Die Umweltchronik

Wichtige Umwelt-Ereignisse von 2012 bis 2012 Auswahl aufheben

  1. Bei einer im November 2011 in der philippinischen Provinz Southern Leyte durchgeführten Bestandsaufnahme der Artenvielfalt wurden mindestens zwei neue Froscharten entdeckt. Die beiden neu entdeckten, in Wäldern lebenden Froscharten wurden am 17. April 2012 in Manila feierlich präsentiert. Sie gehören zur Gattung Platymantis. Die Bestandsaufnahme wurde von Fauna & FIora International, dem Nationalen Museum der Philippinen sowie dem philippinischen Ministerium für Umwelt und Natürliche Ressourcen (DENR) durchgeführt. Insgesamt konnten 229 Pflanzen- sowie 212 landlebende Wirbeltierarten registriert werden, von denen viele ausschließlich auf den Philippinen beheimatet sind.

  2. Am 12. April 2012 einigten sich der Rat und das Europäische Parlament, dass die Europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) in Zukunft zur Bewältigung von Unfällen auf Offshore Öl- und Gasbohrinseln eingesetzt werden kann.

  3. Am 12. April 2012 protestierten Greenpeace Aktivisten vor dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in München gegen die Zerstörung alter Buchenwälder. Fast 2000 eingetopfte Douglasien-Setzlinge wurden vor dem Ministerium aufgestellt. Die Setzlinge waren von Aktivisten in einem Natura 2000-Schutzgebiet ausgegraben und durch junge Buchen ersetzt worden. Mit dem Protest forderte Greenpeace Bayerns Forstminister Helmut Brunner auf, die falsche Bewirtschaftung wertvoller Laubwälder zu stoppen. Gegen den Verstoß der Natura 2000-Richtlinie in deutschen Wäldern reichte Greenpeace am selben Tag Beschwerde bei der Europäischen Union ein.

  4. Die Europäische Kommission legte am 12. April 2012 Leitlinien zur Begrenzung der Bodenversiegelung vor. Die in englischer Sprache veröffentlichten Leitlinien richten sich an die zuständigen Behörden auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene und an Fachleute aus den Bereichen Landplanung und Bodenbewirtschaftung.

  5. Am 9. April 2012 richtete die russische Regierung im Südwesten der Region Primorje, die an China und Nordkorea grenzt, den Nationalpark "Leopardenland" ein, um die letzten 30 dort lebenden Amur-Leoparden zu schützen. Diese Leoparden-Unterart gilt als die seltenste Großkatze der Welt. Bis zu 50 Tiere sollen künftig im Nationalpark leben können und so die Art vor dem Aussterben bewahrt werden. Der Nationalpark hat eine Größe von 262.000 Hektar und wird zusammen mit dem bestehenden Naturreservat Kedrovaya Pad, dem Naturschutzgebiet Barsovy verwaltet.

  6. Anlässlich des 26. Tschernobyl-Jahrestags am 26. April 2012 präsentierte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zusammen mit weiteren Partnerorganisationen die erste Europäische Bürgerinitiative gegen Atomkraft und für eine sichere Energiezukunft. Am 1. April 2012 konnten erstmals Bürger der Europäischen Union ein Europäisches Volksbegehren bei der EU-Kommission anmelden. Der BUND reichte gemeinsam mit internationalen Partnerorganisationen das Volksbegehren „Meine Stimme gegen Atomkraft“ ein.

  7. Am 31.3.2012 besteht das "ASCOBANS" (= Agreement on the Conservation of Small Cetaceans of the Baltic, North East Atlantic, Irish and North Seas) genannte Abkommen zur Erhaltung der Kleinwale in der Nord- und Ostsee 20 Jahre. Es bezieht nun auch die Irische See und Teile des Nordostatlantiks mit ein. Kleinwale und Delfine sollen durch die ASCOBANS-Zusammenarbeit grenzübergreifend vor menschlichen Beeinträchtigungen geschützt werden.

  8. Am 23. März 2012 wurde die Europäische Plattform für Klimaanpassung (European Climate Adaptation Platform, CLIMATE-ADAPT), ein interaktives Webtool für Klimaanpassung, in Kopenhagen von der Europäischen Umweltagentur (EUA) ins Netz gestellt. Die Europäische Plattform für Klimaanpassung ist eine öffentlich zugängliche Internet-Plattform, die politische Entscheidungsträger auf EU-, nationaler, regionaler und lokaler Ebene bei der Entwicklung von Klimaanpassungsmaßnahmen und –strategien unterstützen soll.

  9. Der Bundestag hat den geplanten Kürzungen der Solarförderung zugestimmt und neue Regelungen für erneuerbare Energien beschlossen. Mit der Mehrheit der Stimmen der Koalition verabschiedete der Bundestag am 29. März 2012 das Gesetz zu den Änderungen. 305 Abgeordnete stimmten für den Gesetzentwurf, 235 lehnten ihn ab, es gab eine Enthaltung.

  10. Das Bundeskabinett hat 28. März 2012 den Gesetzentwurf zum Gründungsübereinkommen des Globalen Treuhandfonds für Nutzpflanzenvielfalt beschlossen. Der Fonds ist eine unabhängige Organisation nach internationalem Recht und wird in Bonn seinen Sitz aufbauen. Ziel des weltweit tätigen Fonds ist es, pflanzengenetische Ressourcen der Nutzpflanzen dauerhaft zu erhalten, um die Ernährungssicherheit und eine nachhaltige Landwirtschaft zu gewährleisten. Im Jahr 2008 hat der Fonds auf Spitzbergen die Weltsaatgutbank gegründet.

  11. Die Bundesregierung hat am 28. März 2012 den von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler und von Bundesumweltminister Norbert Röttgen vorgelegten Bericht zur Umsetzung des 10-Punkte-Sofortprogramms zum Energiekonzept beschlossen. Mit dem Energiekonzept hatte die Bundesregierung im September 2010 zugleich ein 10-Punkte-Sofortprogramm zur Umsetzung besonders wichtiger Maßnahmen beschlossen.

  12. Das Bundesbezirksgericht im US-Bundesstaat Washington DC erklärte am 23. März 2012 ein voriges Veto der US-Umweltbehörde EPA gegen den Kohletagebau Spruce No. 1 für ungültig. Richter Amy Berman Jackson führte aus, dass die Umweltbehörde mit der Veto-Entscheidung ihre Kompetenz überschritten habe.

  13. Die Europäische Kommission hat am 23. März 2012 Vorschriften vorgeschlagen, mit denen gewährleistet werden soll, dass europäische Schiffe künftig nur in Anlagen abgewrackt werden, die Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleisten und nach umweltverträglichen Methoden arbeiten. Die neuen Vorschriften (in Form einer Verordnung) sehen eine Besichtigungs-, Zertifizierungs- und Zulassungsregelung für große Handelsseeschiffe vor, die unter der Flagge eines EU-Mitgliedstaates fahren, und decken den gesamten Lebenszyklus dieser Schiffe (von Bau über Betrieb bis hin zum Abwracken) ab. Die Regelung baut auf dem Übereinkommen von Hongkong über das sichere und umweltverträgliche Recycling von Schiffen auf, das 2009 angenommen wurde. Der Vorschlag hat zum Ziel, das Übereinkommen schnell umzusetzen, ohne seine Ratifizierung und sein Inkrafttreten abzuwarten, denn dieser Prozess wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Um das formelle Inkrafttreten des Hongkong-Übereinkommens zu beschleunigen, hat die Kommission heute auch einen Beschlussentwurf vorgelegt, mit dem die Mitgliedstaaten aufgefordert werden, das Übereinkommen zu ratifizieren.

  14. Der Ro-Ro-Frachter MS „Frisia VIII“ ist das erste Schiff, welches den Blauen Engel für umweltfreundliches Schiffsdesign (RAL - UZ 141) tragen darf. Das Umweltzeichen richtet sich an Reedereien oder Schiffsbetreiber, die einen Neubau planen. Denn schon beim Design und Bau eines Schiffes sollten möglichst viele Umweltinnovationen realisiert werden, um die Potenziale zum Schutz der Umwelt zu nutzen. Am 23. März 2012 Tagen fand in Ostfriesland die Übergabe der Urkunde statt. Der im Oktober 2010 von der Sietas Werft abgelieferte Neubau wurde nicht nur speziell entsprechend den logistischen Bedürfnissen im Inselversorgungsverkehr nach Norderney und Juist konstruiert, sondern es wurden, wie es die Kriterien vorschreiben, bereits bei Design und Bau möglichst viele zukunftsweisende Umweltschutzmaßnahmen umgesetzt.

  15. Das International Water Management Institute (IWMI) mit Hauptsitz in Colombo, Sri Lanka, wurde für seine bahnbrechenden Forschungsergebnisse mit dem Stockholmer Wasser Preis 2012 ausgezeichnet, dies teilte die Jury am Weltwassertag mit. Die Studien von IWMI haben vor allem zur Verbesserung des Wassermanagements, der Steigerung der Nahrungsmittelsicherung, dem Umweltschutz und der Verringerung der Armut in den Entwicklungsländern beigetragen.

  16. Das Bundeskabinett hat am 21. März 2012 die Kandidatur Deutschlands als Sitzstaat des "Green Climate Fund" (GCF) beschlossen. Sitz des Fonds soll die Bundesstadt Bonn werden. Ziel des Fonds ist, Entwicklungsländern Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um ihre Volkswirtschaften klimafreundlich umzugestalten und sich an die nicht vermeidbaren Folgen des Klimawandels anzupassen. Eingerichtet auf der Klimakonferenz 2010 in Cancún, wurde der Fonds auf der Klimakonferenz in Durban im Dezember 2011 operationalisiert. Er wird einen substantiellen Teil der Klimafinanzierung umsetzen, die bis 2020 auf jährlich 100 Milliarden US-Dollar anwachsen soll.

  17. Ein internationales Forscherteam hat 68 wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema Belastung der Weltmeere durch Mikroplastikpartikel analysiert und darauf basierend erstmals Richtlinien für die Erfassung und Charakterisierung der Mikroplastikpartikel erstellt. Diese wurden am 20. März 2012 im Fachmagazin Environmental Science & Technology veröffentlicht. Darin erläutern die Wissenschaftler auch mögliche Herkunftsquellen des Plastikabfalls.

  18. Am 17. März 2012 feierten die beiden GRACE-Zwillingssatelliten genau 10 Jahre im Orbit. Die Wissenschaftler haben sie Tom und Jerry getauft, weil sie auf exakt der gleichen Bahn hintereinander her um die Erde jagen. Seit ihrem Start vom russischen Weltraumbahnhof in Plesetsk haben die beiden Satelliten die Erde mehr als 55 000 mal auf einer polnahen Bahn in etwa 450 bis 500 km Höhe und einem Abstand von etwa 220 km umrundet und dabei kontinuierlich Messdaten gesammelt. Der Gletscherschwund auf Grönland konnte jetzt erstmals mit hoher Genauigkeit aus dem All gemessen werden. Pünktlich zum zehnten Geburtstag der Zwillingssatelliten GRACE (Gravity Recovery and Climate Experiment) ergibt sich ein scharfes Bild, das auch die räumliche Verteilung der Gletscherschmelze präzisiert. Bis zu 240 Gigatonnen Massenverlust pro Jahr musste der grönländische Eisschild zwischen 2002 und 2011 verkraften. Das entspricht einem Meeresspiegelanstieg von etwa 0,7 mm pro Jahr. Möglich wurden diese Aussagen durch die hochgenauen Messungen der GRACE-Mission, deren Datensatz ein bisher unerreicht genaues Bild der Erdanziehungskraft ergeben.

  19. Die spanische Regierung genehmigte am 16. März 2012 Ölbohrungen vor den kanarischen Inseln. Nach Angaben der stellvertretenden Ministerpräsidentin Soraya Sáenz de Santamaría ist damit der Weg für Probebohrungen des Repsol-Konzerns in einer Tiefe von drei Kilometern frei. Der Repsol-Konzern will innerhalb der nächsten zwei Jahre Probebohrungen durchführen. Das Areal liegt etwa 60 Kilometer vor der Küste der Insel Lanzarote, die jährlich von mehr als neun Millionen Touristen besucht wird. Die Regionalregierung der Kanarischen Inseln und Umweltschutzorganisationen lehnen die Ölbohrungen entschieden ab. Sie fürchten verheerende Folgen für die Umwelt und den Tourismus. Die Umweltorganisation Greenpeace bezeichnete das Vorhaben als unverantwortlich.

  20. Der Ölkonzern Chevron stellt am 16. März 2012 vorübergehend seine Förderaktivitäten in Brasilien ein. Damit reagierte der Konzern auf ein neues Ölleck, dass vor der Küste von Rio de Janeiro entdeckt worden war. Wie ein Sprecher von Chevron mitteilte, sei im Frade-Ölfeld Öl ausgetreten - in der Nähe jenes Bohrlochs, aus dem im November 2011 Tausende Liter Erdöl ins Meer geströmt waren.

  21. Die VERBIO Vereinigte BioEnergie AG (VERBIO) hat die weltweit erste industrielle Strohverarbeitungsanlage zur Herstellung von Biomethan in Zörbig, Sachsen-Anhalt, eingeweiht. Das unter der Marke verbiogas als Kraftstoff vertriebene Biomethan wird aus dem landwirtschaftlichen Reststoff Stroh hergestellt. VERBIO verzichtet dabei bewusst auf den Einsatz von Nahrungsmittelrohstoffen.

  22. Am 16. März 2012 haben Greenpeace-Aktivisten aus Protest gegen die Erdölbohrungspläne von Shell in der Arktis zwei Eisbrecher im Hafen von Helsinki besetzt. Die Eisbrecher Fennica und Nordica sollen die Bohrstelle vor Alaska von Eis freihalten.

  23. Am 15. März 2012 feierte das weltgrößte grenzübergreifende Naturschutzgebiet Kavango/Zambesi (KaZa) seine Einweihung. Bereits im August 2011 unterzeichneten die Staatsoberhäupter der fünf afrikanischen Staaten Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe einen gemeinsamen Vertrag. Mit der offiziellen Eröffnung in Katima Mulilo, Namibia, erhält nun eine Fläche von insgesamt 444.000 Quadratkilometern den Status eines ausgewiesenen Schutzgebietes.

  24. Durch die Annahme eines Vorschlags für die Anrechnung von Treibhausgasemissionen am 12. März 2012 hat die Europäische Kommission einen ersten Schritt getan, um die Emissionen und den Abbau von Treibhausgasen in der Land- und Forstwirtschaft in die Klimapolitik der EU einzubinden. Der vorgeschlagene Beschluss enthält Anrechungsvorschriften für Treibhausgasemissionen und deren Abbau in den Sektoren Land- und Forstwirtschaft, den letzten großen Sektoren ohne gemeinsame EU-weite Vorschriften.

  25. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) legte in Niedersachsen 22 Rohrleitungen mit einer Gesamtlänge von 43 Kilometern still. In diesen Kunststoffrohrleitungen wird das bei der Erdöl- und Erdgasförderung entstehende Lagerstättenwasser abgeleitet. Dies teilte das LBEG am 7. März 2012 in Hannover mit. Grundlage für diese Anordnung waren die Ergebnisse der Überprüfung aller Rohrleitungssysteme in Niedersachen nach einem Vorfall an einer Lagerstättenwasserleitung im Raum Söhlingen. Dort waren in der Rohrleitungstrasse erhöhte Konzentrationen an BTEX-Aromaten (Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol) festgestellt worden.

  26. Am 29. Februar 2012 beschloss das Bundeskabinett das gemeinsam vom Bundesumweltministerium und Bundesverkehrsministerium erarbeitete Bundesprogramm Wiedervernetzung. Ziel des Programms ist es, die bisher durch das Fernstraßennetz zerschnittenen Lebensraumkorridore in Deutschland durch den Bau von Querungshilfen (meist Grünbrücken) wieder zu verbinden. n dem Programm sind 93 Abschnitte an Bundesautobahnen und Bundesstraßen benannt, an denen mittel- bis langfristig aus dem jährlichen Straßenbauetat Querungshilfen bis 2020 finanziert werden sollen.

  27. Das Bundeskabinett hat am 29. Februar 2012 das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) beschlossen. ProgRess beschreibt im Kern neue Handlungsansätze, Maßnahmen und Beispiele zur Steigerung der Ressourceneffizienz. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet: Es geht darum, eine nachhaltige Rohstoffversorgung zu sichern, Ressourceneffizienz in der Produktion zu steigern, Konsum ressourceneffizienter zu gestalten, eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft auszubauen sowie übergreifende Instrumente zu nutzen. Dabei setzt es auch auf die Stärkung freiwilliger Maßnahmen und Initiativen in Wirtschaft und Gesellschaft.

  28. Am 27. Februar 2012 erhielt Prof. Dr. Ulf Riesesell des Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (IFM-GEOMAR) den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG). Der Wissenschaftler erhält den wichtigen Förderpreis für seine Forschungen zum Ozeanwandel, einer der weitreichendsten Begleit- und Folgeerscheinungen des vom Menschen verursachten Klimawandels.

  29. Am 23. Februar 2012 haben die Mitgliedstaaten die Entscheidung über einen Importstopp von Öl aus kanadischen Teersanden vertagt. Der Vorschlag der EU-Kommission bekam in der Sitzung des Ausschuss der Ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten (COREPER) nicht die nötige Mehrheit.

  30. In einem Experiment haben russische Forscher von der Akademie der Wissenschaften in Puschtschino Teile einer mehr als 30.000 Jahre alte Pflanze wieder zum Blühen gebracht. Das Material für das Gewächs stammt aus einer Eichhörnchenhöhle im Permafrost Sibiriens. Die Pflanze gehört zur Gattung der Leimkräuter (Silene stenophylla) und ist die älteste Pflanze, die von Forschern wieder zum Blühen gebracht wurde. Über den Forschungserfolg berichtete das Fachjournal Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America online am 21. Februar 2012.

  31. Auftauende Permafrostböden haben für besiedelte Gebiete, Infrastruktur sowie Ökosysteme weitreichende Folgen. Wo die Auseinandersetzung damit wichtig ist, zeigt ein Geograph der Universität Zürich anhand neuer Permafrostkarten. Es sind die präzisesten weltweiten Karten, die derzeit verfügbar sind. Sie führen die globale Verteilung von Permafrost in hochaufgelösten Bildern vor Augen und sind auf Google Earth abrufbar.

  32. Am 17. Februar 2012 genehmigt das Innenministerium der Vereinigten Staaten einen Notfallplan für arktische Ölbohrungen in der Tschuktschensee des Ölkonzern Shells.

  33. Am 16. Februar 2012 gründeten die USA, Bangladesch, Kanada, Mexiko und Schweden mit der Unterstützung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) eine Initiative zur Reduzierung der kurzlebigen Klimagase in Washington.

  34. Am 14. Februar 2012wurde das erweiterte WHO-Zentrum für Umwelt und Gesundheit in Bonn eröffnet. Das Europäische Zentrum für Umwelt und Gesundheit (European Centre for Environment and Health/ECEH) der WHO ist seit dem 1. Januar 2012 komplett am UN-Standort Bonn angesiedelt. Der bislang in Rom befindliche Teil des Zentrums wurde Ende Dezember 2011 geschlossen und dessen Aufgaben nach Bonn verlagert. Das Europäische Zentrum für Umwelt und Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation in Bonn befasst sich mit den Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die menschliche Gesundheit.

  35. Mit der erstmaligen Veröffentlichung des EU-Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnisses werden von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) alle in der EU verwendeten chemischen Stoffe aufgelistet, so dass festgestellt werden kann, welche darunter potenziell gefährlich sind und die Gesundheit und die Umwelt schädigen können. Dadurch sollen die Wirtschaft und insbesondere die Kleinunternehmen Informationen über die Gefährlichkeit eines bestimmten Stoffs einfach abrufen können, so dass sie Stoffe und Gemische leichter korrekt einstufen und kennzeichnen können und der Ersatz gefährlicher Stoffe durch weniger schädliche Alternativen ermöglicht wird.

  36. Erstmals seit Gründung des Forest Stewardship Council(FSC) im Jahre 1993 wurden die Basisregelungen des FSC – die Prinzipien & Kriterien – nach mehrjährigem Diskussionsprozess komplett überarbeitet. Diese sind Grundlage für alle FSC-Zertifikate weltweit. Die neuen Kriterien wurden am 10. Februar 2012 durch das Votum der Mitglieder bestätigt. 75,42% aller Mitglieder stimmten für die Neuerungen im Standard, in dem zahlreiche aktuelle Themen aufgegriffen wurden (stärkere Einbindung lokaler Interessensgruppen durch den Forstbetrieb, weltweit tarifliche Entlohnung der Beschäftigte in FSC-zertifizierten Wäldern und Aufnahme von Klimaschutzaspekten).

  37. Am 9. Februar 2012 ging in Bujagali (Uganda) das erste privat entwickelte Wasserkraftwerk Subsahara-Afrikas ans Netz. Das Kraftwerk wird mit seiner installierten Leistung von 250 MW die verfügbare Stromerzeugungskapazität Ugandas um mehr als 50 % erweitern und damit die Energieversorgung von Wirtschaft und Bevölkerung verbessern. Das Wasserkraftwerk soll in zweierlei Hinsicht Modellcharakter haben: Es konnten Privatinvestoren für ein Hochrisikoland gewonnen werden. Darüber hinaus ist es durch begleitende Umwelt- und Sozialmaßnahmen gelungen zu zeigen, wie der Bau von Wasserkraftwerken für die Menschen und die Umwelt verträglich gestaltet werden kann. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 870 Millionen US-Dollar.

  38. Der Umweltausschuss des Bundestages hat am 8. Februar 2012 den Vorschlag der EU-Kommission abgelehnt, Teersand-Import aus Kanada durch schärfere Auflagen zu erschweren.

  39. Kalifornien hat am 27. Januar 2012 die strengsten Abgasnormen in den USA beschlossen. Die Autokonzerne müssen ab 2017 deutlich mehr umweltfreundlichere Elektroautos, Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb oder Hybridmodelle auf den Markt bringen. Die für Abgasbestimmungen zuständige Aufsichtsbehörde ARB (California Air Resources Board) beschloss, bis zum Jahr 2025 soll Kalifornien mehr als 1,4 Millionen abgasfreie Fahrzeuge haben. Jeder siebte verkaufte Neuwagen soll mit geringem oder ohne Schadstoffausstoß sein.

  40. US-Präsident Obama lehnte am 18. Januar 2012 den Antrag auf das umstrittene Keystone XL Pipeline-Projekt der kanadischen Firma TransCanada ab. Die geplante 2.700 Kilometer lange Leitung, die von den Ölvorkommen in der kanadischen Provinz Alberta bis zu den Raffinerien im US-Bundesstaat Texas führen soll, stößt bei Umweltschützern auf starke Kritik.