösung, die vor der Einlagerungskammer 8 auf der 750 Meter Ebene in der Schachtanlage Asse aufgefangen wird, hat sich nach jüngsten Messungen gegenüber dem Stand des letzten Halbjahres von vier auf acht Liter pro Tag verdoppelt. Die regelmäßig durchgeführten radiologischen Analysen zeigen, dass die Aktivitätskonzentration an Cäsium-137 im selben Zeitraum von 2,4 auf etwa 4,3 Kilobecquerel pro Liter angestiegen ist. Lösungen, die aus der Auffangstelle abgepumpt werden müssen, werden vorläufig in Behältern unter Tage gelagert. Die Lösung tritt wahrscheinlich aus dem Deckgebirge zu und nimmt auf ihrem Weg durch die Kammer 8 Radionuklide auf. In der Kammer 8 sind 11.278 Gebinde mit schwachradioaktiven Abfällen eingelagert. Die Lösung wird seit 1991 beobachtet.
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Das Jahr 2010 gehört mit grosser Wahrscheinlichkeit zu den Top 3 der wärmsten Jahre seit Beginn der instrumentellen Klimaaufzeichnungen im Jahr 1850. Die globale kombinierte Meeresoberflächen- und Landoberflächen-Lufttemperatur für 2010 (Januar-Oktober) liegt gegenwärtig schätzungsweise 0,55°C ± 0,11°C über dem Jahresdurchschnitt von 14,00 °C für die Jahre 1961 bis 1990. In den zehn Jahren von 2001 bis 2010 haben sich die globalen Temperaturen mit +0,46°C über dem Mittel von 1961-1990 bewegt, 0,03°C über dem Durchschnitt von 2000-09, dem höchsten Wert der jemals für ein 10-Jahres-Zeitraums berechnet wurde.
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Das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen hat für die Samtgemeinde Asse für den Berichtszeitraum 2002 bis 2009 eine erhöhte Zahl von Krebsneuerkrankungen für Leukämien (C91-C95) bei Männern und Schilddrüsenkrebs (C73) bei Frauen festgestellt. Statt der erwarteten 5,2 Neuerkrankungsfälle wurden in der Samtgemeinde Asse 12 Fälle von Leukämien bei Männern registriert. Die Zahl der Neuerkrankungen für Schilddrüsenkrebs liegt bei Frauen dreimal so hoch wie erwartet.
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Thailändische Wissenschaftler haben versteinerte Knochen einer bislang unbekannten, längst ausgestorbenen Krokodilart entdeckt. Wahrscheinlich habe die Gattung vor rund 100 Millionen Jahren in der Kreidezeit gelebt, teilte die Mahasarakham-Universität am 25. November 2010 mit. Die entdeckten Fossilien hatten längere Beine als ihre heutigen Artgenossen. Die Zähne der Ur-Krokodile deuteten darauf hin, dass sie sich von Fischen ernährt hätten. Die neu entdeckte Art wurde Khoratosuchus Jintasakuli getauft.
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Die Weltorganisation für Meteorologie WMO teilte am 24. November 2010 in Genf mit, dass die wichtigsten Treibhausgase ihren höchsten Stand seit der vorindustriellen Zeit erreicht haben. Der Anteil der für die globale Erwärmung verantwortlich gemachten Treibhausgase ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 ppm (parts per million, Teile pro Million) auf 386,8 ppm gestiegen. Den aktuellen Zahlen der WMO zufolge waren die Konzentrationen von Kohlendioxid und Methangas besonders hoch. Nach einer relativ stabilen Phase zwischen 1999 und 2006 stieg der Methangasausstoß zwischen 2007 und 2009 demnach wieder deutlich an.
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Forscher der NASA haben in der ersten umfassenden Untersuchung zur weltweiten Oberflächentemperaturentwicklung von Seen festgestellt, dass die größten Seen der Erde sich im Zuge des Klimawandels in den letzten 25 Jahren deutlich erwärmt haben. Dies konnten die Forscher Philipp Schneider und Simon Hook des Jet Propulsion Laboratory in Kalifornien anhand der Auswertung von Satellitendaten zur Oberflächentemperatur nachweisen. Ihre Ergebnisse haben sie im Fachmagazin Geophysical Research Letters veröffentlicht. Sie berichten, dass sich die Durchschnittstemperatur pro Dekade um durchschnittlich 0,45 Grad Celsius erhöht hat, in manchen Seen sogar um fast 1 Grad Celsius. Dieser Trend war weltweit zu beobachten, die größten Temperaturzunahmen sind jedoch in mittleren bis höheren Breitengraden der nördlichen Hemisphäre festgestellt worden.
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Bei einer Massenstrandung am 6. Oktober 2010 starben 33 Grindwale an der Küste von County Donegal, in der Nähe der Ortschaft Burtonport, in Nordirland. Es handelte sich um dieselbe Walgruppe, die Ende Oktober an den schottischen Inseln der Äußeren Hebriden gesichtet wurde. Nach Angaben von Wissenschaftlern handelt es sich bei dieser Walstrandungen um eine der Größten in der Geschichte Irlands.
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Der Stausee des Drei-Schluchten-Damms am Jangtse-Strom in China ist erstmals komplett gefüllt. Der Wasserstand erreichte am 26. Oktober 2010 die 175-Meter-Marke.
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Eine andauernde Trockenperiode im brasilianischen Amazonas-Gebiet ließ den Pegelstand des Rio Negro auf den niedrigsten Wert seit 108 Jahren sinken. Der Nebenarm des Amazonas wies am 24. Oktober 2010 in Manaus nur noch ein Niveau von 13,63 Meter aus. Nach Angaben des Geologischen Dienstes in Brasilien war das der niedrigste Stand seit Beginn der Messung im Jahr 1902.
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Auf Madagaskar haben Biologen eine neue Raubtierart nachgewiesen. Das katzengroße, braune Tier wurde am Ostufer des Sees Alaotra im zentralen Osten der Tropeninsel gefangen und fotografiert. Die Identifizierung gelang in Zusammenarbeit mehrerer Forscher, die unter anderem beim Durrell Wildlife Conservation Trust und beim Naturhistorischen Museum London arbeiten.
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Wissenschaftler vom Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen haben einen neuen Menschenaffen beschrieben: den Nördlichen Gelbwangen-Schopfgibbon Nomascus annamensis. Sein charakteristischer Gesang hat die Forscher auf seine Spur gebracht: Eine Analyse von Tonfrequenz und –geschwindigkeit sowie Untersuchungen des Erbmaterials haben gezeigt, dass es sich bei den in den Wipfeln des tropischen Urwalds lebenden Tieren tatsächlich um eine neue Art handelt. Da die monogam lebenden Schopfgibbons zu den am stärksten bedrohten Affenarten der Welt gehören, sind Erkenntnisse über ihre Lebensweise und Verwandtschaftsbeziehungen für ihren Schutz von großer Bedeutung (Vietnamese Journal of Primatology 1(4), 2010). Schopfgibbons kommen ausschließlich in Vietnam, Laos, Kambodscha und Südchina vor. Bislang ging man von sechs verschiedenen Arten aus, deren Verbreitungsgebiete durch Flüsse getrennt werden. Dem deutsch-amerikanisch-vietnamesischen Wissenschaftlerteam um Christian Roos ist es jetzt jedoch gelungen, eine siebente Art zu beschreiben.
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Am 14. September 2010 veröffentlichte die Wasserpolizei des Landkreises Plaquemines im Bundesstaat Louisiana (USA)Fotos, auf denen ein Teppich lebloser Fische, Krebse, Krabben, Stachelrochen und Aale zu sehen war. Millionen Meerestiere sind im alten Flussarm Chaland nahe dem Mississippi-Delta tot aufgefunden worden. Die Ursache ddien berees von US-Meits als "Extreme Fish Kill" bezeichneten Phänomens ist bislang unbekannt.
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Die sommerliche Meereisbedeckung in der Arktis erreichte im September 2010 erneut einen der niedrigsten Werte seit 20 Jahren. Das geht aus Daten hervor, die am 13. September 2010 von KlimaCampus der Universität Hamburg und Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung vorgestellt wurden. Zum Ende des arktischen Sommers wird sich die Meereisfläche rund um den Nordpol im Septembermittelwert auf etwa 4,9 Millionen Quadratkilometer reduzieren, errechnete Kaleschke. Im Mittelwert der vergangenen 40 Jahre hatte das Eis im September eine Fläche von 6,7 Millionen Quadratkilometern bedeckt; 1980 lag die Ausdehnung noch bei 7,8 Millionen Quadratkilometern. Der für diesen September erwartete Mittelwert gehört zu den vier niedrigsten Werten seit Beginn der Satellitenauswertung Anfang der 70er Jahre. Die geringste Meereisausdehnung registrierten die Wissenschaftler 2007 mit 4,2 Millionen Quadratkilometer. Das Meereisminimum unterliegt von Jahr zu Jahr zum Teil starken Schwankungen; im statistischen Mittel reduziert sich die Fläche seit 1970 um etwa acht Prozent pro Dekade.
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Deutscher Wetterdienst und Umweltbundesamt sehen die Prognosen der Klimaforschung durch die Entwicklung der Wetterdaten bestätigt. Extremwetterereignisse wie Starkniederschläge oder Hitzeperioden haben in den letzten Jahrzehnten messbar zugenommen. Aller Voraussicht nach wird ihre Anzahl und Intensität weiter ansteigen. Von 1881 bis 2009 ist die Jahresdurchschnittstemperatur in Deutschland um 1,1 °C gestiegen. Sie könnte am Ende dieses Jahrhunderts nochmals um 2 bis 4 °C höher liegen als heute. Die steigenden Temperaturen bringen voraussichtlich mehr und stärkere Hitzeperioden. Messungen an einzelnen Stationen des Deutschen Wetterdienstes zeigen: Seit 1950 hat sich die Anzahl von Sommertagen (Tage mit einem Temperaturmaximum von 25° C und darüber) mehr als verdoppelt.
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Am 21. August 2010 ist der Welterschöpfungstag 2010. Das ergeben Berechnungen des Ökologischen Fußabdrucks vom Global Footprint Networks. Die vorhandenen Ressourcen der Erde verbrauche die wachsende Weltbevölkerung immer schneller. Der Welterschöpfungstag rückt im Kalender immer weiter nach vorne. Im Jahr 2009 fiel er noch auf den 25. September, fast einen ganzen Monat später.
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Wissenschaftler vom Woods-Hole-Meeresforschungsinstitut(WHOI)in den USA haben die Existenz einer etwa 35 Kilometer langen Wolke aus feinsten Ölpartikeln in einer Tiefe von etwa 900 Metern im Golf von Mexiko nachgewiesen. An einigen Stellen ist die Ölwolke zwei Kilometer breit und 200 Meter hoch. Die Forscher berufen sich auf Daten, die sie bei eigenen Forschungsfahrten zwischen dem 19. und 28. Juni 2010 gesammelt haben. Die riesige Ölschwade stammt aus der BP Deepwater Horizon Ölkatastrophe. Die Ergebnisse der Studie des WHOI wurde am 19. August 2010 im Fachjournal Science veröffentlicht. Im Unterschied zu zahlreichen bisherigen Analysen der Ölpest handelt es sich bei dieser Studie um eine Veröffentlichung, die einem Peer-Review-Prozess unterzogen wurde.
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Im Süden Kolumbiens im Amazonas-Urwald haben Forscher auf einer Expedition der staatlichen Universität Kolumbiens eine bislang unbekannte Affenart entdeckt. Das katzengroße Tier gehört zu den Titi-Affen (Springaffen), von denen mehr als 20 Arten bekannt sind. Nach Ansicht der Forscher ist die gerade entdeckte Art bereits vom Aussterben bedroht, da der Wald im Amazonas-Gebiet für landwirtschaftliche Flächen zerstört werde. Die Forscher nannten die neue Art Callicebus caquetensis nach Callicebus für Titi-Affen und der Provinz Caquetá, wo sie entdeckt wurde. Sie stellen das Tier in der Ausgabe vom 12. August 2010 des Journal Primate Conservation vor.
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Der kälteste Ort der Welt liegt im Osten der Antarktis. Mit -93,2 Grad Celsius ist an einer unbewohnten Stelle auf dem östlichen Polarplateau nahe dem Südpol am 10. August 2010 ein neuer Kälterekord aufgestellt worden. Das teilte das Nationale Schnee- und Eisdatenzentrum NSIDC der USA mit. Den neuen Rekord entdeckten Wissenschafter bei der Auswertung der bisher detailliertesten Satellitendaten der vergangenen 32 Jahre.