Die Umweltchronik

Wichtige Umwelt-Ereignisse von 1950 bis 1959 Auswahl aufheben

  1. Am 29. September 1957 explodierte in der Nähe der russischen Stadt Kyshtym ein Tank mit hochradioaktiver Abfallflüssigkeit. Der Abfall stammte aus der Produktion von Plutonium für den Bau russischer Atombomben. Betreiber der Anlage war der Produktionsbetrieb Mayak in der benachbarten Stadt Osjorsk. Das Kühlsystem eines Abwassertanks war ausgefallen, so dass die Flüssigkeit im Behälter verdampfte. Durch die Selbsterwärmung kam es zu einer riesigen chemischen Explosion des ausgetrockneten Salzrestes. Die radioaktiven Partikel wurden bis zu 1000 Meter hoch in die Luft geschleudert und auf eine Fläche von 10 bis 40 Kilometer Breite und 300 Kilometer Länge verteilt. Der Unfall wurde als Vorfall der Stufe 6 der internationalen INES-Skala eingestuft.

  2. Die IAEO wurde am 29.7.1957 als autonome Organisation in der UN gegründet mit dem Ziel, die sichere und friedliche Nutzung der Atomenergie zu fördern. Seit dem Atomwaffensperrvertrag von 1970 soll die IAEO außerdem den Missbrauch von Atomanlagen und radioaktiven Substanzen für militärische Zwecke verhindern: sie kontrolliert die Nichtverbreitung von Atomwaffen und beugt der Abzweigung von nuklearen Stoffen sowie der Verbreitung von technischen Geräten oder Anlagen zur Herstellung von Atomwaffen vor.

  3. Calder Hall war das erste kommerziell betriebene Atomkraftwerk der Welt. Es liegt auf dem Gelände des Atomkomplexes Sellafield in der Grafschaft Cumberland in Nord-West England. Die Inbetriebnahme erfolgte am 17. Oktober 1956 durch Königin Elisabeth II.

  4. Im westlichen Teil des Sees ist der Sauerstoff aufgezehrt. Am Seegrund sterben die Larven der Eintagsfliegen und werden wegen des Sauerstoffmangels nicht aufgezehrt. Zusätzlich ist der Gehalt der Nährionen Nitrat (NO3) und Phosphat seit den 30er Jahren bis zum Beginn der 70er um das Dreifache gestiegen.

  5. Fünf Tage lang herrscht die schlimmste bekannte Luftverschmutzung (Smog) über London. 4 000 Tote über der durchschnittlichen Sterberate sind die Folge. Der Smog entstand durch SO2 (Schwefeldioxid)-Anreicherungen in der Luft durch Kohleverbrennung.

  6. Am 11. Juli 1951 wurde die Bundesrepublik Deutschland als 64. Staat Mitglied in der UNESCO.