Die Umweltchronik
Wichtige Umwelt-Ereignisse von 2010 bis 2010 Auswahl aufheben
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Die internationale Gemeinschaft hat sich in südkoreanischen Hafenstadt Busan auf die Bildung eines Wissenschaftlergremiums zur Erforschung der schwindenden Artenvielfalt nach dem Vorbild des UN-Klimarats geeinigt. Delegierte aus knapp 90 Staaten stimmten der Forschungsplattform für Biodiversität und Ökosysteme IPBES zu. Das IPBES soll die Regierungen in aller Welt mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Biodiversität versorgen. Aufbau und Funktion orientiert sich dabei am Weltklimarat (IPCC). Der Einigung waren mehr als zwei Jahre intensiver Verhandlungen vorausgegangen. Die Gründung von IPBES muss im September noch von der UN-Generalversammlung und im Februar 2011 vom UNEP-Führungsgremium angenommen werden.
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Die Kommission hat am 10. Juni 2010 beschlossen, die Wirtschaft, Regierungen und Nichtregierungsorganisationen zu ermutigen, Zertifizierungssysteme für alle Arten von Biokraftstoffen auch von in die EU importierten – einzuführen. Sie hat festgelegt, welche Anforderungen die Systeme erfüllen müssen, um von der Kommission anerkannt zu werden. Damit wird ein Beitrag zur Umsetzung der EU-Anforderungen geleistet, nach denen Biokraftstoffe in erheblichem Maße zur Senkung der Treibhausgasemissionen beitragen müssen und nicht aus Wäldern, Feuchtgebieten und Naturschutzgebieten stammen sollten. Die Regeln für die Zertifizierungssysteme sind Bestandteil von Leitlinien, in denen erläutert wird, wie die Erneuerbare-Energien-Richtlinie, die im Dezember 2010 in Kraft tritt, umgesetzt werden sollte.
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Die Fangsaison für den im Mittelmeer vom Aussterben bedrohten Roten Thunfisch wurde im Jahr 2010 vorzeitig beendet. Die industriellen Fangflotten der EU hatten ihre jährlichen Quoten bereits nach der Hälfte der vierwöchigen Saison erfüllt. Deshalb stoppte die zuständige EU-Kommissarin Maria Damanaki die Ringwadenfischerei auf Roten Thun im Mittelmeer und im östlich Atlantik. Das Fangverbot trat am 10. Juni 2010 in Kraft.
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Am 8. Juni 2010 während der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILR) in Berlin flog erstmals öffentlich ein Flugzeug, das nur mit Algentreibstoff betrieben wurde. Der europäische Luftfahrtkonzern EADS ließ eine zweimotorige Diamond DA 42 mit Algentreibstoff ihre Runden über dem Flughafen Berlin-Schönefeld drehen.
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Die Marine Art des Monats im Juni 2010 zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt ist die Crassostrea gigas, eine pazifische Auster im Wattenmeer.
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Das Schnee- und Eis-Datenzentrum (NSIDC) im US-amerikanischen Boulder meldete, dass im Juni das Arktis-Eis so schnell wie in keinem Juni seit Beginn der Messungen 1979 geschmolzen ist. Täglich sind 88.000 Quadratkilometer Eis verschwunden. Dies entspricht etwa einem Viertel der Fläche von Deutschland. Zuvor schmolz das Eis im durchschnittlich im Juni nur um 53.000 Quadratkilometer pro Tag.
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Am 27. Mai 2010 unterzeichneten bei einer internationalen Wald- und Klimakonferenz in Oslo rund 50 Staaten eine globale Partnerschaft zum weltweiten Schutz der Tropenwälder. Für den Schutz der Wälder in Entwicklungsländern werden bis 2012 vier Milliarden Dollar (rund 3,28 Milliarden Euro) zur Verfügung gestellt. Deutschland unterstützt den globalen Waldschutz mit mindestens 350 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren. Die Globale Partnerschaft wird die internationalen Klimaverhandlungen durch ganz konkrete Maßnahmen bei der Vermeidung von Emissionen aus Entwaldung und zerstörerischer Waldnutzung in den Tropenländern unterstützen.
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Weltweit empfinden Menschen den globalen Klimawandel nach wie vor als Bedrohung und sehen extreme Wetterbedingungen als größtes Risiko. Das ist das Ergebnis einer Studie des Marktforschungsunternehmens Synovate in Kooperation mit der Deutschen Welle. Die Meinungsforscher haben zwischen Februar und Mai 2010 über 13.000 Menschen in 18 Ländern darunter Deutschland und Frankreich, Brasilien und die USA, China und Südafrika, zu ihren Einschätzungen bezüglich des Bedrohungspotenzials, der Auswirkungen und der Möglichkeiten, dem Klimawandel entgegenzuwirken, befragt. Die Studie „Synovate & Deutsche Welle Climate Change Study 2010“ ist die dritte Erhebung, die Synovate zu dieser Thematik durchgeführt hat.
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Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono hat am 26. Mai 2010 in Oslo ein zweijähriges Moratorium bei Genehmigungen für die Abholzungen von Regenwald angekündigt. In diesem Zeitraum soll der Umbau von Mooren und Wäldern in Nutzfläche gestoppt werden. Das Moratorium ist Teil eines Abkommens zwischen den Ländern Norwegen und Indonesien. Norwegen erklärt sich bereit, die Rettung der indonesischen Wälder mit bis zu einer Milliarde Dollar zu unterstützen. Die Ankündigung Yudhoyonos erfolgte im Vorfeld der am 27. Mai 2010 in Oslo stattfindenden Klima- und Waldkonferenz.
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Am 25.Mai 2010 sind der in Malaysia registrierte Öltanker Bunga Kelana 3 und das im Inselstaat Vincent und die Grenadinen registrierte Frachtschiff MV Wally zusammengestoßen. 2000 Tonnen Öl liefen ins Meer. Der Zusammenstoß ereignete sich in der Straße von Singapur, 13 km südöstlich des Luftwaffenstützpunktes Changi Air Base East.
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Die Bezirksregierung Arnsberg hat am 20. Mai 2010 die sofortige Stilllegung der Firma Envio im Dortmunder Hafen verfügt. Ausgangspunkt für die Schließungsanordnung waren die Ergebnisse der Ende April vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) auf dem Envio-Betriebsgelände genommenen Kehrproben. Die in den Proben festgestellte PCB-Belastung übersteigt den tolerablen Wert um ein Vielfaches – und dies nicht nur in den Werkshallen, sondern auch auf dem Freigelände. Ebenso wurde eine Belastung mit Dioxinen und Furanen festgestellt. Bereits am 5. Mai 2010 waren Betriebsteile der Firma stillgelegt worden.
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Am 18. Mai 2010 veröffentlichte die Europäische Kommission die verifizierten Emissionsdaten 2009 von Unternehmen, die am Zertifikatehandel teilnehmen. 2009 sind europaweit die Emissionen um 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen. Hauptursachen waren die Wirtschaftsrezession und niedrige Gaspreise.
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Das Europäische Parlament verabschiedete am 19. Mai 2010 die Neufassung der Energiekennzeichnungsrichtlinie. Durch die Richtlinie in ihrer bisherigen Form wurde ein Label für die Energieeffizienz von Haushaltsgeräten wie Kühl- und Gefrierschränke, Backöfen, Klimageräte, Geschirrspülmaschinen, Waschmaschinen, Wasch-Trockenautomaten, Wäschetrockner und Lampen eingeführt. Im Rahmen der Neufassung wird der Geltungsbereich der Richtlinie so ausgedehnt, dass künftig auch im gewerblichen und industriellen Bereich genutzte Geräte erfasst werden. Die Neufassung wird voraussichtlich im Juni im Amtsblatt der EU veröffentlicht werden. Die Richtlinie muss jetzt von den Mitgliedstaaten innerhalb eines Jahres in nationales Recht umgesetzt werden. Mit der Neufassung wird die bestehende Effizienzskala von „A“ bis „G“ durch Hinzufügung der neuen Effizienzklassen „A+“, „A++“ und „A+++“ oberhalb der Klasse „A“ weiter differenziert.
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Das EU-Parlament hat am 18. Mai 2010 die Neufassung der europäischen Gebäuderichtlinie verabschiedet. Die Richtlinie sieht u.a. vor, dass ab Ende 2020 alle Neubauten in der EU nur noch als "Fast-Null-Energie-Gebäude" gebaut werden dürfen. Das sind Gebäude mit einer sehr hohen Gesamtenergieeffizienz, deren äußerst geringfügiger Energiebedarf möglichst durch Energie aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden soll. Öffentliche Bauten müssen diese Auflage schon zwei Jahre früher erfüllen.
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Am 18. Mai 2010 haben neun Umweltschutzorganisationen mit 21 führenden Papier- und Holzherstellern - Mitglieder des Verbands der kanadischen Forstindustrie (FPAC) - das bislang größte Waldschutzabkommen Kanadas unterzeichnet. Das Canadian Boreal Conservation Agreement umfasst 72 Mio. Hektar borealen Waldes. Für 28 Millionen Hektar wurde ein sofortiger Einschlagstopp zugesagt, von dem in den unberührten Lebensräumen unter anderem bedrohte Arten wie Bären, Wölfe und Karibus profitieren. Das Abkommen ermöglicht einen dreijährigen Planungsprozess mit dem Ziel, 72 Millionen Hektar borealen Wald in geschützte Flächen umzuwandeln und eine ökologisch nachhaltige Forstwirtschaft einzuführen. Das bisher größte kanadische Waldabkommen umfasst eine Fläche, etwa doppelt so groß wie Deutschland, die über 25 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichert.
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Die Oberflächentemperatur im afrikanischen Tanganjikasee hat mit 26 Grad ihren höchsten Stand seit 1500 Jahren erreicht. Das berichten Geologen der Brown Universität in einer Studie, die am 16. Mai 2010 in der Nature Geoscience veröffentlicht wurde. Sie werteten dafür über Bohrungen gewonnene Sedimentproben aus. Durch die Erwärmung ist dem Bericht zufolge die Artenvielfalt in dem See bedroht, wodurch die Nahrungsmittelgrundlage von Millionen Menschen im südlichen Zentralafrika in Gefahr geraten könnte.
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Das Bundesumweltministerium (BMU) und der Verband der Chemischen Industrie (VCI) haben eine Kooperation gestartet, um die Kenntnisse über Stoffe, die vom menschlichen Organismus aufgenommen werden, zu verbessern. Im Zentrum stehen dabei Stoffe, denen die Bevölkerung möglicherweise vermehrt ausgesetzt ist oder die eine besondere Gesundheitsrelevanz haben können, aber bislang im menschlichen Körper nicht messbar sind. In den nächsten zehn Jahren sollen so für bis zu fünfzig gemeinsam ausgewählte Stoffe oder Stoffgruppen geeignete Analysemethoden entwickelt werden, die dann in geeigneten Untersuchungen zur Anwendung gebracht werden. Die Kooperation soll zunächst in einer dreijährigen Pilotphase erprobt werden. Für die Methodenentwicklung der Nachweisverfahren hat der VCI die Verantwortung übernommen. Für die Anwendung der Methoden in geeigneten Untersuchungen liegt die Verantwortung beim BMU, das hier eng mit dem Umweltbundesamt zusammenarbeitet.
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Am 14. Mai 2010 sind die "Gärten der Welt" im Berliner Stadtteil Marzahn mit dem Green Flag Award ausgezeichnet worden. Erstmalig erhielt ein deutscher Park die Auszeichnung. Eine britische Delegation aus der Partnerstadt Halton übergab den Preis, der in Großbritannien als höchste Auszeichnung für Grünanlagen gilt. Der Green Flag Award wurde 1996 in Großbritannien ins Leben gerufen und wird seit 1997 jährlich verliehen. Die Träger der Grünen Flagge müssen sich alljährlich neu um die Auszeichnung bemühen.
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Das Verwaltungsgericht (VG) Gießen hat am 12. Mai 2010 die Solarsatzung der hessischen Stadt Marburg abgelehnt. Das Verwaltungsgericht entschied, dass wesentliche Passagen der Satzung unverhältnismäßig seien. Marburg verzichtete auf eine Berufung.
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Das Skelett eines toten Java-Nashorns wurde im vietnamesischen Cat Tien Nationalpark in der Lam Dong Provinz entdeckt. Das Tier von Wilderern erschossen und das wertvolle Horn nach dem Tod herausgerissen. Auf dem asiatischen Festland leben höchstens noch zehn der seltenen Großsäuger. Grund für die dramatische Ausrottung der Nashörner sind Wilderei und Lebensraumverlust. Nur auf der Insel Java gibt es noch einen weiteren, überschaubaren Bestand von rund fünfzig Tieren. Weltweit lebt derzeit kein Java-Nashorn in Gefangenschaft.
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Der GBO3, der Globale Ausblick zur Biodiversität 3, des Übereinkommens zur Biologischen Vielfalt (CBD), wurde am 10. Mai 2010 weltweit veröffentlicht. Der Bericht ist der wichtigste globale Überblick über den Zustand der Biodiversität. Er stellt fest, dass das Ziel bis zum Jahr 2010 den weltweiten Verlust an biologischer Vielfalt entscheidend zu verlangsamen, nicht erreicht worden ist. Die Ausdehnung natürlicher Lebensräume schwindet in den meisten Teilen der Welt, wobei der Flächenverlust von Tropenwäldern und Mangroven in einigen Regionen immerhin verlangsamt werden konnte. Süßwasserlebensräume, Eismeere, Salzwiesen, Korallenriffe, Seegraswiesen und Muschelbänke weisen ernsthafte Verschlechterungen ihres Zustands auf. Fast ein Viertel der Pflanzenarten ist Schätzungen zufolge vom Aussterben bedroht. Die Populationsgröße von Wirbeltieren hat zwischen 1970 und 2006 durchschnittlich um fast ein Drittel abgenommen.
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Der Deutsche Bundestag hat am 6. Mai 2010 heute die Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) beschlossen. Damit werden die Vergütungen für Anlagen zur Erzeugung von Solarstrom auf Gebäuden und Freiflächen zum 1. Juli 2010 deutlich abgesenkt. Es werden nun, zusätzlich zur ohnehin im EEG angelegten Degression, die Vergütungssätze zwischen 11 Prozent für Solarparks auf Konversionsflächen und 16 Prozent für Dachanlagen abgesenkt. Gleichzeitig geht das EEG von einem deutlich stärkeren Ausbau des Photovoltaikmarktes aus als bisher erwartet aus: Der Zubaukorridor für das Marktvolumen wird auf 3.500 Megawatt installierte photovoltaische Spitzenleistung im Jahr verdoppelt. Freiflächenanlagen werden auch nach dem 1. Januar 2015 weiter gefördert, entgegen der bisherigen Regelung im EEG. Konversionsflächen, die eine Vergütung nach dem EEG ermöglichen, umfassen jetzt zusätzlich zu den Flächen aus wirtschaftlicher oder militärischer Nutzung auch solche aus wohnungsbaulicher oder verkehrlicher Nutzung. Freiflächenanlagen können jetzt auch innerhalb eines Streifens von 110 Metern vom Fahrbahnrand von Autobahnen oder Schienenwegen gefördert werden. Die Kategorie der Ackerflächen entfällt ab dem 1. Juli 2010. Für Freiflächenanlagen, die bereits in der Planung weit fortgeschritten sind, wird eine Übergangsregelung gewährt.
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Das Europäische Parlament hat sich mit eindeutiger Mehrheit für ein Zyanid-Verbot beim Bergbau ausgesprochen. Das ist das Ergebnis einer Abstimmung vom 6. Mai 2010 in der sich 488 Europaabgeordnete für ein solches Verbot ausgesprochen haben. 48 stimmten gegen den Initiativantrag, 57 enthielten sich. Neben dem Zyanid-Verbot sollten Bergbauunternehmen verpflichtet sein, bei Unfällen die Kosten zu übernehmen, desweiteren sollten Projekte, die Zyanid verwenden, keine EU-Gelder erhalten. Die EU-Kommission soll nun bis Ende 2011 tätig werden.
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Am 5. Mai 2010 feierten das Bundesumweltministerium und die KfW Bankengruppe den 30. Geburtstag des BMU-Umweltinnovationsprogramms. Im Rahmen des Programms werden Pilotvorhaben gefördert, die erstmals in Deutschland im großen Maßstab einen fortschrittlichen Stand der Technik verwirklichen. Seit Bestehen des Programms wurden über 700 Pilotprojekte mit rund 700 Millionen Euro unterstützt. Das Umweltinnovationsprogramm startete im Jahr 1979. Ziel war damals der "blaue Himmel über der Ruhr". Zu Beginn wurden überwiegend dem Produktionsprozess nachgelagerte Reinigungstechnologien, wie Luftfilter und Kläranlagen, gefördert. Heute liegen vor allem so genannte integrierte Umweltschutzmaßnahmen sowie Maßnahmen im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz im Trend. Mit den Projekten werden nicht nur die Umweltsituation verbessert und ein Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzziele der Bundesregierung geleistet, sondern auch Erkenntnisse für die Fortschreibung des Umweltrechts gewonnen sowie Impulse für die Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik gegeben.
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In jedem Land der Erde wollen die Kinder der Schülerinitiative Plant-for-the-Planet eine Million Bäume als Zeichen für Klimagerechtigkeit pflanzen .– in Deutschland haben sie am 4. Mai 2010 dieses Ziel erreicht. In Bonn wurde auf dem Petersberg der millionster Baum in Deutschland gepflanzt. Dies geschah im Rahmen des Petersberger Klimadialogs, des Vorbereitungstreffens für den Klimagipfel im Dezember 2010 in Cancun, Mexiko. Die Kinder von Plant-for-the-Planet, die sich inzwischen in einem weltweiten Netzwerk organisieren, hatten erreicht, dass ihre Pflanzaktion offizieller Programmpunkt des Petersberger Klimadialogs war. Gemeinsam mit den Umweltministern pflanzten sie den Baum des Jahres, eine vier Meter hohe Vogelkirsche.
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Vom 2. bis 4. Mai 2010 trafen sich Umwelt- und Klimaschutzminister aus 43 Ländern auf Einladung von Deutschland und Mexiko zu informellen Diskussionen auf dem Petersberg in der Nähe von Bonn. Der Petersberger Klimadialog hat nach Ansicht des Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen den internationalen Klimaverhandlungen neuen Schwung gegeben und ist eine gute Basis für die weitere Zusammenarbeit und der Auftakt auf dem Weg zu einem anspruchsvollen UN-Klimaabkommen.
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Die Marine Art des Monats im Mai 2010 zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt ist die Kieselalge Guinardia delicatula.
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Mitarbeiter der UN-Friedenstruppen im Kongo (Monuc) sind erstmals für bedrohte Gorillas im Einsatz gewesen. Vier junge Östliche Flachlandgorillas wurden von Blauhelmen am 27. April 2010 aus der ostkongolesischen Stadt Goma per Hubschrauber in ein Naturschutzgebiet im Norden der Provinz Kivu gebracht, nachdem die Tiere aus der Gewalt von Schmugglern befreit wurden. Die Affen sollten als Buschfleisch auf örtlichen Märkten angeboten werden. Wissenschaftler hatten die Reise auf dem Landweg als zu gefährlich und traumatisch für die Tiere eingestuft. Für Anfang Juni ist nach Angaben der UN ein zweiter Gorilla-Transport geplant. Dann sollen sechs verwaiste Junggorillas aus dem benachbarten Ruanda in das Naturschutzgebiet geflogen werden.
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Der erste deutsche Offshore-Windpark nahm am 27. April 2010 rund 45 Kilometer vor der Küste von Borkum offiziell seinen Betrieb auf.
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Am 24. April 2010 bildeten etwa 120.000 Atomkraftgegner eine 120 Kilometer lange Menschenkette vom Atomkraftwerk Krümmel in Schleswig-Holstein quer durch Hamburg bis zum AKW Brunsbüttel. Die Proteste richteten sich gegen die Pläne der Regierung den Ausstiegsbeschluss aus der Atomenergie zu ändern und die Laufzeiten der Kraftwerke auf unbestimmte Zeit zu verlängern. Der Protest fand zwei Tage vor dem 24. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl statt.
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Die Ostseepipeline wird wesentlich umweltverträglicher gebaut als ursprünglich geplant. Nach intensiven Verhandlungen haben sich die Umweltverbände BUND Mecklenburg-Vorpommern und WWF Deutschland mit der Nord Stream AG auf weitergehende ökologische Verbesserungen zum Schutz der Ostsee geeinigt: Sowohl das Konzept für die dauerhafte Verbringung von Aushubmaterial als auch das baubegleitende Monitoring wurden verändert. Darüber hinaus wurde für das kommende Jahr eine zusätzliche Heringsschonzeit von zehn Tagen vereinbart. Zudem werden die Gelder für Kompensationsmaßnahmen für Naturschutz und deren Unterhaltung um mehr als zehn Millionen Euro aufgestockt. Im Gegenzug stellen BUND und WWF die Rechtsverfahren gegen den Planfeststellungsbeschluss ein und verzichten damit auf einen möglichen Baustopp.
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Wissenschaftler haben auf der südostasiatischen Insel Borneo 123 bislang unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Die Umweltschutzorganisation WWF berichtet darüber in ihrem am 22. April 2010 veröffentlichten Bericht „Borneo's New World - Discovered Species in the Heart of Borneo“. Die drei Staaten Brunei Darussalam, Malysia und Indonesien teilen sich die Fläche der Insel. Im Jahr 2007 haben sich die drei Staaten im Rahmen der Heart of Borneo Initiative bereit erklärt, eine 220.000 Quadratkilometer große Region im Inneren der Insel zu schützen. Insgesamt wurden 67 Pflanzen, 17 Fische, fünf Frösche, drei Schlangen, einen Vogel, 29 Wirbellose und zwei Echsen seit der Unterzeichnung der Heart of Borneo Deklaration gefunden. Außergewöhnliche Arten sind die längste Stabheuschrecke der Welt, der fliegenden Mulu- Froschs, der mit seinen Flughäuten zwischen den Zehen und Fingern kurze Gleitflüge schafft und seine Farbe je nach Tageszeit von hellgrün in der Nacht zu braun am Tag wechselt sowie die Kopstein Bronzerückennatter, die bei Gefahr im Nacken ein flammendes Rot zeigt.
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Die zur Kopenhagen-Vereinbarung eingereichten Selbstverpflichtungen der Länder, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren, werden die globale Erwärmung nicht auf zwei Grad Celsius begrenzen. Tatsächlich bedeuten sie einen Anstieg der globalen Mitteltemperatur um mehr als drei Grad Celsius in diesem Jahrhundert. Das berichtet ein Forscherteam um Joeri Rogelj und Malte Meinshausen vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in der aktuellen Ausgabe des Journals „Nature“.
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Professor Dr. Peter Lemke vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung ist der mit 50.000 Euro dotierte „Bayer Climate Award 2010“ zuerkannt worden. Mit dem Preis der Bayer Science & Education Foundation wird Lemke für seine grundlegenden und wegweisenden Beiträge zum Zusammenhang von Meereis und Klima geehrt. Der Preis wurde im Rahmen der internationalen Klimakonferenz „Continents under climate change“ der Humboldt-Universität am 22. April 2010 in Berlin überreicht. Ein unabhängiger, mit internationalen Experten besetzter Stiftungsrat hat den Preisträger unter 16 Kandidaten ausgewählt, die von den Präsidenten der großen europäischen Forschungsgemeinschaften nominiert worden waren.
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Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko 2010 ist die bisher schwerste marine Umweltkatastrophe in der Geschichte. Die Deepwater Horizon war eine Explorations-Ölbohrplattform im Golf von Mexiko. Am 20. April 2010 kam es zu einer Explosion, bei der die Plattform in Brand geriet und zwei Tage später versank. Das ausströmende Öl führte zur Ölpest im Golf von Mexiko, eine der bisher schwersten Umweltkatastrophe dieser Art. Vom 20. April bis zum 15. Juli 2010 sind aus dem Bohrloch etwa 700 Millionen Liter Öl ausgetreten.
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Am 19. April 2010 meldet das Umweltbundesamt (UBA) eine Zunahme der Feinstaubwerte auf den höchsten Messstationen des UBA. Dieser Anstieg Anstieg der Feinstaubwerte geht mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Aschewolke isländischen Vulkans Eyjafjallajökull zurück, die sich über Europa ausbreitet. Die gemessenen PM10 Konzentrationen auf der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus auf der Zugspitze (2650 m ü. NN) liegen etwa um das 8-fache über dem langjährigen Mittelwert. Auch auf der UBA-Messstation Schauinsland nahe Freiburg im Breisgau (1205 m ü. NN) stiegen die Feinstaubwerte an. Hier werden ebenfalls erhöhte Werte von Schwefeldioxid gemessen. Das stützt die Hypothese, dass die Aerosole vom Vulkanausbruch stammen. Die aktuell gemessenen SO2-Werte, die sonst bei etwa 1 µg/m3 liegen, erreichen derzeit 10 µg/m3 mit leicht steigender Tendenz. Von den gemessenen Konzentrationen geht keine Gesundheitsgefährdung aus.
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Nach dem UN-Weltklimagipfel im Dezember 2009 in Kopenhagen lud der bolivianische Präsident Evo Morales zu einer alternativen Weltkonferenz der Völker über den Klimawandel und die Rechte von Mutter Erde nach Bolivien ein. Die mehrtägige alternative Klimagipfel fand zwischen dem 19. und 22. April 2010 in Cochabamba statt.
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Die Umweltprobenbank des Bundes (UPB), ein Archiv der Umweltqualität Deutschlands, gibt der Öffentlichkeit umfassend Auskunft. Seit 1981 werden Umwelt- und Humanproben gesammelt, auf umweltrelevante Stoffe analysiert und dauerhaft eingelagert. Mit der neuen Webanwendung der Umweltprobendatenbank des Bundes unter www.umweltprobenbank.de erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger, die wissenschaftliche Fachwelt sowie Politik und Verwaltung einen benutzerfreundlichen und übersichtlichen Zugang zu den Themen und erhobenen Daten der UPB. Die Umweltprobenbank wird seit mehr als 30 Jahren vom Umweltbundesamt (UBA) im Auftrag des Bundesumweltministeriums betrieben und bildet ein zentrales Element der Umweltbeobachtung in Deutschland. Hierfür werden in sechs verschiedenen Ökosystemtypen 13 typische beprobt. Studierende der Universitätsstädten Münster, Halle, Greifswald und Ulm spenden der UPB jedes Jahr Blut- und Urinproben. Die repräsentativen Umwelt- und Humanproben werden zum Teil seit 1981 veränderungsfrei aufbewahrt. Sie erlauben retrospektive Trendanalysen auch für Stoffe, die bei der Probennahme noch gar nicht bekannt waren, für die es kein Nachweisverfahren gab oder fälschlicherweise als ungefährlich galten. Eine öffentliche Webanwendung der UPB gibt es bereits seit 2000. Der neue Auftritt setzt diese Tradition in erweiterter Form und zeitgemäßer Umsetzung fort.
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Europas erste Mission zur Untersuchung der Eismassen der Erde wurde am 8. April 2010 von Kasachstan aus gestartet. Von seiner polaren Umlaufbahn aus wird CryoSat 2 Daten zur Erde senden, die neue Einblicke in die Veränderung der Eismassen infolge des Klimawandels und ihre Rolle im System Erde ermöglichen. CryoSat 2 hob um 15.57 Uhr MESZ (13.57 Uhr Weltzeit) an Bord einer vom internationalen Raumfahrtunternehmen Kosmotras betriebenen Dnepr-Trägerrakete vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan ab. 17 Minuten später kam von der Bodenstation Malindi in Kenia das Signal zur Bestätigung der Trennung des Satelliten vom Träger. Der Satellit CryoSat 2 tritt an die Stelle des ersten CryoSat-Satelliten, der 2005 aufgrund eines Fehlstarts verlorenging. Die Ziele der neuen Mission sind dieselben wie damals, nämlich die Messung von Veränderungen in der Dicke des gewaltigen Eispanzers über der Antarktis und Grönland und des relativ dünnen Eises, das in den Polarmeeren treibt.
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Am 7. April 2010 startete die Solar Impulse HB-SIA um das Team der Schweizer Bertrand Piccard und André Borschberg vom Flughafen Payerne in der Schweiz zu ihrem Jungfernflug. Während der 87 Minuten Flugzeit in einer Flughöhe bis zu 1200 m Höhe wurde in verschiedene Flugmanöver die Steuerbarkeit des Prototyps überprüft. Ziel des Solar Impulse Projekts ist es, im Jahr 2012 mit einem Flugzeug, das nur von Solarenergie angetrieben wird, das selbständig startet, seinen Flug Tage und Nacht fortsetzt, die Erde ohne Treibstoff und schadstofffrei zu umrunden. Mit der Entwicklung der Solar Impulse soll ein Beitrag zur Forschung und Innovation der erneuerbaren Energien geleistet werden und die Bedeutung der neuen Technologien für eine nachhaltige Entwicklung aufgezeigt werden.