Die Umweltchronik
Wichtige Umwelt-Ereignisse
- v. Chr. 2 Ereignisse (Maßnahme)
- 1 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 100 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 200 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 300 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 400 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 500 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 600 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 700 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 800 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 900 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 1000 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 1100 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 1200 2 Ereignisse (Maßnahme)
- 1300 3 Ereignisse (Maßnahme)
- 1400 2 Ereignisse (Maßnahme)
- 1500 2 Ereignisse (Maßnahme)
- 1600 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 1700 4 Ereignisse (Maßnahme)
- 1800 26 Ereignisse (Maßnahme)
- 1900 5 Ereignisse (Maßnahme)
- 1910 6 Ereignisse (Maßnahme)
- 1920 6 Ereignisse (Maßnahme)
- 1930 7 Ereignisse (Maßnahme)
- 1940 7 Ereignisse (Maßnahme)
- 1950 15 Ereignisse (Maßnahme)
- 1960 25 Ereignisse (Maßnahme)
- 1970 106 Ereignisse (Maßnahme)
- 1980 139 Ereignisse (Maßnahme)
- 1990 271 Ereignisse (Maßnahme)
- 2000 30 Ereignisse (Maßnahme)
- 2001 32 Ereignisse (Maßnahme)
- 2002 39 Ereignisse (Maßnahme)
- 2003 37 Ereignisse (Maßnahme)
- 2004 44 Ereignisse (Maßnahme)
- 2005 47 Ereignisse (Maßnahme)
- 2006 46 Ereignisse (Maßnahme)
- 2007 57 Ereignisse (Maßnahme)
- 2008 119 Ereignisse (Maßnahme)
- 2009 286 Ereignisse (Maßnahme)
- 2010 315 Ereignisse (Maßnahme)
- 2011 293 Ereignisse (Maßnahme)
- 2012 231 Ereignisse (Maßnahme)
- 2013 331 Ereignisse (Maßnahme)
- 2014 366 Ereignisse (Maßnahme)
- 2015 374 Ereignisse (Maßnahme)
- 2016 341 Ereignisse (Maßnahme)
- 2017 310 Ereignisse (Maßnahme)
- 2018 25 Ereignisse (Maßnahme)
- 2019 4 Ereignisse (Maßnahme)
- 2020 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 2021 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 2022 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 2023 0 Ereignisse (Maßnahme)
- 2024 0 Ereignisse (Maßnahme)
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Am 20. Juni 2014 wurde in Kerpen-Horrem Europas erster CO2-freier Bahnhof in Betrieb genommen. Beim 4,3 Millionen Euro teuren ersten Projekt aus dem Programm Grüner Bahnhof der Deutschen Bahn werden verschiedene Technologien genutzt, um den Bahnhof klimaneutral zu betreiben. Die Photovoltaikanlage produziert im Jahresverlauf ca. 31.000 Kilowattstunden Strom, eine Geothermieanlage sorgt für die Heizung und Kühlung des Gebäudes und Solarthermie für warmes Wasser. Regenwasser wird auf dem begrünten Dach gesammelt und versorgt die öffentlichen Toiletten. Ein neues Beleuchtungskonzept kombiniert die Nutzung von Tageslicht mit energiesparender Leuchtdioden-Lichttechnik. Große Fensterflächen sorgen für Transparenz und gute Orientierung. Großzügige Oberlichter bringen Tageslicht ins Gebäude. Die Verbindung der einzelnen Maßnahmen trägt dazu bei, dass im Betrieb des Bahnhofs kein CO2 entsteht.
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Die Europäische Union (EU) hat sich eine Reduzierung des EU-Primärenergieverbrauchs um 20 Prozent bis 2020 gegenüber den Projektionen zum Ziel gesetzt. Ein wesentliches Instrument zur Erreichung dieses Ziels ist die am 5. Dezember 2012 in Kraft getretene EU-Energieeffizienzrichtlinie (2012/27/EU; EED). Mit der Richtlinie wurden weitere Sektor übergreifende Regelungen zur Steigerung der Energieeffizienz auf europäischer Ebene beschlossen, die bis zum 5. Juni 2014 und zum Teil schon früher in nationales Recht umzusetzen sind. Um ihrer Berichtspflicht gegenüber der EU nachzukommen, hat die Bundesregierung Deutschlands am 18. Juni 2014 den Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplan (NEEAP) 2014 verabschiedet. Die Bundesregierung informiert darüber hinaus über aktuelle Rahmenbedingungen und Erfolge der Energieeffizienzpolitik in Deutschland. Der NEEAP 2014 dokumentiert die Anstrengungen und Fortschritte, die dabei in den vergangenen Jahren in der Energieeffizienzpolitik in Deutschland erzielt wurden.
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US-Präsident Barack Obama kündigte am 17. Juni 2014 zum Anlass einer Ozean-Konferenz in Washington an, seine Exekutivvollmachten für mehrere Massnahmen zu nutzen. So soll im Pazifischen Ozean ein Meeresschutzgebiet auf drei Millionen Quadratkilometer ausgeweitet werden. Neben der Fischerei wären dann auch Öl- oder Gasbohrungen in dem Areal verboten.
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Die europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat Cadmiumchlorid, Dihexylphtalat sowie zwei Borate auf die REACH-Kandidatenliste aufgenommen. Insgesamt umfasst die REACH-Kandidatenliste jetzt 155 Stoffe, die als besonders besorgniserregende Substanzen (SVHC) eingestuft sind.
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Zum Abschluss der UN-Klimagespräche in Bonn verwiesen Bundesentwicklungsminister Gerd Müller und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am 13. Juni 2014 auf die aktuellen Haushaltsplanungen für 2014, die zusätzlich 50 Millionen Euro für den internationalen Klimaschutz vorsehen. Deutschland sei damit bestens vorbereitet, einen herausragenden Beitrag zur Ausstattung des Green Climate Fund zu leisten, betonten beide Minister.
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Am 16. Juni 2014 einigte sich die Bundesregierung Deutschlands auf eine einheitliche Linie für die Verhandlungen um eine Reform des EU-Emissionshandels. Die Bundesregierung drängt auf eine schnellere Reform des Handels mit Kohlendioxid-Verschmutzungsrechten als die EU-Kommission. Nach dem Willen der Bundesregierung soll die sogenannte Marktstabilitätsreserve nicht erst 2020 eingeführt werden. "Wir halten einen deutlich früheren Start des Mechanismus vor 2020, d. h. ab dem Jahr 2017, für notwendig", heißt es in der deutschen Stellungnahme zum Vorschlag der Kommission, die zwischen den Ressorts abgestimmt wurde und in Brüssel hinterlegt wird. Zudem sollen die 900 Millionen Zertifikate, die nach dem Vorschlag der Kommission durch das sogenannte "Backloading" vom Markt genommen werden sollen, direkt in die Markstabilitätsreserve überführt werden.
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Die UNESCO hat 12. Juni 2014 einer Erweiterung des Biosphärenreservats Rhön im Dreiländereck Thüringen, Hessen und Bayern zugestimmt. Damit vergrößert sich der Flächenanteil im Freistaat Bayern um fast die Hälfte. Das gab der Internationale Koordinationsrat des UNESCO-Programms "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB) auf seiner Tagung in der schwedischen Stadt Jönköping bekannt. Künftig gehören zum Biosphärenreservat Rhön 22 weitere bayerische Gemeinden, darunter Bad Kissingen, Bad Neustadt, Mellrichstadt und Hammelburg.
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Der World Wide Fund For Nature (WWF) und Soco International gaben am 11. Juni 2014 bekannt, dass der Ölkonzern seine Förderrechte im Virunga-Nationalpark vorerst nicht wahrnimmt und veröffentlichten dazu entsprechende Erklärungen. Der WWF hatte im Oktober 2013 bei der OECD Beschwerde gegen das Unternehmen eingereicht. Eine Petition gegen Ölbohrungen in Virunga hatten mehr als 750.000 Menschen aus aller Welt unterzeichnet. Ein Hintertürchen lässt sich das Öl- und Gasunternehmen allerdings offen: Man verzichte auf Ölbohrungen, solange die Unesco und die kongolesische Regierung dies als unvereinbar mit dem Status des Parks als Welterbe ansähen, hieß es in der Presseerklärung der Firma.
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Die Europäische Kommission greift im Kampf gegen die illegale Fischerei härter durch und warnt die Philippinen und Papua-Neuguinea, dass sie als Länder eingestuft werden könnten, die die Kommission bei der Bekämpfung der illegalen, ungemeldeten und unregulierten Fischerei (IUU-Fischerei) als nichtkooperativ betrachtet. Der Beschluss vom 6. Juni 2014 unterstreicht, dass diese Länder die illegale Fischerei nicht ausreichend bekämpfen. Es werden konkrete Mängel – wie das Fehlen eines abschreckenden Sanktionssystems für die IUU-Fischerei oder fehlende Maßnahmen zur Behebung von Schwachstellen bei der Überwachung und Kontrolle von Fischereitätigkeiten - aufgezeigt.
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Am 10. Juni 2014 stellte die Europäische Kommission ihre neue Plattform zum Zusammenleben von Menschen und Großraubtieren vor. In dem Bemühen, die sozialen und wirtschaftlichen Probleme zu lösen, die zuweilen mit der Wiederausbreitung der Wildtiere ( Europäischer Braunbär, Wolf, Vielfraß, Luchs) einhergehen, hat die Europäische Kommission nun eine Plattform eingerichtet, auf der Landwirte und Naturschützer, Jäger, Landbesitzer und Wissenschaftler bewährte Verfahren und ihre Ideen darüber austauschen können, wie Menschen und Großraubtiere innerhalb des gleichen Raums am besten miteinander auskommen können. Die erste Arbeitssitzung der Plattform fand unmittelbar nach dem offiziellen Start der Plattform statt.
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Am 5. Juni 2014 entschieden die EU-Verkehsminister, das grenzüberschreitende Fahrten von überlangen LKWs mit einem Gewicht von bis zu 60 Tonnen in Europa verboten bleiben. Damit folgt der Ministerrat der Entscheidung des Europäischen Parlaments, das der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Freigabe von Grenzfahrten mit übergroßen Lastwagen bereits zuvor eine Absage erteilt hatte. Zugestimmt haben die Minister dagegen dem Vorschlag die Sicherheit und Aerodynamik beim Lkw zu verbessern - ohne dabei den Laderaum zu vergrößern.
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Um Sägerochen vor dem Aussterben zu retten, hat die Hai-Spezialisten-Gruppe (Shark specialist group SSG) des IUCN am 5. Juni 2014 eine globale Strategie zur Rettung und Wiederherstellung der Sägerochenbestände eingeleitet. Die Strategie wurde auf der Internationalen Hai-Konferenz in Durban ins Leben gerufen.
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Eine neue Initiative von Regierungen und Privatsektor soll private Investitionen in Klimaschutz und Anpassung in Entwicklungsländern spürbar steigern. Das sogenannte "Global Innovation Lab for Climate Finance" hat am 3. Juni 2014 in London die Arbeit aufgenommen. Aufgebaut wird die neuartige öffentlich-private Plattform von der Bundesregierung und den Regierungen der USA und Großbritanniens.
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Am 10. Mai 2014 ging die Wissensplattform „Erde und Umwelt – Earth System Knowledge Platform“ ESKP online. Wissenschaftler aus acht Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft präsentieren aktuelle Forschungsergebnisse und fundiertes Hintergrundwissen zu den Themen „Auswirkungen des Klimawandels“, „Naturgefahren“ und „Ausbreitung von Schadstoffen in der Umwelt“. ESKP ist ein Informationspool und eine zentrale Anlaufstelle für die Öffentlichkeit. Vorhandenes Wissen der an ESKP beteiligten Helmholtz-Zentren wird für verschiedene Zielgruppen (u. a. Behörden, Politik, Entscheidungsträger, Presse, Bevölkerung) verständlich aufgearbeitet. Das breite Informationsangebot umfasst Texte, Interviews, Echtzeitdaten, Grafiken, Bild- und Filmmaterial. Literaturhinweise auf Fachpublikationen aber auch allgemeinverständliche Broschüren ergänzen das Angebot. Darüber hinaus stehen für zusätzliche Fragen die Fachexperten der Forschungszentren zur Verfügung.
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Am 29. Mai 2014 gab die spanische Regierung grünes Licht für Erdöl-Probebohrungen vor den Kanarischen Inseln, teilte das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt in Madrid mit. Die Probe-Bohrungen sollen demnach von einem Schiff aus rund 60 Kilometer vor den Küsten von Fuerteventura und Lanzarote stattfinden.
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Greenpeace Aktivisten aus 8 Ländern besetzten eine Bohrinsel von Statoil vor der norwegischen Küste um gegen Probebohrungen des Unternehmen zu protestieren. Die Umweltschutzorganisation will Bohrung in der Umgebung des Naturschutzgebiets Bäreninsel verhindern.
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Die EU-Kommission legte am 26. Mai 2014 eine überarbeitete Liste kritischer Rohstoffe vor. Die Liste von 2014 umfasst 13 der 14 Stoffe aus der vorherigen Liste aus dem Jahr 2011 (Tantal wurde aufgrund eines geringeren Versorgungsrisikos herausgenommen). Außerdem sind sechs neue Rohstoffe hinzugekommen, nämlich Borate, Chrom, Kokskohle, Magnesit, Phosphatgestein und Silicium. Die Zahl der von der Europäischen Kommission als kritisch eingestuften Rohstoffe liegt also nunmehr bei 20. Bei den anderen 14 Rohstoffen handelt es sich um: Antimon, Beryllium, Flussspat, Gallium, Germanium, Graphit, Indium, Kobalt, Magnesium, Niob, Metalle der Platingruppe, schwere seltene Erden, leichte seltene Erden und Wolfram. Die Liste soll dabei helfen, einen Anreiz für die Erzeugung kritischer Rohstoffe in Europa zu schaffen und die Aufnahme neuer Abbau- und Recyclingtätigkeiten zu fördern. Darüber hinaus wird die Liste von der Kommission dazu verwendet, den vorrangigen Bedarf und entsprechende Maßnahmen zu ermitteln.
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Am 26. Mai 2014 protestierten Greenpeace-Aktivisten an der Ölbohrinsel GSP Saturn im Hafen von Ijmuiden in den Niederlanden. Insgesamt waren dreißig Aktivisten aus fünf Ländern an der GSP Saturn, um gegen die mit der Plattform geplanten Ölbohrungen zu protestieren. Die Protestaktion wurde nach 5 Stunden am Dienstagmorgen von der Polizei beendet. Gazprom will mit der GSP Saturn ein Ölfeld in der Petschorasee ausbeuten.
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Am 26. Juni 2014 kündigte die Regierung der Volksrepublik China an, dass bis Ende 2014 sechs Millionen Altautos aus dem Verkehr gezogen werden um die Luftqualität zu verbessern. Betroffen von der Maßnahme sind Fahrzeuge, die die Abgasnormen nicht erfüllen.
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Seit dem 23. Mai 2014 können Fischer aus Cuxhaven den auf See gefischten Müll umweltgerecht entsorgen, ohne dafür bezahlen zu müssen. Dafür sorgt das Projekt „Fishing for Litter“, das vom Land Niedersachsen und dem NABU gemeinsam mit den niedersächsischen Küstenfischern organisiert wird. Mit Cuxhaven nimmt der inzwischen neunte Hafen an dem Meeresschutz-Projekt teil. An der gesamten Nord- und Ostseeküste beteiligen sich mehr als 75 Fischer. „Fishing for Litter“ bietet den Fischern die Möglichkeit, jenen Müll, der unweigerlich in ihren Netzen landet, in den Häfen kostenfrei und fachgerecht in dafür vorgesehenen Containern zu entsorgen. In der Vergangenheit mussten Fischer die Kosten für eine Entsorgung selbst tragen. Alle Abfälle werden später sortiert und auf ihre Zusammensetzung und Wiederverwertbarkeit hin untersucht. Im Jahr 2013 wurden auf diese Weise allein durch die Kleine Küstenfischerei Niedersachsens mehr als dreieinhalb Tonnen Meeresmüll aus der Nordsee geholt.
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Unter Beteiligung der Umweltschutzorganisation WWF sollen in Brasilien insgesamt 60 Millionen Hektar Regenwald langfristig als Schutzgebiete erhalten werden. Brasiliens Regierung hat sich am 21. Mai 2014 offiziell zur Ausweitung und zum Unterhalt des riesigen Schutzgebietsnetzwerks in der Amazonasregion bekannt. Die brasilianische Umweltministerin Izabella Teixeira unterzeichnete in Brasilia eine entsprechende Absichtserklärung. Das „Amazon Region Protected Area Programme“ (kurz ARPA) ist damit politisch und finanziell langfristig gesichert.
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Am 22. Mai 2014 brachte die Europäische Kommission, am Internationalen Tag der biologischen Vielfalt, die Leitinitiative Erhaltung der biologischen Vielfalt (B4Life) auf den Weg. Durch die Leitinitiative Erhaltung der biologischen Vielfalt (B4Life) werden die ärmsten Länder dabei unterstützt, ihre Ökosysteme zu schützen, die Kriminalität im Zusammenhang mit wildlebenden Tier- und Pflanzenarten zu bekämpfen und eine „grüne Wirtschaft“ zu entwickeln. B4Life wird zunächst aus dem thematischen EU-Programm „Globale öffentliche Güter und Herausforderungen“ (GPGC) sowie aus Mittelzuweisungen für die regionale und nationale Zusammenarbeit finanziert, wobei sich die Mittelausstattung der Initiative für den Zeitraum 2014-2020 voraussichtlich auf bis zu 800 Mio. EUR belaufen wird.
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Nachdem das Gesetz zur Suche und Auswahl eines Standortes für ein Lager für Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle (StandAG) im Juli des vergangenen Jahres verabschiedet worden war, nimmt die im Gesetz verankerte „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ am 22. Mai 2014 mit der konstituierenden Sitzung in Berlin ihre Arbeit auf. Die Kommission besteht aus insgesamt 33 Mitgliedern. Diese setzen sich zusammen aus 2 alternierenden Vorsitzenden, 8 Vertretern der Wissenschaft, jeweils 8 Vertretern des Bundestages sowie der Landesregierungen und jeweils 2 Vertretern von Umweltverbänden, Religionsgemeinschaften, der Wirtschaft sowie der Gewerkschaften. Den alternierenden Vorsitz teilen sich Ursula Heinen-Esser (CDU) und Michael Müller (SPD). Entsprechend dem StandAG soll die Kommission bis spätestens Mitte 2016 einen Bericht vorlegen, in dem die für das Standortauswahlverfahren relevanten Grundsatzfragen bearbeitet wurden. Dazu gehören insbesondere die Entwicklung von Auswahlkriterien und Mindestanforderungen für das eigentliche Auswahlverfahren, nach Abschluss der Kommissionarbeit beginnen soll.
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Die Europäische Kommission beschloß am 21. Mai 2014 in Brüssel eine neue Strategie zum Klimaschutz. Schwere Nutzfahrzeuge sollen zukünftig weniger Kraftstoff verbrauchen und weniger Kohlendioxid ausstoßen. Im Mittelpunkt dieser Strategie stehen zeitnahe Maßnahmen zur Zertifizierung, Mitteilung und Überwachung der Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge. Die Kommission hat ein computergestütztes Simulationsprogramm (VECTO) entwickelt, um die CO2–Emissionen von Neufahrzeugen zu messen. Mithilfe dieses Instruments möchte die Kommission 2015 Legislativvorschläge vorlegen, die die Zertifizierung, Mitteilung und Überwachung der CO2-Emissionen neuer schwerer Nutzfahrzeuge vorschreiben. Laut Studien, die während der Erarbeitung der Strategie durchgeführt wurden, lassen sich durch den Einsatz modernster Technologien bei neuen schweren Nutzfahrzeugen kosteneffektive CO2-Reduktionen von mindestens 30 % erreichen.
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Bei der Sitzung des Direktoriums des Grünen Klimafonds (Green Climate Fund, GCF) im südkoreanischen Songdo ist am 21. Mai 2014 ein Durchbruch erzielt worden: Ab sofort kann der Fonds, der Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern finanzieren soll, Einzahlungen annehmen.
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AM 21. Mai 2014 wurden bei einem Festakt in Brüssel die Gewinner der ersten Natura 2000-Preise bekannt gegeben. Überreicht wurden die Preise von Janez Potočnik, dem für Umwelt zuständigen Mitglied der Europäischen Kommission, sowie von Mitgliedern der Vergabejury. Alle unmittelbar an Natura 2000 Beteiligten – Unternehmen, Behörden, NRO, Freiwillige, Landbesitzer, Ausbildungseinrichtungen oder Einzelpersonen – konnten sich um diesen Preis bewerben, und es gingen insgesamt 163 Bewerbungen aus ganz Europa ein. Von diesem wurden 22 auf eine Shortlist gesetzt, die einer hochrangigen Jury vorgelegt wurde, um den Gewinner in den einzelnen Kategorien zu ermitteln. Angesichts des großen Interesses an diesen Preisen, der Qualität der Bewerbungen und der Bedeutung einer besseren Publizität dieser hervorragenden Naturschutzanstrengungen in ganz Europa möchte die Europäische Kommission diese Preise nun jährlich vergeben.
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Das ehrgeizige Projekt nahm am 21. Juni 2010 seinen Anfang - damals startete der Radarsatellit TanDEM-X ins All, um zu seinem Zwillingssatelliten TerraSAR-X aufzuschließen. Seitdem kreisen die beiden deutschen Satelliten in einem ausgeklügelten Formationsflug um die Erde und vermessen deren Oberfläche. Nun stellt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die ersten Höhenmodelle der neuen globalen Topographie für die wissenschaftliche Nutzung zur Verfügung: Australische Schluchten im Nationalpark Flinders Ranges, kanadische Inselwelten oder auch die zerklüftete Vulkanlandschaft der russischen Kamtschatka-Halbinsel werden dabei 30 mal genauer dargestellt als bisher. Mehr als 800 Wissenschaftler aus 31 Ländern haben sich bereits angemeldet, um mit diesen hochgenauen Höhenmodellen zu arbeiten. Das vollständige und einheitliche Geländemodell soll Ende 2015 zur Verfügung stehen.
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Die Kommission „Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ ist der Suche nach einem Standort für ein Endlager vorgeschaltet. Medienberichten zufolge ist der zweite für die Umweltverbände reservierte Platz vergeben. Nachdem die Umweltverbände zunächst geschlossen eine Beteiligung an der Kommission ablehnten, hatte der BUND im April entschlossen sich zu beteiligen. Anfang Mai bewarben sich die Umweltstiftung und die regionale Bürgerinitiative AufpASSEn. Den Zuschlag bekam die Umweltstiftung erteilt.
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Die Regierung Hongkongs plant insgesamt 28 Tonnen von konfisziertem Elfenbein zu vernichten. Der Auftakt wurde am 15. Mai 2014 mit der Verbrennung eines Teilbestands von Stoßzähnen und Schnitzereien gemacht. Insgesamt handelt es sich um die größte Menge an konfisziertem Elfenbein, die weltweit zerstört wird. Hongkong gilt als Drehkreuz für den internationalen Elfenbeinschmuggel und bedient mit lokalen Märkten zugleich die enorme illegale Nachfrage vom chinesischen Festland.
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Die Europäische Kommission will ab 1. Januar 2015 in allen EU-Gewässern den Einsatz von Treibnetzen verbieten. Zwar gilt bereits ein Verbot der Treibnetzfischerei für bestimmte Bestände weit wandernder Fischarten, die Praxis gibt aber weiterhin Anlass zur Sorge, weil Beifänge von Meeressäugetieren, Meeresschildkröten und Seevögeln auftreten, die zumeist durch EU-Vorschriften geschützt sind. Um die Umgehung der Vorschriften zu bekämpfen, soll nach dem Kommissionsvorschlag die Treibnetzfischerei in der EU sowie das Mitführen von Treibnetzen an Bord von Fischereifahrzeugen vollständig verboten werden. Um jedes Missverständnis auszuschließen, wird mit dem Vorschlag auch die Definition des Begriffs „Treibnetz” genauer gefasst. Das Verbot der Treibnetzfischerei steht im Einklang mit dem Ziel der neuen Gemeinsamen Fischereipolitik, die Auswirkungen der Fischereitätigkeit auf Meeresökosysteme zur minimieren und Beifänge soweit wie möglich zu verringern.
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Das Bundesamt für Naturschutz stellte am 12. Mai 2014 in Bonn eine neue Rote Liste der Meeresorganismen vor. Von allen untersuchten Arten der Fische, bodenlebenden Wirbellosen und Großalgen der deutschen Küsten- und Meeresgebiete stehen 30 Prozent auf der Roten Liste und sind damit als gefährdet einzustufen. Die aktuelle Rote Liste ist die bisher umfassendste nationale Gefährdungsanalyse für Meeresorganismen. Sie entstand in sechsjähriger Arbeit und beruht auf den Analyseergebnissen für gut 1.700 Arten. Drei Gefährdungsfaktoren haben sich nach Meinung des BfN und der Autoren der Roten Listen als besonders bedeutsam herausgestellt: 1. Die Fischerei, vorwiegend die Grundschleppnetzfischerei, beeinträchtigt nicht nur die Fischfauna, sondern darüber hinaus den gesamten Lebensraum von Nord- und Ostsee inklusive der Nahrungsnetze. 2. Die Nährstoffeinträge mit anschließenden Mikroalgenblüten verringern den Lichteinfall in größere Tiefen und erhöhen die Schwebstofffracht im Wasser, was vielen Großalgen zu schaffen macht und den wirbellosen Tierarten, die ihre Nahrung aus dem Wasser filtrieren. 3. Die Abbau- und Baggerarbeiten zerstören den Lebensraum fest sitzender Arten schlagartig.
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Mehr als die Hälfte aller weltweit vorkommenden Rotmilane brüten in Deutschland. Der Bestand geht jedoch seit Jahren zurück. Ein neues Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt soll durch praktische Maßnahmen und Beratung der Landwirtschaft die Brut- und Lebensbedingungen für die Greifvogelart verbessern. Vom 12. bis 13. Mai 2014 fand in Magdeburg die Auftaktveranstaltung zum Projektstart statt. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium mit 1,8 Mio. Euro aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz fachlich begleitet.
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Am 10. Mai 2014 demonstrierten nach Angaben der Veranstalter mehr als 12.000 Teilnehmer in Berlin zu Wasser und zu Lande gegen die geplante Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und forderten eine konsequentere Umsetzung der Energiewende. Mit rund 120 Booten, Kanus und Flößen auf der Spree sowie einer Demonstration entlang der Spreeufer forderten sie, die Energiewende nicht kentern zu lassen. Anschließend bewegte sich der Demonstrationszug durch das Berliner Regierungsviertel. Die Demonstration wurde von .ausgestrahlt, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Campact und den Naturfreunden Deutschlands veranstaltet und von einem breiten Bündnis verschiedener Organisationen und Initiativen unterstützt.
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Die 82. Umweltministerkonferenz fand vom 7. bis zum 9. Mai 2014 in Konstanz statt. Die Umweltminister der Bundesländer haben sich auf ihrer Konferenz gegen Fracking in Deutschland ausgesprochen. Der UMK-Vorsitzende und baden-württembergische Umweltminister zeigte sich zufrieden mit dem wegweisenden Beschluss der Länder, das Bundesbergrecht zu ändern, um Fracking einen Riegel vorzuschieben: "Wir sind uns einig, dass die Förderung unkonventioneller Gasvorkommnen mit Fracking, also mit Chemie und hohem Druck, kein ökologisch vertretbarer Weg ist. Das ist für mich ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung.“
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Einem internationalen Forscherteam ist es gelungen, fast alle Gletscher auf der Erde zu kartieren. Damit ist es möglich, die Auswirkungen des Klimawandels auf alle Gletscher weltweit mit bisher nicht erreichter Genauigkeit zu berechnen. Die totale Gletscherfläche der Erde ist mit 730 000 km² etwa so groß wie Deutschland, die Schweiz und Polen zusammen. Sie hat ein Volumen von etwa 170 000 km³. Wenn alle Gletscher komplett schmelzen, würde der Meeresspiegel zwischen 35 und 47 cm ansteigen. Die Anzahl der Gletscher ist wissenschaftlich eher unbedeutend, da sie sich ständig ändert. Viel wichtiger ist die computerlesbare Verfügbarkeit ihrer Abgrenzung, wodurch sich die genaue Modellierung der Gletscherreaktion auf Klimaänderungen stark verbessert. “Dieser Zugewinn an Daten bedeutet vor allem, dass die Wissenschaftler jetzt Berechnungen machen können, welche zuvor schlichtweg unmöglich waren“, sagt Graham Cogley von der Trent Universität in Canada, einer der Koordinatoren der Arbeiten am sogenannten Randolph Gletscher Inventar (RGI). Der am 6. Mai 2014 veröffentlichte Aufsatz stellt das RGI sowie erste darauf aufbauende statistische Analysen zur Verteilung der Gletscher weltweit vor.
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Die Leitung des Umweltbundesamtes übernimmt erstmals eine Frau. Am 5. Mai 2014 trat Maria Krautzberger ihr Amt als Präsidentin der größten nationalen Umweltbehörde an. Das Bundeskabinett hatte sie am 30. April zur Nachfolgerin von Jochen Flasbarth ernannt, der Ende 2013 als Staatssekretär in das Bundesumweltministerium berufen wurde. Das Umweltbundesamt wurde 1974 gegründet und hatte seitdem drei Präsidenten: Heinrich von Lersner (1974-1995), Andreas Troge (1995-2009) und Jochen Flasbarth (2009-2013).
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In den vergangenen Jahren wurden bereits einige Reinigungskampagnen in Europa veranstaltet, um dem Abfallproblem beizukommen. Mit der Kampagne „Let’s Clean Up Europe!“ werden diese Initiativen am selben Tag in einer europaweiten Reinigungsaktion zusammengebracht, damit möglichst viele Bürger erreicht werden. Mit der Initiative soll dafür geworben werden, mehr solcher Aktionen durchzuführen, um für das Ausmaß des Verschmutzungs- und Abfallproblems zu sensibilisieren und Verhaltensänderungen zu bewirken. Organisiert wird die Kampagne im Rahmen der Europäischen Woche zur Abfallvermeidung. „Let’s Clean Up Europe“ ist eine echte Bürgerinitiative, die zum Ziel hat, die Öffentlichkeit zur Reinigung ihrer Umgebung im eigenen Interesse zu mobilisieren. Die Kommission unterstützt zwar das Ereignis, die einzelnen Reinigungsaktionen sind jedoch völlig unabhängig und werden lokal von den Bürgern geleitet. Häufig finden die Aktionen jedoch unter Beteiligung von Kommunalbehörden, NRO, Unternehmen und Schulen statt bzw. werden von ihnen koordiniert. Die Initiative „Let's Clean up Europe“ wird Rahmen des LIFE-Programms durchgeführt und von der Vereinigung der Städte und Regionen für Recycling und nachhaltiges Ressourcenmanagement koordiniert, derselben Organisation, die auch für die Europäische Woche der Abfallvermeidung zuständig ist.
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Am 3. Mai 2014 eröffnete der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann den Nationalpark Schwarzwald. Mit der Eröffnung wird das rund 10.000 Hektar große Gebiet im Nordschwarzwald zum ersten Nationalpark Baden-Württembergs.
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Als weltweit erstes Unternehmen fördert der russische Konzern Gazprom Öl aus arktischen Gewässern. Von Beginn an haben Greenpeace-Aktivisten gegen die Ölförderung in der arktischen Petschorasee protestiert. Am 1. Mai 2014 empfingen vor Rotterdam zwei Greenpeace-Schiffe den ersten Gazprom-Tanker "Mikhail Ulyanov". Die Aktivisten schrieben mit weißer Farbe „No Arctic Oil“ an die Bordwand Tankers und protestierten mit Bannern gegen die Fracht. Weitere Aktivisten positionierten sich mit ihren Schlauchbooten zwischen der Kaimauer und dem Schiff. An dem Protest beteiligte sich auch die Rainbow Warrior III. Insgesamt wurden bei der Aktion 44 Aktivisten von der Polizei vorübergehend in Gewahrsam genommen.
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Ein internationales Forscherteam untersuchte erstmals großflächig die europäischen Meere auf Müll. Die Ergebnisse erschienen am 30. April 2014 im Online-Fachblatt PLOS ONE. Mit Hilfe von Grundschleppnetzen, Videoaufzeichnungen und Fotos wurde das Müllvorkommen in 32 verschiedenen Meeresgebieten im Nordost-Atlantik, im Arktischen Ozean und im Mittelmeer erforscht. Einige stammten aus flachen Gewässern in Küstennähe, andere aus einer Tiefe von über 4500 Metern. Erstmalig wurde in einer Studie zum Thema Müll im Meer eine so große Bandbreite verschiedener Lebensräume abgedeckt. Müll fand sich überall: in Küstennähe, am Kontinentalsockel, an Unterwassergebirgen bis hinab in die Tiefsee. Die größten Mengen entdeckten die Forscher in der Nähe dicht besiedelter Ballungsräume und in Tiefseegräben. Zu den Fundstücken gehören Fischereigeräte und -netze, Glasflaschen, Metall. In knapp der Hälfte aller Videoaufnahmen und in fast allen Schleppnetzproben entdeckten die Wissenschaftler Kunststoff. Der Plastikabfall ist schon bis in die Hohen Breiten der Arktis vorgedrungen. Die Studie entstand unter der Leitung der Universität der Azoren und ist ein Ergebnis des EU-geförderten Forschungsprojektes HERMIONE.