Die Umweltchronik
Wichtige Umwelt-Ereignisse
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- 1920 6 Ereignisse (Maßnahme)
- 1930 7 Ereignisse (Maßnahme)
- 1940 7 Ereignisse (Maßnahme)
- 1950 15 Ereignisse (Maßnahme)
- 1960 25 Ereignisse (Maßnahme)
- 1970 106 Ereignisse (Maßnahme)
- 1980 139 Ereignisse (Maßnahme)
- 1990 271 Ereignisse (Maßnahme)
- 2000 30 Ereignisse (Maßnahme)
- 2001 32 Ereignisse (Maßnahme)
- 2002 39 Ereignisse (Maßnahme)
- 2003 37 Ereignisse (Maßnahme)
- 2004 44 Ereignisse (Maßnahme)
- 2005 47 Ereignisse (Maßnahme)
- 2006 46 Ereignisse (Maßnahme)
- 2007 57 Ereignisse (Maßnahme)
- 2008 119 Ereignisse (Maßnahme)
- 2009 286 Ereignisse (Maßnahme)
- 2010 315 Ereignisse (Maßnahme)
- 2011 293 Ereignisse (Maßnahme)
- 2012 231 Ereignisse (Maßnahme)
- 2013 331 Ereignisse (Maßnahme)
- 2014 366 Ereignisse (Maßnahme)
- 2015 374 Ereignisse (Maßnahme)
- 2016 341 Ereignisse (Maßnahme)
- 2017 310 Ereignisse (Maßnahme)
- 2018 25 Ereignisse (Maßnahme)
- 2019 4 Ereignisse (Maßnahme)
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UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat am 09. August 2010 in New York ein hochrangiges Expertengremium zum Thema globale Nachhaltigkeit ins Leben gerufen, das praktikable Lösungen für die globale Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung finden soll. Die 21 von Ban berufenen Mitglieder des High-Level Panel on Global Sustainability stammen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und sollen praktische Lösungen erarbeiten, die Erfolge im Kampf gegen die weltweite Armut und die Folgen des Klimawandels versprechen und gleichzeitig eine umweltfreundliche Wirtschaftsentwicklung gewährleisten. An der Spitze des High-Level Panel on Global Sustainability werden die Präsidentin Finnlands, Tarja Halonen, und Südafrikas Präsident Jacob Zuma stehen. Die Arbeitsergebnisse soll das Gremium Ende 2011 vorstellen, rechtzeitig zur weiteren Vorbereitung der ein Jahr später stattfindenden Welt-Nachhaltigkeitskonferenz Rio+20.
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Das Bundesumweltministerium hat die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) zur Durchführung der vorläufigen Sicherheitsanalyse Gorleben beauftragt. Vorrangiges Ziel des Projektes ist eine nachvollziehbar dokumentierte Prognose auf der Grundlage der bisherigen Erkenntnisse, ob der Standort Gorleben die neuen Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung Wärme entwickelnder radioaktiver Abfälle einhalten kann. Schwerpunkt der vorläufigen Sicherheitsanalyse ist die Frage der Langzeitsicherheit, d. h. es ist nachvollziehbar darzulegen, ob überhaupt und gegebenenfalls unter welchen Bedingungen ein sicheres Endlager an diesem Standort möglich ist. Weiterhin soll ein optimiertes Endlagerkonzept unter Berücksichtigung der betrieblichen Sicherheit erstellt werden und der noch notwendige zukünftige Untersuchungs- und Erkundungsbedarf festgestellt werden. Mit einem Abschluss der vorläufigen Sicherheitsanalyse ist bis Ende 2012 zu rechnen.
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Die Regierung von Myanmar teilte am 3. August 2010 mit, dass das gesamte Hukaung-Tal im Norden des Landes zum Schutzgebiet für Tiger erklärt wurde. Knapp 22 000 Quadratkilometer Fläche umfasst das Tiger-Reservat. Im Jahr 2004 hatte die myanmarische Regierung 6475 Quadratkilometer für dieses Tierschutzgebiet zur Verfügung gestellt.
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Die Bundesregierung hat am 4. August 2010 den Nationalen Aktionsplan für erneuerbare Energie beschlossen. Darin geht sie davon aus, dass das verbindliche nationale Ziel von 18% erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch1 in 2020 erreicht wird und mit einem erwarteten Anteil von 19,6% sogar übertroffen werden kann. Derzeit liegt der Anteil der Erneuerbaren bei ca. 10%. Der Nationale Aktionsplan ist die zentrale Berichtspflicht der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien (Richtlinie 2009/28/EG). Die EU-Mitgliedstaaten müssen anhand eines vorgegebenen Musters einen Nationalen Aktionsplan für erneuerbare Energie mit Maßnahmen und Ausbaupfaden zur Erreichung des verbindlichen nationalen Ziels vorlegen. Der Nationale Aktionsplan wurde mit wissenschaftlicher Unterstützung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt Stuttgart (DLR), des Beratungsunternehmens Ecofys, des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Deutschen BiomasseForschungsZentrums (DBFZ) erstellt.
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Die Marine Art des Monats im August 2010 zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt ist die Diatomeenart Fragilariopsis kerguelensis aus dem Südpolarmeer.
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Das UNESCO-Welterbekomitee hat auf seiner 34. Tagung im Juli 2010 in Brasilia den Nationalpark Everglades in den USA auf die Liste des Welterbes in Gefahr gesetzt. Als besonders gefährdet gelten die Everglades an der Südspitze Floridas, weil sich die Wasserqualität des Ökosystems fortlaufend verschlechtert. Der Wasserzufluss hat sich um fast 60 Prozent vermindert, während die Schadstoffbelastung stark angestiegen ist. Die zunehmende Eutrophierung bedroht das Wasserökosystem und stellt eine Gefahr für Tiere und Pflanzen dar. Die Everglades umfassen eines der größten Mangrovenwaldgebiete der westlichen Hemisphäre. Die Sumpflandschaft der Everglades ist eine der wichtigsten Brutstätten für Watvögel in Nordamerika.
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Das UNESCO-Welterbekomitee hat auf seiner 34. Tagung im Juli 2010 in Brasilia die Regenwälder von Atsinanana in Madagaskar auf die Liste des Welterbes in Gefahr gesetzt. Das Komitee stellte fest, dass trotz eines Dekrets zum Verbot der Abholzung und des Exports von Palisander und Ebenholz weiterhin Raubbau in den Regenwäldern betrieben wird. Ein weiterer Grund für die Einschreibung in die Liste des gefährdeten Welterbes ist die illegale Jagd auf die vom Aussterben bedrohten Lemuren. 25 Arten aus der Familie der Feuchtnasenaffen kommen nur auf Madagaskar vor. Für ihr Überleben ist die Erhaltung der Regenwälder von entscheidender Bedeutung. Die UNESCO hat die Regenwälder von Atsinanana 2007 zum Weltnaturerbe erklärt.
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Das Welterbekomitee der UNESCO hat die Galapagos-Inseln von der Roten Liste der gefährdeten Welterbe-Stätten gestrichen. Das hat das Gremium am 29. Juli 2010 bei seiner 34. Jahrestagung in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia beschlossen. Nach Auffassung des Welterbekomitee hat die Regierung von Ecuador ausreichende Maßnahmen eingeleitet, um die Inselgruppe vor den Auswirkungen des Touristenansturms zu schützen. Die UNESCO hatte das Archipel 2007 auf die Rote Liste gesetzt,weil sie Schäden an der einzigartigen Natur durch Touristen, Einwanderer und fremde Arten befürchtete.
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Die Vereinten Nationen haben den Anspruch auf sauberes Wasser in die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte am 28. Juli 2010 aufgenommen. Damit ist der Zugang zu sauberem Wasser jetzt ein Menschenrecht. In der Vollversammlung der 192 Mitgliedsstaaten, von denen 163 anwesend waren, wurde eine entsprechende Resolution mit der Mehrheit von 122 Stimmen angenommen. Bolivien hatte den Vorschlag vorgelegt, der von 33 anderen Staaten unterstützt wurde. 41 Staaten enthielten sich bei der Abstimmung.
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Die Europäische Kommission hat der Förderung von 210 neuen Projekten zugestimmt, die im Rahmen der dritten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für das LIFE+-Programm (Europäischer Umweltfonds) für den Zeitraum 2007-2013 vorlegt wurden. Diese Projekte aus der gesamten EU betreffen Maßnahmen in den Bereichen Naturschutz, Umweltpolitik sowie Information und Kommunikation. Zusammen entsprechen sie einer Investition von insgesamt 515 Mio. EUR, davon 249,8 Mio. EUR zu Lasten der EU. In Deutschland erhalten neun Umweltschutzprojekte zusammen 30 Millionen Euro von der EU.
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Am 23. Juli 2010 verurteilte ein Amsterdamer Gericht das multinationale Unternehmen Trafigura zu einer Geldstrafe von einer Million Euro wegen Verstoß gegen das Europäische Abfallrecht. Das Unternehmen hatte im Juli 2006 an Bord des Frachtschiffs Probo Koala 500 Tonnen Giftmüll über Amsterdam nach Abidjan transportiert. Das von Trafigura gecharterte Schiff sollte ursprünglich den Schiffsabfall im Amsterdamer Hafen entsorgen. Da die Kosten für eine ordnungsgemäße Entsorgung zu hoch waren, fuhr die Probo Koala an die Elfenbeinküste. Dort wurde der giftige Müll im August 2006 auf offenen Deponien verkippt. Nach Angaben eines UN- Berichtes führte die Lagerung des giftigen Mülls zu 15 Todesfällen und bei tausenden Menschen zu Vergiftungserscheinungen.
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Am 15. Juli 2010 wird das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft dreißig Jahre alt. Mit seiner innovativen Wissenschaft und exzellenten Forschungsinfrastruktur hat sich das Alfred-Wegener-Institut (AWI) zu einem der weltweit führenden und international anerkannten Zentren für Klimaforschung in beiden Polarregionen und den Meeren entwickelt. Spitzenforschung zum Meereis, den Polarmeeren und ihren Ökosystemen, der Nordsee, dem Wattenmeer, den Eisschilden Grönlands und der Antarktis, der polaren Atmosphäre, den Dauerfrostgebieten, der Klimageschichte und der Vergangenheit unserer Erde zeichnet das Alfred-Wegener-Institut aus. Charakteristisch sind außerdem seine starke internationale Vernetzung und die breite wissenschaftliche Expertise. Um anstehende Fragen zu lösen, arbeiten Bio-, Geo- und Klimawissenschaften eng zusammen. Die Feldforschung unter extremen Bedingungen gehört ebenso zum Alltag wie Arbeit in modernen Laboren, mit leistungsfähigen Großrechnern und Methoden der Fernerkundung. Weil die Polar- und Meeresforschung immer auch eine logistische Herausforderung ist, verfügt das AWI über eine exzellente Infrastruktur, die sie der nationalen und internationalen Wissenschaft zur Verfügung stellt, darunter Forschungsschiffe wie die „Polarstern“ und die „Heincke“, saisonal oder ganzjährig besetzte Forschungsstationen wie die „Neumayer-Station III“ in der Antarktis und die deutsch-französische Forschungsbasis „AWIPEV“ auf Spitzbergen, wissenschaftliche Observatorien, innovative Messsysteme und das Polarflugzeug „Polar 5“.
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Am 11. Juli 2010 fand der zweite europaweite Flussbadetag Big Jump statt. An diesem Aktionstag wird europaweit in den Flüssen gebadet oder Flussfeste, Ausstellungen und andere Aktionen am Flussrand angeboten. Der Big Jump soll auf die Bedeutung sauberer Flüsse aufmerksam machen. Der erste Flussbadetag fand 2005 statt und der letzte ist für 2015 geplant, weil dann gemäß der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) alle europäischen Oberflächen- und Grundwässer in ökologisch gutem Zustand sein müssen.
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Aus Anlass des Internationalen Jahres der Biodiversität zeichnet die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) Städte und Gemeinden für ihr besonderes Engagement im Schutz und der Förderung der lokalen biologischen Vielfalt aus. Bis zum 31. Oktober 2010 können sich Kommunen um den Titel „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ bewerben. Die Schirmherrschaft hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen übernommen. Der Auftakt zum Wettbewerb fand am 08. Juli 2010 im Rathaus Stuttgart statt. Die DUH bewertet anhand eines Fragebogens das Engagement der Kommunen in den Bereichen Natur in der Stadt, Umweltbildung und Umweltgerechtigkeit, Arten- und Biotopschutz, Nachhaltige Nutzung von Biodiversität sowie Konzeption, Kommunikation und Kooperation. Dazu kommt ein Monitoringsystem, das über einen längeren Zeitraum die Entwicklung der biologischen Vielfalt vor Ort sichtbar macht. Einen besonderen Schwerpunkt legt die DUH auf innerstädtische Natur sowie Umweltbildung und Umweltgerechtigkeit.
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Die Verordnung der Kommission (EU) Nr. 271/2010 über das neue EU-Bio-Logo wurde im April 2010 veröffentlicht. Sie tritt ab 1. Juli 2010 für alle vorverpackten Bio-Produkte in der Europäische Union gesetzlich verpflichtend wurde.
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Die Marine Art des Monats im Juli 2010 zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt ist der Antarktische Krill Euphausia superba, der im antarktischen Südozean lebt.
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Das Bundesumweltministerium (BMU) und die KfW Entwicklungsbank haben am 29. Juni 2010 im Rahmen der zweitägigen Konferenz "Klimaschutzfinanzierung in Entwicklungs- und Schwellenländern - Instrumente und Anreize für klimafreundliche Investitionen des Privatsektors" mit der Vertragsunterzeichnung in Berlin den Startschuss zum Aufbau eines innovativen Globalen Klimaschutzfonds gegeben. Der Fonds fördert kleine und mittlere Unternehmen sowie private Haushalte in Entwicklungs- und Schwellenländern, die in Energieeffizienz und erneuerbare Energien investieren. BMU und KfW Entwicklungsbank sagten zusammen Mittel in Höhe von über 100 Mio. US-Dollar für die Erstausstattung des Fonds zu. Weiter sollen Gelder von internationalen öffentlichen und privaten Investoren eingeworben werden.
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Die Internationale Walfangkommission (IWC) hat am 25. Juni 2010 zum Abschluss ihrer Jahrestagung in Agadir in Marokko beschlossen, dass im Rahmen des indigenen Subsistenz-Walfang die Ureinwohner von Grönland künftig Buckelwale jagen dürfen. Demnach dürfen die Ureinwohner Grönlands in den kommenden drei Jahren insgesamt 27 Buckelwale jagen. Im Tausch dürfen aber entsprechend weniger Finnwale erlegt werden. Zum ersten Mal seit Inkrafttreten des Moratoriums im Jahr 1986 gab die IWC Buckelwale zur Jagd frei.
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Am 23. Juni 2010 gab der Weltklimarat (IPCC) in Genf die Gutachter und Autoren seines fünften Sachstandsberichtes (AR5) bekannt. Unter den über 800 Autoren aus aller Welt werden auch 36 Klimawissenschaftlerinnen und -wissenschaftler von deutschen Universitäten, Forschungseinrichtungen und aus der Privatwirtschaft ihr Wissen in den AR5 einbringen. Damit sind knapp ein Drittel der von der deutschen Bundesregierung nominierten Kandidaten ausgewählt worden. Weltweit wurden mehr als 3000 Nominierungen von den Regierungen und Beobachterorganisationen eingereicht. Der 5. Sachstandsbericht des IPCC soll 2013/2014 erscheinen.
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Auf der 62. Jahrestagung der Internationalen Walfang-Kommission vom 21. bis 25. Juni 2010 in Agadir/Marokko scheiterte ein umstrittener Kompromissvorschlag zum Walfang zwischen den Walfangnationen und schutzorientierten Ländern. Damit bleibt zwar der kommerzielle Walfang weltweit verboten, aber trotzdem wurde die Chance verpasst, sich auf eine vernünftige Lösung mit Blick auf einen besseren Schutz der Wale zu einigen. Der Kompromissvorschlag sah offizielle Fangquoten für Japan, Norwegen und Island für zehn Jahre vor. Die drei Länder nutzen seit Jahren Schlupflöcher des seit 1986 geltenden Moratoriums und töten nach Angaben von Umweltschützern pro Jahr rund 1500 Großwale.
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Das Luftbild der NASA vom 19. Juni 2010 zeigt, dass sich das Öl auch nordöstlich von dem Leck im Golf von Mexiko ausbreitet. Das Öl erscheint als ein Labyrinth von silbrig-grauen Bändern in diesem Foto.
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Der Regionalverband Ruhr startete im Juni 2010 Deutschlands größtes Fahrradverleihsystem - das metroradruhr. Beinahe flächendeckend wird die Region bis 2012 an markanten Orten mit Leihfahrrädern ausgestattet, die spontan ausgeliehen und an einem beliebigen Zielort wieder abgegeben werden können. Am 18. Juni fiel in Dortmund der Startschuss für die erste Ausbaustufe des Systems. Damit werden noch in diesem Jahr in den Städten Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen insgesamt über 1.600 Räder an 150 Ausleihstationen bereit stehen. Zwei weitere Ausbaustufen folgen in den nächsten beiden Jahren. Bis Ende 2012 wird es in der Metropole Ruhr insgesamt 3.000 Räder an 300 Stationen geben. Realisiert wird das Projekt von zehn Ruhrgebietsstädten und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr unter Federführung des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Als weiterer Projektpartner eingebunden ist der künftige Betreiber des Verleihsystems, das Leipziger Unternehmen nextbike. Das Bundesverkehrsministerium fördert den Aufbau des Verleihsystems metroradruhr als Modellprojekt mit 2,3 Millionen Euro.
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Am 16. August 2010 starteten vier Teams aus Deutschland, Australien, Südkorea und der Schweiz am Sitz der Vereinten Nationen in Genf zu einer Reise mit Elektrofahrzeugen „in 80 Tagen rund um die Welt“. Etwa 30 000 Kilometer fahren die Elektromobile durch 16 Länder und besuchen auf ihrer Tour 150 Städte, um für alternative Energien und saubere Mobilität zu werben. Während der 16. UN-Klimakonferenz in Mexico ist auch ein Zwischenstopp in Cancun vorgesehen. Zielort ist im Januar 2011 dann wieder Genf. Organisator des emissionsfreien Rennens ist der Schweizer Louis Palmer, der 2008 mit seinem Solar-Taxi die Welt umrundet hat. Während der Tour beziehen die Elektrofahrzeuge ihren Strom aus der Steckdose. Zum Ausgleich mussten die Teams vorab genau diejenige Menge an Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen ins jeweilige Heimatnetz einspeisen, die dem Verbrauch des E-Mobils während der Reise entspricht. Schirmherren der Tour sind der Chef des UN- Umweltprogramms, Achim Steiner, und der Direktor des Internationalen Klimarats IPCC, Rajendra Pachauri.
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Die EU legt ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsprogramm für die Ostsee, genannt BONUS, auf, um die negativen Folgen von Verschmutzung, Klimawandel, Versauerung, Überfischung und dem Verlust an biologischer Vielfalt zu bekämpfen. An BONUS beteiligen sich alle acht Ostseeanrainer. Sie übernehmen mit 50 Millionen Euro die Hälfte der Kosten für BONUS. Die andere Hälfte trägt die EU.
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Die internationale Gemeinschaft hat sich in südkoreanischen Hafenstadt Busan auf die Bildung eines Wissenschaftlergremiums zur Erforschung der schwindenden Artenvielfalt nach dem Vorbild des UN-Klimarats geeinigt. Delegierte aus knapp 90 Staaten stimmten der Forschungsplattform für Biodiversität und Ökosysteme IPBES zu. Das IPBES soll die Regierungen in aller Welt mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Biodiversität versorgen. Aufbau und Funktion orientiert sich dabei am Weltklimarat (IPCC). Der Einigung waren mehr als zwei Jahre intensiver Verhandlungen vorausgegangen. Die Gründung von IPBES muss im September noch von der UN-Generalversammlung und im Februar 2011 vom UNEP-Führungsgremium angenommen werden.
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Die Kommission hat am 10. Juni 2010 beschlossen, die Wirtschaft, Regierungen und Nichtregierungsorganisationen zu ermutigen, Zertifizierungssysteme für alle Arten von Biokraftstoffen auch von in die EU importierten – einzuführen. Sie hat festgelegt, welche Anforderungen die Systeme erfüllen müssen, um von der Kommission anerkannt zu werden. Damit wird ein Beitrag zur Umsetzung der EU-Anforderungen geleistet, nach denen Biokraftstoffe in erheblichem Maße zur Senkung der Treibhausgasemissionen beitragen müssen und nicht aus Wäldern, Feuchtgebieten und Naturschutzgebieten stammen sollten. Die Regeln für die Zertifizierungssysteme sind Bestandteil von Leitlinien, in denen erläutert wird, wie die Erneuerbare-Energien-Richtlinie, die im Dezember 2010 in Kraft tritt, umgesetzt werden sollte.
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Die Fangsaison für den im Mittelmeer vom Aussterben bedrohten Roten Thunfisch wurde im Jahr 2010 vorzeitig beendet. Die industriellen Fangflotten der EU hatten ihre jährlichen Quoten bereits nach der Hälfte der vierwöchigen Saison erfüllt. Deshalb stoppte die zuständige EU-Kommissarin Maria Damanaki die Ringwadenfischerei auf Roten Thun im Mittelmeer und im östlich Atlantik. Das Fangverbot trat am 10. Juni 2010 in Kraft.
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Am 8. Juni 2010 während der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILR) in Berlin flog erstmals öffentlich ein Flugzeug, das nur mit Algentreibstoff betrieben wurde. Der europäische Luftfahrtkonzern EADS ließ eine zweimotorige Diamond DA 42 mit Algentreibstoff ihre Runden über dem Flughafen Berlin-Schönefeld drehen.
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Die Marine Art des Monats im Juni 2010 zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt ist die Crassostrea gigas, eine pazifische Auster im Wattenmeer.
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Am 27. Mai 2010 unterzeichneten bei einer internationalen Wald- und Klimakonferenz in Oslo rund 50 Staaten eine globale Partnerschaft zum weltweiten Schutz der Tropenwälder. Für den Schutz der Wälder in Entwicklungsländern werden bis 2012 vier Milliarden Dollar (rund 3,28 Milliarden Euro) zur Verfügung gestellt. Deutschland unterstützt den globalen Waldschutz mit mindestens 350 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren. Die Globale Partnerschaft wird die internationalen Klimaverhandlungen durch ganz konkrete Maßnahmen bei der Vermeidung von Emissionen aus Entwaldung und zerstörerischer Waldnutzung in den Tropenländern unterstützen.
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Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono hat am 26. Mai 2010 in Oslo ein zweijähriges Moratorium bei Genehmigungen für die Abholzungen von Regenwald angekündigt. In diesem Zeitraum soll der Umbau von Mooren und Wäldern in Nutzfläche gestoppt werden. Das Moratorium ist Teil eines Abkommens zwischen den Ländern Norwegen und Indonesien. Norwegen erklärt sich bereit, die Rettung der indonesischen Wälder mit bis zu einer Milliarde Dollar zu unterstützen. Die Ankündigung Yudhoyonos erfolgte im Vorfeld der am 27. Mai 2010 in Oslo stattfindenden Klima- und Waldkonferenz.
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Am 18. Mai 2010 haben neun Umweltschutzorganisationen mit 21 führenden Papier- und Holzherstellern - Mitglieder des Verbands der kanadischen Forstindustrie (FPAC) - das bislang größte Waldschutzabkommen Kanadas unterzeichnet. Das Canadian Boreal Conservation Agreement umfasst 72 Mio. Hektar borealen Waldes. Für 28 Millionen Hektar wurde ein sofortiger Einschlagstopp zugesagt, von dem in den unberührten Lebensräumen unter anderem bedrohte Arten wie Bären, Wölfe und Karibus profitieren. Das Abkommen ermöglicht einen dreijährigen Planungsprozess mit dem Ziel, 72 Millionen Hektar borealen Wald in geschützte Flächen umzuwandeln und eine ökologisch nachhaltige Forstwirtschaft einzuführen. Das bisher größte kanadische Waldabkommen umfasst eine Fläche, etwa doppelt so groß wie Deutschland, die über 25 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichert.
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Das Bundesumweltministerium (BMU) und der Verband der Chemischen Industrie (VCI) haben eine Kooperation gestartet, um die Kenntnisse über Stoffe, die vom menschlichen Organismus aufgenommen werden, zu verbessern. Im Zentrum stehen dabei Stoffe, denen die Bevölkerung möglicherweise vermehrt ausgesetzt ist oder die eine besondere Gesundheitsrelevanz haben können, aber bislang im menschlichen Körper nicht messbar sind. In den nächsten zehn Jahren sollen so für bis zu fünfzig gemeinsam ausgewählte Stoffe oder Stoffgruppen geeignete Analysemethoden entwickelt werden, die dann in geeigneten Untersuchungen zur Anwendung gebracht werden. Die Kooperation soll zunächst in einer dreijährigen Pilotphase erprobt werden. Für die Methodenentwicklung der Nachweisverfahren hat der VCI die Verantwortung übernommen. Für die Anwendung der Methoden in geeigneten Untersuchungen liegt die Verantwortung beim BMU, das hier eng mit dem Umweltbundesamt zusammenarbeitet.
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Am 14. Mai 2010 sind die "Gärten der Welt" im Berliner Stadtteil Marzahn mit dem Green Flag Award ausgezeichnet worden. Erstmalig erhielt ein deutscher Park die Auszeichnung. Eine britische Delegation aus der Partnerstadt Halton übergab den Preis, der in Großbritannien als höchste Auszeichnung für Grünanlagen gilt. Der Green Flag Award wurde 1996 in Großbritannien ins Leben gerufen und wird seit 1997 jährlich verliehen. Die Träger der Grünen Flagge müssen sich alljährlich neu um die Auszeichnung bemühen.
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Das Europäische Parlament hat sich mit eindeutiger Mehrheit für ein Zyanid-Verbot beim Bergbau ausgesprochen. Das ist das Ergebnis einer Abstimmung vom 6. Mai 2010 in der sich 488 Europaabgeordnete für ein solches Verbot ausgesprochen haben. 48 stimmten gegen den Initiativantrag, 57 enthielten sich. Neben dem Zyanid-Verbot sollten Bergbauunternehmen verpflichtet sein, bei Unfällen die Kosten zu übernehmen, desweiteren sollten Projekte, die Zyanid verwenden, keine EU-Gelder erhalten. Die EU-Kommission soll nun bis Ende 2011 tätig werden.
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Am 5. Mai 2010 feierten das Bundesumweltministerium und die KfW Bankengruppe den 30. Geburtstag des BMU-Umweltinnovationsprogramms. Im Rahmen des Programms werden Pilotvorhaben gefördert, die erstmals in Deutschland im großen Maßstab einen fortschrittlichen Stand der Technik verwirklichen. Seit Bestehen des Programms wurden über 700 Pilotprojekte mit rund 700 Millionen Euro unterstützt. Das Umweltinnovationsprogramm startete im Jahr 1979. Ziel war damals der "blaue Himmel über der Ruhr". Zu Beginn wurden überwiegend dem Produktionsprozess nachgelagerte Reinigungstechnologien, wie Luftfilter und Kläranlagen, gefördert. Heute liegen vor allem so genannte integrierte Umweltschutzmaßnahmen sowie Maßnahmen im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz im Trend. Mit den Projekten werden nicht nur die Umweltsituation verbessert und ein Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzziele der Bundesregierung geleistet, sondern auch Erkenntnisse für die Fortschreibung des Umweltrechts gewonnen sowie Impulse für die Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik gegeben.
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In jedem Land der Erde wollen die Kinder der Schülerinitiative Plant-for-the-Planet eine Million Bäume als Zeichen für Klimagerechtigkeit pflanzen .– in Deutschland haben sie am 4. Mai 2010 dieses Ziel erreicht. In Bonn wurde auf dem Petersberg der millionster Baum in Deutschland gepflanzt. Dies geschah im Rahmen des Petersberger Klimadialogs, des Vorbereitungstreffens für den Klimagipfel im Dezember 2010 in Cancun, Mexiko. Die Kinder von Plant-for-the-Planet, die sich inzwischen in einem weltweiten Netzwerk organisieren, hatten erreicht, dass ihre Pflanzaktion offizieller Programmpunkt des Petersberger Klimadialogs war. Gemeinsam mit den Umweltministern pflanzten sie den Baum des Jahres, eine vier Meter hohe Vogelkirsche.
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Die Marine Art des Monats im Mai 2010 zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt ist die Kieselalge Guinardia delicatula.
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Mitarbeiter der UN-Friedenstruppen im Kongo (Monuc) sind erstmals für bedrohte Gorillas im Einsatz gewesen. Vier junge Östliche Flachlandgorillas wurden von Blauhelmen am 27. April 2010 aus der ostkongolesischen Stadt Goma per Hubschrauber in ein Naturschutzgebiet im Norden der Provinz Kivu gebracht, nachdem die Tiere aus der Gewalt von Schmugglern befreit wurden. Die Affen sollten als Buschfleisch auf örtlichen Märkten angeboten werden. Wissenschaftler hatten die Reise auf dem Landweg als zu gefährlich und traumatisch für die Tiere eingestuft. Für Anfang Juni ist nach Angaben der UN ein zweiter Gorilla-Transport geplant. Dann sollen sechs verwaiste Junggorillas aus dem benachbarten Ruanda in das Naturschutzgebiet geflogen werden.
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Der erste deutsche Offshore-Windpark nahm am 27. April 2010 rund 45 Kilometer vor der Küste von Borkum offiziell seinen Betrieb auf.