Die Umweltchronik
Wichtige Umwelt-Ereignisse von 1980 bis 1989 Auswahl aufheben
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Die Rainbow Warrior II ging am 10. Juli 1989, dem Jahrestag der Versenkung ihrer Vorgängerin, offiziell auf Jungfernfahrt.
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250 Aktionisten besetzen das Gelände der Firma "Hoechst" in Frankfurt und fordern den Stopp der FCKW Produktion. Am 29. und 30. August ist Du Pont in Deepwater (New Jersey) im Visier: Der Wasserturm wird besetzt und mit Bannern behängt, ein FCKW-Transport wird acht Stunden lang blockiert.
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Der Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change; IPCC) wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet, um politischen Entscheidungsträgern eine unabhängige Informationsquelle über Klimaänderungen zur Verfügung zu stellen. Die UN-Versammlung in New York beschloß in ihrer Resolution 43/53 vom 6. Dezember 1988, dass der Intergovernmental Panel on Climate Change künftig regelmäßig den Stand der Forschung zum Klimawandel und zu realistischen Reaktionsstrategien zusammenfassen soll. Das IPCC ist ein regierungsunabhängiges wissenschaftliches Gremium, in dem wissenschaftliche Experten aus aller Welt mitwirken. In drei Arbeitsgruppen erarbeiten und bewerten Wissenschaftler anhand der aktuellen und anerkannten wissenschaftlichen Veröffentlichungen den jeweils neuesten Kenntnisstand zu Klimaänderungen und fassen ihn in regelmäßigen Sachstandsberichten sowie in Sonderberichten zu ausgewählten Themen zusammen.
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Vier Aktionisten erklettern einen Kran der streng bewachten Baustelle und entrollen ein riesiges Transparent: "Sonne statt Plutonium"
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Die Kampagne gegen die Chlorbleiche wird im südlichen Norwegen mit der Besteigung des Schornsteines der Zellstoff- und Papierfabrik "Borregaard" fortgesetzt.
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Vier Kletterer besteigen den Schornstein des luxemburgischen Stahlwerkes "Arbed-Belval", dessen Schwefeldioxid-Ausstoß den sauren Regen mit verursacht.
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Die Batterieindustrie und der Handel verpflichten sich, Knopfzellen, Haushalts- und Starterbatterien zurückzunehmen und für die Verwertung zu sorgen. Zudem wird eine schrittweise Verminderung des Quecksilbergehaltes in Alkali-Mangan-Batterien vereinbart, die wesentlich zur Quecksilberbelastung des Hausmülls beitragen.
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An bundesdeutschen Tankstellen gibt es kein verbleites Normalbenzin mehr.
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In Dreseden wird an der Georgij-Dimitroff-Brücke durch ostdeutsche Unterstützer von Greenpeace ein Protestbanner gegen die Verschmutzung der Nordsee durch die Elbanrainer-Staaten aufgehängt. Wasserproben aus der DDR belegen den Vorwurf.
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Die von den Vereinten Nationen einberufene Brundtlandt-Kommission für Umwelt und Entwicklung legt ihren Abschlussbericht vor. Darin wird erstmals das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung formuliert, welche den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden.
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Die Europäische Union begeht das Jahr des Umweltschutzes.
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In Deutschland entstanden die ersten Umweltambulanzen an Universitäten und Forschungsinstituten der Hygiene und der Arbeitsmedizin, so z.B 1987 am Institut für Hygiene und Umweltmedizin der RWTH Aachen und 1989 am Medizinischen Institut für Umwelthygiene in Düsseldorf.
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Greenpeace Schweden startet die europäische Kampagne für Papierherstellung ohne Chlor und kippt eine halbe Tonne missgebildeter Fische vor das Tor des Zellstoffproduzenten "Värö Bruk".
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Kurz vor ihrer Protestfahrt gegen erneute Atomversuche auf Moruroa versenkt der französische Geheimdienst die Rainbow Warrior im Hafen des neuseeländischen Auckland. Der portugiesische Fotograf Fernando Pereira ertrinkt in seiner Kabine. Zwei französische Agenten werden gefasst und von einem neuseeländischen Gericht verurteilt. Die Feindseeligkeit gegen Greenpeace wird in Frankreich so stark, dass die französische Sektion ihr Büro in Paris schliessen muss. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag verurteilt Frankreich zur Zahlung von 15 Mio DM Schadensersatz
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Zwei Aktivisten erklettern den 73 m hohen Schornstein der britischen Firma "Tioxide"; vier Tage später verschließt ein internationales Team das Abwasserrohr der Firma, die das Verklappen von Titandioxin in der Nordsee nicht einstellen will.
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Die internationale Kampagne für bleifreies Benzin beginnt mit der Blockierung der "Essi Flora" im französischen Hafen Saint-Nazaire. Das Schiff ist mit bleihaltigen Benzinzusätzen beladen.
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Das indische Projekt plant 30 Großstaudämme, etwas über 100 kleinere Dämme und Wasserkraftwerke sowie 80 000 km Kanäle als Be- und Entwässerungssystem. Mit diesem Projekt soll ein Dürregebiet fruchtbar gemacht, 20 Mio. Menschen ernährt und 1 Mio. Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Wasser des hauptsächlich betroffenen Flusses Narmada ist den Hindus heilig. Zur Verwirklichung des Projekts werden 100 000 indische Dravidas (rechtlose Bevölkerungsgruppe) umgesiedelt.
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Evakuierung von Rongelap. Vor 30 Jahren hatten überirdische Atomtests der USA das Atoll Rongelap, das drittgrößte Atoll der Marshall-Inseln, radioaktiv verseucht. Als immer mehr Kinder und Erwachsene krank wurden, entschieden sich die 350 Einwohner umzusiedeln. Greenpeace führt die Evakuierung durch.
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Das Umweltbundesamt versucht erstmals in einer eigenen Studie Umweltschäden zu beziffern, um den Argumenten der Industrie etwas entgegensetzen zu können. Heute gehört die Monetarisierung von Umweltschäden zum volkswirtschaftlichen Handwerkszeug.
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Das Umweltbundesamt entwickelt mehrere Instrumente zum Monitoring aktueller Umweltbelastungen. Eine Momentaufnahme der Belastung mit Schadstoffen liefert der 1985 erstmals durchgeführte Umweltsurvey. Werte für bestimmte Schadstoffe in Blut, Urin und Haaren werden in einer Stichprobe von 4000 Personen bestimmt, die einen Querschnitt der deutschen Bevölkerung darstellt. Auch Archive wurden angelegt. Um Trends auch rückwirkend analysieren zu können, sammelt die Humanprobenbank an der Universität Münster seit 1984 routinemäßig menschliche Organproben und bewahrt sie in tiefgefrohrenem Zustand für spätere Untersuchungen auf. Parallel dazu wird eine Umweltprobenbank am Forschungsinstitut in Jülich aufgebaut
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Die Festlegung von Abgas-Grenzwerten und die regelmäßige Überprüfung des Schadstoffausstoßes von Pkw beruhen auf Vorarbeiten des Umweltbundesamtes. Die Schrittweise Ausweitung und Verschärfung der Vorschriften erzwingt den zunehmenden Einsatz von Abgaskatalysatoren. 1998 werden in Deutschland rund 71 % der gesamten Fahrleistung von Pkw mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator zurückgelegt.
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Die Freiheitsstatue in New York ziert ein Transparent: "Give me Liberty from Nuclear Weapons Testing" - Befreie mich von Atomwaffentests.
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Am Ziffernblatt des "Big Ben" in London flattert ein Protestbanner: "Time to Stop Nuclear Testing" - Zeit, die Atomtests zu beenden.
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Als Signal gegen den sauren Regen besetzen Aktionisten in acht Ländern gleichzeitig die Abgasschlote von Kohlekraftwerken: in Dänemark, England, Holland, Belgien, Frankreich, Österreich, in der Tschechoslowakei und in der Bundesrepublik.
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Greenpeace verschärft den Protest gegen Dünnsäureverklappung durch eine Serie von Aktionen: In Nordenham an der Verladepier von Kronos Titan, in Duisburg bei der "Pigment-Chemie Sachtleben" und in Tracy (Quebec) bei der "Tioxide of Canada". Am Jahresende kündigen Kronos Titan und Pigment Chemie den Bau von Recycling-Anlagen an und versprechen das Ende der Dünnsäureverklappung für 1988.
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Die WHO-Euro verabschiedet die Strategie "Gesundheit für alle". Die Erkenntnis, dass die menschliche Gesundheit auch von Umweltfaktoren abhängig ist, veranlasst sie zu 38 neuen Zielvorgaben, sieben davon zum umweltbezogenen Gesundheitsschutz. Diese betreffen sowohl die direkten Auswirkungen von Umweltfaktoren als auch die indirekten Auswirkungen psychosozialer Faktoren auf Gesundheit und Wohlergehen.
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Im Luftraum über Berlin demonstriert Greenpeace mit dem Ballon "Trinity" gegen die Atomwaffentests. Nach ihrer Landung in der DDR werden die Ballonfahrer fünf Stunden verhört und anschliessend abgeschoben. 1985 gibt die DDR gegen "Lagerkostenerstattung" von 8523 DM den beschlagnahmten Ballon "Trinity" zurück.
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Sechs Aktivisten fahren mit Schlauchbooten zum Strand von Lorino auf der Tschuktschen-Halbinsel, auf der seit Jahren das Fleisch illegal harpunierter Grauwale (einer bedrohten Art) zu Futter für Zuchtnerze verarbeitet wird. Kurz nach dem Filmen der Walfangstation werden die Aktivisten verhaftet, nur einer entkommt mit den Filmen. Das Material wird der Internationalen Walfang-Kommission vorgelegt.
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Vier Aktivisten dringen in das US-Atomtestgelände in Nevada ein und fordern den sofortigen Teststopp.
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Der "Bayer"-konzern beendet seine Dünnsäureverklappung in der Nordsee.
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Das Greenpeace-Schiff "Sirius" besucht Leningrad um gegen sowjetische Atomtests zu protestieren. Das Schiff wird aus dem Hafen geschleppt.
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Die Europäische Union startet ihr drittes Umwelt-Aktionsprogramm.
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Bilder der dramatischen Aktion gegen britische und holländische Atommüll-Verklappungsschiffe gehen um die Welt. Am 22. September verkündet die Regierung in Den Haag ihren Rückzug aus der Atommüllverklappung.
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"Autofrei - Spaß dabei !" Das Motto mobilisiert die Bevölkerung zu Sportaktionen, Wanderungen und anderen Aktivitäten ohne Auto - obwohl die Ölkrisen längst vorbei waren. Nach drei Jahren verläuft die Aktion vorläufig, nicht zuletzt weil das Interesse der Umweltverbände nachlässt, im Sande. Im Jahre 2000 findet ein autofreier Sonntag im Sommer (18.06.) statt, und im Herbst (22.09.) wird der Tag europaweit begangen.
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Greenpeace Aktivisten besetzen 26 Stunden den Schlot der Pestizidfabrik "Boehringer" in Hamburg. Dies ist der Auftakt einer langjährigen Chemiekampagne.
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Erstmalige Verleihung der Bodo-Manstein-Medaille für besondere Verdienste im Umweltschutz. Die Verleihung erfolgt von nun an jährlich durch den BUND.
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"Erst stirbt der Wald, dann stirbt der Mensch" - die Debatte um das Waldsterben wird emotionalisiert. Es ist unter anderem auch der Verdienst der Grünen, das Problem bewusst gemacht zu haben.