Die Umweltchronik
Wichtige Umwelt-Ereignisse
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Ein Forscherteam unter Leitung von Greg Asner der Carnegie Institution hat erstmals die Kohlenstoffbilanz von Pflanzengesellschaften einer ganzen Region in einer Karte ermittelt und visualisiert. Im Rahmen einer Studie, die mehr als 42.000 Quadratkilometer des Amazonasregenwald in Peru umfasst, wurde eine hoch auflösende Karte erstellt, die einen detaillierten Überblick über den vom Wald gespeicherten und abgegebenen Kohlenstoff im Zeitraum 1999 bis 2009 gibt und erstmals genau Aufschluss darüber liefert, welche Wirkung die historische und gegenwärtige Entwaldung auf die Bilanz hat. Die Karte wurde am 6. September 2010 in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences” (PNAS) veröffentlicht.
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Am 30. August 2010 hat das InterAcademy Council (IAC) seinen Bericht „Climate Change Assessments“, eine Bewertung der Vorgehensweise und des Regelwerks des IPCC vorgelegt. Das Untersuchungskomitee beurteilt die regelmäßig erscheinenden Sachstandsberichte als insgesamt erfolgreich. Es empfiehlt jedoch auch, die Managementstrukturen des IPCC grundsätzlich zu reformieren und sein Regelwerk konsequenter umzusetzen.
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Auch die Wirtschaft erkennt zunehmend, dass sich hinter den natürlichen Ressourcen der Erde ökonomische Werte, Geschäftsmöglichkeiten und Gewinnchancen verbergen. Die Kosten des Biodiversitätsverlusts summieren sich weltweit auf viele Billionen Dollar und beeinflussen damit auch zunehmend Märkte und Verbraucher: 60 Prozent der Verbraucher aus Amerika und Europa und mehr als 90 Prozent der Verbraucher aus Brasilien sind sich des Problems des Biodiversitätsverlusts bewusst. Mehr als 80 Prozent der Verbraucher weltweit wollen zukünftig keine Produkte mehr von Unternehmen kaufen, die ökologische und soziale Aspekte in ihrer Geschäftspolitik vernachlässigen. Dies sind Ergebnisse des jüngsten Berichts der TEEB-Studie "TEEB für Unternehmen", der am 13. Juli 2010 auf einer Konferenz in London vorgestellt wurde. Die Wissenschaftler von TEEB kommen zu dem Schluss, dass Unternehmen aktuellen Marktanforderungen nur gerecht werden können, wenn sie ein nachhaltiges Biodiversitätsmanagement in ihre Unternehmensstrategie integrieren.
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Das Europäische Umweltbüro (EEB) hat am 8. Juli 2010 einen neuen Bericht zur Europäischen Wasserrahmenrichtlinie veröffentlicht. Der Statusbericht „Zehn Jahre Wasserrahmenrichtlinie – ein zahnloser Tiger?“ zeigt auf, wie wenig die europäische Regierungen zum Schutz und zur Restauration der europäischen Gewässer seit Inkrafttreten der Wasserrahmenrichtlinie im Jahr 2000 unternehmen. Auf der Grundlage von acht Flussgebietsplänen in Europa stellt der Bericht fest, dass mit wenigen Fortschritten in den kommenden Jahren zu rechnen ist. Die nationalen Flussgebietspläne zum Schutz und zur Verbesserung der Gewässer zeigen danach wenig oder gar keinen Erfolg. Viele Pläne vertagen die beschlossenen Verbesserungen auf das Jahr 2027. Dies würde einen weitreichenden Missbrauch der gesetzlich vorgesehenen Ausnahmeregelungen bedeuten.
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Am 7. Juli 2010 schaltete in Berlin der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, das Biozidportal (www.biozid.info) für die Öffentlichkeit frei. Das Biozid-Portal ist Teil eines umfassenden Informationssystems zu Bioziden, das im Rahmen der Zulassung von Biozid-Produkten aufgebaut wird. Es informiert zu alternativen und vorbeugenden Maßnahmen zum Biozid-Einsatz, vorläufig fokussiert zu im Haushalt verwendeten Bioziden und damit behandelten Materialien. Ziel ist, die Bewusstseinsbildung zu möglichen Risiken im Umgang mit Bioziden zu fördern und Möglichkeiten zur Minimierung des Biozid-Einsatzes aufzuzeigen.
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Mit Hilfe von Fotos und genetischen Analysen hat ein Forscherteam um Paul Wade vom National Marine Mammal Laboratory Alaska Fisheries Science Center/NOAA erstmals den Bestand der extrem seltenen Pazifischen Nordkaper abgeschätzt. Wie die Wissenschaftler in den „Biology Letters“ der britischen Royal Society am 30. Juni 2010 berichten, könnte es sich bei rund 30 gezählten Tieren (acht Weibchen und rund 20 männliche Tiere) im Beringmeer sogar um die gesamte Nordkaper-Population im östlichen Nordpazifik handeln. Es ist damit die kleinste Walpopulation der Erde. Eubalaena japonica steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten derzeit in der zweithöchsten Gefährdungsstufe - die Population im Nordostpazifik sogar auf der höchsten. Allerdings wissen die Forscher nicht, wie viele Tiere es von der Art insgesamt auf der Welt noch gibt. Denn Bestandsschätzungen sind bei den Meeressäugern grundsätzlich sehr schwierig, da die Tiere die meiste Zeit unter Wasser verbringen.
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Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser hat ein neues Handbuch zum Biodiversitätsmanagement für Unternehmen am 15. Juni 2010 auf der internationalen Wirtschaftskonferenz zu nachhaltigem Wirtschaften und Konsum "SusCon" (Sustainable Business and Consumption) in Nürnberg erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Handbuch Biodiversitätsmanagement vermittelt Unternehmen praxisnah und anhand vieler Beispiele die Bedeutung der biologischen Vielfalt in der Wirtschaft. Darüber hinaus zeigt es Möglichkeiten zum praktischen Engagement von Unternehmen auf, um sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen.
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Weltweit empfinden Menschen den globalen Klimawandel nach wie vor als Bedrohung und sehen extreme Wetterbedingungen als größtes Risiko. Das ist das Ergebnis einer Studie des Marktforschungsunternehmens Synovate in Kooperation mit der Deutschen Welle. Die Meinungsforscher haben zwischen Februar und Mai 2010 über 13.000 Menschen in 18 Ländern darunter Deutschland und Frankreich, Brasilien und die USA, China und Südafrika, zu ihren Einschätzungen bezüglich des Bedrohungspotenzials, der Auswirkungen und der Möglichkeiten, dem Klimawandel entgegenzuwirken, befragt. Die Studie „Synovate & Deutsche Welle Climate Change Study 2010“ ist die dritte Erhebung, die Synovate zu dieser Thematik durchgeführt hat.
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Der GBO3, der Globale Ausblick zur Biodiversität 3, des Übereinkommens zur Biologischen Vielfalt (CBD), wurde am 10. Mai 2010 weltweit veröffentlicht. Der Bericht ist der wichtigste globale Überblick über den Zustand der Biodiversität. Er stellt fest, dass das Ziel bis zum Jahr 2010 den weltweiten Verlust an biologischer Vielfalt entscheidend zu verlangsamen, nicht erreicht worden ist. Die Ausdehnung natürlicher Lebensräume schwindet in den meisten Teilen der Welt, wobei der Flächenverlust von Tropenwäldern und Mangroven in einigen Regionen immerhin verlangsamt werden konnte. Süßwasserlebensräume, Eismeere, Salzwiesen, Korallenriffe, Seegraswiesen und Muschelbänke weisen ernsthafte Verschlechterungen ihres Zustands auf. Fast ein Viertel der Pflanzenarten ist Schätzungen zufolge vom Aussterben bedroht. Die Populationsgröße von Wirbeltieren hat zwischen 1970 und 2006 durchschnittlich um fast ein Drittel abgenommen.
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Die zur Kopenhagen-Vereinbarung eingereichten Selbstverpflichtungen der Länder, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren, werden die globale Erwärmung nicht auf zwei Grad Celsius begrenzen. Tatsächlich bedeuten sie einen Anstieg der globalen Mitteltemperatur um mehr als drei Grad Celsius in diesem Jahrhundert. Das berichtet ein Forscherteam um Joeri Rogelj und Malte Meinshausen vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in der aktuellen Ausgabe des Journals „Nature“.
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Wissenschaftler haben auf der südostasiatischen Insel Borneo 123 bislang unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Die Umweltschutzorganisation WWF berichtet darüber in ihrem am 22. April 2010 veröffentlichten Bericht „Borneo's New World - Discovered Species in the Heart of Borneo“. Die drei Staaten Brunei Darussalam, Malysia und Indonesien teilen sich die Fläche der Insel. Im Jahr 2007 haben sich die drei Staaten im Rahmen der Heart of Borneo Initiative bereit erklärt, eine 220.000 Quadratkilometer große Region im Inneren der Insel zu schützen. Insgesamt wurden 67 Pflanzen, 17 Fische, fünf Frösche, drei Schlangen, einen Vogel, 29 Wirbellose und zwei Echsen seit der Unterzeichnung der Heart of Borneo Deklaration gefunden. Außergewöhnliche Arten sind die längste Stabheuschrecke der Welt, der fliegenden Mulu- Froschs, der mit seinen Flughäuten zwischen den Zehen und Fingern kurze Gleitflüge schafft und seine Farbe je nach Tageszeit von hellgrün in der Nacht zu braun am Tag wechselt sowie die Kopstein Bronzerückennatter, die bei Gefahr im Nacken ein flammendes Rot zeigt.
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Die Umweltprobenbank des Bundes (UPB), ein Archiv der Umweltqualität Deutschlands, gibt der Öffentlichkeit umfassend Auskunft. Seit 1981 werden Umwelt- und Humanproben gesammelt, auf umweltrelevante Stoffe analysiert und dauerhaft eingelagert. Mit der neuen Webanwendung der Umweltprobendatenbank des Bundes unter www.umweltprobenbank.de erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger, die wissenschaftliche Fachwelt sowie Politik und Verwaltung einen benutzerfreundlichen und übersichtlichen Zugang zu den Themen und erhobenen Daten der UPB. Die Umweltprobenbank wird seit mehr als 30 Jahren vom Umweltbundesamt (UBA) im Auftrag des Bundesumweltministeriums betrieben und bildet ein zentrales Element der Umweltbeobachtung in Deutschland. Hierfür werden in sechs verschiedenen Ökosystemtypen 13 typische beprobt. Studierende der Universitätsstädten Münster, Halle, Greifswald und Ulm spenden der UPB jedes Jahr Blut- und Urinproben. Die repräsentativen Umwelt- und Humanproben werden zum Teil seit 1981 veränderungsfrei aufbewahrt. Sie erlauben retrospektive Trendanalysen auch für Stoffe, die bei der Probennahme noch gar nicht bekannt waren, für die es kein Nachweisverfahren gab oder fälschlicherweise als ungefährlich galten. Eine öffentliche Webanwendung der UPB gibt es bereits seit 2000. Der neue Auftritt setzt diese Tradition in erweiterter Form und zeitgemäßer Umsetzung fort.
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Am 18.03.2010 startet der Dokumentarfilm "Die 4. REVOLUTION – EnergyAutonomy" in den deutschen Kinos. Der Kino-Dokumentarfilm beschreibt anhand seiner Protagonisten, prominenter Umweltaktivisten, Nobelpreisträger, innovativer Unternehmer und Politiker, dass der Umstieg auf 100% Erneuerbare Energien innerhalb der nächsten 30 Jahre möglich ist. Er verdeutlicht, welche Chancen die Energierevolution für eine nachhaltige ökonomische Entwicklung und soziale und ökonomische Gerechtigkeit bietet.
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Der Verlust der Lebensräume und der Klimawandel haben ernste Auswirkungen auf die Schmetterlinge, Käfer und Libellen in Europa. Die Veröffentlichung der neuesten von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebenen europäischen Roten Liste zeigt, dass 11 Prozent der Käfer, die von Faulholz abhängen, und 14 Prozent der Libellen in Europa vom Aussterben bedroht sind. Einigen Arten droht sogar das weltweite Aussterben, so dass sie nun in die aktualisierte Rote Liste der gefährdeten Arten™ der Weltnaturschutzunion (IUCN) aufgenommen wurden. Die aktuellen Studien zeigen, dass nahezu ein Drittel (31 Prozent) der 435 Schmetterlingsarten zahlenmäßig zurückgeht und 9 Prozent bereits vom Aussterben bedroht sind.
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Riesige Mengen des Klimagases Methan sind an den Kontinentalrändern als gefrorene Methanhydrate gebunden. Solche Speicher im Permafrostboden im Nordpolarmeer tauen offenbar schneller auf als bisher angenommen, berichtet eine internationale Forschergruppe um Natalia Schachowa von der University of Alaska in Fairbanks im Fachjournal Science in der Ausgabe vom 5. März 2010. Mit etwa 5000 Messreihen, aufwändig auf Eisbrecherfahrten im Nordpolarmeer zwischen den Jahren 2003 und 2008 durchgeführt, belegen die Forscher die alarmierende Zunahme der Methanemissionen. So gelangten jährlich vom Festlandsockel im Arktischen Meer vor der Küste Sibiriens etwa 7,7 Millionen Tonnen Methangas in die Atmosphäre.
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Über 155.000 Tonnen zum Teil gefährlichen Elektroschrotts werden jährlich aus Deutschland ins außereuropäische Ausland exportiert, darunter allein rund 50.000 Tonnen PC- und Fernseh-Bildschirme, die neben Metallen auch flammhemmende Bromverbindungen wie gefährliche polybromierte Diphenylether (PentaBDE) enthalten können. Selbst defekte Geräte werden zum Teil als „noch funktionstüchtig“ umdeklariert, meist nach Asien und Afrika verschifft und dort nur selten umweltgerecht recycelt. Dies ergab eine neue Studie für das Umweltbundesamt (UBA), die am 04. März auf der CeBIT in Hannover vorgestellt wurde. In der Studie haben Fachleute des Hamburger Instituts für Ökologie und Politik GmbH (Ökopol) über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren die bisher solidesten Informationen zur Herkunft und Menge exportierter Geräte zusammengetragen: Die Geräte stammen unter anderem von Flohmärkten, aus dem Second-Hand-Handel oder werden vom Sperrmüll geholt. Dann gehen sie häufig über Sammelplätze in den Export, meistens auf dem Seeweg. Die alten Elektrogeräte enthalten neben gesundheitlich unbedenklichen metallischen Rohstoffen auch eine ganze Reihe von Gefahrstoffen, die geordnet verwertet werden müssen, um die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht zu belasten. In einem alten Computer etwa stecken über 100 verschiedene Stoffe. Herkömmliche Bildschirmgeräte enthalten zudem noch Leuchtmittel, die sachgemäß zu entsorgen sind.
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Rund ein Drittel der Bevölkerung klagt über Fluglärm - das zeigen repräsentative Umfragen des Umweltbundesamtes (UBA). Hochgradig belästigt fühlen sich fünf Millionen Bürgerinnen und Bürger. Die Klagen der Bevölkerung sind begründet, wie auch die neue UBA-Studie „Risikofaktor nächtlicher Fluglärm“ von Prof. Greiser zeigt. Für Herz- und Kreislauferkrankungen ist nachgewiesen: Im Vergleich zu Personen, die keinem Fluglärm ausgesetzt sind, steigt das Erkrankungsrisiko betroffener Personen mit zunehmender Fluglärmbelastung. Auch bei psychischen Erkrankungen findet sich ein relevanter Befund: Bei Frauen sind die Erkrankungsrisiken für Depressionen signifikant erhöht.
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Am 25. Februar 2010 startete der Dokumentarfilm des österreichischen Regisseur Werner Boote in den deutschen Kinos. Der Regisseur macht sich auf eine Reise rund um den Globus, um herauszufinden, welche unerwarteten Folgen der Plastikwahn für die Menschen und ihre Umwelt hat. Er will mehr wissen über Plastik, den Stoff, der unser Leben so sehr prägt. Auf verschiedenen Stationen spricht er mit Industriellen, Wissenschaftlern und Betroffenen über die Faszination und Gefahren von Plastik.
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Die Regionalen Klimabüros der Helmholtz-Gemeinschaft haben gemeinsam einen Regionalen Klimaatlas für Deutschland erarbeitet, der über die möglichen Veränderungen auf regionaler Ebene durch den Klimawandel informiert. Ab sofort stehen Klimaszenarien für die deutschen Bundesländer online zur Verfügung. Grundlage des Regionalen Klimaatlas Deutschland sind für Deutschland verfügbare Klimarechnungen, die mit dynamischen regionalen Klimarechenmodellen durchgeführt wurden. Hierzu zählen bisher folgende Klimarechenmodelle: COSMO-CLM, das gemeinschaftliche regionale Klimarechenmodell von über 30 internationalen Forschungseinrichtungen, sowie REMO, das regionale Klimarechenmodell des Max-Planck-Instituts für Meteorologie und das regionale Klimarechenmodell des Schwedischen Wetterdienstes, RCAO. In die regionalen Klimarechenmodelle sind jeweils Szenarien unterschiedlicher Treibhausgaskonzentrationen eingegangen, die vom UN-Weltklimarat IPCC erstellt wurden. Bisher sind insgesamt 12 verschiedene Klimarechnungen in den Klimaatlas eingegangen. Die räumliche Auflösung der einzelnen Klimarechnungen liegt derzeit zwischen 50 und 10 km. Die Auswertung ist für jedes Bundesland gebietsmittelweise erfolgt. Innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft widmen sich die vier Regionalen Klimabüros Fragestellungen zum Klimawandel auf regionaler Ebene. Mit dem Climate Service Center wird in der Helmholtz-Gemeinschaft das zentrale Service-Netzwerk für die bundesweite Klimaberatung aufgebaut.
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Am 21. Februar 2010 eröffnete Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen die deutsche Premiere des Films "Unsere Ozeane" im Beisein des Regisseurs Jacques Perrin und des Co-Autors Francois Serano in Berlin. Die Naturdokumentation erschließt den Zuschauern die Faszination und Verwundbarkeit des Lebensraum Ozean. Mit faszinierenden Aufnahmen wird die Unterwasserwelt erlebbar und sensibilisiert für die Schönheit und Lebensvielfalt der Meere. Der Film ist an 54 Drehorten in 4-jähriger Dreharbeit entstanden. Ein Team von Tauchern, Technikern und Wissenschaftlern hat mit modernster Ausrüstung und Kameratechnik beeindruckende Bilder über das Leben der Ozeane festgehalten. Der Film startet am 25. Februar 2010 in den deutschen Kinos.
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Die Menschheit bedroht die Existenz ihrer nächsten Verwandten: der Menschenaffen, Affen, Lemuren und anderer Primaten. 48 Prozent aller 634 bekannten Primatenarten befinden sich auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Mit der Veröffentlichung der Liste der 25 am stärksten bedrohten Primaten, wollen die IUCN-Experten sowohl die Öffentlichkeit als auch die Regierungen auf den dringenden Bedarf nach Erhaltungsmaßnahmen aufmerksam machen. Vor allem im Hinblick auf die nächste Biodiversitätskonferenz im japanischen Nagoya im Oktober 2010. Die Hauptbedrohungen sind die Zerstörung tropischer Wälder als Lebensraum, der illegale Handel mit Wildtieren und die Ausweitung des kommerziellen Handels mit Wildfleisch (Bushmeat). Die Liste umfasst fünf Primatenarten aus Madagaskar, sechs aus Afrika, 11 aus Asien und drei Arten aus Zentral- und Südamerika. Laut IUCN bedürfen deren Bestände am dringendsten Erhaltungsmaßnahmen.
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Deutschland hat 2008 sein Klimaschutzziel gemäß Kyoto-Protokoll erfüllt. Die Treibhausgasemissionen sind 2008 gegenüber dem Jahr 1990 um 22,2 Prozent zurückgegangen. Das entspricht einem Rückgang von nahezu 280 Millionen Tonnen Treibhausgasen. Diese detaillierten Daten für das Jahr 2008 gehen aus dem vom Umweltbundesamt (UBA) erstellten Nationalen Inventarbericht 2010 hervor, den das Bundesumweltministerium und das UBA am 1. Februar 2010 veröffentlicht haben. Die größten Erfolge in der Minderung der Treibhausgasemissionen gibt es in der Energiewirtschaft. Hier hat der Ausbau der erneuerbaren Energien positive Spuren hinterlassen. Zur Energiegewinnung wurden 2008 im Vergleich zum Vorjahr knapp 20 Millionen Tonnen weniger CO2 in die Atmosphäre geleitet. Im Vergleich zum Jahr 1990 waren dies sogar 66 Millionen Tonnen CO2 weniger. Der in der Emissionsbilanz verzeichnete Anstieg der Emissionen im Bereich der privaten Haushalte ist ein statistischer Effekt und auf den niedrigeren Heizöl-Absatz nach Einführung der erhöhten Mehrwertsteuer 2007 zurückzuführen (Vorzieheffekte nach 2006). Die anderen Sektoren blieben auf einem sehr ähnlichen Niveau wie 2007. Die im Jahr 2008 beginnende Wirtschaftskrise hat die Emissionen nur sehr begrenzt beeinflusst - wird sich jedoch deutlich in der Bilanz für 2009 auswirken.
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Nach einem aktuellen Statusreport der Umweltschutzorganisation WWF, der am 25. Januar 2010 veröffentlicht wure, gibt es in den fünf Mekong-Anrainerstaaten Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam nur noch rund 350 wild lebende Tiger. Damit ist die Zahl der gefährdeten Großkatzen innerhalb der vergangenen zwölf Jahre um etwa 70 Prozent zurückgegangen. Ende der Neunziger sollen noch etwa 1.200 Indochinesische Tiger entlang des Mekongs gelebt haben.
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Die ursprüngliche Belastung des Klimas durch abfallwirtschaftliche Maßnahmen betrug in Deutschland 1990 rund 38 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Bis zum Jahr 2006 hat sich dies in eine Entlastung von etwa 18 Millionen Tonnen gewandelt. Somit konnten, insbesondere durch den Ausstieg aus der Deponierung unbehandelter Siedlungsabfälle, die Emissionen klimaschädlicher Gase durch die Abfallwirtschaft um insgesamt rund 56 Millionen Tonnen gesenkt werden. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von 7,7 Millionen PKW, fast 20 Prozent der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge. Das sind einige Ergebnisse der gemeinsam beauftragten Studie „Klimaschutzpotenziale der Abfallwirtschaft“, die heute der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (BDE), Peter Kurth und der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Jochen Flasbarth gemeinsamen in Berlin vorstellten. Die Studie bilanziert die Klimaschutz-Leistungen der Abfallwirtschaft seit 1990 und zeigt weitere mögliche Potenziale in Deutschland und der EU 27 bis 2020 auf. Bis zum Jahr 2020 ist gegenüber 2006 ein weiteres CO2-Einsparpotenzial von zusätzlich fast zehn Millionen Tonnen CO2-Äquivalente möglich, insbesondere durch erhöhte Wertstofferfassung und verbessertes Recycling sowie eine effizientere energetische Nutzung von Siedlungsabfällen und Altholz. Die Studie zeigt, dass die Abfallwirtschaft mit rund 14 Prozent zur Erfüllung der von Deutschland geplanten CO2-Minderung bis 2020 beitragen kann, falls die dazu aufgezeigten Maßnahmen verwirklicht werden.
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Die durchschnittlichen spezifischen CO2-Emissionen des Jahres 2008 lagen bei 153,5 gCO2/km. Das bedeutet einen Rückgang um 3,3 % oder 5,2 g pro Kilometer gegenüber dem Jahr 2007 (158,7 gCO2/km), was die größte relative Abnahme der spezifischen Emissionen seit der Einführung des Überwachungssystems darstellt. Sowohl Benzin- als auch Dieselfahrzeuge haben sich im Vergleich zu 2007 um mehr als 5 g pro Kilometer verbessert. Seit dem Jahr 2000 haben Benzinfahrzeuge ihre Werte um 11 %, Dieselfahrzeuge nur um 6 % verbessert. Mit alternativen Kraftstoffen betriebene Fahrzeuge haben ihre Werte gegenüber 2000 dagegen um 34 % verbessert. Im Jahr 2008 hat sich der Anteil der mit alternativen Kraftstoffen betriebenen Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr beinahe verdoppelt und sie machen inzwischen 1,3 % der Pkw-Neuzulassungen aus.
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Ein internationales Forschungsteam hat erstmals detailliert die Hitzesommer von 2003 und 2010 verglichen. Sie stellten dabei fest, dass der Sommer 2010 in klimatischer Hinsicht beispiellos war: Noch nie seit mindestens 500 Jahren wichen die Sommertemperaturen Europas so stark von der Norm ab. Die Hitzewelle über Osteuropa und Russland forderte viele Hitzetote und verursachte große ökonomische und ökologische Schäden. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Der menschgemachte Klimawandel wird solche Extremsommer häufiger auftreten lassen. Die internationale Forschergruppe hat ihre Resultate in der Fachzeitschrift Science am 18. März 2011 publiziert. Die Hitzewelle von 2010 brach alle Rekorde sowohl in Bezug auf die räumliche Ausdehnung als auch die Temperaturabweichung vom Mittel. Die gemessenen Temperaturen lagen zwischen 6,7 bis 13,3 Grad Celsius über dem Sommermittel. Die Hitzewelle erstreckte sich über eine riesige Fläche von rund zwei Millionen Quadratkilometern – das entspricht knapp sechs Mal der Fläche Deutschlands. Der Sommer 2010 war im Mittel über Gesamteuropa 0,2 Grad Celsius wärmer als jener von 2003.
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Die Abholzung der tropischen Regenwälder könnte noch größeren Einfluss auf den Klimawandel haben als bislang gedacht. Die Gesamtbiomasse von kleinen, nach einer Landschaftszerschneidung entstandenen Waldstücken, kann im Vergleich zu einem zusammenhängenden Wald gleicher Gesamtfläche um bis zu 40 Prozent geringer sein. Zu diesem Ergebnis kommen deutsche und brasilianische Forscher durch Modellrechnungen anhand von Daten aus dem bereits zu ca. 88 Prozent abgeholzten Küstentropenwald Mata Atlântica im brasilianischen Bundesstaat São Paulo. Die übrig gebliebenen Waldfragmente sind kleiner und haben deshalb ein ungünstigeres Verhältnis zwischen Fläche und Rand. Ursache für den Rückgang an Biomasse sei die höhere Sterblichkeit von Bäumen an Waldrändern von Waldfragmenten und damit eine Verringerung großer alter Bäume, die überproportional viel Biomasse enthalten, schreiben Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Universität São Paulo im Fachblatt Ecological Modelling.
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Der erste umfassende Bericht über den Stand des Klimas in der Antarktis und seine Beziehung zum globalen Klimasystem wurde am 1. Dezember 2009 vom Wissenschaftlichen Ausschuss für Antarktisforschung in London veröffentlicht. Der Bericht „Antarktischer Klimawandel und die Umwelt“ fasst die neuesten Erkenntnisse von mehr als 100 weltweit führenden Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus 13 Ländern zusammen. Er konzentriert sich auf die Auswirkungen und Folgen der raschen Erwärmung der antarktischen Halbinsel und Gebieten des Südlichen Ozeans, den schnellen Eisrückgang in Teilen der Antarktis und die Zunahme von Meereis um den Kontinent, die Auswirkungen des Klimawandels auf die antarktische Pflanzen- und Tierwelt, den so noch nie da gewesenen Anstieg des Kohlendioxidgehalts, den Zusammenhang zwischen vom Menschen verursachten globalen Veränderungen und natürlicher Variabilität und die außergewöhnliche Feststellung, dass das Ozonloch einen Großteil der Antarktis vor der globalen Erwärmung geschützt hat. Der Bericht stellt Informationen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen (z.B. Meteorologie, Glaziologie, Ozeanografie und Biologie) und über verschiedene Aspekte des globalen Klimasystems zusammen.
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In ihrem am 23. November 2009 in Genf veröffentlichten Bericht warnt die World Meteorological Organization (WMO) vor dem weiterem Anstieg der Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre. Im Jahr 2008 sind bei Kohlendioxid, Methan und Distickstoffmonoxid - den langlebigsten Treibhausgasen in der Atmosphäre - die höchsten Konzentrationen gemessen worden seit der vorindustriellen Zeit. Der Bericht zum Stand der Treibhausgase in der Atmosphäre wird von der WMO seit 2004 jährlich herausgegeben.
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Die Studie „Tipping Points“ der Allianz SE und der Umweltstiftung WWF zeigt die schwerwiegenden sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels in besonders betroffenen Regionen auf. Laut Studie wird der Klimawandel nicht langsam und stetig verlaufen und nicht erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts seine dramatischen Folgen zeigen, sondern einzelne Klimaphänomene könnten in zahlreichen Regionen bereits vor 2050 einen Punkt überschreiten, ab dem sie unumkehrbar sein und den weiteren Wandel noch zusätzlich verstärken werden. Zu diesen sogenannten „Tipping Points“ (Kipp-Punkten) zählen die Eisschmelze an den Polen, die Trockenheit in Kalifornien, die Veränderungen des Sommermonsuns in Indien und das Waldsterben am Amazonas. Hunderte von Millionen Menschen und ihre Vermögenswerte werden davon laut Studie unmittelbar betroffen sein. Die Studie „Tipping Points“ der Allianz SE und der Umweltstiftung WWF wurde am 23. November 2009 in München vorgestellt.
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Schwankungen des Meeresspiegels zu messen, ist vergleichsweise einfach. Weitaus komplizierter ist es, daraus die Änderung der Wassermasse zu berechnen. Einem Team von Geodäten und Ozeanographen der Universität Bonn, des Deutschen Geoforschungszentrums GFZ und des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft ist das nun erstmals gelungen. Die Forscher konnten kurzzeitige Schwankungen in der räumlichen Verteilung der Ozeanwassermassen beobachten. Um das Ozeanvolumen in einer bestimmten Region zu berechnen, muss man (neben der Topographie des Meeresbodens) lediglich die Höhe des Meeresspiegels kennen. Dazu greifen Forscher schon seit langem auf Pegelstationen und Satellitenverfahren zurück. Die Ozeanmasse hängt aber nicht nur vom Volumen, sondern auch von der Temperatur und vom Salzgehalt ab. So dehnt sich Wasser bei Erwärmung aus. Warmes Wasser wiegt daher weniger als dieselbe Menge kalten Wassers. Zur Berechnung der Ozeanmasse müsste man daher die Temperatur- und Salzgehalts-Profile kennen. Diese lassen sich aber nicht einfach messen. Für die Studie wurden verschiedene Verfahren kombiniert, um auf Masseänderungen zu schließen. Einerseits nutzten die Forscher Daten der deutsch-amerikanischen Satellitenmission GRACE. Dabei werden die Abstände zweier Satelliten auf Tausendstel Millimeter genau vermessen. Je größer die Ozeanmasse an einem bestimmten Punkt der Erde ist, desto stärker ist dort die Gravitationskraft. Das wirkt sich auf die Flughöhe der Satelliten und damit auf ihren Abstand voneinander aus. Über die Abstandsänderung lässt sich die Anziehungskraft und daher die Masse ableiten. Außerdem machten sich die Wissenschaftler den Effekt zu Nutze, dass sich der Meeresboden unter der Last der Wassermassen biegt. Dadurch sinken stationäre GPS-Messstationen am Land um bis zu einem Zentimeter ab und rücken wenige Millimeter näher aneinander. Je schwerer das Wasser, desto stärker fällt diese Bewegung aus. Diese Messdaten wurden mit numerischen Modellen des Ozeans kombiniert. Aus dem Vergleich der Massen- und Volumenänderung wollen die Forscher insbesondere auf Veränderungen der im Ozean gespeicherten Wärmemenge schließen. Demnächst sollen daher auch die langzeitlichen Veränderungen untersucht werden. Die Ergebnisse sollen unter anderem in bessere Klimamodelle einfließen.
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Mit steigenden Artenzahlen durch das Einwandern neuer Pflanzenarten werden die Pflanzengemeinschaften (Floren) vieler Europäischer Regionen einander immer ähnlicher. Immer häufiger kommen die gleichen Arten vor, wohingegen seltene Arten aussterben. Doch nicht nur die Artengemeinschaften werden sich immer ähnlicher, sondern auch die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den Regionen. Diese Prozesse führen zu einem Verlust der Einzigartigkeit Europäischer Floren, schreiben Wissenschaftler des DAISIE-Forschungsprojektes in der aktuellen Online-Ausgabe des Fachblatts Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA (PNAS).
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Der Einfluss des Klimagases Methan ist größer als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von Drew Shindell vom Nasa Goddard Institute for Space Studies. Durch die Wechselwirkung mit Aerosolen wird die Treibhauswirkung von Methan potenziert. Um die Wirkung der Treibhausgase zu berechnen, müssten Interaktionen mit Aerosolen und anderen Faktoren künftig stärker mit einbezogen und vor allem sorgfältig erforscht werden, so die Studie, die im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht wurde.
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Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat die erste Übersichtskarte über Lärmbelastungen veröffentlicht. Das Europäische Lärmüberwachungs- und Informationssystem NOISE (Noise Observation and Information System for Europe) bezieht sich auf die Richtlinie 2002/49/EG über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm. Die NOISE-Datenbank enthält als Quellen von Lärm Flughäfen, Autobahnen, Industrie und große Straßen. Die Karte zeigt Daten zu Lärmquellen, die die EU-Mitgliedstaaten bis Februar 2009 gemeldet haben.
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Deutschland kann 43 Prozent seiner Treibhausgasemissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990 einsparen. Zu diesem Ergebnis kommt die von einem Forschungskonsortium um das Öko-Institut - im Auftrag des UBA - erstellte Studie „Politikszenarien V – auf dem Weg zum Strukturwandel; Treibhausgas-Emissionsszenarien bis zum Jahr 2030“. Bis 2030 kann laut Studie sogar annähernd 60 Prozent Minderung gegenüber 1990 erreicht werden.
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Am 6. Oktober 2009 wurde in Berlin die aktuelle „Rote Liste der gefährdeten Wirbeltiere Deutschlands“ vorgestellt. Sie wird alle zehn Jahre unter Federführung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zusammen mit ehrenamtlichen Expertinnen und Experten erarbeitet. Auf der aktuellen Roten Liste finden sich 43 Prozent der untersuchten 478 Wirbeltierarten in einer Gefährdungskategorie wieder. 22 Wirbeltierarten sind allein im 20. Jahrhundert in Deutschland ausgestorben oder verschollen. Nach Einschätzung der Umweltorganisation WWF wird die Bundesrepublik damit das EU-Ziel, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2010 zu stoppen, deutlich verfehlen.
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In einem Bericht zur „Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger“, kommt das Umweltbundesamt (UBA) zu dem Ergebnis, dass im Jahr 2007 durch den Einsatz erneuerbarer Energien rund 106 Millionen Tonnen klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids (CO2) vermieden wurden. Der Bericht stellt die Emissionsbilanz der erneuerbaren Energieträger sowohl methodisch als auch inhaltlich auf eine aktuelle Grundlage.
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Das Umweltbundesamt bietet einen neuen Online-Service an, der kostenlos Auskunft gibt wie hoch die Luft in Deutschland mit Feinstaub (PM10), Stickstoffdioxid (NO2) und Ozon im Jahresdurchschnitt belastet ist. http://gis.uba.de/Website/luft/index.htm. Die Daten in diesem Geografischen Informationssystem (GIS) erlauben einen schnellen Überblick über die räumliche Verteilung der Luftbelastung in Deutschland und reichen zurück bis ins Jahr 2001. Nutzerinnen und Nutzer können die Luftdaten zudem durch geografische Informationen – wie Städte, Flüsse, Ballungsräume – ergänzen und einzelne Charakteristika – etwa Belastungsschwerpunkte – hervorheben.
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Der UNEP-Bericht "Climate Change Science Compendium 2009" fasst rund 400 wissenschaftliche Beiträge zusammen, die seit dem letzten Bericht des Weltklimarates (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) im Jahr 2007 erschienen sind. Die aktualisierten Erkenntnisse zum Klimawandel übertreffen laut UNEP die schlimmsten Szenarien des IPCC-Berichts.
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Mit ihren derzeitigen Reduktionszielen für Treibhausgase werden die weltweit größten Unternehmen die von Klimawissenschaftlern empfohlenen Emissionssenkungen erst im Jahr 2098 erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Carbon Chasm“ des Carbon Disclosure Projects (CDP). Derzeit reduzieren die 100 weltweit größten Unternehmen im Schnitt nur jährlich 1,9 Prozent ihrer berichteten CO2-Emissionen. Nötig wären 3,9 Prozent, um die Emissionen in den Industrieländern bis zum Jahr 2050 insgesamt um 80 Prozent zu senken. Gefährlicher Klimawandel, der bei einer Erwärmung um mehr als zwei Grad gegenüber vorindustriellen Werten befürchtet wird, ist laut dem Weltklimarat (IPCC) nur durch Emissionsminderungen der Industrieländer von 80-95 Prozent bis 2050 zu verhindern. Demnach müssten die Unternehmensemissionen doppelt so schnell reduziert werden als bisher. Analysiert wurden die Reduktionsziele der „Global 100“ anhand ihrer Antworten auf die jährliche Unternehmensbefragung des Carbon Disclosure Projects im Jahr 2008.