Die Umweltchronik
Wichtige Umwelt-Ereignisse von 2010 bis 2010 Auswahl aufheben
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Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMU Ursula Heinen-Esser stellte am 28. September 2010 auf dem 30. Deutschen Naturschutztag in Stralsund die neue Website der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) vor. Unter der Internetadresse www.biologischevielfalt.de sind alle Informationen zur NBS zusammengeführt. Als zentrale Informationsplattform berichtet die Website umfassend über die Prozesse, Initiativen und Entwicklungen im Umsetzungsprozess der NBS. Fachlich betreut wird die Website vom Bundesamt für Naturschutz (BfN). Zusammen mit der neuen Internetplattform wurde das neue Logo der NBS vorgestellt. Unter dem Motto „leben.natur.vielfalt“ kennzeichnet es künftig alle Projekte und Maßnahmen, die zur Umsetzung der NBS beitragen.
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Am 27. September 2010 um 14.30 Uhr startete das weltgrößte Solarboot MS TÛRANOR PlanetSolar in Monaco auf seine Reise um die Welt. Mit dieser Expedition wollen die Initiatoren des Projekts auf die Bedeutung erneuerbarer Energien für den Erhalt der Umwelt aufmerksam machen.
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Die Mitglieder des Übereinkommens zum Schutz der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks (OSPAR) haben am 24. September 2010 weltweit das ersten Netzwerk von Meeresschutzgebieten auf Hohen See jenseits nationaler Zuständigkeiten ausgewiesen. Damit wurde die Fläche der Meeresschutzgebiete im Bereich des Nordostatlantiks auf 433.000 Quadratkilometer erweitert, das ist eine Fläche von der Größe der Ostsee. Nun stehen insgesamt rund 3 Prozent des Nordostatlantiks unter Schutz. Zwei der sechs ausgewiesenen Gebiete liegen jenseits einzelstaatlicher Zuständigkeiten im Bereich der Hohen See.
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Am 23. September 2010 weihte Vattenfall vor der Küste der englischen Grafschaft Kent den derzeit größten Offshore-Windpark der Welt ein. 100 Vestas-Windturbinen erzeugen dort eine Leistung von 300 Megawatt. Sie sollen Strom für bis zu 200.000 Haushalte produzieren. Die Investition für den Windpark betrugen rund 914 Millionen Euro.
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Am 22. September 2010 fand eine Sondersitzung der 65. UN-Generalversammlung zum Thema biologische Vielfalt in New York statt. Mit der Sondersitzung unterstreichen die Vereinten Nationen im Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt 2010 die Bedeutung dieses Themas für die politische Agenda der internationalen Politik.
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Das EU-Parlament hat am 21. September 2010 per Handabstimmung eine Resolution zum Biodiversitätsschutz verabschiedet. Bis 2020 soll der Verlust der Biodiversität aufgehalten und wo immer möglich wiederhergestellt werden. Das Parlament bedauert, dass das vereinbarte Ziel, den Verlust an biologischer Vielfalt bis zum Jahr 2010 zu stoppen, nicht erreicht wurde. Das Europaparlament fordert einen integrierten Ansatz zum Schutz der Artenvielfalt für alle Politikbereiche wie Landwirtschaft, Fischerei, Verkehr, Industrie.
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Greenpeace und die Rechtshilfe Gorleben haben am 20. Oktober 2010 zusammen mit betroffenen Anwohnern Klage gegen die Wiederaufnahme der sogenannten Erkundung im Salzstock Gorleben eingereicht. Die Klage beim Verwaltungsgericht Lüneburg richtet sich gegen die im September genehmigte Verlängerung des Rahmenbetriebsplanes aus dem Jahr 1982. Die Verlängerung ist nach Ansicht der Kläger rechtswidrig, da sämtliche Voraussetzungen wie Art und Menge der Abfälle, Erkundungsumfang und Sicherheitsanforderungen sich seit 1982 geändert haben. Die unabhängige Umweltorganisation Greenpeace fordert erneut, den Endlagerstandort Gorleben aufzugeben und eine ergebnisoffene vergleichende Standortsuche nach internationalen wissenschaftlichen Standards zu starten.
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Zehntausende Menschen demonstrierten am 18. September 2010 in Berlin gegen die Atompolitik der Bundesregierung. Zu der Demonstration unter dem Motto "Atomkraft: Schluss jetzt!" kamen nach Angaben der Polizei 40.000 Menschen, die Veranstalter sprachen sogar von 100.000. Sie zogen ab mittags vom Hauptbahnhof in die Innenstadt, wo sie eine Menschenkette um das Regierungsviertel bildeten. Unter den Demonstranten waren auch Politiker von SPD, Grünen und Linkspartei.
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Wissenschaftler vom Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen haben einen neuen Menschenaffen beschrieben: den Nördlichen Gelbwangen-Schopfgibbon Nomascus annamensis. Sein charakteristischer Gesang hat die Forscher auf seine Spur gebracht: Eine Analyse von Tonfrequenz und –geschwindigkeit sowie Untersuchungen des Erbmaterials haben gezeigt, dass es sich bei den in den Wipfeln des tropischen Urwalds lebenden Tieren tatsächlich um eine neue Art handelt. Da die monogam lebenden Schopfgibbons zu den am stärksten bedrohten Affenarten der Welt gehören, sind Erkenntnisse über ihre Lebensweise und Verwandtschaftsbeziehungen für ihren Schutz von großer Bedeutung (Vietnamese Journal of Primatology 1(4), 2010). Schopfgibbons kommen ausschließlich in Vietnam, Laos, Kambodscha und Südchina vor. Bislang ging man von sechs verschiedenen Arten aus, deren Verbreitungsgebiete durch Flüsse getrennt werden. Dem deutsch-amerikanisch-vietnamesischen Wissenschaftlerteam um Christian Roos ist es jetzt jedoch gelungen, eine siebente Art zu beschreiben.
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Am 10. September 2010 wurde ein neuer Inventarbericht zur Asse an den Untersuchungsausschuss Asse in Niedersachsen und an die Bundestagsausschüsse Umwelt und Forschung übersandt. Die Projektgruppe Jülich des Helmholtz-Zentrums München (HMGU) hat den neuen Bericht zum radioaktiven Inventar der Schachtanlage Asse II auf Veranlassung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erstellt. Wie aus dem Inventarbericht hervorgeht, lagert in dem Stollen Asse II bei Wolfenbüttel seit den 1970er Jahren das Zehnfache der bislang vermuteten Menge an mittelradioaktivem Müll.
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Nach einer am 10. September 2010 veröffentlichten Studie der Naturschutzorganisation Conservation International sind mehr als 40% der Arten von Süßwasserschildkröten vom Aussterben bedroht. "Damit gehören sie zu den am meisten bedrohten Tieren auf unserem Planeten", schreibt Peter Paul van Dijk in seiner Studie. Die Untersuchung wurde anlässlich der Weltwasserwoche in Stockholm veröffentlicht. Gründe für die Bedrohung sind nach Angaben der Studie der zunehmende Lebensraumverlust, die Haltung als Haustiere und der steigende Verzehr von Süßwasserschildkröten besonders in Asien. Der dramatische Rückgang ist auch darauf zurückzuführen, dass die Schildkröten vor Erreichen ihrer Geschlechtsreife (15 Jahren) häufig schon getötet werden.
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Am 14. September 2010 veröffentlichte die Wasserpolizei des Landkreises Plaquemines im Bundesstaat Louisiana (USA)Fotos, auf denen ein Teppich lebloser Fische, Krebse, Krabben, Stachelrochen und Aale zu sehen war. Millionen Meerestiere sind im alten Flussarm Chaland nahe dem Mississippi-Delta tot aufgefunden worden. Die Ursache ddien berees von US-Meits als "Extreme Fish Kill" bezeichneten Phänomens ist bislang unbekannt.
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Die sommerliche Meereisbedeckung in der Arktis erreichte im September 2010 erneut einen der niedrigsten Werte seit 20 Jahren. Das geht aus Daten hervor, die am 13. September 2010 von KlimaCampus der Universität Hamburg und Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung vorgestellt wurden. Zum Ende des arktischen Sommers wird sich die Meereisfläche rund um den Nordpol im Septembermittelwert auf etwa 4,9 Millionen Quadratkilometer reduzieren, errechnete Kaleschke. Im Mittelwert der vergangenen 40 Jahre hatte das Eis im September eine Fläche von 6,7 Millionen Quadratkilometern bedeckt; 1980 lag die Ausdehnung noch bei 7,8 Millionen Quadratkilometern. Der für diesen September erwartete Mittelwert gehört zu den vier niedrigsten Werten seit Beginn der Satellitenauswertung Anfang der 70er Jahre. Die geringste Meereisausdehnung registrierten die Wissenschaftler 2007 mit 4,2 Millionen Quadratkilometer. Das Meereisminimum unterliegt von Jahr zu Jahr zum Teil starken Schwankungen; im statistischen Mittel reduziert sich die Fläche seit 1970 um etwa acht Prozent pro Dekade.
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Am 8. September hat das Europäische Parlament einer Überarbeitung der Rechtsvorschriften für zu wissenschaftlichen Zwecken verwendete Tiere zugestimmt. Mit der Überarbeitung der Richtlinie 86/609/EWG will die Kommission die EU-Rechtsvorschriften für den Schutz von Versuchstieren verschärfen. Zu den wichtigsten Änderungen, die dies gewährleisten, gehören die verbindliche Durchführung von ethischen Bewertungen vor der Genehmigung von Projekten, bei denen Versuchstiere zum Einsatz kommen, sowie die Verbesserung der Standards für Unterbringung und Pflege. Die Mitgliedstaaten haben 24 Monate Zeit, um einzelstaatliche Rechtsvorschriften zu erlassen und zu veröffentlichen, mit denen die Bestimmungen der Richtlinie umgesetzt werden. Die neue Richtlinie gilt mit Wirkung vom 1. Januar 2013.
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Der TEEB-Bericht für lokale und regionale Entscheidungsträger wurde am 9. September 2010 vorgestellt. Der Bericht „TEEB for Local and Regional Policy Makers“, der im Rahmen der über das Umweltprogramm der Vereinten Nationen ins Leben gerufenen und unterstützten TEEB-Initiative erstellt wurde, beleuchtet, in wie hohem Maße viele Städte von der Natur abhängen, und zeigt, wie Ökosystemdienstleistungen kosteneffiziente Lösungen für die Erbringung kommunaler Dienstleistungen bieten können.
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Ein Forscherteam unter Leitung von Greg Asner der Carnegie Institution hat erstmals die Kohlenstoffbilanz von Pflanzengesellschaften einer ganzen Region in einer Karte ermittelt und visualisiert. Im Rahmen einer Studie, die mehr als 42.000 Quadratkilometer des Amazonasregenwald in Peru umfasst, wurde eine hoch auflösende Karte erstellt, die einen detaillierten Überblick über den vom Wald gespeicherten und abgegebenen Kohlenstoff im Zeitraum 1999 bis 2009 gibt und erstmals genau Aufschluss darüber liefert, welche Wirkung die historische und gegenwärtige Entwaldung auf die Bilanz hat. Die Karte wurde am 6. September 2010 in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences” (PNAS) veröffentlicht.
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Am 3. September 2010 fand ein internationalen Treffen zur Biologische Vielfalt in Genf (Schweiz) statt. Auf Einladung der Schweiz trafen sich die früheren und kommenden Vorsitzenden von Vertragsstaatenkonferenzen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD). Die Teilnehmer einigten sich auf die "Erklärung von Genf", mit der sie den enormen Wert der biologischen Vielfalt und deren Leistungen für die Menschheit hervorheben und eine Trendwende in der internationalen Biodiversitätspolitik fordern. Die Erklärung richtet einen Appell an die Staats- und Regierungschefs, am 22. September dieses Jahres auf der Sondersitzung der UN-Generalversammlung zur biologischen Vielfalt ein deutliches Signal an die Teilnehmer der 10. Vertragsstaatenkonferenz der CBD im Oktober in Japan zu senden.
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Deutscher Wetterdienst und Umweltbundesamt sehen die Prognosen der Klimaforschung durch die Entwicklung der Wetterdaten bestätigt. Extremwetterereignisse wie Starkniederschläge oder Hitzeperioden haben in den letzten Jahrzehnten messbar zugenommen. Aller Voraussicht nach wird ihre Anzahl und Intensität weiter ansteigen. Von 1881 bis 2009 ist die Jahresdurchschnittstemperatur in Deutschland um 1,1 °C gestiegen. Sie könnte am Ende dieses Jahrhunderts nochmals um 2 bis 4 °C höher liegen als heute. Die steigenden Temperaturen bringen voraussichtlich mehr und stärkere Hitzeperioden. Messungen an einzelnen Stationen des Deutschen Wetterdienstes zeigen: Seit 1950 hat sich die Anzahl von Sommertagen (Tage mit einem Temperaturmaximum von 25° C und darüber) mehr als verdoppelt.
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Am 1. September 2010 beginnt die zweite Stufe der EG-Verordnung zu Haushaltslampen. Standardglühlampen mit mehr als 60 Watt dürfen nicht mehr in den Handel gebracht werden.
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Die Marine Art des Monats im September 2010 zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt ist der Fingertang (Laminaria digitata), eine nordatlantische Braunalge. Laminarien sind mehrere Meter lange Braunalgen, die aufgrund ihrer Wuchsform und ledrigen Beschaffenheit als Seetange bezeichnet werden. Sie bilden große waldartige Unterwasserbestände an lichtdurchfluteten Felsküsten (Kelpwälder). Da sie vielen anderen Meeresorganismen Schutz, Nahrung und Habitat bieten, sind sie für Küstenökosysteme besonders wichtig.
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Die Europäische Kommission hat am 1. September 2010 einen Beschluss verabschiedet, der die Kriterien für einen guten Umweltzustand der Meere Europas festlegt. Die Aufstellung der Kriterien ist eine Anforderung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie, die darauf abzielt, bis 2020 in allen EU-Meeresgewässern einen guten Umweltzustand zu erreichen. Der Beschluss der Kommission legt den Schwerpunkt auf verschiedene Aspekte der Meeresökosysteme, einschließlich der biologischen Vielfalt, Fischbestände, Eutrophierung, Schadstoffe, Abfälle und des Lärms.
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Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace entern am 31. August 2010 die Förderplattform Stena Don vor der Küste von Grönland um gegen die Probebohrungen der schottische Firma Cairn Energy zu protestieren.
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Am 30. August 2010 hat die Bundesregierung eine Studie mit Szenarien für ein zukünftiges Energiekonzept veröffentlicht, das Leitlinien für die Energieversorgung bis zum Jahre 2050 formuliert soll. Mit der Entwicklung der Szenarien wurden die Institute prognos, Basel, ewi, Köln (Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln) und gws, Münster (Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung) beauftragt. Am 27. August 2010 haben die Institute die Ergebnisse ihrer Abschätzungen und Berechnungen vorgelegt. Insgesamt wurden neun Szenarien modelliert. Das Referenzszenario beschreibt die deutsche Energiezukunft bei Fortsetzung der gegenwärtigen Trends. Acht Zielszenarien skizzieren demgegenüber eine andere energiewirtschaftliche Zukunft. Die Szenarien unterscheiden sich in ihren Annahmen, insbesondere zur Dauer der Laufzeitverlängerung bestehender Kernkraftwerk. Als Ergebnis zeigen sie die voraussichtlichen technisch-wirtschaftlichen Entwicklungen sowie die Herausforderungen und politischen Gestaltungsspielräume auf. Der Bericht ist eine Grundlage für das Energiekonzept, das am 28. September 2010 im Kabinett verabschiedet wird.
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Am 30. August 2010 hat das InterAcademy Council (IAC) seinen Bericht „Climate Change Assessments“, eine Bewertung der Vorgehensweise und des Regelwerks des IPCC vorgelegt. Das Untersuchungskomitee beurteilt die regelmäßig erscheinenden Sachstandsberichte als insgesamt erfolgreich. Es empfiehlt jedoch auch, die Managementstrukturen des IPCC grundsätzlich zu reformieren und sein Regelwerk konsequenter umzusetzen.
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Das mongolische Kabinett hat am 27. August 2010 seine Sitzung in der Wüste Gobi abgehalten, um ein Zeichen gegen den Klimawandel zu setzen. Die zwölf Minister trafen sich rund 670 Kilometer südlich der Hauptstadt Ulan-Bator zwischen den Dünen des Gaschuunii-Chooloi-Tals in der Provinz Süd-Gobi. Der außergewöhnliche Tagungsort diente auch dazu, das Ausmaß des Problems zu demonstrieren. Der mongolische Umwelt- und Tourismusminister Gansuch Luumed sieht die Lebensgrundlage der mongolischen Nomaden bedroht, da der globale Klimawandel die Wüstenbildung in der Mongolei beschleunigt.
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Forscher der Europäischen Union konnten mit natürlichen Mitteln und ohne Induktion durch Hormone erreichen, dass Atlantischer Roter Thun in Gefangenschaft große Mengen lebensfähiger Fischeier produziert. Dies ist das Ergebnis nach dem dritten Jahr der Forschung im Rahmen des Projekts SELFDOTT, das von der Europäischen Union mit 2,98 Mio. EUR unterstützt und vom spanischen Institut für Ozeanografie (IEO) koordiniert wird. An einem einzigen Tag wurden 10 Millionen Fischeier produziert. Ein natürliches Ablaichen in Gefangenschaft ist ein wichtiger Schritt in der Forschung zur Aquakultur des Atlantischen Roten Thun und bringt die EU der kommerziellen Thunfischzucht näher, was zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Bestände des roten Thun beitragen könnte. SELFDOTT ist ein Konsortium, das 13 staatliche Einrichtungen, Forschungsinstitute und Unternehmensorganisationen aus Frankreich (IFREMER, CNRS, Universität Montpellier 2), Deutschland (Universität Düsseldorf), Griechenland (HCMR), Israel (NCM-IOLR), Italien (Universität Bari), Malta (MCFS, Malta FishFarming), Norwegen (Skretting) und Spanien (Universität Cádiz, Ricardo Fuentes Group und das koordinierende Institut IEO).
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Am 24. August 2010 verwehrt das indische Umweltministerium dem britischen Bergbau-Konzern Vedanta seine Zustimmung in den Niyamgiri Bergen im Bundesstaat Orissa Bauxit zur Herstellung von Aluminium abbauen zu dürfen. Das Umweltministerium folgte einer Empfehlung der indischen Waldkommission, wonach der Abbau des Bauxit das Ökosystem und die Wasserversorgung drastisch verändern würde. Zudem würde der Abbau die in der Region lebende indigene Bevölkerung in ihrer Existenz bedrohen. Die etwas 8000 Mitglieder der Dongria Kondh, die verteilt in Dörfern rund um die Niyamgiri Berge leben, betrachten den Berg Niyam Dongar als Sitz ihres Gottes Niyam Raja. Vedanta, sesshaft in London und unter Kontrolle des indischen Milliardärs Anil Agarwal, ist der zweitgrößte Aluminiumproduzent Indiens.
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Anfang August 2010 startete das Erkundungsschiff Esperanza ihre "Go Beyond Oil-Tour" mit 30 Greenpeace-Aktivisten an Bord von London, um gegen Tiefseebohrungen der britischen Ölfirma Cairn, die seit dem 1. Juli 2010 mit Genehmigung der grönländische Regierung vor der Westküste von Grönland bohrt, zu protestieren. Die Esperanza positionierte sich am 23. August 2010 in den Gewässern der Baffin Bay in Sichtweite der Bohrinsel Stena Don und des Bohrschiffs Stena Forth. Ein dänisches Kriegsschiff drohte einzugreifen, sollte die Esperanza in die Sicherheitszone von rund 500 Metern um die Bohrplätze eindringen.
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Am 21. August 2010 ist der Welterschöpfungstag 2010. Das ergeben Berechnungen des Ökologischen Fußabdrucks vom Global Footprint Networks. Die vorhandenen Ressourcen der Erde verbrauche die wachsende Weltbevölkerung immer schneller. Der Welterschöpfungstag rückt im Kalender immer weiter nach vorne. Im Jahr 2009 fiel er noch auf den 25. September, fast einen ganzen Monat später.
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Am 20. August 2010 trat das EU-weite Handelsverbot mit Robbenprodukten mit Ausnahmen in Kraft. Mit einer Klage vor dem EU-Gericht in Luxemburg haben 16 Organisationen und Einzelpersonen der Inuit aus Kanada und Grönland das Verbot teilweise außer Kraft gesetzt. Für die Kläger gilt das Verbot bis zum Ende des Rechtsstreits nicht, teilte eine Sprecherin der EU-Kommission in Brüssel mit.
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Wissenschaftler vom Woods-Hole-Meeresforschungsinstitut(WHOI)in den USA haben die Existenz einer etwa 35 Kilometer langen Wolke aus feinsten Ölpartikeln in einer Tiefe von etwa 900 Metern im Golf von Mexiko nachgewiesen. An einigen Stellen ist die Ölwolke zwei Kilometer breit und 200 Meter hoch. Die Forscher berufen sich auf Daten, die sie bei eigenen Forschungsfahrten zwischen dem 19. und 28. Juni 2010 gesammelt haben. Die riesige Ölschwade stammt aus der BP Deepwater Horizon Ölkatastrophe. Die Ergebnisse der Studie des WHOI wurde am 19. August 2010 im Fachjournal Science veröffentlicht. Im Unterschied zu zahlreichen bisherigen Analysen der Ölpest handelt es sich bei dieser Studie um eine Veröffentlichung, die einem Peer-Review-Prozess unterzogen wurde.
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Die Umweltorganisation Greenpeace entsendete am 12. August 2010 von St. Petersburg in Florida das Schiff Artic Sunrise zur einer dreimonatigen Expedition in den Golf von Mexiko, um direkte und unabhängige Daten über das tatsächliche Ausmaß der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zu sammeln. Das Team wird nicht nur die aktuelle Umweltschädigung dokumentieren, sondern auch den Zustand der bedrohten, bisher noch nicht betroffenen Gebiete untersuchen.
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Im Süden Kolumbiens im Amazonas-Urwald haben Forscher auf einer Expedition der staatlichen Universität Kolumbiens eine bislang unbekannte Affenart entdeckt. Das katzengroße Tier gehört zu den Titi-Affen (Springaffen), von denen mehr als 20 Arten bekannt sind. Nach Ansicht der Forscher ist die gerade entdeckte Art bereits vom Aussterben bedroht, da der Wald im Amazonas-Gebiet für landwirtschaftliche Flächen zerstört werde. Die Forscher nannten die neue Art Callicebus caquetensis nach Callicebus für Titi-Affen und der Provinz Caquetá, wo sie entdeckt wurde. Sie stellen das Tier in der Ausgabe vom 12. August 2010 des Journal Primate Conservation vor.
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Im Rahmen einer weltweiten Tiger-Kampagne der Umweltschutzorganisation WWF machen zwei Riesen-Origami-Tiger des Architekturbüros LAVA für drei Wochen Station in Berlin. Die sieben Meter langen und zweieinhalb Meter hohen Skulpturen wurden am 10. August 2010 von Stefan Ziegler (WWF) und Tobias Wallisser (LAVA) auf dem Washington Platz am Hauptbahnhof enthüllt. Die Tiger-Skulpturen bestehen aus Aluminium und Barrisol und sind nach LAVA-Informationen zu hundert Prozent wiederverwertbar. Mit dieser Kampagne möchte der WWF auf das Aussterben der Tiger in der freien Wildbahn aufmerksam machen. Nach Angaben der Organisation leben nur noch 3200 Tiger in Freiheit. In Berlin stellt der WWF die beiden Skulpturen bis 30. August 2010 aus.
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Der kälteste Ort der Welt liegt im Osten der Antarktis. Mit -93,2 Grad Celsius ist an einer unbewohnten Stelle auf dem östlichen Polarplateau nahe dem Südpol am 10. August 2010 ein neuer Kälterekord aufgestellt worden. Das teilte das Nationale Schnee- und Eisdatenzentrum NSIDC der USA mit. Den neuen Rekord entdeckten Wissenschafter bei der Auswertung der bisher detailliertesten Satellitendaten der vergangenen 32 Jahre.
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UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat am 09. August 2010 in New York ein hochrangiges Expertengremium zum Thema globale Nachhaltigkeit ins Leben gerufen, das praktikable Lösungen für die globale Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung finden soll. Die 21 von Ban berufenen Mitglieder des High-Level Panel on Global Sustainability stammen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und sollen praktische Lösungen erarbeiten, die Erfolge im Kampf gegen die weltweite Armut und die Folgen des Klimawandels versprechen und gleichzeitig eine umweltfreundliche Wirtschaftsentwicklung gewährleisten. An der Spitze des High-Level Panel on Global Sustainability werden die Präsidentin Finnlands, Tarja Halonen, und Südafrikas Präsident Jacob Zuma stehen. Die Arbeitsergebnisse soll das Gremium Ende 2011 vorstellen, rechtzeitig zur weiteren Vorbereitung der ein Jahr später stattfindenden Welt-Nachhaltigkeitskonferenz Rio+20.
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Am 6. August 2010 treten in Deutschland strengere Vorgaben für die Luftqualität in Kraft. Damit wird die neue EU-Luftqualitätsrichtlinie in deutsches Recht umgesetzt. Erstmals werden Luftqualitätswerte für die besonders gesundheitsschädlichen kleinen Feinstäube (Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer; PM2.5) festgesetzt. Das 8. Gesetz zur Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes sowie die 39. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissionshöchstmengen - 39. BImSchV) dienen der 1:1-Umsetzung der Richtlinie 2008/50/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Mai 2008 über Luftqualität und saubere Luft für Europa. Für den Vollzug der neuen Vorschriften sind die Bundesländer zuständig. Eine wichtige Maßnahme zur Einhaltung der Grenzwerte kann die Einrichtung einer Umweltzone mit Einfahrverboten für schadstoffreiche Kraftfahrzeuge sein. Die Länder haben bereits mehr als 40 Umweltzonen in Kraft gesetzt.
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Das Bundesumweltministerium hat die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) zur Durchführung der vorläufigen Sicherheitsanalyse Gorleben beauftragt. Vorrangiges Ziel des Projektes ist eine nachvollziehbar dokumentierte Prognose auf der Grundlage der bisherigen Erkenntnisse, ob der Standort Gorleben die neuen Sicherheitsanforderungen an die Endlagerung Wärme entwickelnder radioaktiver Abfälle einhalten kann. Schwerpunkt der vorläufigen Sicherheitsanalyse ist die Frage der Langzeitsicherheit, d. h. es ist nachvollziehbar darzulegen, ob überhaupt und gegebenenfalls unter welchen Bedingungen ein sicheres Endlager an diesem Standort möglich ist. Weiterhin soll ein optimiertes Endlagerkonzept unter Berücksichtigung der betrieblichen Sicherheit erstellt werden und der noch notwendige zukünftige Untersuchungs- und Erkundungsbedarf festgestellt werden. Mit einem Abschluss der vorläufigen Sicherheitsanalyse ist bis Ende 2012 zu rechnen.
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Der Petermann-Gletscher in Grönland hat am 5. August 2010 eine gewaltige Eisinsel gekalbt. Dies ist der größte Eisabbruch in der Arktis seit 1962. Die gut 250 Quadratkilometer große Eisinsel driftet in der Meerenge zwischen Grönland und Kanada.
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Die Regierung von Myanmar teilte am 3. August 2010 mit, dass das gesamte Hukaung-Tal im Norden des Landes zum Schutzgebiet für Tiger erklärt wurde. Knapp 22 000 Quadratkilometer Fläche umfasst das Tiger-Reservat. Im Jahr 2004 hatte die myanmarische Regierung 6475 Quadratkilometer für dieses Tierschutzgebiet zur Verfügung gestellt.