Die Umweltchronik

Wichtige Umwelt-Ereignisse von 2010 bis 2010 Auswahl aufheben

  1. Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild (SDWi) hat den Dachs (Meles meles) zum Tier des Jahres 2010 ausgerufen.

  2. Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat den Teichmolch (Lissotriton vulgaris) zum Lurch des Jahres 2010 gewählt. Durch seine Ausrufung zum Lurch des Jahres 2010, im internationalen Jahr der biologischen Vielfalt, möchten die DGHT auf die Gefährdung einheimischer Amphibien und Reptilien hinweisen.

  3. Bei der Jahresaktion Weichtier des Jahres wurde die Gemeine Schließmundschnecke (Alinda biplicata) als Weichtiere des Jahres 2010 gekürt. Der Titel wird von einem Kuratorium vergeben, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Öffentlichkeit über ausgewählte Arten zu informieren und auf diesem Wege auch molluskenkundliche Themen und Naturschutzprobleme bekannt zu machen.

  4. Das Gemeine Widertonmoos oder Goldene Frauenhaar ( Polytrichum commune) wurde von der Bryologisch-lichenologischen Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa (BLAM) zum Moos des Jahres 2009 gekürt.

  5. Die Bryologisch-lichenologische Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa (BLAM) hat Rosa Köpfchenflechte (Dibaeis baeomyces) zur Flechte des Jahres 2009 gewählt.

  6. Am 2. Februar, dem Tag zum Schutz der Feuchtgebiete, ernennt der Global Nature Fund seit 2004 den „Bedrohten See des Jahres“, um auf die weltweite Zerstörung der Seen aufmerksam zu machen. Der Pulicat See bietet mit seinen über 160 Fischarten sowie über 110 verschiedene Arten von Land- und Wasservögeln eine einzigartige biologische Vielfalt. Allein bis zu 15.000 Flamingos besuchen den See jährlich auf ihrem Vogelzug.

  7. Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern haben den Kormoran zum Vogel des Jahres 2010 gewählt. Mit ihrer Wahl wollen die beiden Verbände sich offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen. Durch intensive Bejagung von Fischern und Anglern war der Kormoran (Phalacrocorax carbo) jahrzehntelang aus Deutschland so gut wie verschwunden. Erst nach konsequentem Schutz durch die EG-Vogelschutzrichtlinie (1979) leben in Deutschland heute wieder rund 24.000 Brutpaare. Ihre Zahl hat sich in den letzten Jahren stabilisiert. Nach Angaben des NABU versuchen jedoch Berufsfischer und Angler, die Vertreter von Politik und Behörden von angeblich massiven wirtschaftlichen Schäden und der Bedrohung einzelner Fischarten durch den Vogel zu überzeugen. Nahezu alle Bundesländer haben Bundesländer spezielle Kormoran-Verordnungen erlassen, die den bestehenden Schutz der Vögel untergraben. Diese Verordnungen erlauben die flächendeckende Tötung von Kormoranen unabhängig von einem Schadensnachweis an Fischbeständen selbst in Naturschutzgebieten, teilweise sogar ausdrücklich während der Brutzeit.

  8. Am 20. Oktober 2010 zum Tag der Allee hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Allee des Jahres 2010 gekürt. Die Jury zeichnete eine Kastanienallee in Solzow bei Vipperow im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern aus. Die Allee steht beispielhaft für alte Alleen im ländlichen Mecklenburg, die noch nicht dem Straßenbau zum Opfer gefallen sind. Mit ihrem mächtigen Blätterdach biete sie zwischen großen Agrarflächen Unterschlupf für zahlreiche Insekten und Vögel, so die Begründung der Jury.

  9. Jedes Jahr am Weltbodentag (5. Dezember) wird der Boden des Jahres für das folgende Jahr präsentiert. Das Kuratorium "Boden des Jahres" hat für das Jahr 2010 die Stadtböden ausgezeichnet. Unter dem Begriff Stadtböden werden die vielfältigen Böden städtisch-industrieller Verdichtungsräume zusammengefasst. Die naturräumlichen Faktoren, die zu ihrer Entstehung beigetragen haben, sind hier so stark anthropogen beeinflusst worden, dass sich Stadtböden von denen des Umlandes erheblich unterscheiden. Stadtböden erfüllen sehr viele Funktionen. In Parks, Gärten und auf Grünflächen sind nicht nur Grundlage für Freizeitgestaltung und Erholung, sondern auch Lebensgrundlage für Tiere und Pflanzen. Zudem sorgen sie zusammen mit den Pflanzen für ein ausgeglichenes Stadtklima.

  10. Der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg wählt seit 1999 die Arzneipflanzen des Jahres aus. Im Jahr 2010 wurde der Efeu (Hedera helix) zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.

  11. Zum Höhlentier des Jahres 2010 wurde die Zackeneule (auch Zimteule, Krebssuppe, Kapuzinereule oder Zuckereule genannt - lateinisch: Scoliopteryx libatrix)gewählt. Es handelt es sich um einen Nachtfalter, der regelmäßig in Naturhöhlen, Bergwerksstollen und Felsenkellern überwintert. Die Zackeneule steht als Hölentier des Jahres beispielhaft für eine große Zahl an Tierarten, die bei ihrer Überwinterung auf geschützte und frostfreie Rückzugsorte unter Tage angewiesen sind.

  12. Um auf ihre besondere Gefährdung und Schutzwürdigkeit aufmerksam zu machen, wurde der Gelbe Frauenschuh (Cypripedium calceolus)zur Orchidee des Jahres 2010 von den Arbeitskreisen Heimischer Orchideen (AHO)gekürt.

  13. Der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF), das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) haben die Karausche (Carassius carassius) zum Fisch des Jahres 2010 gewählt. Damit soll ein wenig bekannter, aber dennoch interessanter Fisch der Öffentlichkeit vorge-stellt werden. Zudem soll darauf hingewiesen werden, dass die Karausche durch Gefährdung und Verlust ihrer Lebensräume in unseren heimischen Gewässern immer seltener wird.

  14. Der Gewürznelkenbaum (Syzygium aromaticum) wurde durch eine Jury des NHV Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2010 gekürt. Das gab der Verein im Juni 2009 im Rahmen des jährlichen Heilpflanzen-Fachsymposiums im Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau bekannt.

  15. Die Algenforscher der Deutschen Botanischen Gesellschaft haben die Froschlaichalge (Batrachospermum gelatinosum) zur Alge des Jahres 2010 gekürt. Sie möchten damit auf diese gefährdete Pflanze unserer heimischen Gewässer aufmerksam machen. Froschlaichalgen werden immer rarer, da ihr Lebensraum schwindet. Sie sind auf sauberes und kühles Wasser angewiesen, das jedoch oft zugebaut oder durch Abwässer und Pflanzenschutzmittel verunreinigt wird oder bei zu starker Wasserentnahme ganz versiegt.

  16. Die BUND NRW Naturschutzstiftung und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. haben gemeinsam den Schönbär (Callimorpha dominula) zum Schmetterling des Jahres 2010 gekürt. Der Schönbär gehört zu den wenigen Nachtfalterarten, die auch tagsüber aktiv sind. Seinen Namen verdankt der Falter seiner auffälligen Färbung und der bärenartigen Behaarung als Raupe. Für die Jury ist der Schönbär im Internationalen Jahr der Biodiversität ein Symbol für die bunte und faszinierende Vielfalt der Natur und ihrer zunehmenden Bedrohung.

  17. Die Spinne des Jahres 2010 ist die Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus).

  18. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) hat die Schleiereule (Cortinarius praestans) zum Pilz des Jahres 2010 gewählt. Der auch Blaugestiefelter Schleimkopf genannte Pilz gehört zur in Mitteleuropa mit über 700 Arten vertretenen Gattung der Haarschleierlinge. Die Schleiereule ist in weiten Gebieten Deutschlands recht selten und fehlt in Norddeutschland völlig. Die Bedrohung der Schleiereule wie auch vieler anderer seltener Schleierlingsarten, geht auf den zunehmenden Einsatz schwerer Maschinen bei der Holzernte in der modernen Forstwirtschaft zurück. Dadurch werden die empfindlichen Waldböden nachhaltig gestört und naturnahe Bestände beeinträchtigt. Damit haben diese seltenen, in einer engen Lebensgemeinschaft mit ihrem Baumpartner lebenden Pilze langfristig keine Überlebenschancen mehr.

  19. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat das Schwein zum Versuchstier des Jahres 2010 ernannt.

  20. Seit 1999 wird für Deutschland ein „Insekt des Jahres“ proklamiert. Ein Kuratorium hat 2010 den Ameisenlöwe als das Insekt des Jahres gewählt. Der Ameisenlöwe ist eine bis zu 17 mm große Larve mit bräunlicher Färbung. Das erwachsene Tier ist grazil mit vier durchsichtigen, 3,5 cm langen Flügeln und heißt Ameisenjungfer. Der Ameisenlöwe bzw. die Ameisenjungfer heißt auf Lateinisch Myrmeleon formicarius.

  21. Die Deutsche Gesellschaft für Protozoologie hat Euglena zum Einzeller des Jahres 2010 gewählt.

  22. Seit dem Jahr 2000 wird durch den Bund deutscher Staudengärtner alljährlich eine Staude des Jahres ernannt. Die Staude des Jahres 2010 ist die die Katzenminze (Nepeta cataria).

  23. Die Vogelkirsche (Prunus avium L.) wurde zum Baum des Jahres 2010 ernannt. Jedes Jahr wählt das Kuratorium Baum des Jahres, der Fachbeirat der Stiftung Menschen für Bäume, eine Baumart zum Baum des Jahres.

  24. Die Sibirische Schwertlilie wurde von der Stiftung Naturschutz Hamburg und der Stiftung Loki Schmidt zur Blume des Jahres 2010 gewählt. Die Iris sibirica ist eine zentral-europaweit gefährdete Pflanzenart, die feuchte Streuwiesen und Niedermoore sowie Teichufer, Flutmulden oder Gräben liebt.

  25. Der Botanische Sondergarten Wandsbeck gibt zum sechsten Mal das Ergebnis der Wahl zur Giftpflanze des Jahres bekannt. Im Gegensatz zu anderen Nominierungen im Bereich der Natur des Jahres kann jeder Kandidaten vorschlagen und sich an der Abstimmung beteiligen. Für 2010 ist die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) zur Giftpflanze des Jahres gewählt worden.

  26. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen e.V. (GEH) hat das Meißner Widderkaninchen zur Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2010 gewählt.